Gesundheitssport - 105-jährige Berlinerin zeigt ihr Fitnessprogramm im hohen Alter

So 13.10.24 | 12:52 Uhr | Von Lynn Kraemer
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Die 105-jährige Berlinerin Gisela Raff trainiert an einem Gerät im Sport-Gesundheitspark Zehlendorf (Bild: rbb)
Video: rbb24 Abendschau | 09.10.2024 | Sebastian Meyer | Bild: rbb

Wer bis ins hohe Alter fit sein will, kann sich ein Beispiel an Gisela Raff nehmen. Die Berlin-Zehlendorferin feierte im Juni ihren 105. Geburtstag, lebt allein und ist immer noch sportlich aktiv.

Um den Weg zum Ergometer zu finden, braucht Gisela Raff noch Unterstützung. Auf den Sattel schwingt sich die 105-Jährige dann ganz allein und tritt in die Pedale. Wie schnell sie auf dem Rad unterwegs ist? "Ich kann doch nicht sehen und deshalb stelle ich das gar nicht ein", sagt Raff. Da muss der Trainer nachhelfen.

Einmal pro Woche trainiert die Berlinerin im Sport-Gesundheitspark Zehlendorf. Bereits seit 2008 ist sie dort Mitglied. Erst geht es für ihre Sportgruppe in den Kraftraum und dann zur Gymnastik. "Der Sport hat einen großen Stellenwert in meinem Leben. Dadurch bleibe ich beweglich." Nach dem Aufwärmen auf dem Fahrrad stehen weitere Geräteübungen an. Wieder eingehakt am Arm des Trainers, steuert Gisela Raff zur nächsten Station. "So schön ist das gar nicht. Ich bin lieber selbstständig", so Raff. Aber: "Wenn ich im Rollstuhl sitzen würde, wäre es auch unangenehm. Ich bin ein Bewegungsmensch."

Im Alter so selbstständig wie möglich

Vor dem Rüttelbrett hat die Berlinerin besonders Respekt: "Balance halten, war schon als Kind meine Schwäche." Trotzdem absolviert sie die Übung direkt einbeinig und überrascht damit ihren Trainer. "Wenn ich stolpere, halte ich bis jetzt immer gut Balance. Ich bin noch nicht hingefallen. Das ist doch sehr viel wert, oder?"

Mit dem einstündigen Fitnesstraining ist nicht Schluss. Auch zuhause hält sich Gisela Raff fit. Sie versucht, so oft wie möglich aufzustehen. Sei es nur, um den Mülleimer runterzubringen. Mit 105 Jahren lebt sie immer noch allein. "Jeden Tag laufe ich mit dem Rollator eine halbe, dreiviertel Stunde. Früher bin ich auch durch den Park gelaufen, der in der Nähe ist. Aber das schaffe ich nicht mehr mit der Orientierung." Ihr Sehvermögen auf dem rechten Auge sei vollkommen weg, auf dem linken habe sie noch zehn Prozent.

Gesundheitstipps mit 105

Hinter Gisela Raff liegt ein sehr aktives Leben. Am 7. Juni 1919 in Lichtenberg geboren, tanzte sie in ihrer Kindheit mehrere Jahre lang Ballett, dann ging es in den Schwimmverein. Diese Leidenschaft teilte Raff auch mit ihrem inzwischen verstorbenen Ehemann Bodo, mit dem sie 71 Jahre lang verheiratet war. "Wir waren immer Schwimmen. Im Winter sind wir mindestens einmal pro Woche in die Halle gegangen. Und im Sommer sind wir zur Sacrower See gefahren und dort geschwommen", sagt Gisela Raff. Außerdem seien sie sehr viel zusammen gewandert: "Ich glaube, wir kennen jeden Weg im Grunewald, den es gibt."

Gesundheitstipps gibt die 105-Jährige gerne weiter. Man müsse in Bewegung bleiben: "In der Freizeit wandern und laufen. Und sich auch ein bisschen unterhalten, dass man im Geist fit bleibt." Außerdem sei es wichtig, solide zu leben: "Nicht rauchen, nicht so viel Alkohol trinken und viel Gemüse und Obst essen."

Sendung: rbb24 Abendschau, 09.10.2024, 19:30 Uhr

Beitrag von Lynn Kraemer

21 Kommentare

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  1. 20.

    Mit dem Alter hat das eher in zweiter Linie zu tun. Da gibt es ganz feine Nuancen wann welcher Begriff gewählt werden sollte oder kann. Echt kompliziert.
    Hier sprechen das hohe Alter und die beneidenswerte Lebenseinstellung eher für den gewählten Begriff "Dame", wertes Frollein Kerl.

  2. 19.

    Warum denn nicht so alt werden, wenn es einem bis zum Schluss gut geht und man sich selbstständig versorgen kann? Mein Vater ist 100 Jahre alt geworden und hatte bis zu 3 Monate vor seinem Tod eine gute Lebensqualität, hat sein Zimmer alleine sauber gehalten und ist jeden Tag noch Fahrrad gefahren. Es kommt auf die Gesundheit an.

  3. 17.

    Jedes Lebensmittel in Bispheniol - Plastik, Überall PHAs in Deutschland erlaubt, Jeder Schaumstoffgriff mit krebserregenden Bestandteilen, immer wieder Tests und immer wieder neue Möglichkeiten krankmachende Substanzen einzubauen... Gemüse und Obst, dass kaum noch Nährstoffe hat...da wird das nichts mit 105. So schlimm die Kriege waren...die Kindheit und Jugend der sehr alten Menschen war mit Sicherheit 1000 mal gesünder als heute..

  4. 15.

    " Hut ab " vor der Frau. Sie sollte vielen älteren aber auch jüngeren Menschen Vorbild sein. Ob ich im Alter dahinsieche oder gar ein Pflegefall werde, ist nicht allein schicksalsbedingt, sondern hängt auch ein ganzes Stück von meiner ( gesunden ) Lebensweise ab, insbesondere Bewegung, Vermeidung von Giften ( Rauchen und Alkohol) , Ernährung, soziale Kontakte und geistige Anregungen.
    Neben dem Erhalt der persönlichen Lebensqualität könnte dies auch unser Gesundheits- und Pflegesystem entlasten.

  5. 14.

    Die Kommentare werden immer komischer. Ich finde es gut, wenn man sich seine Fitness und geistige Gesundheit bis ins hohe Alter erhalten kann. Kann auch nicht jeder. Ich möchte erlich gesagt nicht so alt werden.

  6. 13.

    Gut gebrüllt Löwe, dann hat also die Arbeit Schuld an den schlechten Rahmenbedingungen, wäre ich nie darauf gekommen. In der Schattenwirtschaft gilt das dann auch? Immerhin werden da 465 Milliarden am Fiskus vorbei verdient. Und für die 6,4 Millionen Menschen mit Mindestlohn gilt das auch? Alle schuld, dass die Bedingungen so schlecht sind?

    Wie gut, wenn es einige gut abgesicherte Menschen gibt, die jenseits der ausbeuterischen Bedingungen, sicher alt werden können.
    Irgendwer muss das Alter ja noch genießen können.

  7. 12.

    Bewundernswerte Dame!

  8. 11.

    Arbeitende Menschen? Die sind selbst verantwortlich, ihrem Arbeitgeber Feuer unter dem Hintern zu machen. Einfach mal Schulungen mitmachen und aufzeigen, was ein kranker Mitarbeiter das Unternehmen so kosten kann. Dann geht das ganz schnell. Aber was ist mit Kindern auf z.B. schlechten Sitzmöbeln in Kita und Schule? Da fängt es doch schon an.

  9. 10.

    Es gibt quasi nur noch 2 Todesarten: Krebs oder Demenz. Durch gute und teure Herzkreislaufmedikamente stirbt man als Mensch ohne Diskriminierung im Gesundheitssystem nicht mehr an KHK. Ob man das gut findet, sehr alt zu werden mit Arthrose, Erblindung und co sei mal dahin gestellt.

    Und hier macht uns Frau Raff vor, wie man die viele Zeit so gut wie möglich erleben kann, mit Fitness und geistiger Gesundheit!

    Weiterhin viel Freude wünsche ich!

  10. 9.

    Mich würde die Gesundheitsfürsorge für arbeitende Menschen mehr interessieren. Warum werden die Kriterien für Berufskrankheiten ständig nach oben korrigiert? Was sagen die schlechten Rahmenbedingungen in vielen Berufen über das zu erreichende Lebensalter aus? Warum werden in Deutschland so viele Menschen körperlich ausgebeutet?

  11. 8.

    Wer will denn so alt werden? Ich nicht.

  12. 7.

    Und eine sichere Lebensgrundlage und gute und gesunde Wurzeln.

    Die Lebenseinstellung vieler Kranker und früh Verstorbener war auch nicht schlecht.

  13. 6.

    Gerade wieder von einem 45jährigen gehört, der mit Bauchspeicheldrüsenkrebs kämpft, einem 40jährigen, der an Darmkrebs gestorben ist, einem 50 jährigen, der Lungenkrebs hat und einer 55jährigen, Mamma-Karzinom. Wohlgemerkt in einer Straße.

    Alle sportlich und gesund gewesen.

  14. 5.

    Wenn die Menschen für einen Mindestlohn bis 70 arbeiten müssen, werden sie keine 50.

  15. 4.

    Respekt!!
    Ich bin erst 77, aber hab schon Probleme bei morgendlichen Kniebeugen...

  16. 3.

    Da kann man mal sehen, was eine positive Einstellung zum Leben bringt!

  17. 2.

    Gute Einstellung ich halte es,ähnlich mit meiner Frau, mal sehen wie alt wir werden?

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