100 Tage vor Olympischen Spielen - Diese Sportlerinnen und Sportler aus Berlin und Brandenburg wollen in Paris glänzen
In genau 100 Tagen beginnen die Olympischen Spiele in Paris. Für viele Sportler ist es ein absolutes Karriere-Highlight - so auch für Athletinnen und Athleten aus Berlin und Brandenburg. rbb|24 stellt eine Auswahl vor.
Die Newcomer
Satou & Nyara Sabally und die deutschen Basketball-Frauen
Mitte Februar gelang den deutschen Basketballerinnen im brasilianischen Belem ein historischer Erfolg: Durch einen 73:71-Sieg über Brasilien, Gastgeber des Qualifikationsturniers, buchten die Spielerinnen erstmals das Ticket für die Olympischen Spiele. Entscheidenden Anteil daran hatte Satou Sabally, die in Berlin aufgewachsen ist und bei TuS Lichterfelde groß wurde und gegen Brasilien ein Double-Double (20 Punkte, elf Rebounds) auflegte.
Neben Satou, die seit 2020 für in der US-amerikanischen WNBA für die Dallas Wings aufläuft, waren auch ihre jüngere Schwester Nyara sowie Kapitänin Svenja Brunckhorst und Theresa Simon von Alba Berlin Teil des deutschen Aufgebots. In Paris wollen die Basketballerinnen im Sommer das nächste Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte schreiben.
Der Erfahrene
Martin Zwicker und die deutschen Hockey-Herren
Ein Weltmeister will zurück aufs olympische Treppchen: Nachdem die deutschen Feldhockey-Herren bei den Olympischen Spielen 2021 "nur" auf Platz vier landeten, zählen sie – als amtierende Weltmeister – in Paris wieder zum engeren Favoritenkreis. Zuletzt gewann die deutsche Auswahl 2012 in London die Goldmedaille, insgesamt schon vier Mal.
Bestens begründete Hoffnungen auf einen Platz im Kader, den Bundestrainer Andre Henning noch nominieren wird, darf sich auch Martin Zwicker machen. Bisher stand der Mittelfeldspieler schon 315 Mal für die Nationalmannschaft auf dem Platz. Die Titel Europa- und Weltmeister sowie Olympia-Bronzemedaillengewinner kann er sich bereits auf die Visitenkarte schreiben.
Von allen aktiven deutschen Hockeyspielern ist Zwicker der mit Abstand erfahrenste Mann, auf den Bundestrainer Henning zurückgreifen kann. Für den 37-jährigen Wahl-Kreuzberger vom Berliner Hockey-Club wäre es bereits die dritte Teilnahme an Olympischen Spielen – und die Krönung einer bemerkenswerten Karriere.
Die Medaillenhoffnung
Schwimmerin Angelina Köhler
Wie schnell sportliche Zielsetzungen nach oben korrigiert werden können, beweist die Schwimmerin Angelina Köhler von der SG Neukölln Berlin. Im Februar gewann die 23-Jährige bei der Schwimm-Weltmeisterschaft in Doha die Goldmedaille über 100 Meter Schmetterling – und wurde somit zur ersten deutschen Weltmeisterin im Becken seit 15 Jahren. Zuletzt hatte Britta Steffen bei der WM 2009 in Rom triumphiert.
Und während Köhler – vor den Entscheidungen in Katar – noch die Teilnahme an einem olympischen Finale als großes Ziel ausgerufen hatte, strebt die Berliner Schwimmerin nun nach mehr: "Klar liebäugelt man jetzt mit einer Medaille", sagte sie im "aktuellen sportstudio" des ZDF, in Voraussicht auf die Sommerspiele in Paris.
Doch zunächst gilt auch für Köhler: Dabei sein ist alles. "Ich kann einen Tag vor dem Finale umknicken, dann war's das mit Olympischen Spielen", so die Athletin. "Bei mir weiß man nie." Schließlich spricht sie aus eigener, bitterer Erfahrung: Die Olympischen Spiele 2021 in Tokyo verpasste Köhler aufgrund einer Corona-Infektion.
Das regionale Trio im Deutschland-Achter
Schönherr, Roggensack, Schröder und die deutschen Ruderer
Durch das Erreichen des fünften Platzes bei der Ruder-WM in Belgrad löste der Deutschland-Achter im September 2023 das Ticket für die Olympischen Spiele in Paris.
Auch dank Schlagkraft aus Berlin und Brandenburg: So zählt ein regionales Trio, bestehend aus Mattes Schönherr (Ruder-Club Potsdam), Olaf Roggensack (Ruder-Club Tegel) und Wolf-Niclas Schröder (Ruder-Union Arkona Berlin), zum Kader des Deutschen Ruderverbands.
Beim Weltcup-Auftakt im italienischen Varese landete der Deutschland-Achter auf dem dritten Platz. Ähnlich weit vorne möchten die Ruderer dann auch in Paris ins Ziel kommen.