3. Liga - Ungeschlagen-Serie von Energie Cottbus endet in Essen

Sa 02.11.24 | 17:29 Uhr
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Energies Timmy Thiele im Duell mit Essens Michael Schultz (imago images/Beautiful Sports)
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Video: WDR | 02.11.2024 | Bild: imago images/Beautiful Sports

Die Erfolgssträhne von Energie Cottbus hat in Essen ihr Ende gefunden. Im Ruhrgebiet machten die Lausitzer zu wenig aus ihrem Ballbesitz und mussten sich dem gnadenlosen Umschaltspiel des Gastgebers geschlagen geben.

  • Cottbus verliert erstmals seit acht Spielen wieder, bleibt aber vorerst Tabellenführer
  • Die Lausitzer mit viel Ballbesitz, aber kaum Chancen
  • Essen kontert effizient
  • FCE-Keeper Bethke mit großem Patzer vor dem 0:3

Nach acht ungeschlagenen Spielen in Folge hat Aufsteiger Energie Cottbus in der 3. Liga mal wieder eine Niederlage hinnehmen müssen. Am Samstag verloren die Lausitzer auswärts bei Rot-Weiß Essen mit 0:4 (0:2). Weil im Parallelspiel auch Verfolger Sandhausen verlor, behält Energie aber vorerst die Tabellenführung. Bereits am Sonntag könnten sie diese allerdings an den Sieger des Duells Bielefeld gegen Wiesbaden abgeben.

Der Spielverlauf

Rund 17.000 Zuschauer sahen im Stadion an der Hafenstraße einen ruhigen Start in die Partie, bei dem die Gäste aus der Lausitz zwar deutlich mehr Spielanteile hatten, jedoch nicht zu wirklichen Toraktionen kamen.

Stattdessen nutzten die Hausherren gleich ihre erste Chance zur Führung. Wie aus dem Nichts landete ein langer Ball beim durchgestarteten Ramien Safi, der erst noch zwei Gegenspieler aussteigen ließ und dann für FCE-Keeper Elias Bethke unhaltbar verwandelte (10.). Und auch der zweite Torschuss Essens schlug im Netz ein. Erneut spielte Rot-Weiß einen Konter gnadenlos aus und Leonardo Vonic verwandelte nach kurzem Schlenker am zweiten Pfosten zum 2:0 für die Gastgeber (24.).

Auch nach dem Seitenwechsel hatte Energie weiter mehr Ballbesitz und konnte diesen nun endlich nutzen, um die ein oder andere Möglichkeit herauszuspielen, RWE-Torwart Jakob Golz musste allerdings bis zum Abpfiff nicht einmal wirklich zupacken. Auf der anderen Seite sorgte der Cottbuser Schlussmann Bethke hingegen mit einem dicken Patzer dafür, dass RWE-Angreifer Safi bei seinem zweiten Treffer nur noch ins leere Tor einschieben musste (72.).

In der letzten Minute traf der nur Sekunden vorher eingewechselte Thomas Eisfeld gegen die aufgerückten Lausitzer dann noch aus spitzem Winkel zum 4:0-Endstand.

Was war denn da los?

Den größten Aussetzer des Spiels erlaubte sich Energies sonst so sicherer Keeper Elias Bethke. Gerade als seine Mannschaft in den letzten 20 Minuten der Partie am Drücker war und auf den Anschlusstreffer drängte, trat der Torhüter völlig unbedrängt auf Höhe der Mittellinie am Ball vorbei. Das Luftloch nutzte der anstürmende Ramien Safi, der nur noch auf den leeren Kasten zulaufen und einschieben musste. Bethke setzte zwar noch zum Sprint an, ihm blieb am Ende aber nichts anderes übrig als hinterherzuschauen.

"Das sind Fehler, die das moderne Torwartspiel heutzutage nun mal mit sich bringt. Daran wird er nicht zerbrechen", beruhigte Energie-Trainer Claus-Dieter Wollitz aber nach dem Abpfiff.

Energies Keeper Elias Bethke kann nach einem Fehler nur noch hinterherlaufen und zusehen, wie Essens Ramien Safi zum 3:0 für RWE traf (imago images/Markus Endberg)

Spieler des Tages

... ist Doppelpacker Ramien Safi. Der Niederländer hatte fast immer den richtigen Laufweg und war so ein großer Faktor im gefährlichen Umschaltspiel des Gastgebers. Zudem zeigte er bei seinem ersten Treffer eine technisch feine Ballbehandlung, ließ fast die gesamte Cottbuser Verteidigung im Strafraum stehen und zimmerte die Kugel unter die Latte. Das 3:0 verlangte ihm dann zwar kein großes Kunststück mehr ab, doch auch dort musste man erst einmal den richtigen Riecher haben und auf den Fehler Bethkes spekulieren. Es war ein rundum gelungener Tag für den 25-Jährigen, der in dieser Saison zuvor nur ein Mal getroffen hatte.

Zählbares

Fast 60 Prozent Ballbesitz verzeichnete Energie Cottbus in Essen. Chancen entstanden daraus kaum.

Über die 90 Minuten brachten die Lausitzer nur einen einzigen Abschluss aufs Tor.

Essen zeigte sich hingegen effizient: Aus sieben Torschüssen machten sie vier Tore.

Stimmen zum Spiel

Claus-Dieter Wollitz (Trainer, FC Energie Cottbus): "In der ersten Halbzeit waren wir zu behäbig und haben kein Passtempo gehabt. So konnten sie immer wieder kontern. Wir haben nicht damit gerechnet, dass der Gegner so passiv spielt und haben es dann einfach nicht gut gemacht."

Ramien Safi (Rot-Weiß Essen): "Ich bin überwältigt. Das war heute eine riesige Leistung der Mannschaft. Wir wussten, dass wir im 5-3-2 sehr eklig zu bespielen sind und der Gegner nur sehr wenig Räume hat. Wir wollten das Zentrum zuhalten und die Bälle nach außen lenken. Das ist uns sehr gut gelungen. Wir sind im Konter sehr gefährlich und haben viele schnelle Spieler. Heute haben wir also die richtige Entscheidung getroffen."

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb Sport live, 2.11.2024, 14 Uhr

14 Kommentare

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  1. 14.

    Einmal musste die Siegesserie ja reißen, Energie ist nur der Aufsteiger und kämpft am Ende um den Klassenerhalt, die Mannschaft weiß das, nur die Medien leider nicht.

  2. 13.

    Und immer noch Tabellenführer.

  3. 12.

    Was wird hier über den Spitzenreiter gejammert? Das Beeindruckendste war, dass 1.300 !!!! Cottbus-Fans ihre Mannschaft nach Spielschluss zwanzig Minuten lang gefeiert haben. Freunde aus Essen sagten mir, dass sie so etwas wirklich noch nie erlebt haben.
    Alles Gute Energie! Ich drücke die Daumen.

  4. 11.

    Nein, Cottbus hat von Anfang an kommuniziert, dass es in dieser Saison um den Klassenerhalt geht.

  5. 10.

    Von der Effektivität der letzten Wochen waren wir meilenweit entfernt, die Abschlüsse gingen alle sonstwohin, nur nicht aufs Tor. Solche Tage gibts, ich erinnere an die letzte Saison bei RW Erfurt oder bei Chemie.
    Auf geht´s!

  6. 9.

    Es geht nur um den Klassenerhalt und Cottbus war in 8 spielen hervorragend. Eine verdiente Niederlage muss auch Mal sein. Diesen merkwürdigen "Hass" unter Fußballfans werde ich nie verstehen!

  7. 7.

    Naja, das ist heute ziemlich blöd laufen. Der FCE hat wohl eher mit einer auf Angriff spielenden Heimmannschaft gerechnet, die aber sehr defensiv und auf Konter lauernd gespielt hat. Dadurch hatten die Cottbuser vor allem in der 1. HZ. zwar viel den Ball, konnten damit aber wenig anfangen. Das Konzept der Essener ist voll aufgegangen und das der Cottbuser eben nicht.

    Als Aufsteiger, der sicher auch für die Verantwortlichen überraschend stark gestartet ist, wird man schon seine Lehren aus diesem Spiel ziehen.

  8. 5.

    Ich dachte, Cottbus will weiter aufsteigen. Dazu muss man gegen Essen gewinnen. 0:4 ist mehr als deutlich.

  9. 4.

    Verdienter Heimerfolg. Der FCE ohne Mumm.
    Mund abputzen und weiter geht's.
    Und schön, dass man Besserwessi, Jupp und Co mit einer Niederlage glücklich machen kann.

  10. 3.

    Man sollte nie die Rechnung ohne den Pott machen :-)

  11. 2.

    Sehr schön RWE, gefällt mir.

  12. 1.

    Auf geht's Cottbus: kämpfen und siegen!

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