Medizinische und wissenschaftliche Zwecke - Cannabis-Importe sind 2024 sprunghaft angestiegen

Do 27.02.25 | 13:08 Uhr
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Symbolbild: Mann packt Cannabis Jungplfanzen Keimlinge aus einer Verpackung aus einem Versandkarton am 23.05.2024. (Quelle: picture alliance/CHROMORANGE/Michael Bihlmayer)
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Der Import von Cannabis nach Deutschland für medizinische und wissenschaftliche Zwecke hat im Laufe des Jahres 2024 sprunghaft zugenommen: Die Menge stieg von 8,1 Tonnen im 1. Quartal des Jahres über 11,6 Tonnen im 2. Quartal und 20,7 Tonnen im 3. Quartal auf 31,7 Tonnen im 4. Quartal. Das berichtete das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).

Damit habe sich die Importmenge im 4. Quartal gegenüber dem 1. Quartal fast vervierfacht.

Import aus u.a. Kanada, Portugal und Dänemark

Insgesamt wurden demnach im Gesamtjahr 2024 mehr als 72 Tonnen getrocknete Cannabis-Blüten für medizinische und wissenschaftliche Zwecke eingeführt. Zum Vergleich: In Deutschland selbst produziert wurden für diese Zwecke in dem Zeitraum rund 2,6 Tonnen, wie das BfArM auf Anfrage mitteilte. Diese Jahresmenge sei vor einigen Jahren durch ein Vergabeverfahren für die Dauer von vier Jahren festgelegt worden, hieß es weiter.

Mit mehr als 33 Tonnen stammte der Großteil des für medizinische und wissenschaftliche Zwecke importierten Cannabis laut BfArM aus Kanada, gefolgt von Portugal mit gut 17 Tonnen. Danach folgen Dänemark (knapp 7,4 Tonnen), Nordmazedonien (2,7 Tonnen) und Spanien (2,2 Tonnen). Gründe für den starken Anstieg nannte das BfArM nicht.

Cannabis-Anbauvereinigungen warten auf Genehmigung

Seit April vergangenen Jahres ist in Deutschland der nicht-medizinische Cannabis-Konsum für Volljährige mit zahlreichen Beschränkungen legal. Erlaubt ist der Anbau von bis zu drei Pflanzen in Privatwohnungen, aufbewahren darf man bis zu 50 Gramm Cannabis. Zudem ist es nicht-kommerziellen "Anbauvereinigungen" mit Lizenz erlaubt, gemeinschaftlich Cannabis anzubauen.

In Berlin hat im Januar 2025 zum ersten Mal eine Cannabis-Anbauvereinigung legal angebautes Gras an ihre Mitglieder ausgegeben. Dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) lagen Ende Januar 18 Anträge von Vereinigungen zum Cannabis-Anbau vor, die noch auf Ihre Genehmigung warteten.

In Brandenburg ist das Landwirtschaftsministerium für diese Genehmigungen zuständig. Hier waren es zum selben Zeitpunkt 22 Anträge zur Zulassung von Cannabis-Clubs.

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14 Kommentare

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  1. 14.

    “…. und die eigene Bude nach kiffen stinkt, ist der Spaß vorbei….“
    Erst einmal ist es ein Geruch… ob das stinkt oder lecker riecht ist ein rein subjektives empfinden…. Und die Welt ist nicht dazu da ihren persönlichen Befindlichkeiten Rechnung zu tragen.
    Und klar muss man dem ganzen noch eine Dramatik hinzufügen…“ Die halbe Stadt stinkt nach kiffen. …“
    Ich glaube nicht, dass sie 24/7 in der halben Stadt unterwegs sind…. Aber so klingt es nach grauenhaften Zuständen und sowas muss man natürlich verbieten… und der Frühling… Sommer naht… dann wird auch wieder überall gegrillt… und dann stinkt die halbe Stadt nach gegrilltem… furchtbar.

  2. 12.

    Na wie gut dass, Du im anderen Teil der Stadt lebst die nicht nach Cannabis durftet. Nee, mal im ernst, glaubst Du wenn das Gesetz von den Konserven kassiert wird, dass sich Leute daran halten? Die, die früher konsumiert und angebaut haben ist das eh Rille. Empfehle doch Deinen Nachbarn einen Vaporisator, da riecht man gar nichts und gesünder als nen Dübel allemale und man hat weniger Verbrauch

  3. 11.

    Warum fordern sie den Kommentator zur Recherche auf, wenn er ihnen die Bedeutung von "Dope" bereits erklärt hat? Passt ihnen die Übersetzung nicht? Fühlen sie sich angesprochen? Dope = Dummkopf, das hat schon Homer Simpson erklärt.

    Froher Genuß weiterhin!

  4. 9.

    Ich hoffe das Gesetz wird bald wieder kassiert. Die halbe Stadt stinkt nach kiffen. Und wenn man dann noch kiffende Nachbarn hat und die eigene Bude nach kiffen stinkt, ist der Spaß vorbei.

  5. 8.

    Was die Preise angeht, kommt es immer auf die Sorte und den THC-Gehalt an. Kann von 5 Euro/Gramm bis 12 Euro/Gramm varieren. Da Cannabis im Betäubungsmittelgesetz gestrichen wurde, kann Dir eigentlich jeder Arzt ein Privatrezept ausstellen. Plattformen der Telemediziner nehmen meist 15 Euro für ein Privatrezept. Ein Rezept kannst Du in jeder Apotheke einlösen, würde ich aber nicht empfehlen wenn die Apotheke nichts mit Cannabis am Hut hat, die schlagen meist noch mehrere Euro oben drauf wegen der Beschaffung. Apotheken, die mit Cannabis arbeiten findet man über eine Suchmaschine.

  6. 7.

    Nur mal so nachgefragt aus purer Neugierde: wie u.wo beziehen Sie u.Ihre 6 Bekannten von welcher Apotheke das saubere Cannabis? Mit oder ohne Rezept? Zudem dürfte es nicht billig sein aus der Apotheke. Kann sich eben ( noch ) nicht jeder leisten.

  7. 6.

    Die Gründe für den Anstieg sollten ja jedem bekannt sein.
    Der ZDF hat das schon völlig falsch dargestellt und versucht schlecht zu reden.
    Ich werd es auf jeden Fall nicht an die große Glocke hängen.

    Aber es sei eins gesagt. Von meinen 6 Bekannten die alle Cannabis konsumieren kauft keiner mehr auf dem Schwarzmarkt.
    Und wenn man deren freunde fragt wo sie kaufen ist es genau das gleiche.

    Wenn die politik das mit den Clubs so in den Sand gesetzt hat muss sich niemand wundern wenn man eben einen anderen Weg geht.

    Wir sind auf jeden Fall alle sehr zufrieden mit unserem sauberen Cannabis aus der Apotheke wo sich niemand kriminell bereichert hat. :)

  8. 4.

    "Gründe für den starken Anstieg nannte das BfArM nicht."
    Ist ja auch egal.

  9. 3.

    Warum nur wird Cannabis umgangssprachlich Dope (engl. für Dummkopf) genannt? Hmmmm...

  10. 2.

    Gibt es Erhebungen dazu, wieviel Cannabis inzwischen privat angebaut wird?
    Wie hoch werden die illegalen Umsätze der Organisierten Kriminalität mit Cannabis geschätzt?
    Offenbar wird der Konsum bzw. der Bedarf massiv unterschätzt, wenn die Planzahlen derart abweichen.

  11. 1.

    “ rund 2,6 Tonnen,…. diese Jahresmenge sei vor einigen Jahren durch ein Vergabeverfahren für die Dauer von vier Jahren festgelegt worden, ….“
    Gut geplant wenn man dann 31,7t importiert. Ziele und Pläne scheinen sich einfach nicht an die Realität halten zu wollen… also einfach weiter planen… da wird sich wenig ändern wie auch an der Bürokratie…. die alle abbauen wollen und immer neue schafft… wie man bei den Anbauvereinigungen usw. sieht.