Barmer-Zahlen - Impfquoten gegen HPV bei jungen Menschen stark rückläufig

Di 27.08.24 | 10:38 Uhr
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Archivbild: Eine Gynäkologin setzt bei der HPV-Impfung in einer Frauenarztpraxis eine Injektion in den Oberarm einer Jugendlichen am 12.12.2023.(Quelle: picture alliance/dpa/Stefan Puchner)
Bild: picture alliance/dpa/Stefan Puchner

Seit 2006 gibt es die Impfung gegen das humane Papillomavirus (HPV), sie soll vor allem vor Gebärmutterhalskrebs schützen. Nach neuen Zahlen der Krankenkasse Barmer geht die Impfquote allerdings stark zurück.

Immer weniger junge Menschen lassen sich gegen das humane Papillomavirus (HPV) impfen, das unter anderem Gebärmutterhalskrebs auslösen kann. Das geht aus dem am Dienstag veröffentlichten Arzneimittelreport der Krankenkasse Barmer hervor. Demnach ging die HPV-Impfrate zwischen 2021 und 2022 um 23,5 Prozent zurück, im Vergleich zum Rekordjahr 2015 waren es sogar 37 Prozent weniger.

Hohe Impfquote in Brandenburg

40 Prozent der Mädchen seien mit 14 Jahren nicht gegen den häufigsten Auslöser von Gebärmutterhalskrebs geimpft, das seien pro Jahr 150.000 Mädchen, hieß es. Bei den Jungen ist nur jeder Vierte der 13-Jährigen geimpft.

In Brandenburg liegt die Impfquote bei jungen Frauen mit 71,5 Prozent deutlich über dem Bundesschnitt, nur in Sachsen-Anhalt und in Mecklenburg-Vorpommern ist sie höher. Berlin liegt mit 60,2 Prozent leicht unter dem Länderschnitt.

Nur 25 Prozent der Jungen geimpft

Auch Jungen profitieren von der Impfung, da sie vor HPV-bedingten Tumorerkrankungen geschützt sind. Auch bei den Jungen, wo die Impfquote insgesamt bei 25 Prozent liegt, ging die Impfquote zwischen 2021 und 2022 noch deutlich zurück.

Die Viren werden sexuell übertragen und können neben Gebärmutterhalskrebs auch Krebs im Mund-Rachen-Raum, an weiblichen und männlichen Geschlechtsorganen und im After verursachen. Seit 2007 empfiehlt die Ständige Impfkommission eine HPV-Impfung für Mädchen und seit 2018 auch für Jungen. Die Impfung gibt es seit 2006.

Sendung: rbb24 Abendschau, 27.08.2024, 19:30 Uhr

9 Kommentare

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  1. 9.

    Wie wäre es mit einer generellen Impfpflicht. Bereits in der Schule werden die Kinder gegen die empfohlenen Erkrankungen geimpft. Gab es in der DDR und funktionierte wunderbar.

    Eine gesetzliche Impfpflicht muss her, ohne Wenn und Aber.

  2. 8.

    Wäre es früher bekannter gewesen, dass es solche Impfungen gibt, hätte ich evtl. diese Krankheit und damit den Verlust der Gebärmutter nicht gehabt.

  3. 7.

    Sie haben offenbar Gardasil 4-fach Impfstoff (3 Impfungen) erhalten. Aktuell gibt es Gardasil 9, 9-fach Impfstoff (2 Impfungen), also gegen 9 Virentypen.
    Es wird nicht empfohlen die beiden Impfstoffstoffe zu kombinieren.

    1x Gardasil 9 kostet 186,43 €.

    Trösten Sie sich. In 10 Jahren gibt es vielleicht einen 20-fach Impfstoff, den die heute Geimpften auch gern hätten, aber nicht gratis bekommen werden.

  4. 6.

    HPV wird von den meisten Krankenkassen über das 26. Lebensjahr hinaus gezahlt. Wichtig ist einen aktuellen Beleg, dass aktuelle keine HP Infektion vorliegt. Einfach mal anrufen und nachfragen. Ich selbst war ü30. Dann sind es natürlich 3 Dosen, als jünger Mensch benötigt man nur 2.
    Und es lohnt sich auch im höheren Alter.

  5. 5.

    Beim Kinderarzt wurde uns mitgeteilt, dass die 2 Impfungen (ich glaube 3 wurden es ab 13 Jahren Impfbeginn oder so) komplett ausreichen. Also da mach ich mir dann auch keine Gedanken mehr, die Ärzte wissen schon wovon sie reden. Und zum Glück sprechen viele diverse Impfungen auch direkt an bzw schauen die Hefte durch und sagen was fehlt bzw aufgefrischt werden muss.
    Ich bin in einem Alter wo die HPV offensichtlich nicht mehr hilft und in meiner jüngeren Zeit gab es diese noch nicht.

  6. 4.

    Es sollte noch mehr für die Impfung geworben werden und es ist völlig richtig, dass viele Kassen bis zum 26. Lebensjahr zahlen, das ist leider kaum bekannt. Jeder, egal ob Frauen oder Männer, sollte ein Interesse daran haben, sich gegen die genannten Krebsarten impfen zu lassen.

  7. 3.

    Es sollte noch mehr für die Impfung geworben werden und es ist völlig richtig, dass viele Kassen bis zum 26. Lebensjahr zahlen, das ist leider kaum bekannt. Jeder, egal ob Frauen oder Männer, sollte ein Interesse daran haben, sich gegen die genannten Krebsarten impfen zu lassen.

  8. 2.

    Sprechen Sie am besten mit Ihrer Frauenärztin darüber. Vereinzelte Kassen zahlen noch bis zum 26.Lebensjahr die Impfung. Ansonsten gibt es auch sehr gute Informationen dazu auf den Seiten des RKI, nicht nur zu den jeweiligen Impfungen, sondern auch zu den Erkrankungen, (Alters-)Risiken und Impfzeitpunkten.

  9. 1.

    Ich hatte zwei der eigentlich drei notwendigen Impfungen als junge Erwachsene nachholen lassen und wollte kürzlich mal wissen, ob man da noch mal auffrischen sollte, die dritte Spritze nachholen o.ä. (Kam damals wegen Schließung der Arztpraxis bei mir nicht mehr zustande und war mir dann auch nicht sooo wichtig, da ich "eigentlich" nicht mehr die Kernzielgruppe war... Habs, auf Deutsch gesagt, verschlampt!)
    Da kommt man kaum an Infos. Beim Gynäkologen hieß es, nöö, mit zwei Spritzen (die ich vor inzw. 20 Jahren bekommen hab...) sind Sie schon gut geschützt und solange Sie kein ausschweifendes Sexualleben führen, sehen wir da keine Gefahr...
    Und beim Impfstoffhersteller wollte ich wissen, wie lange so was eigentlich "vorhält". Bei Tetanus sagt man ja, alle 10 Jahre auffrischen und so. Erhielt ich keine richtige (also schon eine, aber nur leere Worthülsen ohne konkrete Aussagekraft und expl. Beantwortung der Frage!) Rückmeldung drüber. Offenbar keine Datenlage...
    Hm.

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