Medizinische und wissenschaftliche Zwecke -

Der Import von Cannabis nach Deutschland für medizinische und wissenschaftliche Zwecke hat im Laufe des Jahres 2024 sprunghaft zugenommen: Die Menge stieg von 8,1 Tonnen im 1. Quartal des Jahres über 11,6 Tonnen im 2. Quartal und 20,7 Tonnen im 3. Quartal auf 31,7 Tonnen im 4. Quartal. Das berichtete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Damit habe sich die Importmenge im 4. Quartal gegenüber dem 1. Quartal fast vervierfacht.
Import aus u.a. Kanada, Portugal und Dänemark
Insgesamt wurden demnach im Gesamtjahr 2024 mehr als 72 Tonnen getrocknete Cannabis-Blüten für medizinische und wissenschaftliche Zwecke eingeführt. Zum Vergleich: In Deutschland selbst produziert wurden für diese Zwecke in dem Zeitraum rund 2,6 Tonnen, wie das BfArM auf Anfrage mitteilte. Diese Jahresmenge sei vor einigen Jahren durch ein Vergabeverfahren für die Dauer von vier Jahren festgelegt worden, hieß es weiter.
Mit mehr als 33 Tonnen stammte der Großteil des für medizinische und wissenschaftliche Zwecke importierten Cannabis laut BfArM aus Kanada, gefolgt von Portugal mit gut 17 Tonnen. Danach folgen Dänemark (knapp 7,4 Tonnen), Nordmazedonien (2,7 Tonnen) und Spanien (2,2 Tonnen). Gründe für den starken Anstieg nannte das BfArM nicht.
Cannabis-Anbauvereinigungen warten auf Genehmigung
Seit April vergangenen Jahres ist in Deutschland der nicht-medizinische Cannabis-Konsum für Volljährige mit zahlreichen Beschränkungen legal. Erlaubt ist der Anbau von bis zu drei Pflanzen in Privatwohnungen, aufbewahren darf man bis zu 50 Gramm Cannabis. Zudem ist es nicht-kommerziellen "Anbauvereinigungen" mit Lizenz erlaubt, gemeinschaftlich Cannabis anzubauen.
In Berlin hat im Januar 2025 zum ersten Mal eine Cannabis-Anbauvereinigung legal angebautes Gras an ihre Mitglieder ausgegeben. Dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) lagen Ende Januar 18 Anträge von Vereinigungen zum Cannabis-Anbau vor, die noch auf Ihre Genehmigung warteten.
In Brandenburg ist das Landwirtschaftsministerium für diese Genehmigungen zuständig. Hier waren es zum selben Zeitpunkt 22 Anträge zur Zulassung von Cannabis-Clubs.