Wald bei Grünheide - Verwaltungsgericht stoppt vorerst Auflagen für Tesla-Protestcamp

Sa 16.03.24 | 16:17 Uhr
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Baumhäuser hängen in einem Camp der Initiative «Tesla stoppen» in einem Kiefernwald nahe der Tesla-Gigafactory Berlin-Brandenburg (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Video: rbb24 und rbb24 Brandenburg Aktuell | 16.03.2024 | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Die Aktivisten, die aus Protest Baumhäuser im Wald neben der Tesla-Fabrik in Grünheide errichtet haben, können dort vorerst bleiben. Auflagen - wie der Abbau der Hütten bis Montag - sind laut einem Gerichtsentscheid erst einmal unwirksam.

  • Klima-Aktivisten dürfen weiter in Protestcamp nahe der Tesla-Fabrik bleiben.
  • Sie müssen Auflagen wie den Abbau der Baumhäuser laut Gericht vorerst nicht beachten
  • Finale Entscheidung kommt voraussichtlich am Montag

Klima-Aktivisten, die zum Protest gegen eine geplante Erweiterung des Tesla-Werks in einem Wald in Grünheide campieren, dürfen dort vorerst bleiben. Neue Auflagen, die von der Versammlungsbehörde gefordert worden seien, müssten vorerst nicht erfüllt werden, sagte ein Sprecher des Gerichts am Samstagnachmittag. Das gelte so lange, bis über den Eilantrag der Aktivisten endgültig entschieden sei. Damit sei am Montag zu rechnen, so der Sprecher.

Die Initiative "Tesla stoppen" hält einen Teil des Landeswaldes in Brandenburg nahe dem Tesla-Werk besetzt, den das Unternehmen von Elon Musk im Falle einer Erweiterung des Geländes roden will.

Auflagen: Baumhäuser und Hochsitze bis Montag abbauen

Am Freitag waren Auflagen für die Aktivisten im Camp veröffentlicht worden. Diese sahen vor, das die Baumhäuser und Hochsitze bis Montag abgebaut sein müssen. Die Baumhäuser sollten nicht mehr betreten werden dürfen. Die Genehmigung der Versammlung selbst gelte vorerst bis zum 21. März, sagte der Brandenburger Innenminister Michael Stübgen (CDU). Das Camp dürfe nicht ausgeweitet werden. Die Aktivisten hatten das Camp wie eine Demonstration als politische Versammlung angemeldet. Solche Veranstaltungen unterliegen dem Versammlungsrecht und müssen von der Polizei nicht extra genehmigt werden. Sie können aber unter bestimmten Umständen untersagt oder mit Auflagen versehen werden.

Die Aktivisten hatten daraufhin mit dem Eilantrag widersprochen und eine aufschiebende Wirkung gefordert. Der Beschluss vom Samstag sei eine Zwischenverfügung zur "Sicherung des Status quo" und nicht die eigentliche Entscheidung zum Eilantrag, betonte der Gerichtssprecher.

80 Menschen zeigen bei Waldspaziergang Solidarität

Am Samstag zeigten rund 80 Menschen bei einem sogenannten Waldspaziergang Solidarität mit den Aktivisten. Manu Hoyer, Mitbegründerin der Bürgeriniaitive in Grünheide, kritisierte die Auflagen am Rande des Protests.

Mehrheit der Bürger gegen weitere Rodungen

Ziel der Aktivisten ist es, eine Rodung des Waldstücks im Zuge einer geplanten Erweiterung des Tesla-Geländes mit Güterbahnhof zu verhindern. Eine Mehrheit der Bürger von Grünheide hatte gegen eine Erweiterung gestimmt. Die Gemeinde Grünheide schlägt vor, dass nur etwa die Hälfte des Waldes gerodet wird.

Demnach sollen unter anderem statt der mehr als 100 Hektar, die ursprünglich zur Rodung für die Erweiterung des Geländes vorgesehen waren, nur etwa 50 Hektar Wald gerodet werden. Die andere Hälfte soll erhalten bleiben. Damit trage die Gemeindeverwaltung dem Wunsch der Bürger Rechnung, schrieb Bürgermeister Arne Christiani (parteilos).

Ab dem 21. März soll der angepasste Bebauungsplan öffentlich ausliegen. Erst danach können die Gemeindevertreter darüber abstimmen.

Der Tesla-Werksleiter André Thierig sagte dem rbb am Freitag, dass der "besonders schützenswerte" Wald im Nordteil der geplanten Erweiterung stehen bleiben soll. Tesla plane aber weiterhin den Bau eines neuen Güterbahnhofes. Dieser werde größer als bisher geplant.

Sendung: Antenne Brandenburg, 16.03.2024, 9:02 Uhr

115 Kommentare

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  1. 115.

    Umweltverbände schwimmen nicht in Geld wie Herr Musk.
    Es wurde auch "nichtmals" seitens des Landes in Erwägung gezogen, sich auf einen Rechtsstreit mit Tesla bezüglich der Freigabe der Grundwasser-Monitoring-Daten einzulassen, um den Brandenburger Steuerzahler nicht unnötig mit Kosten eines Rechtsstreits zu belasten, da Herr Musk über die höheren Finanzmittel und demzufolge die besseren Anwälte verfüge.


  2. 114.

    Ergänzend:
    "Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2003 von Martin Eberhard und Marc Tarpenning, die 2008 ausschieden. Im Frühjahr 2004 stiegen Risikokapital-Investoren ein, Elon Musk wurde Aufsichtsratsvorsitzender und ist seitdem prägende Figur von Tesla."
    Quelle: Wikipedia

  3. 113.

    Gerichten haben auch entschieden, dass die Rodungen für Tesla rechtmäßig waren. Gegen die endgültige Genehmigung ist nichtmals geklagt worden. Die Wutbürger sitzen auf den Bäumen.

  4. 112.

    Nochmals zum wiederholten Mal!

    1924 wurden in Leipzig E- Pkws und später E- LKWs gebaut. Die Produktionen wurden 1936 eingestellt!!!!
    100 Jahre deutsches E- Auto!!!!
    Oder hat Herr Musk das erfunden????

  5. 111.

    Es ist durchaus rechtsstaatlich diese „Aktivisten“ des Platzes zu verweisen. Deren Aufenthalt dort ist nämlich rechtswidrig.

  6. 110.

    Glücklicherweise leben wir in einem Rechtsstaat in dem nicht Wutbürger sondern im Zweifel Gerichte entscheiden.

  7. 109.

    Ist alles „eine Lüge“. Deswegen gibt es ja auch „keine“ Debatten und Konflikte.
    Wer hier wohnt weiß ganz genau, was wirklich abgeht und dass spätestens bei der nächsten Dürre und wieder stärker sinkenden Grundwasserspiegeln die Diskussion und das Einprügeln auf Bähler von vorne losgeht.

  8. 108.

    Unverzüglich räumen. Diesen Berufsdemonstranten geht es gar nicht um die Sache. Und zu suchen haben die da auch nichts.

  9. 106.

    In Anlehnung an das Sprichwort "Was ist schon ein Banküberfall gegen die Gründung einer Bank" könnte man hier sagen: "Was ist schon die Errichtung eines Baumhauses gegen die Abholzung eines ganzen Waldes?"

  10. 104.

    So wie in der Erweiterung der neue Güterbahnhof geplant ist (Übersicht schnell erreichbar z .B. unter teslamag) liegt er voll auf dem noch bewaldet gebliebenen Rest des Trinkwasserschutzgebietes für die Brunnen des WSE in der Hohenbinder Straße.

    Die Verordnung für das Trinkwasserschutzgebiet verbietet den Neubau von Güterbahnhöfen nicht ohne Grund.
    Jeder Tropfen, der Trinkwasserschutzgebiet versickert, erreicht die Brunnen nach ein paar Jahren. Der Grundwasserspiegel liegt dort nur wenige Meter unter der Erdoberfläche und alles ist sandig.

  11. 103.

    CO2-freie bzw. richtiger CO2-abgasfreie Brennstoffe gibt es sowieso nicht, wegen dem unverzichtbaren Brennwert in Verbindung mit CH-Ketten. Reinen Wasserstoff würde man zwecks Wirkungsgrad über eine Brennstoffzelle verstromen.
    Und das Energieaufkommen im Zusammenhang mit Efuels (also C der Luft entziehen (deswegen „CO2-frei“)und H2 aus H2O aufspalten ist astronomisch hoch und muß ja selbst klimaneutral sein, sonst ist EFuel nur ein teueres Benzin. Unterm Strich dürfte der Liter EFuel wohl er sowas wie 50-70 € kosten.

  12. 102.

    „Bedenken bezüglich des Wasserverbrauchs haben sich längst in Luft ausgelöst“
    Jetzt lügen Sie aber gewaltig: Die Wasserrationierungen der Bevölkerung haben weiter Bestand und werden 2025 verschärft.

  13. 101.

    Wenn es irgendwann keine fossilen Treibstoffe mehr gibt, fällt auch die Einnahme durch die Mineralölsteuer weg. Was ist nach Ihrer Meinung der Plan, diesen Steuerausfall zu kompensieren? Es muß irgendwie kompensiert werden, da der Posten zu groß ist, als daß der Fiskus einfach so darauf verzichten kann.

  14. 100.

    Aha - „ wird andere CO2-freie Treibstoffe geben“
    Ja dann aber viel Spass mit dem alten „günstigen“ Verbrenner, wenn der neue ach so saubere Wundertreibstoff für läppische 7 Euro pro Liter zu tanken ist. Hmm doof. An der Tankstelle wird dann wohl der viertel-Literpreis angezeigt - sieht besser aus. Da steht dann auf der Leuchtschrift weiterhin EUR 1.75. toll. Aber eben, kleines Detail, neu für 2,5dl ;-)

  15. 99.

    Die vorgeschobenen Bedenken bezüglich des Wasserverbrauchs haben sich längst in Luft ausgelöst. Gegen die Wassersuche im Gebiet des Nachbarverbandes hat der auch nichts einzuwenden gehabt. Es ist vor allem der WSE, der wenig an Lösungen interessiert ist.

  16. 98.

    Es ist keine Wasserlüge sondern mit der Standortwahl Grünheide eine politische Mangelverwaltung.
    Und natürlich wollen andere Interessengruppen, auch und insbesondere die die Tesla in Grünheide ansiedeln wollten, wenn’s konkret wird, auch nichts von ihrem kostbaren Grundwasser abgeben. Hierzu wurden schon andere Lösungskonzepte diskutiert und alle scheitern letztendlich an der Besitzstandswahrung der Grundwasserspeicher anderer Wasserverbände.
    Aber das war ja alles vorhersehbar und trotzdem wird’s langfristig nur durch Kontingentabgaben funktionieren. Man kann das Wasserproblem nicht alleine einfach dem WSE überhelfen.

  17. 97.

    Ich habe doch ausdrücklich Industriearbeitsplätze willkommen geheißen.... :-( Kein einziger Kommentar gegen Tesla habe ich geschrieben. Nicht einen.
    Und: Eine Wasserleitung baut man nicht eben so... Sie wird sehr lang und teuer werden. Und das ist gewinn- und steuermindernd. Genau das meine ich: Die Wichtigkeit der Standortwahl, gerade in Brandenburg, im Großen wie im Kleinen. Nicht alles ist ein Flughafen. Aber wenn ganz bestimmte Einstellungen zu immer den gleichen Fehlern führen, dann bleibt man unter den Letzten, was mir nicht gefällt und sagen darf.

  18. 96.

    Viele Kommunen sind hochverschuldet und selbst "der Staat" wird sich für ihren Fuhrpark keine E-Laster leisten können.

    Bei uns wird ein 27 jahre alter Dieselsprinter durch einen gebrauchten fossilen ersetzt. Noch nicht einmal ein neuer ist finanziell möglich.
    Ich glaube deshalb nicht an ein Auslaufen von Verbrennern. Es wird andere CO2-freie Treibstoffe geben. Dann kann man die ältesten Verbrenner unendlich--bis zum Aus durch den TÜV-- weiterfahren können.

    Und wenn Deutschlands Regierung das nicht erkennen will--dann werden es andere EU-Staaten tun---und wieder würden wir hinter dem Fortschritt hinterher-hinken.

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