Aalbesatz - 2,5 Millionen Glasaale in Südbrandenburg ausgesetzt

Di 13.02.24 | 16:18 Uhr | Von Jasmin Schomber
Junge Glasaale in einer Hand
Audio: Antenne Brandenburg | 13.02.2024 | Jasmin Schomber | Bild: rbb/Jasmin Schomber

Rund 2,5 Millionen Glasaale sind am Dienstag in die Spree um Cottbus und in den Spremberger Stausee eingesetzt worden. Der Aalbestand soll so erhöht und verbessert werden. Der Weg ins Süßwasser wird den Tieren erleichtert. Von Jasmin Schomber

Um den Aalbestand in der Region zu erhöhen, sind am Donnnerstag rund 2,5 Millionen Glasaale in Südbrandenburg zu Wasser gelassen worden, in der Fachsprache heißt es "besetzt". Normalerweise müsste der Aal aus eigener Kraft zum Laichen hierher zurückkehren - der Weg aus dem Atlantik wird ihm etwas erleichtert. In Kisten mit Wasser werden die noch kleinen und durchsichtigen Jungaale zum Süßwasser transportiert, so auch zum Spremberger Stausee, erklärt Frank Straszewski, Vorsitzender des Kreisanglerverbands Cottbus Land: "Wir setzen jetzt am Stausee über zwanzig Kisten ein und danach noch in der Spree."

Glasaale werden an der Talsperre Spremberg eingesetzt
Aal-Behälter werden zum Spremberger Stausee getragen. | Bild: rbb/Jasmin Schomber

Überlebenschance liegt bei sechs Prozent

Die Kisten werden am Ufer positioniert, von dort aus geht es für die Helfer mit Gummistiefeln und Wathosen ins Wasser. Daniel Müller vom Landesanglerverand Brandenburg lässt die Glasaale ins Wasser gleiten. "Diese Steinschüttung hier, wunderbar tief abfallend, wunderbare Lücken, wo sie sich verstecken können und sich erst einmal ein paar Tage adaptieren, ans Gewässer anpassen können."

Das Kilo Glasaal kostet rund 300 Euro. Die Überlebenschancen der kleinen Aale liegen bei ca. sechs Prozent. Dennoch sei dies keinesfalls Geldverschwendung, betont Angler Peter Scholl: "Selbstverständlich ist das gerechtfertigt, sonst gibt's die gar nicht mehr, dann sterben sie aus!"

Ein Karpfen lege auch millionenfach Eier, von denen nur vier oder fünf am Ende übrig blieben, bekräftigt Scholl seine Aussage. "Das ist eben in der Natur so. Die reproduzieren viel, viel mehr, weil die Hälfte aufgefressen wird."

Aalbesatz ist EU-gefördert

Und manchmal müsse man der Natur etwas nachhelfen. Deshalb wird der Aalbesatz von der Europäischen Union gefördert und mit Mitteln der Fischereiabgabe unterstützt. Insgesamt werden an diesem Dienstag 834 Kilo Glasaal an verschiedenen Stellen in Südbrandenburg eingesetzt. In der Talsperre Spremberg geht es dem kleinen Galsaal auch recht gut, viele Feinde hat er nicht, sagt Daniel Müller vom Landesanglerverand Brandenburg. Eigentlich sei dem Jungaal nur der Barsch gefährlich. "Eine Grundel, wie wir so anderswo haben, kommt hier nicht vor. Vielleicht noch ein Hecht, aber ansonsten sind die hier relativ sicher in der Steinpackung."

In zehn Jahren sind die Aale dann geschlechtsreif und begeben sich auf die große Wanderung zu ihren Laichgebieten in der Sargasso-See im Atlantik.

Sendung: Antenne Brandenburg, 13.02.2024, 15.42 Uhr

Beitrag von Jasmin Schomber

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