Straßenverkehr Berlin - Auf der Frankfurter Allee stehen Berliner Autofahrer am häufigsten im Stau

Di 27.08.24 | 14:06 Uhr
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Symbolbild: Abendstimmung an der stark befahrenen Frankfurter Allee. (Quelle: dpa/Jochen Eckel)
Audio: rbb24 Inforadio | 27.08.2024 | Natascha Gutschmidt | Bild: dpa/Jochen Eckel

Auf den Berliner Straßen brauchen Autofahrer Geduld. 2023 gab es mit rund 83.000 Staustunden ähnlich viel Stillstand, wie im Jahr zuvor. Immerhin: Die Zahlen sind rückläufig.

Auf der Frankfurter Allee gibt es so oft Stau wie sonst auf keiner anderen Straße in Berlin. Das geht aus einer Antwort der Senatsverkehrsverwaltung auf Anfrage der Grünen hervor, über die der "Tagesspiegel" [Bezahlinhalt] am Dienstag zuerst berichtete.

  • Die größte Staufalle ist demnach auf der Frankfurter Allee stadteinwärts der Abschnitt zwischen der Skandinavischen Straße in Lichtenberg und dem Strausberger Platz in Friedrichshain.
  • Auf Platz zwei folgt die Karl-Marx-Straße in Neukölln zwischen Grenzallee und Hasenheide.
  • Platz drei belegt der Mehring- bzw. Tempelhofer Damm zwischen Tempelhofer Ufer und Teltowkanal.

Stau-Stunden hoch, aber geringer als 2021

Laut Dates des Senats kam es 2023 berlinweit zu insgesamt 82.565 Stau-Stunden - das gleiche Niveau wie im Jahr zuvor (82.488 Staustunden). 2021 waren es noch 90.854 Stunden.

"Die Verkehrswende, die unter dem rot-rot-grünen Senat und in vielen Bezirken vorangetrieben wurde, wirkt", sagte Antje Kapek, Sprecherin für Verkehrspolitik (Grüne). Damit sich der Trend fortsetze, müsse der Senat seine autofokussierte Politik beenden. Mehr Straßen führten nicht zu weniger Stau, sondern zu mehr Autos in den Städten, so Kapek weiter.

Warum und wie häufig Stau entsteht, werde statistisch nicht erfasst, hieß es von der Senatsverwaltung für Verkehr. Gründe für Staus sind demnach beispielweise Überschreitung der Straßenkapazität, Baustellen, Havariebaustellen, Unfälle sowie Straßensperrungen aufgrund von Demonstrationen, Veranstaltungen oder Protestaktionen.

Grafik: Die Stauanfälligsten Straßen in Berlin. (Quelle: rbb)

Die Stau-Stunden im Berliner Straßennetz werden vom Senat dabei über sogenannte Floating-Car-Data der Verkehrslageinformationen erhoben. Der Verkehrszustand Stau wird dabei über das Verhältnis der aktuellen Geschwindigkeit zur Freiflussgeschwindigkeit auf dem Abschnitt ermittelt. Die Stadtautobahnen wurden in dieser Auswertung nicht berücksichtigt.

Für 2024 wurden die Daten bis einschließlich 30.06.2024 berücksichtigt. Ende 2020 änderte der Senat die Messmethode zur Stauermittlung. Vergleichbare ältere Daten gibt es daher nicht.

Sendung: rbb24 Inforadio, 27.08.2024, 12:40 Uhr

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90 Kommentare

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  1. 90.

    *87.
    "Natürlich beziehe ich mich auf mein Wohlbefinden, auf welches denn sonst?"
    Natürlich. Das Problem ist nur, dass Sie sich Wohlbefinden zu Lasten der Anderen verschaffen, die unter Ihrer Rücksichts-und Empathielosigkeit unter Lärm, Dreck und Raserei leiden.
    "Daher auch ihr dramatisierendes Vokabular mit "Giften" und "Toten".
    Das ist doch kein dramatisierendes Vokabular, sondern Tatsachen. Aber Tasachen sind nicht so Ihr Ding, wie? Versuchen Sie doch mal Ansatzweise etwas Verständnis für die Ängste und Sorgen der nicht autofahrenden Bevölkerung aufzubringen.
    "da hilft auch keine ablenkende Polemik ala "schon xy-Tote"."
    Wie kommen Sie darauf, dass die Beschreibung der Tatsachen eine Polemik darstellt. Ich habe den Eindruck, dass Verletzte und Tote bei Ihnen unter Kollateralschaden abgelegt werden. Und jetzt zum Schluß: Sie sind die Art Verkehrsteilnehmer, vor denen ich Angst habe. Und mehr habe ich Ihnen auch nicht mehr zu sagen.

  2. 89.

    Bei 45 Mio PKW, Millionen LKW und zum Teil ohne Tempolimit sind 1300 Verkehrstote nichts. Da sterben am Passivrauchen mehr Menschen.

  3. 88.

    Im Leben könnte so vieles besser sein, klar. Man kann aber auch mal die aktuellen Errungenschaften würdigen und sich freuen, anstatt ständig rumzugranteln. Ich weiss, was dreckige Luft bedeutet, ich habe den Wintersmog '87 selbst erlebt.

  4. 87.

    "In den ersten sechs Monaten des Jahres 2024 sind in Deutschland 174.000 Menschen bei Verkehrsunfällen verletzt worden. Nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren das knapp 2100 oder 1 % mehr als im 1. Halbjahr 2023. Die Zahl der Verkehrstoten sank um 11 Personen auf 1292."

    Immer noch 1292 Tote zuviel.

  5. 86.

    "Natürlich beziehe ich mich auf mein Wohlbefinden, auf welches denn sonst? "

    Auf welches denn sonst? Diese Frage ist bei Ihnen in der Tat überflüssig. Zu Ihrer "sauberen Luft": Sie könnte noch sehr viel sauberer sein, aber auch das wird Ihnen gleichgültig sein. Es geht ja schließlich um Ihr Wohlbefinden, was denn sonst.

  6. 85.

    Natürlich beziehe ich mich auf mein Wohlbefinden, auf welches denn sonst? Sie ärgern sich nur, dass andere Menschen nicht ihrem Lebensmodell folgen. Daher auch ihr dramatisierendes Vokabular mit "Giften" und "Toten". Falls sie es noch nicht mitbekommen haben: wir atmen aktuell die sauberste Luft, die uns in D je zur Verfügung stand und die Verkehrstoten sinken von Jahr zu Jahr, da hilft auch keine ablenkende Polemik ala "schon xy-Tote".

  7. 84.

    "ÖPNV allererste Sahne" - welch abstrakte Vorstellung...:-)
    Ich fahre Auto und Fahrrad oder laufe gar gerne, je nachdem...ÖPNV ist nur vierte Wahl bei mir....aber ich zähle mich auch zu denen, die sich manchmal (!) von der Bequemlichkeit des Autofahrens korrumpieren lassen...ich würde aber nie über die Hindernisse meckern, die mir als Autofahrer in den Weg gelegt werden, weil ich weiß und es im Grunde gut finde, dass es dem Auto inzwischen an den Kragen geht/gehen muss...

  8. 83.

    Manche Autofahrer meinen ihnen gehöre die Stadt allein, nur weil sie ein bißchen mehr Steuern bezahlen, die keinesfalls die Kosten abdecken die sie verursachen.

    Wie gesagt, müßten Autofahrer die Kosten bezahlen die sie verursachen würden weitaus mehr das Auto stehen lassen.

  9. 82.

    Mal Hand aufs Herz…. Würden sie lieber auf ein Auto verzichten wenn der ÖPNV aller erste Sahne ist oder das Auto fahren wo es nur geht verschlechtert wird ?

  10. 81.

    Ich habe den Eindruck, dass Sie sehr betrübt sind, weil Ihnen Ihr Spielzeug eingeschränkt werden soll.Ihre Kommentare (66, 68, 71, 73) beziehen sich ausschließlich auf Ihr persönliches Wohlbefinden.
    *"Machen sie sich mal keine Gedanken über die Verkehrsmittelwahl ihrer Mitmenschen. Dafür komme ich sicher, sauber, klimatisiert & trocken und komfortabel ans Ziel."
    Sie kommen keineswegs sicher ans Ziel. Es gab 2023 134436 Autounfälle in Berlin. Es gab 13792 Verletzte und 33 Tote! Das ist überhaupt nicht vergleichbar mit dem ÖPNV. Ob Sie "sauber " ans Ziel kommen? Na ja, die Menschen im ÖBNV sind nicht "unsauber". Eine ziemlich übergriffige Aussage. Was unsauber ist, ist der zügellosse Individualverkehr, der extrem giftige Abgase, Feinstaub und Lärm verursacht. Und das nun besonders in der Frankfurter Allee.

  11. 80.

    Wir könnten ja auch die Verkehrspolitik von Los Angeles äh fahren, wenn Ihnen das besser gefällt...:-)
    Es ist leider so: je bequemer es für Autos ist, desto mehr Autos sind da.
    Daher muss man es den Autos einigermaßen unattraktiv machen, überall damit hinzukommen.
    Aber auch damit ist man nicht immer erfolgreich, weil man die Leidensfähigkeit und den Trotz mancher Autofahrer unterschätzt....

  12. 79.

    Und bitte nochmal die beispielgebenden (Groß-) Städte wie Koppenhagen, Münster, Koblenz +++ die es ja bzgl. Ausdehnung und Bewohnern mit Berlin aufnehmen können. Nur damit auch ich es begreife.

  13. 78.

    Falsch! Den Menschen ist wichtig, daß sie, ihre Kinder und Enkel auch noch lange die Natur genießen können, frei saubere Luft zum Atmen haben und nicht täglich dem Verkehrslärm ausgesetzt sind!!!

  14. 77.

    Vielleicht fühlen sich manche Menschen verschwitzt nicht so wohl? Und warum 5 Meter Straßenrand? Was wollen Sie ausgerechnet in dem Moment,auf dem Platz, wo gerade ein Auto steht? Sie sagen doch, Sie können vorbeiradeln?

  15. 75.

    Ok. Aber so ziemlich alle Werte sind hypothetisch, denn wie sollte man das so genau errechnen. Man hat nämlich niemals alle Werte, kann folglich auch nicht einem Sektor mit Gewissheit seine tatsächlichen Kosten zuordnen. Aber selbst wenn dass stimmen würde, kostet ein Autofahrer "nur" um die 800 Euro und nicht 5000 Euro. Und da ich eigentlich nie allein fahre, ist es noch weniger. Die zahlen sind jedenfalls Propaganda gegen das Auto. Wen das nicht zu doof ist, kann ja gerne damit argumentieren.

  16. 74.

    Naja, ich wollte jetzt nicht den Besitz/das Nutzen eines Autos preisen, sondern nur Erklärungen dafür aufzählen, warum manche Autofahrer wider der ökologischen Erfordernisse und Vernunft nicht von ihren Autos wegzubekommen sind und lieber im Stau stehen.

    ...und dann auch noch darüber meckern, obwohl sie selber daran schuld sind....aber das ist ein anderes Thema....

  17. 73.

    Es ist schon erstaunlich, dass nicht verstanden wird, dass vielen Menschen ein imaginärer Zeitvorteil durch den ÖPNV völlig egal ist. Den Menschen ist wichtig: Zuverlässigkeit, Verfügbarkeit, Sauberkeit, Sicherheit, Kosten und nicht, ob sie 5min. schneller als ein anderes Verkehrsmittel am Ziel sind.

  18. 72.

    Also alle Autos die die Frankfurter benutzen wollen ausschließlich zum Alex.
    Hau, ein Experte hat gesprochen!

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