Landgericht Frankfurt (Oder) -
Zu Prozessbeginn wegen mehrfachen sexuellen Missbrauchs von Schülerinnen durch einen Grundschullehrer hat die Verteidigung die Vorwürfe "mit Vehemenz" bestritten. Ziel des 55 Jahre alten Angeklagten sei ein Freispruch, sagte die Verteidigerin am Mittwoch im Landgericht Frankfurt (Oder). Die Beweisaufnahme fand anschließend unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Die Aufzeichnung der polizeilichen Vernehmung einer der Schülerinnen beziehe sich unter anderem auf das Sexualleben des Angeklagten und somit auf einen besonders schutzwürdigen Bereich des persönlichen Lebens, erklärte der Richter die Entscheidung.
Landgerichts spricht bereits vor der Verhandlung ein vorläufiges Berufsverbot aus
Laut Anklageschrift soll der ehemalige Lehrer einer Grundschule in Strausberg (Märkisch-Oderland) in zahlreichen Fällen Schülerinnen zwischen 2018 und 2022 sexuell missbraucht haben. Mehrfach soll er die Kinder sogar während des Unterrichts auf seinen Schoß gezogen und dann unter dem T-Shirt berührt haben. Laut Staatsanwaltschaft wird ihm unter anderem vorgeworfen, die Brüste eines unter 14 Jahre alten Mädchen im Klassenraum sowie im Umkleidezimmer der Sporthalle geknetet zu haben. Einem Mädchen soll er in den Intimbereich gefasst haben. Gegen den 55-Jährigen sprach die Kammer des Landgerichts bereits vor der Verhandlung ein vorläufiges Berufsverbot aus.
Verteidigung verlangt Freispruch - Bei Verurteilung droht mehrjährige Haftstrafe
Gegenstand des Prozesses sind 29 Handlungen zwischen August 2018 und März 2022. Vier Mädchen wurden laut Staatsanwaltschaft Opfer der Übergriffe. Bislang sind neun Prozesstage für den Fall eingeplant. Im Falle einer Verurteilung droht dem Mann eine mehrjährige Freiheitsstrafe.
Sendung: Antenne Brandenburg, 24.05.2023, 15:40 Uhr