Arbeitsagentur - Zahl der Arbeitslosen bleibt im Juni in Berlin und Brandenburg stabil

Fr 28.06.24 | 10:45 Uhr
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Symbolbild:Menschen besuchen das Jobcenter in Berlin-Mitte.(Quelle:picture alliance/dpa/J.Kalaene)
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Audio: rbb24 Inforadio | 28.06.2024 | Thomas Weber | Bild: picture alliance/dpa/J.Kalaene

Die Zahlen der Arbeitslosen in Berlin und Brandenburg haben sich im Juni im Vergleich zum Mai kaum verändert. Im Juni waren in Berlin 200.396 Menschen arbeitslos. Das waren 636 mehr als im Vormonat, wie die Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit am Freitag mitteilte. Die Zahl der Arbeitslosen in Brandenburg ist demnach im Juni im Vergleich zum Mai um rund 300 auf 80.590 gesunken.

Die Arbeitslosenquote stieg der Bundesagentur für Arbeit zufolge in Berlin um 0,1 Punkte auf 9,5 Prozent. Vor einem Jahr lag die Quote in Berlin noch bei 8,9 Prozent. In Brandenburg ging die Arbeitslosenquote um 0,1 Punkte auf 5,9 Prozent zurück. Vor einem Jahr lag sie bei 5,8 Prozent.

Die Bundesagentur griff für die Statistik auf Datenmaterial zurück, das bis zum 13. Juni vorlag. Bundesweit stieg die Zahl der Arbeitslosen laut Bundesagentur für Arbeit im Juni im Vergleich zum Vormonat um 4.000 auf 2,727 Millionen. Im Vergleich zum Juni 2023 bedeutet das einen Anstieg um 172.000 Personen.

Bundesagentur empfiehlt Weiterbildung im Betrieb

Die Lage des Arbeitsmarktes sei damit stabil, aber auch weniger dynamisch als üblich, sagte die Sprecherin der Regionaldirektion Berlin-Brandenburg, Melanie Speck, am Freitag dem rbb. Grund dafür sei die schwächelnde Konjunktur.

So würden offene Stellen nicht besetzt, weil Arbeitgeber neue Mitarbeiter nur zögerlich einstellten. Außerdem passe das Profil der Arbeitssuchenden möglicherweise nicht zu den Tätigkeiten, für die Personal gesucht werde.

Die Bundesagentur für Arbeit empfehle Arbeitgebern in solchen Fällen, mit den Anforderungen runter zu gehen und Menschen im Betrieb weiterzubilden, nachdem sie eingestellt worden seien.

Sendung: rbb24 Inforadio, 28.06.2024, 10:02 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Wenn ich täglich sehe, wie Firmen auf alle erdenklichen Arten versuchen, Personal zu rekrutieren, dürfte es eigentlich keine Arbeitslosen geben. In einer Waschstraße arbeiten, Bäckereifilialen ausliefern... Sicher keine Traumbeschäftigungen, aber allemal die Chance, zum Lebensunterhakt selbst beizutragen anstatt andere für sich arbeiten zu lassen.
    Und bevor jemand nach höheren Löhnen ruft: Solange die Verbraucher auf "Geiz ist geil" bestehen, wird saß eher schwer.

  2. 9.

    Habe grad still nachgedacht: ja, aus dieser Zeit komm ich auch. Ungeliebter Ausbildungsberuf, gab nix anners. 46 Jahre stetig eine gute Basis gehabt und erfolgreich. Nix wünsch mir was. Eher: mach was draus.

  3. 8.

    Schon allein das Verb "empfehlen" macht aus dem Satz ganz sicher keine generelle Aussage sondern eine Empfehlung.
    Jeder der mit Personal zu tun hat, versteht diese Empfehlung als solche und interpretiert da nichts hinzu.

  4. 7.

    Ich stimme Ihnen zu. Das ist aber dann eine nachgeschobene Erklärung. Im Text steht es als generelle Aussage.

  5. 6.

    Das ist richtig, doch nicht alle offenen Stellen sind nicht zwingend Stellen, für die berufliche Ausbildungen nötig sind.
    Wenn jemand, der aktuell kurzfristig arbeitslos ist und vor 4 Wochen mit 63 in Rente gehen konnte, sich erfolgreich um Arbeit bemühte und einen befristeten Job fand, der beendet sein wird, wenn er 64 Jahre alt ist, teilt ihm das Arbeitsamt mit, dass man sich frühzeitig um die Vermittlung in Arbeit kümmern will.
    Ich würde da echt glauben, dass wer mit 63 in Rente darf, genug geleistet hat und mit 64 erst recht. Etwa 1/3 der offenen Stellen sind Helferjobs, nicht grandios bezahlt, aber wenn sich diese Arbeit nicht lohnt, obwohl ständig behauptet wird, das Bürgergeld sei niedriger, dann kann irgendwer schlecht rechnen und ich schätze, das ist nicht der Empfänger der Leistung, für deren Finanzierung der 63jährige Steuern zahlt und arbeitet, obwohl er nicht muss.

  6. 5.

    Bei einigen Berufsgruppen ist es sicherlich möglich, auch Branchenfremde einzustellen - wenn man denn bereit ist, ihnen eine Einarbeitungszeit zu gewähren. Ähnlich sehe ich das mit der Ausbildung in handwerklichen Berufen: Was nutzt ein Notendurchschnitt von 2,0, wenn er zu zwei linken Händen gehört. Hauptschulabgänger haben da oft viel bessere Fähigkeiten - wenn man ihnen denn die Chance gibt.
    Übrigens: Ich stamme aus einer Zeit/Region, wo man dort gelernt und gearbeitet hat, wo man gebraucht wurde. Da war oft nichts mit Wünsch-dir-was. Und so mancher hat erkannt, dass auch Arbeiten Spaß machen können, die man vorher garnicht auf dem Schirm hatte.

  7. 4.

    "Zahl der Arbeitslosen bleibt im Juni in Berlin und Brandenburg stabil"
    Stabilität ist in diesen Zeiten wichtig. Mögen die Zahl lange stabil bleiben.

  8. 3.

    "Die Bundesagentur für Arbeit empfehle Arbeitgebern in solchen Fällen, mit den Anforderungen runter zu gehen und Menschen im Betrieb weiterzubilden, nachdem sie eingestellt worden seien." Was soll dieser Tip des Arbeitsamtes? Für manche Stellen - besonders bei hochqalifizierten Fachgruppen - gibt es halt Mindestanforderungen. Wenn die Mindestanforderung halt abgeschlossenes Medizinstudium lauten, kann ich dafür niemand anderes einstellen und ich kann das auch nicht im Betrieb nachholen.

  9. 2.

    "Außerdem passe das Profil der Arbeitssuchenden möglicherweise nicht zu den Tätigkeiten, für die Personal gesucht werde." Was für eine Nullaussage. Ist das nicht klar? Wenn ich halt Programmierer suche, werde ich keine Maurer einstellen.

  10. 1.

    Echte harte Kennzahlen sind das hier. Auch die Entwicklung dessen. Keine weichen Kennzahlen wie „Nachfrage in der Wirtschaftsförderung“ oder „Anfragen zu Gewerbegrundstücken“. Ein sehr großer Unterschied!
    Das ist nur ein Hinweis auf Wichtiges und Unwichtiges.

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