Arbeitsmarkt - Wie Gehörlosen der Jobeinstieg erschwert wird

Sa 28.09.24 | 15:42 Uhr | Von Jonas Wintermantel, Helena Daehler, Jenny Barke
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Lukas Rudnick schaut sich ein Holzstück von nahem an.(Quelle:rbb/H.Daehler)
Video: rbb24 Abendschau | 28.09.2024 | Helena Daehler/Jonas Wintermantel | Bild: rbb/H.Daehler

Gehörlose haben es schwer mit dem Jobeinstieg. Allein schon die Bewerbung ist für sie oft voller Hürden. Künstliche Intelligenz könnte helfen. Doch Gehörlose sehen ihre Belange bei der Entwicklung auch hier kaum beachtet. Von Jonas Wintermantel, Helena Daehler, Jenny Barke

Stolz stellt Lukas Rudnick das Prüfungsstück seiner Ausbildung vor: Ein Teespender aus Holz, den er nach einem vorgegebenen Montageplan bauen musste. Acht Stunden hat er dafür vermessen, zugeschnitten, geschliffen. Drei Jahre hat er für diese Abschlussprüfung gelernt und gearbeitet, nun ist er ausgebildeter Tischler. Ein großer Erfolg, aber auch erstmal ein Punkt in seinem Leben, der für Unsicherheit sorgt. Denn Lukas ist gehörlos und gehörlose Menschen haben es aus unterschiedlichsten Gründen schwer beim Jobeinstieg.

Oft werden sie gar nicht erst zu Bewerbungsgesprächen eingeladen. Hörbehinderte Menschen haben theoretisch einen Rechtsanspruch auf gedolmetschte Sprache in diesen Gesprächen. Allerdings: Laut Deutschem Gehörlosen-Bund sind in Deutschland etwa 83.000 Menschen gehörlos, für sie gibt es aber nur 800 Dolmetscher:innen. Die Landesdolmetscherzentrale spricht von einer Wartezeit von vier bis sechs Wochen für die Vermittlung in Berlin und Brandenburg.

In Berlin gelten 4.021 Menschen als gehörlos, in Brandenburg 2.398. Doch die Dunkelziffer dürfte höher liegen, weil sich einige Menschen laut Gehörlosenverband dagegen entscheiden, einen dafür nötigen Schwerbehindertenausweis ausstellen zu lassen.

(Quelle: rbb)
Beate Löffler hilft ihrem Enkel Lukas bei seinen Bewerbungen | Bild: rbb

Verständnisprobleme bei Behördensprache

Vor zwei Wochen hat Lukas seine Tischler-Prüfung an der TU Berlin bestanden und ist jetzt auf Jobsuche. Beim Bewerbungsschreiben bekommt der 21-Jährige Hilfe von seiner Oma: "Wir haben schon fünf Bewerbungen verschickt und bisher noch keine Antworten erhalten", kommuniziert Lukas mit Hilfe der Gebärdensprache, Oma Beate Löffler übersetzt seine Antwort ins mündliche.

Sie hat ihn bei seinem ganzen bisherigen Ausbildungsweg begleitet. Auf die reguläre Berufsschule konnte er wegen seiner Behinderung nicht gehen. Für die theoretische Ausbildung musste er zweimal im Ausbildungsjahr jeweils für sechs Wochen in ein Internat nach Essen fahren. Dort gibt es die einzige Berufsschule Deutschlands, die Unterricht für gehörlose Azubis anbietet. Dadurch hat Lukas bereits während der Ausbildung seine Kolleg:innen in Berlin nicht kennengelernt. Ein Beispiel dafür, dass Inklusion nach wie vor nicht der Normalfall ist. Dadurch fehlt vielen Arbeitgeber:innen auch der Perspektivwechsel, um Bedürfnisse der Gehörlosen zu erkennen und darauf einzugehen.

Beate hat dafür ein konkretes, aktuelles Beispiel bei der Jobsuche ihres Enkels. Lukas verstehe die behördliche Sprache vieler Bewerbungsangebote nicht, erklärt sie mündlich und übersetzt für Lukas in Gebärdensprache: "Es gibt viele schwere Wörter, die Lukas nicht versteht. Dann helfe ich, indem ich es ihm erkläre. Aber auch das ist manchmal schwer zu übersetzen." Das macht es für gehörlose Menschen im Umgang mit Ämtern immer schwer.

Ein Monat Wartezeit für Dolmetscher:innen

Denn was vielen Unternehmen nicht bewusst ist: Für viele bürokratische Wortungetüme gibt es in der Gebärdensprache keine angemessene Übersetzung. Somit fehlt Gehörlosen oft das Vokabular. Gebärdensprache (DGS), die seit 2002 als eigenständige Sprache anerkannt ist, folgt einer eigenen Grammatik und Syntax. Die DGS hat einen Gebärdenwortschatz von etwa 19.000 Begriffen - um ein Vielfaches geringer als der Deutsche Wortschatz.

Im Alltag könnten gehörlose Menschen deshalb oft Dolmetscher:innen gebrauchen, sei es bei der Fahrschule, in Konferenzen, bei Vertragsverhandlungen. Doch es ist nicht nur schwer, einen Dolmetscher zu bekommen. Hinzu kommt der organisatorische Aufwand: Die Kosten werden zwar von Behörden übernommen, aber das muss beantragt werden - mal bei der Agentur für Arbeit, mal bei den Integrations- und Inklusionsämtern, mal bei der Deutschen Rentenversicherung.

Juliana.(Quelle:rbb)
Juliana Schmidt arbeitet jetzt als unausgebildete Cutterin | Bild: rbb

Und selbst wenn gehörlose Menschen Dolmetscher:innen organisieren, werden sie oft mit den Berührungsängsten der potenziellen Arbeitgeber konfrontiert. So wie Juliana Schmidt. Die 24-Jährige wollte nach dem Abitur eine Ausbildung als Bank- oder Bürokauffrau machen. Beim Bewerbungsprozess hat sie sich diskriminiert gefühlt. Mit Hilfe einer Gebärdendolmetscherin erklärt sie: "Ich habe Bewerbungen verschickt, bei denen ich direkt in den Lebenslauf reingeschrieben habe, dass ich gehörlos bin. Keine Antwort."

Nach mehreren gescheiterten Versuchen ließ sie das "gehörlos" weg und wurde eingeladen. "Ich habe dann einen Dolmetscher für das Bewerbungsgespräch organisiert. Dann haben sie beim Gespräch gefragt: 'Was macht denn diese Person da?'" Das sei ein kurzer Schock für die Arbeitgeber gewesen. Obwohl die Schwerbehindertenvertretung dabei gewesen sei, habe man ihr geraten, sich wegen des langen und komplizierten Einstellungsverfahrens lieber im darauffolgenden Jahr wieder zu bewerben.

Dabei sind alle öffentlichen und privaten Arbeitgeber mit mindestens 20 Arbeitsplätzen verpflichtet, wenigsten fünf Prozent davon mit - so im Sozialgesetzbuch SGB formuliert - "schwerbehinderten Menschen" zu besetzen. Doch statt Menschen mit Behinderung einzustellen, zahlen viele Firmen lieber Strafen. Solche sogenannten Ausgleichsabgaben von 125 bis 320 Euro pro Monat sind eigentlich dafür gedacht, Firmen zu motivieren, behinderte Menschen einzustellen.

Ich habe Bewerbungen verschickt, bei denen ich in den Lebenslauf reingeschrieben habe, dass ich gehörlos bin. Keine Antwort.

Juliana Schmidt, unausgebildete Cutterin

"Taub" - unter jungen Gehörlosen wieder Eigenbezeichnung

Juliana selbst bezeichnet sich als "taub", lange unter gehörlosen Menschen ein Tabu-Wort, das die meisten als stigmatisierend empfinden. Junge gehörlose Menschen nutzen es nun wieder häufiger - eine Gegenbewegung, die sich von der veralteten, einstmals diskriminierenden Bezeichnung "taubstumm" abzuheben. Im Gegensatz zum Begriff "gehörlos" würde so nicht schon der Mangel im Wort impliziert, erklärt Silvia Gegenfurtner auf E-Mail-Anfrage des rbb, selbst taub und als Sozialarbeiterin bei der Antidiskriminierungsstelle "taub*jung*diskriminiert" vom Träger DGJ e.V.

Ob taub oder gehörlos: Um Kommunikationsbarrieren und Berührungsängste abzubauen, könnte die Technik helfen, empfiehlt Gegenfurtner: "Unternehmen sollten textbasierte Kommunikationsmethoden wie E-Mail, Chatprogramme oder Videoanrufe mit Untertitel-Software bereitstellen oder Video-Programme wie Zoom mit automatischen UT, um barriereärmere Kommunikation zu gewährleisten", schreibt sie.

Avatar-basierte KI zur Übersetzung von Gebärdensprache

Zudem gibt es inzwischen erste KI-Programme, die bei der Übersetzung von Gebärdensprache und Lautsprache helfen sollen. Die Entwicklung steckt noch in den Kinderschuhen, hat aber großes Potenzial. Die größten Forschungsprojekte, unter anderem der Universität Münster, fokussieren sich dabei auf die Entwicklung von Avataren zur Übersetzung. Denn Untertitel allein seien kein Übersetzungsersatz, erklärt die Medienwerkstatt Franken, die eines der Avatar-basierten Projekte entwickelt. Gebärdensprache "wird von gehörlos oder stark schwerhörig geborenen Menschen im Vergleich zum Lautsprachbegleitenden Gebärden meist bevorzugt und in Deutschland je nach Schätzung von rund 250.000 Menschen benutzt", heißt es auf der Seite.

Doch die Community steht den Entwicklungen teilweise skeptisch gegenüber. Einerseits seien Gebärdensprachen-Avatare eine "große Chance", schreibt der Deutsche Gehörlosen-Bund e.V. in einer Mitteilung. Doch Avatare könnten Dolmetscher nicht pauschal ersetzen. Es sei notwendig, ethische Standards für den Einsatz der KI zu entwickeln.

Die größte Kritik des Gehörlosen-Bunds und von anderen Gehörlosen-Vereinen: Bei der Forschung seien keine gehörlosen Menschen eingebunden worden. So sei - mal wieder - über sie hinweg entschieden worden, statt von ihren Erfahrungen zu profitieren. "Die Hürde beim Einsatz von Gebärdensprache-Avataren ist die Schriftsprache, bisher Ausgangspunkt aller Forschungsprojekte. Dabei ist die Gebärdensprache eine visuelle Sprache", erklärt Ralph Raule, selbst gehörloser Beauftragter für Medien und Digitalisierung des Deutschen Gehörlosen-Bunds.

Die Hürde beim Einsatz von Gebärdensprache-Avataren ist die Schriftsprache. Dabei ist die Gebärdensprache eine visuelle Sprache.

Ralph Raule

Gehörlosen-Bund rät von KI ab

Das Kompetenzzentrum Gebärdensprache Bayern, Kogeba e.V., kritisiert wörtlich die "mangelnde Einbindung neutraler tauber Expert*innen ohne kommerzielle Bindung sowie fehlende Qualitätssicherung in der Entwicklung von Avatar-Technologien". Und auch der Gehörlosen-Bund schreibt, dass die auf dem deutschen Markt befindlichen Avatare "zum großen Teil nicht verständlich" seien und den "translatorischen Anforderungen" nicht genügen. Der Bund rate deshalb "dringend vom Einsatz dieser Avatare ab".

Solange sich weder Unternehmen offener zeigen, gehörlose Menschen barrierefrei in Bewerbungsverfahren aufzunehmen und einzustellen, so lange die KI noch nicht den Anforderungen gehörloser Menschen genügt, solange wird das Arbeitsleben für sie schwierig bleiben. Der Einstieg kann gelingen, mit hilfsbereiten Menschen in der Umgebung, mit Durchsetzungswillen und Resilienz.

Lukas Rudnick ist zuversichtlich, bald als Tischler einen Job zu finden. Juliana Schmidt arbeitet inzwischen als unausgebildete Cutterin, wegen der erfahrenen Diskriminierung. "Ich wünsche mir, dass Taubheit für alle selbstverständlich wird, dass es selbstverständlich ist, was taub sein bedeutet, was für einen Bedarf taube Menschen haben."

Sendung: Brandenburg Aktuell und Abendschau, 28.09.2024, 19:30 Uhr

Beitrag von Jonas Wintermantel, Helena Daehler, Jenny Barke

25 Kommentare

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  1. 25.
    Antwort auf [Kasi] vom 29.09.2024 um 14:30

    Taub sein ist keine "Marotte", genau dieses Denken wie Sie es hier vorführen ist doch was es für die jungen Menschen so schwer macht einen Job oder Ausbildungsplatz zu finden. Wenn diese Menschen dann nicht arbeiten heißt es wieder "warum arbeiten die nicht?" Ja was denn nun? Ich hoffe mal, dass Sie mit Ihrer Einstellung unter Ostdeutschen in der Minderheit sind, und wünsche Ihnen tatsächlich viel Zuwendung und Hilfe, sollten Sie mal eines Tages selbst eine Marotte äh Behinderung haben.

  2. 24.

    Da Sie danach fragen: Es ist der erste Satz ihres 1. Kommentars. Sie meinen, dass man als Behinderter kein Recht darauf hat, im ausgebildeten Beruf zu arbeiten, weil das für andere eine Zumutung wäre. Wenn man jedoch ausgebildet ist, ist man auch entsprechend qualifiziert. Man kann die Tätigkeit problemlos ausüben, wenn der Arbeitsplatz entsprechend der Behinderung angepasst wird. Aber genau diese Umstellung scheuen Arbeitgeber. Dabei gäbe ist gerade in diesem Fall so viele Möglichkeiten. Man könnte eine digitale Beratung anbieten, die ausschließlich schriftlich läuft. Man könnte zudem sogar eine zusätzliche Beratung für Gehörlose anbieten. Die müssten dann nicht mit einem Dolmetscher zur Bank gehen. Man könnte auch für Kollegen Kurse in Gebärdensprache anbieten, so dass man im Team zusammenarbeiten könnte. Aber in all das müsste man zunächst investieren. Und das will man nicht. Es ist eben einfacher, Behinderte auszuschließen, als ihr Können zu nutzen. Und das ist Diskriminierung.

  3. 23.

    Ihr solltet erst mal Texte lesen bevor ihr Behinderte verurteilt. Es Achtung keine.. mit behinderten zu arbeiten.. . So ist nun mal die Gedankenwelt von Menschen, die mit Ihnen arbeiten müssen. Oder meint ihr unsere Probleme in Arbeit zu kommen, kommen von alleine?Ausserdem muß man selbstverständlich kucken welcher Job zu einem past. Das es gehen könnte ,drückte ich ja mit den Zetteln aus Was meinen Sie eigentlich was ich alles schon an Diskriminierung erlebt hatte? Erschreckend finde ich, dass Sie Menschen mit Rechtschreibung um die Ecke kommt, statt damit welcher Satz falsch angekommen ist und warum falsch rüber kamen. Das grenzt ebenfalls an Diskriminierung und bringt Ihnen nix.Oder dürfen Menschen, die mit Rechtschreibung Schwierigkeiten haben sich nicht äußern? Sie müssen Euch im Zweifelsfall unterstützen. Und mit Menschen, die sich an was aufhängen habe ich nicht mal als Behinderter Lust zusammenzuarbeiten.

  4. 22.

    In der digitalen Welt eigentlich unerklärlich. Es spielt doch keine Rolle ob jemand Gehörlos ist oder nicht. Wichtig ist aber schon, dass es hier bald bauchbare Systeme gibt, die das Echtzeit übersetzen können. Hier muss der Staat auch mal etwas Geld in die Hand nehmen. Kann man die 800 Dolmetscher nicht auch per Videocall zubuchen? Das würde die Sache doch auch vereinfachen. Wenn ein Gehörloser in einer Werkstatt arbeitet ist das natürlich etwas schwieriger, alleine schon aus Unfallschutzgründen. Da muss man ja schon laufende Maschinen etc. optisch hervorheben um Unfälle zu vermeiden (oder Brandmeldeanlagen), aber stellt sowas wirklich ein Problem dar? Natürlich muss aber ein Gehörloser auch die Leistung und Zuverlässigkeit liefern wie jeder andere Kollege, das ist klar.

  5. 21.

    Ich leide an IOS und möchte von Ihnen gern wissen, warum ich für andere Menschen im Arbeitsleben eine Zumutung darstellen sollte. Ich fühle mich durch diese Äußerung darin bestätigt, dass es noch massive diskriminierende Situationen gibt, die wahrscheinlich nur Betroffene bemerken. Wissen Sie, es verletzt mich zutiefst, wenn jemand mich als Zumutung betrachtet. Vielleicht überdenken Sie Ihre Aussage noch einmal.

  6. 20.

    Wenn im Kommentar davon die Rede ist, dass Schwerhörige im Arbeitsleben eine Zumutung für andere darstellen, dann ist es nur verständlich, wenn man darauf hinweist, dass das Wort Gehörlosigkeit nicht mit einem „h“ noch verspottet wird. Man kann das Wort, wenn man es nicht kennt, oben im Text einfach lesen und abschreiben.

    Komischerweise stört sich niemand an der diskriminierenden Äußerung.

  7. 19.

    Ich bin schwerbehindert und schon allein die Aussage auf dem Amt, bei einem Vorstellungsgespräch ja nicht den Grad der Behinderung anzugeben, weil es dann zu keiner Einstellung kommt, weil der AG sie nie wieder los wird, ist doch das das grundlegende Problem. Menschen, die mit Behinderungen der anderen nicht konfrontiert werden wollen, weil es einfacher ist, sie nicht sehen zu wollen.

  8. 18.

    Wenn Schwerhörige, Aussage von Tanja, eine Zumutung für andere bedeuten würden, liegt diese diskriminierende Äußerung an einer LRS der Kommentierenden?

    Unglaublich.

  9. 17.

    Haben gehöhrlose halt mehr IQ und Deutschkenntnisse als andere Behinderte. Für ne Bewerbung haben meine Kenntnisse gerreicht. Zur Masse gehöre ich definitiv nicht.Und nicht auf die Autokorrektur eines Handys verlassen.Die hätte dann die Fehler finden müssen. Wenn Worte im Munde umgedreht werden freut sich jeder Arbeitgeber.

  10. 16.

    Wenn man Menschen berät, muss man ihnen nicht unbedingt persönlich gegenübersitzen. Heutzutage ist sehr viel digital üblich. Denken Sie mal an Bots - nicht alle sind KI, manche sind reale Menschen. Eine Zumutung ist wohl eher, wie Sie dieses Thema angehen, aber nicht der arbeitswillige Gehörlose.

  11. 15.

    "Die größte Kritik des Gehörlosen-Bunds und von anderen Gehörlosen-Vereinen: Bei der Forschung seien keine gehörlosen Menschen eingebunden worden."

    Sich nun beleidigt zurück zu ziehen, wird nicht zum Ziel führen.
    Die Integration von Schwerbehinderten in den normalen Arbeitsprozess kann nur über den Einsatz von Technik ggf. KI geleistet werden. Es ist nicht möglich, dauerhaft jedem Schwerbehinderten zeitnah die gewünschten Hilfen per Mensch zur Verfügung zu stellen, denn die Menschen die Hilfen benötigen werden immer mehr und Hilfe brauchen nicht nur Gehörlose.
    Im Übrigen ist das Behörden Deutsch nicht nur für Gehörlose ein Problem.
    Vielleicht sollten Gehörlose mal auf diejenigen zugehen, welche ebenfalls große Probleme mit Behörden Deutsch haben und zuerst dieses Problem lösen.

  12. 14.

    Ich gehe davon aus dass Menschen mit LRS nicht gemeint werden sondern die große Masse an Kommentatoren die sich gern über andere erhebt obwohl sie selbst ihre Muttersprache nur mangelhaft beherrschen.
    LRS wirkt sich ja eher nicht auf die Grammatik aus. Und da findet man oft Dinge die sich eben nicht durch Tippfehler etc. erklären lassen.

  13. 13.

    Danke für den Beitrag, den ich gut nachvollziehen kann.

    Als hörenden Menschen hat mich der ursprüngliche Beitrag doch etwas "verwirrt".
    Vielleicht ist dieser aber auch Ausdruck mangelnder Inklusion...

  14. 12.

    Menschen mit LRS ( Lese- Rechtschreib- Schwäche) sind Menschen mit einer Teilleistungsstörung. Davon sind viele betroffen. Sollten diese keine Kommentare schreiben dürfen oder müssen sie dafür Spott hinnehmen? Vergleichbar mit Menschen mit Schwerhörigkeit oder Gehörlosigkeit.
    Denken Sie mal darüber nach.

  15. 11.

    Ja wenn Sie den Kommentar nicht verstehen konnten, dann weiß ich auch nicht, so schwer war er doch gar nicht.
    Es soll tatsächlich Menschen geben, die Kommentare inhaltlich nicht verstehen können.

  16. 9.

    Leider werden ja nicht nur gehörlose sondern auch schwerhörige Kinder und Jugendliche immer wieder diskriminiert. Das fängt ja schon bei staatlichen Schulen an. Warum sollten Arbeitgeber da mehr meistern, als der Staat.

  17. 8.

    Die Braille-Schrift ist für Sehbehinderte. Zur Erinnerung: Punkte in unterschiedlicher Anordnung, welche ertastet werden.
    Gehörlose Menschen bedienen sich der normalen Schriftsprache, sofern sie nicht zusätzlich sehbehindert sind.

  18. 7.

    Ihre Sorge um deutsche Rechtschreibung ist echt lächerlich wenn man bedenkt dass die Hörende auch NICHT davon fehlerfrei sind!! Also was soll das?

  19. 6.

    Ich habe noch den Beitrag von dem tollen Bäcker im Kopf, der für seinen Lehrling extra Gebärdensprache gelernt hat! Da ist mir das Herz aufgegangen <3
    Es gibt schon tolle und engagierte Chefs, das wird allerdings nicht die Mehrheit sein.

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