Dramatische Aufholjagd in Crailsheim -
Die Basketballer von Alba Berlin sind dem Aus im BBL-Pokal nur knapp entkommen: Der Euroligist gewann sein Achtelfinale beim Zweitligisten Crailsheim Merlins erst nach großem Zittern und inklusive viel Dramatik knapp mit 75:74. Nachdem die Berliner in der Arena Hohenlohe lange mit bis zu 17 Punkten zurücklagen, sicherte erst eine Aufholjagd im Schlussviertel den Einzug ins Viertelfinale. Zur tragischen Figur wurde der Crailsheimer Tyreese Blunt: Beim Stand von 75:74 und nach einem Berliner Dreier vom Foul verwarf er alle drei seiner Freiwürfe. Im Viertelfinale trifft Alba auswärts auf die Bamberg Baskets.
Viele Berliner Fehler in der ersten Halbzeit
Bereits zum Start zeichnete sich am Sonntag ab, dass das Gastspiel beim Ex-Bundesligisten in Crailsheim für den großen Berliner Favoriten schwerer würde als erwartet. Über drei Minuten lang blieben die Gäste in der – wie üblich – lauten Crailsheimer Arena ohne eigene Punkte und lagen so schnell mit 0:8 im Hintertreffen. Und auch in der Folge fand die Mannschaft von Trainer Israel Gonzalez nur schwer und teilweise in die Partie. Zwei Tage nach ihrem couragierten Auftritt beim Euroleague-Schwergewicht FC Barcelona leisteten sich die Berliner viele, oft uncharakteristische und teils haarsträubende Fehler.
Allen voran offensiv kam Alba dabei nur schwer in die Gänge. Während ihre Crailsheimer Gastgeber, angeführt von Vincent Shahid und angetrieben von ihrer Halle, oft auch wilde Würfe trafen, ließ Alba zeitweise auch einfache Abschlüsse aus. So ging es mit einer klaren 43:28-Führung für Crailsheim in die Halbzeitpause.
Alba wacht erst spät auf – und hat Glück
Auch in der zweiten Halbzeit änderte sich an dem Bild und den unerwarteten Kräfteverhältnissen auf dem Parkett lange nichts. Die Crailsheimer waren weiterhin die konstantere und über weite Strecken auch die bessere Mannschaft. Wann immer es Alba einmal gelang, offensiv gute Sequenzen aneinanderzureihen, antwortete Crailsheim prompt. Hinzukam, dass die Gastgeber sich nur acht Ballverluste leisteten, während Alba ganze 20-mal den Ball verlor. Das Ergebnis: kurz vor Ende des dritten Viertels lag Alba beim 41:58 mit 17 Punkten zurück, zum Start des Schlussviertels kurz darauf immerhin noch mit 12 Zählern.
Erst Mitte des letzten Viertels brachte Yanni Wetzell den Berliner Rückstand per Dunking zurück in den einstelligen Bereich. Es war der Anfang einer Aufholjagd, die anschließend nicht zuletzt von Aufbauspieler Martin Hermannsson und Flügelspieler Louis Olinde vorangetrieben wurde. Stück für Stück arbeitete sich deren Mannschaft an Crailsheim heran und zweieinhalb Minuten vor dem Ende traf Hermannsson zum 72:72-Ausgleich. Der Isländer war es auch, der fünf Sekunden vor dem Ende per Freiwurf zum 75:74 für Albas erste Führung im gesamten Spiel sorgte.
Doch damit war das Zittern noch nicht vorbei: Weil Hermannsson auf der anderen Seite Tyreese Blunt beim Dreier aus der Ecke foulte, standen die Zeichen kurz darauf doch wieder auf Crailsheimer Sieg, zumindest aber auf Verlängerung. Dass am Ende doch die Berliner jubeln durften, hatten diese den zitternden Nerven und dem wackeligen Händchen des Crailsheimers zu verdanken.
Woche mit drei Spielen wartet
In der kommenden Woche stehen für die Albatrosse drei Heimspiele auf dem Programm. Am Dienstag, 15. Oktober, spielt Alba Berlin in der Euroleague gegen Asvel Villeurbanne. Spielbeginn in der Arena am Ostbahnhof ist um 19:30 Uhr. Am Donnerstag, 17. Oktober, geht es am gleichen Ort und zur gleichen Zeit gegen Fenerbahce Istanbul. In der Bundesliga empfängt Berlin am Sonntag, 20. Oktober, um 16:30 Uhr die Niners Chemnitz.
Sendung: rbb24 Abendschau, 13.10.2024, 19:30 Uhr