Neue Studie - Trotz Leerstands: In Cottbus könnten bald viele Wohnungen fehlen

Mi 21.08.24 | 14:10 Uhr
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Symbolbild: Eine leere Wohnung in einem Neubau. (Quelle: dpa/Jens Büttner)
Audio: Antenne Brandenburg | 21.08.2024 | Isabelle Schilka | Bild: dpa/Jens Büttner

In Cottbus könnten in den nächsten Jahren hunderte Wohnungen fehlen. Das zeigt eine aktuelle Studie des Pestel-Instituts, welches regionale Wohnungsmärkte untersucht. Die Analyse wurde im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) durchgeführt.

Demnach würden bereits jetzt 290 Wohnungen in der Stadt fehlen. Um dem Wohnungsbedarf gerecht zu werden, müssten laut Studie jährlich rund 160 neue Wohnungen entstehen. Doch mit Blick auf die aktuelle Entwicklung werde das Baupensum nach Einschätzung des Instituts vermutlich eher schrumpfen.

Viele leerstehende Wohnungen nicht mehr bewohnbar

Von Januar bis Mai dieses Jahres wurden in Cottbus 82 Baugenehmigungen erteilt. Im letzten Jahr waren es in diesem Zeitraum noch 229 gewesen. Das entspricht einem Rückgang von 64 Prozent.

Auch die über 3.800 leerstehenden Wohnungen in der Stadt würden nur begrenzt Potential bieten, die Lücke zu schließen. Weit mehr als die Hälfte dieser Wohnungen würden schon mindestens ein Jahr oder länger nicht bewohnt werden - oft, weil sie nicht mehr bewohnbar sind.

Viele leerstehenden Wohnungen müssten teuer saniert werden, so die Studie. Das sei mit Blick auf immer neue Auflagen und Vorschriften aber oft ein Wagnis für Eigentümerinnen und Eigentümer. Es fehle politische Verlässlichkeit.

Institut übt Kritik an Bundespolitik

Die Autoren der Studie kritisieren mit Blick auf die Analyse auch den geplanten Bundeshaushalt für das nächste Jahr. Dringend benötigte Fördermittel für den Wohnungsbau würden fehlen.

Vor allem für den Bau von Sozialwohnungen sei das der Fall. Statt den vorgesehenen 3,5 Milliarden Euro bräuchte es dafür mindestens 12 Milliarden vom Bund. Das Pestel-Institut warnt nun vor einer "Absturz-Spirale beim Wohnungsneubau".

Sendung: Antenne Brandenburg, 21.08.2024, 13:30 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Abreißen Abreißen Abreißen lautet seit Jahrzehnten, die Devise.
    Preiswerter Wohnraum in der Lausitz und anderswo, sollte unbedingt erhalten bleiben und Nicht weiter abgerissen werden.
    Die viel zu geringe Bautätigkeit in Deutschland, schafft keinen bezahlbaren Wohnraum, wie man ja sehen und überall hören kann.
    EM Rentner, BU Rentner, Rentner mit geringen Renten, Minijobber, Aufstocker, Geringverdiener, Sozialhilfe Empfänger, Bürgergeld Empfänger, Saison Arbeiter, Flüchtlinge, Asylbewerber, uva. benötigen in Deutschland, preiswerten Wohnraum.

  2. 5.

    Viele Wohnungen sind in der 4 oder 5 Etage ohne Aufzug da will doch keiner hin ziehen.
    Auf den flächen die gwc und egw abgerissen haben dürfen sie 20 jahre nicht baut wegen, sonst müssen sie ja die abriss gelder zurückzahlen.
    So mit wird lieber die mitte voll gestoppt bis man nicht mehr atmen kann.

  3. 4.

    Ich bin auf den Bau und es wird immer mehr in die Altstadt/ Mitte gebaut wegen den schönen Geld lach und die außen Bezirke werden immer mehr marode das ist sozial es geht sehr an die gwc

  4. 3.

    "Weit mehr als die Hälfte dieser Wohnungen würden schon mindestens ein Jahr oder länger nicht bewohnt werden - oft, weil sie nicht mehr bewohnbar sind."
    Zu DDR-Zeiten gab es was, das nannte sich Ausbauwohnung.
    Das war mit Eigenleistung verbunden und auch honoriert.
    Und das geschah auch neben der regulären Arbeit.

  5. 2.

    Eine Analyse im Auftrag des Baustoff-Fachhandels ergibt, daß mehr gebaut werden muss.
    Einfach mal drüber nachdenken.

  6. 1.

    Oben steht alles!

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