Berlin-Prenzlauer Berg - Bäume im Bötzowviertel sind gefällt - Anwohner unterliegen vor Gericht

Di 27.02.24 | 12:09 Uhr
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Originalbild: Eschen sind auf der Kniprodestrasse gefällt worden am 27.02.2024. (Quelle: privat)
Audio: rbb24 Inforadio | 27.02.2024 | Matthias Bartsch | Bild: privat

Anwohner der Kniprodestraße im Berliner Ortsteil Prenzlauer Berg sind mit ihrem Versuch gescheitert, auf gerichtlichem Wege die Fällung von 24 Eschenbäumen zu verhindern. Die Bäume sollen nach dem Willen des Bezirks Pankow zugunsten eines neuen Fuß- und Radwegs verschwinden, nach Fertigstellung sollen dort neue Bäume gepflanzt werden.

Eine Anwohnerin hatte sich dagegen per Eilantrag beim Berliner Verwaltungsgericht gewehrt. Sie berief sich dabei auf eine Vorschrift des Berliner Mobilitätsgesetzes, wonach Verkehr und Verkehrsinfrastruktur ressourcenschonend und stadtökologisch nachhaltig gestaltet werden sollten. Das Verwaltungsgericht wies den Eilantrag mit der Begründung ab, dass sich Anwohner nicht auf das Mobilitätsgesetz berufen können, um eine bezirklich angeordnete Baumfällung zu verhindern.

Anwohnerin geht in nächste Instanz - Bäume sind schon weg

Die Vorschrift des Berliner Mobilitätsgesetzes schütze weder einzelne Personen noch einen bestimmten Personenkreis wie etwa die Nachbarschaft, teilte das Verwaltungsgericht am Dienstag mit. Die von der Anwohnerin angeführte Zielbestimmung diene dem öffentlichen Interesse, Individualinteressen seien in diesem Punkt nicht berücksichtigungsfähig, heißt es in der Mitteilung des Gerichts. Gegen den Beschluss kann Beschwerde zum Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg eingelegt werden.

Dies sei bereits am Montag geschehen, wie die betroffene Anwohnerin im Gespräch mit rbb|24 sagte. "Das Verwaltungsgericht spricht Anwohnern jegliche Lenkungsmöglichkeit ab, dabei ist für uns das Mobilitätsgesetz der einzige Ansatzpunkt", erläuterte sie.

Ihren Angaben zufolge wurden bereits am frühen Dienstagmorgen die Bäume gefällt. "Bis zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts wurden die Fällungen auf Eis gelegt - bis heute Morgen um 7 Uhr", berichtete die Anwohnerin. Ihren Schilderungen zufolge sollen am Dienstagmorgen Schüler einer benachbarten Schule auf die Bäume geklettert sein, um deren Abholzung zu verhindern. Polizeikräfte hätten die jungen Menschen letztlich von den Bäumen geholt.

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31 Kommentare

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  1. 31.

    Das Verhalten der Berliner Verwaltung ist unbegreiflich und so einen Umgang mit der Natur können wir uns im Jahr 2024 einfach nicht mehr leisten. Bäume sind lebendige Klimaanlagen, die ihre volle Wirkkraft erst nach Jahrzehnten entfalten! All diese gefällten Bäume werden wir noch schmerzlich vermissen. Als Hitzeschutz und Schattenspender und Luftverbesserer. Wenn die Behörde endlich verstanden hat, dass jeder Baum zählt wird es leider zu spät sein.

  2. 30.

    Hallo, Marie (8),
    was ist das denn für ein Kommentar zum o.g. Artikel? Völlig sinnfrei. Entweder sind Sie zu jung, um das von Neo gesagte nachvollziehen zu können oder Sie sind in diese fadenscheinige Aktion des Bezirks involviert. Ich kann jedenfalls Neo nur Recht geben: Berlin mit seinen Behörden/Verwaltungen hat sich in den letzten Jahrzehnten zum Nachteil entwickelt. Ich als Urberliner würde nie einfach wegziehen, um Zugezogenen Neunmalklugen das Feld zu überlassen. Auf keinen Fall. Menschen meines Jahrgangs, die in Berlin geboren und aufgewachsen sind, würden mir wahrscheinlich zustimmen. Aufstehen, meckern und kämpfen...bis dem letzten inkompetenten Schreibtischhocker im Amt die Luft ausgeht. Also: entweder beziehen Sie sich seriös auf den Artikel oder...sparen sich solche Bemerkungen!

  3. 29.

    Wie zügig doch ein Bezirk agieren kann, wenn es darum geht, schnell Tatsachen zu schaffen. Die Bötzowstr. ist das beste Beispiel. Keine Ahnung, welcher inkompetente Anfänger dort die Planung durchgeführt hat - auf jeden Fall wäre sowohl Platz für einen Radweg als auch für einen betonierten Fußweg gewesen, OHNE die vorhandenen Bäume fällen zu müssen. Wahrscheinlich fehlten auf jeder Seite 2cm. Da wiehert wieder einmal der Amtschimmel. Kein Aufschrei der GRÜNEN und Umweltschützer hier in diesem Fall? Das sollte den Wähler zu denken geben. Diese demonstrieren auch nur, wenn es Ihnen gerade in den Kram passt.

  4. 28.

    Alle stimmen gegen die Grünen und dann noch die Grünen schlecht reden? Geht es noch? Nur die Grünen haben gegen die Fällung gestimmt.

  5. 27.

    UPS, @Berliner Junge, da haste in der Schule schlecht uffjepasst. Die Grünen ham jegen den Beschluss gestimmt. Und och intensiv dagegen jekämpft. Kieck ma, ob de det beim googeln och findest. Dann musste nich so falsche blubbern. Wer lesen kann is klar im Vorteil. Abs nüscht für unjuut

  6. 26.

    Kommentar 2 sagt allerdings: Nach der letzten Bezirkswahl kam wieder die Variante mit den Baumfällungen ins Spiel, wieder wurde abgestimmt, wieder wurde der Fällvariante zugestimmt, wieder mit dem Argument: Die Fördergelder für den Gehweg verfallen ansonsten. Federführend: SPD und CDU.

  7. 25.

    Ich kann ihnen nur zustimmen. Frau
    @ Manuela Anders-Granitzki (CDU) und alle sehen Abgeordneten der BVV, die gar die Fällung gestimmt haben, es wäre schön, wenn Sie bitte zukünftig ihr politisches Mandat mit mehr Weitsicht und zukunftsweisenden Entscheidungen ausüben würden. Es geht nicht nur um ein paar Bäume sondern um das dahinter stehende Mindset.

  8. 24.

    Schauen Sie mal K2: Nach der letzten Bezirkswahl kam wieder die Variante mit den Baumfällungen ins Spiel, wieder wurde abgestimmt, wieder wurde der Fällvariante zugestimmt, wieder mit dem Argument: Die Fördergelder für den Gehweg verfallen ansonsten. Federführend: SPD und CDU.

  9. 23.

    Manuela Anders-Granitzki (CDU) ist stellvertretende Bezirksbürgermeisterin und trägt die Verantwortung für die die Bereiche Ordnungs-, Umwelt- und Naturschutz- sowie Straßen- und Grünflächenamt.

  10. 22.

    Danke für den guten Bericht, über die mutigen Kinder und andere Protestierende. Tolle und reflektierte Aussage der Lehrerin. @ Manuela Anders-Granitzki (CDU), zuständige Bezirksstadträtin, schade, dass sie offenbar nicht so eine gute Lehrerin gehabt haben, die Ihnen Reflektionsfähigkeit und die Fähigkeit falsche Entscheidungen auch revidieren zu können, hätte beibringen können.

  11. 20.

    Die Schüler*innen des Felix-Mendelsohn Bartholdy Gymnasiums waren mutig und toll !

  12. 19.

    Fassungslos. Wie kann man in der heutigen Zeit noch so viele gesunde Bäume fällen. Die Begründung eines sicheren Schulwegs ist wahnwitzig, wenn man bedenkt, dass jeden Morgen hunderte Schüler*innen aus der Straßenbahn aussteigen und auf einer viel zu kleinen Verkehrsinsel in der Mitte der Danziger Straße auf die Fussgängergrünphase warten und daneben die Autos vorbeirasen. 30er Zone ist nicht möglich ?! Aber diese Bäume mit ihren Wurzeln waren anscheinend zu gefährlich!! Wer schafft nun Co2 Ausgleich? Wer spendet Schatten und Hitzeschutz im Sommer?

  13. 18.

    Pankow der Bezirk mit den meisten Grünwählern bzw. Der von den Grünen auch regiert wird. Da sieht man mal wieder wie die Grünen ihre Wähler genau so wie alle anderen Parteien verarschen nur um an der Macht zu sein. Die Grünen sind nicht mehr das was sie mal wahren... egal ob Landes oder Bundesregierung

  14. 17.

    Es ist zum totlachen und gleichzeitig traurig. An der Kniprodestraße soll ein Mega breiter Fußweg entstehen und auf der anderen Seite der Schule (Margarete Sommer Str) hat man den Fußweg für die Schüler bei der Planung völlig vergessen. Darum wurden nun nachträglich Betonbarken auf die Fahrbahn gestellt, damit die Schüler auf der Fahrbahn laufen können um den Schulhof erreichen zu können. Das ist echt irre!

  15. 16.

    Wie ich versucht habe darzustellen, hat das alles nichts mit Politik zu tun, sondern mit Verwaltung. Die ist per se undemokratisch. Wahlen bringen da gar nichts.

  16. 15.

    Im Februar sind in 13189 Berlin- Pankow Höhe Borkumstr. 13 auch 30 Bäume gefällt worden.
    Hier sollen Fahrradständer platziert werden.
    Solch ein Raubbau ist nicht mehr zeitgemäß.
    Eigentümer von Privatgrundstücken dürften so etwas nicht, und müßte dann
    auch noch eine Ersatzbepflanzung mit teuren Bäumen aus der Baumschule durchführen.
    Naja alle Menschen sind gleich, mache etwas gleicher.

  17. 14.

    So sieht also Demokratie aus . Neuwahlen.

  18. 13.

    Warum werden Bäume nicht in der Villengegend der Richterinnen und Richtern gefällt? Da kann ja auch noch ordentlich nachverdichtet werden mit Radwegen und so. Werden die Radwege dann auch von der Justiz benutzt?

  19. 12.

    Nur noch fassungslos. In Mitte wurde ein neuer Radschnellweg gebaut, auf dem niemand unterwegs ist. Dafür wurde umweltfreundliches Kopfsteinpflaster entfernt und die Straße asphaltiert. Was für ein Umweltschutz!

  20. 11.

    Respekt an die Schüler der benachbarten Schule, die auf die Bäume geklettert sind!
    Das ist die nächste Generation der Umweltschützer. Saubere Arbeit, Jungs und Mädchen!

  21. 10.

    Beamte der Verwaltung und der Gerichte sind Staatsdiener, sie dienen dem Staat, aber nicht dem Souverän, dem Volk. Ist kurios, aber ist so. Das Erbe des Preußischen Obrigkeitsstaats. Die Curriculua der Beamtenausbildung sind bis heute diesen Grundsätzen verpflichtet. Deutsches Reich, Weimarer Republik, Drittes Reich, DDR, BRD - fünf Staatssysteme, eine Verwaltung. Nichts zu machen.

  22. 9.

    Auch die nächste Instanz wird nichts nutzen. Es ist sehr schwer einzusehen, dass im Verwaltungsrecht Privatpersonen nicht gegen die Verwaltung gewinnen können. Dazu ist das Verwaltungsrecht schließlich da. Mit dem mächtigen Hilfsmittel Gebührenordnung. Eine Bürgerinitiative hätte eine kleine Chance. Diese zu gründen ist schwer.

  23. 8.

    Niemand hält Sie auf, Berlin zu verlassen und sich an einem niederzulassen, welcher weniger "bekloppt" ist. Freier Wohnraum wird immer gebraucht.

  24. 7.

    Über 90% der Berliner Bäume sind ohnehin todkrank. Das war in den vergangenen Monaten regelmäßig nachzulesen.

  25. 6.

    Das SGA in Pankow wird wahrscheinlich von Autofans geleitet. Was hier alles abgeholzt und zubetoniert wird und bei Kiezblocks stellt man sich quer... und dann Bäume gegen Radwege. Ein Schelm, der Böses dabei denkt.

  26. 5.

    Was ein Frevel. Dem Bürger sonstwas pro Klima aufbürden aber für die Versiegelung Bäume umhauen. Wissen die Schlaumeier im Amt überhaupt, wie lange es braucht, bis ein neugepflanzter Baum überhaupt etwas bewirken kann? Das dauert mind. 30 Jahre. Berlin wird immer bekloppter.

  27. 4.

    Mit diesem Vorgehen, das beispielhaft für den Umgang mit Grün im Bezirk Pankow steht, kann man sich Seitens CDU und SPD und der Linken jegliche warme Worte zum Thema Klimaschutz und Grünflächen sparen.

  28. 3.

    Das SGA in Pankow wird wahrscheinlich von Autofans geleitet. Was hier alles abgeholzt und zubetoniert wird und bei Kiezblocks stellt man sich quer...

  29. 2.

    Um das noch mal klarzustellen:
    Erst gab es einen Beschluss, die Bäume zu fällen, um einen festen Gehweg dort zu errichten, ansonsten kämen die Schulkinder nicht sicher zu der temporären Schule. Man müsse den Gehweg auf eine bestimmte Weise bauen, weil ansonsten Fördermittel für den Gehweg nicht abgerufen werden könnten. Dafür müssten die Bäume weg. Fördermittel für einen Gehweg, ist der Bezirk Pankow schon so pleite, dass für einen Gehweg Fördermittel abgerufen werden müssen?
    Nach Protesten wurde eine Alternative für eine Zuwegung entwickelt, bei der die Bäume hätten stehen bleiben können. Dieser Alternative wurde zwischenzeitlich im Bezirksparlament dann auch zugestimmt.
    Nach der letzten Bezirkswahl kam wieder die Variante mit den Baumfällungen ins Spiel, wieder wurde abgestimmt, wieder wurde der Fällvariante zugestimmt, wieder mit dem Argument: Die Fördergelder für den Gehweg verfallen ansonsten. Federführend: SPD und CDU.

  30. 1.

    Hab bisher noch kie hier geshen das der Bezirk neue Bäume nach Bauarbeiten pflanzt... Das aber wieder typisch unsre Bezirksregierung! Wort halten tut sie gar nicht! Nicht zugunsten der Anwohner!

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