Mietmonitor des Verbands "BBU" - Neubaumieten in Berlin und Brandenburg steigen erheblich

Mi 26.02.25 | 17:43 Uhr
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Symbolbild:Skulptur auf dem Balkon eines Neubau in Berlin-Mitte, Berlin.(Quelle:picture alliance/imagebroker/K.H.Spremberg)
Video: rbb24 Abendschau | 26.02.2025 | Thomas Rosteck | Bild: picture alliance/imagebroker/K.H.Spremberg

"Alarmierend" nennt der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen die Entwicklung bei den Neubaumieten. Dabei gibt es einen erstaunlichen Unterschied zwischen Berlin und Brandenburg.

Der Verband Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU) sieht eine beunruhigende Entwicklung bei den Mieten. Laut einer Studie des Verbandes sind die Bestandsmieten im vergangenen Jahr nur moderat gestiegen, die Mieten in Neubauten dagegen deutlich.

Den Angaben zufolge beträgt die durchschnittliche Bestandsnettokaltmiete in Berlin 6,85 Euro pro Quadratmeter, das waren 3,9 Prozent mehr als ein Jahr vorher. In Brandenburg liegt die Bestandsnettokaltmiete bei 5,81 Euro, die Steigerung beträgt hier 3,2 Prozent.

Verband BBU kritisiert Überregulierung bei Neubauten

Die Entwicklung bei den Neubaumieten in der Region nennt der BBU dagegen "alarmierend". Der Studie zufolge sind sie im vergangenen Jahr in Berlin auf 12,66 Euro gestiegen und damit um 15,6 Prozent. Eine ähnliche Steigerung, nämlich um 15,3 Prozent, wurde für Brandenburg errechnet, dort beträgt die Nettokaltmiete für Neubauten pro Quadratmeter derzeit 12,87 Euro.

Laut BBU-Vorständin Maren Kern handelt es sich bei diesen Mieten allerdings um Projekte, die noch "vor Beginn der Kostenexplosion ab 2020/2021 auf den Weg gebracht worden" seien. Es würden nun zunehmend Neubau-Wohnungen vermietet, die zwischen 18 und 20 Euro lägen. Das hinge mit den mittlerweile gestiegenen Baupreisen, Baustandards und Bauzinsen zusammen.

Der Verband macht vor allem die teuren Baustoffe für die Entwicklung verantwortlich. Kritisiert wird aber auch eine Überregulierung: So gebe es inzwischen rund 20.000 Bauvorschriften, beim Bauen selbst müssten dann rund 3.900 DIN-Normen beachtet werden.

Gaebler (SPD) will Neubau in Berlin voranbringen

Berlins Stadtentwicklungssenator Christian Gaebler (SPD) spricht das Thema ebenfalls gegenüber der rbb24 Abendschau vom Mittwochabend an: "Bei den DIN-Normen ist Vieles geregelt, was vielleicht für den Produzenten gut ist, aber nicht unbedingt für den Nutzer und ein kostengünstiges Bauen. Da müssen wir wieder runter auf ein vernünftiges Maß, auf das was notwendig ist", so Gaebler.

Hier sei die Politik gefordert, "wir müssen schauen, dass wir Neubau günstiger machen, dass wir nicht überall noch Erschwernisse hinzupacken, die das Bauen dann teurer machen. Und wir müssen vor allen Dingen sehen, dass es schneller geht", so Gaebler weiter.

Der BBU ist eine Verband aus 340 landeseigenen, kommunalen, privaten und genossenschaftlichen Wohnungsunternehmen. Laut eigenen Angaben bewirtschaften sie rund 1,12 Millionen Wohnungen in Berlin, Brandenburg und dem Bund.

Sendung: rbb24 Abendschau, 26.02.2025, 19:30 Uhr

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38 Kommentare

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  1. 38.

    Ich bin schon älterer Jahrgang und Rentner. Beruflich Dipl.-Ing. TU Berlin Elektrotechnik/Informatik. Nicht schlecht verdient. Ein Haus in Berlin konnten sich schon damals nur wenige Kommilitonen leisten. Schätze mal, 5 % bis 10 % meines Jahrgangs. Gab auch etliche, die wollten sich die damit verbundene Last nicht antun. Staatliche Hilfen gabs bis auf die in West-Berlin übliche erhöhte Abschreibung keine. Es wird jetzt viel zu viel gejammert. Die Finanzierung einer Immobilie war in allen Zeiten, die ich kenne, auch für den "gehobenen" Normalverdiener nicht einfach. Ehrlicherweise muss ich sagen, bei den jetzt üblichen Preisen von Baugrund und Baukosten bin ich nicht sicher, es nochmal tun zu können. Gleichwohl, wenn man rausfährt, in und um Berlin herum wird und wurde viel gebaut.

  2. 37.

    Vielleicht ist es auch Absicht, langsamer zu bauen, damit ebend die Mieten steigen....Nur mal tiefer von mir gedacht!

  3. 36.

    Nicht nur in Berlin auch im Speckgürtel wird gebaut und zwar so als wenn man es nicht erwarten kann die Mietskasernen wieder zubekommen. Ganz so dicht wird nicht gebaut und trotzdem reicht es nicht. An der gestiegenen Einwohnerzahl in Deutschland von 80 auf 84 Millionen kann es nicht liegen.
    Und auch nicht an der "DIN" die für jede Norm daran verdient. Es sind jetzt nicht alle Faktoren aufgezählt von mir.

  4. 33.

    Fakt ist nun einmal, die Kosten der Migration sind gigantisch und man kann das Geld nur einmal ausgeben. Denn mit dieser Migration ist es nicht so, wie bei den Migranten, die aus Europa kommend die USA besiedelt haben. Der "Rentenpapst" vergangener deutscher Regierungen, Professor Raffelhüschen, hat dazu präzise Berechnungen veröffentlicht.

  5. 31.

    Da kann man Kaiser Wilhelm und Honecker nur dankbar sein, dass in deren Zeiten Wohnungsbau in Berlin überhaupt möglich war. :o)

  6. 30.

    Die landeseigene HOWOGE verlangt für ein Wohnklo mit Küchenbenutzung und ohne Flur ebenerdig fast 1000€/Monat Warmmiete. Und es sind beileibe keine Luxuswohnungen.

  7. 29.

    Gehen Sie auf die Fakten ein, ich habe die Zahlen genannt. Natürlich wurden die politischen Vorgaben für den Sozialen Wohnungsbau auch faktisch nie eingehalten. Allerdings ist jetzt überhaupt nicht mehr daran zu denken, den Sozialen Wohnungsbau zu reaktivieren. Aktuelle Studien aus den Niederlanden zeigen, dass überwiegend jüngere Migranten die Sozialsysteme alternder Gesellschaften stabilisieren könnten, ein Mythos ist, zumindest, was die heutige Migrationsbewegung angeht. FOCUS Beiträge belegen hohe Kosten heutiger Migration. Können Sie bei Interesse auch selbst ergoogeln.

  8. 28.

    Den Beweis in der Praxis bleiben sie wie immer schuldig.

  9. 27.

    Es war ja nur eine Frage der Zeit wann hier die bekannten Rechtsextremen aufwarten und alles den Migranten zuschieben wollen.

    So plump wie durchsichtig. Der Abbau der Sozialwohnungen begann schon da war von ihrem Lieblingsthema noch gar keine Rede.

    "Um die Jahrtausendwende gab es in der Stadt noch rund 430.000 Wohnungen, die zu staatlich festgelegten Mieten an Haushalte mit geringem Einkommen vermietet wurden."

    Da regierte in der Stadt der Senat Diepgen V, im Bund Schröder I, die das Problem aber von ihren Vorgängerregierungen geerbt hatten.

    Namentlich waren das Töpfer im Bund und hier Klemann, beide cDU.

  10. 26.

    Ich muss gestehen,- ich habe rechtzeitig den Absprung geschafft.
    Aber auch hier steien z.B. die Nebenkosten für Heißwasser um 80%...
    Meine Kaltmiete um 17,76€ mtl.
    Also auch alles andere als" lustig".
    Wäre gern in Berlin geblieben..aber dem Senat und denen, die sich am Wohnen der Menschen eine goldene Nase verdienen wollen, soo ..ausgeliefert zu blriben,- nein danke.
    Rostock, 25.02.25

  11. 24.

    *Die Mieten steigen auch in Brandenburg massiv!!!"
    Eben. Ich suchte ja auch kein "auch", sondern angekündigten "erstaunlichen Unteraxhied".
    Aber trotzdem danke... :-)

  12. 23.

    "Der Staat muss eingreifen" Der kann nicht mehr wie früher eingreifen um Sozialwohnungen zu bauen. Dafür hat er kein Geld. Er hatte sich entschieden, alleine für die Migration 50 Milliarden auf der Bundesebene auszugeben. Und der Herr Bürgermeister Wegner von Berlin zieht ungerührt eine Migrantenherberge nach der anderen hoch:

    TEGEL: 1.172.204,53 Euro/Tag für 7100 Plätze
    TEMPELHOF: 228.000 Euro/Tag für 1359 Plätze
    HOTELS/ HOSTELS: 101.046 Euro/Tag für 1617 belegte Plätze

    Während im Vorjahr insgesamt nur 3,4 Millionen Euro für die Anmietung von Hotelzimmern anfielen, sind es im laufenden Jahr schon 12,8 Millionen Euro. Quelle: BZ




  13. 22.

    Es war schon immer so:
    Nehme die Anschaffungskosten der Neubau-Wohnung. Teile den Betrag durch 300 (Monate). Das ist dann die notwendige Kaltmiete. Im Prinzip kann man das auch rückwärts rechnen um die Anschaffungskosten für angemessen zu halten oder nicht.

    Allerdings stiegen die Anschaffungskosten in den letzten letzten Jahren. Zwangsläufig steigen die ungeförderten Neubaumieten.
    Die Bremse kann nur bei den Anschaffungskosten gezogen werden.
    6.000/m² Anschaffungskosten für eine frei finanzierte Wohnung sind in der Berlin doch schon ein Schnäppchen. Deshalb sind Mieten von 20 €/m² kalt einfach notwendig und hat nix mit Luxus zu tun.

  14. 21.

    Aber wie, wenn alle Stellschrauben bereits außerhalb der Regelstrecke liegen?
    Die eine Seite will Geld verdienen und die andere Seite will noch menschwürdig wohnen? Gut den Wohnungsbestand könnte man natürlich deckeln, aber sozialverträglicher Neubau?! Vielleicht sowas wie Genossenschaften?
    Jedenfalls außer berechtigter Forderungen nach sozialverträglicher Miete kenne ich nicht eine tragfähige Lösung, von niemanden.

  15. 19.

    Die steigenden Neumieten liegen wohl kaum an einer "Überregulierung", wie die Baulobby behauptet, sondern vielmehr an teuren Luxuswohnungen, die mehr Geld einbringen. Der Staat muss eingreifen und Sozialwohnungen bauen. Das ist die einzige Lösung.