Berlin-Mitte - Bauarbeiten für Neubau der Mühlendammbrücke beginnen

Mi 04.12.24 | 22:19 Uhr
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Archivbild: Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) beim Spatenstich zum Baubeginn des Ersatzneubaus der Mühlendammbrücke. (Quelle: dpa/Kalaene)
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Video: rbb24 Abendschau | 04.12.2024 | Martin Krüper | Bild: dpa/Kalaene

Schon seit Monaten läuft der Verkehr über die Mühlendammbrücke in Berlins Mitte nur zäh, und so bald wird sich daran auch nichts ändern. Nach ersten Vorbereitungen hat am Mittwoch der eigentliche Rück- und Neubau der maroden Brücke begonnen.

Die Arbeiten am Neubau der Mühlendammbrücke in Berlin-Mitte haben am Mittwoch begonnen. Die neue Brücke soll bis spätestens 2029 errichtet werden. Das Projekt werde die Verkehrsinfrastruktur Berlins nachhaltig verbessern und die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöhen, hieß es von der zuständigen Senatsverwaltung für Verkehr.

Bereits seit dem Sommer ist der Verkehr an der Mühlendammbrücke durch die Vorbereitung der Bauarbeiten eingeschränkt. In einem ersten Bauschritt wurden die Leitungen in der Brücke in die Mitte verlegt. Nun soll der Überbau - also alles, was sichtbar ist an der Brücke - Stück für Stück zurückgebaut werden, anschließend werden die Fundamente instand gesetzt.

74.000 Autos fahren täglich über die Brücke

Die 1968 errichtete Mühlendammbrücke ist eine in die Jahre gekommene Spannbetonkonstruktion. Überprüfungen hatten ergeben, dass sich ihr Zustand verschlechtert habe, daher begann in diesem Jahr der Neubau.

Nach Senatsangaben wird die Mühlendammbrücke täglich von bis zu 74.000 Autos, Bussen und Lastwagen genutzt. Sie führt an der Fischerinsel über die Spree und gehört zur Bundesstraße 1 (unter anderem Leipziger und Potsdamer Straße), eine der Hauptverkehrsstraßen in Berlin-Mitte. Ihr Neubau wird mindestens 80 Millionen Euro kosten, finanziert von Bund und Land.

Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer - keine Straßenbahn

Die neue Mühlendammbrücke wird bei laufendem Verkehr gebaut, zunächst die eine Fahrrichtung, dann die andere. Neben Radstreifen soll dabei auch ansprechenderer Raum für Fußgänger geschaffen werden. Die neue Brücke soll Aufenthaltsmöglichkeiten wie Bänke bieten. Dem Autoverkehr bleiben weiterhin sechs Fahrspuren. Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) sagte beim feierlichen Akt zum Baustart, dies sei wichtig für den Wirtschaftsverkehr.

Der Erhalt aller Autospuren ist möglich, weil die eigentlich geplante Straßenbahn vorerst nicht umgesetzt wird. Von dieser Idee habe man sich "erstmal verabschiedet", sagte Bonde. Die Brücke werde aber so gebaut, dass bei einem künftigen Umdenken der Bau der Straßenbahn möglich sei. Eine "Modulbauweise" kommt dabei zum Einsatz. Sie soll ermöglichen, dass auf verkehrspolitische Änderungen reagiert werden kann.

Sendung: rbb24 Abendschau, 04.12.2024, 19:30 Uhr

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9 Kommentare

  1. 9.

    "Eigentlich ist eine U Bahn vom Alex über Potsdamer Pl. vorgesehen." - Ich weiß nicht, ob Sie bereits mitbekommen haben, daß es seit kurzem die U-Bahn-Linie 2 gibt, die vom Alex über Potsdamer Platz fährt - und sogar noch weiter, stellen Sie sich das mal vor! Wenn Sie nun noch eine bauen möchten, wäre das nicht auch "unnützer Parallelverkehr"? Frage für einen Freund.

  2. 8.

    Denken Sie nicht, Ihre Beauftragung auf dieser Plattform,
    anstatt bei der zuständigen Senatsverwaltung, ist ebenfalls eher unnütz?
    Nicht das ich Gegenteiliger Meinung wäre..

  3. 6.

    Eigentlich ist eine U Bahn vom Alex über Potsdamer Pl. vorgesehen. Eine Tram wäre unnützer Parallelverkehr,also komplett streichen und die geplante U Bahn bauen

  4. 5.

    Auf die Straßenbahn "aus verkehrspolitischen Gründen" verzichten - also eine rückwärtsgerichtete Verkehrspolitik von der Beton- und Autofahrer-CDU, oder wie ist das zu verstehen?
    Individualverkehr in den Innenstädten zu reduzieren besagen alle Studien, Zukunftsforscher, Klima- und Stadtplaner - aber der CDU-geführte Senat hält den Ausbau der Straßenbahn "aus verkehrspolitischen Gründen" für nicht erforderlich. Das ist nicht nur lächerlich, sondern gar verantwortungslos!

  5. 3.

    Durch die zahlreichen maroden Brücken - verursacht durch die CDU/CSU unter Merkel - sind die speziellen Brückenbaufirmen gut ausgelastet. Die Baupreise sind sowieso in den letzten Jahren stark gestiegen. Das heißt, dass auf der Auftragnehmerseite wenig Kapazitäten auf eine gewisse Dringlichkeit der Auftraggeberseite trifft. Das wird nie billig.

  6. 2.

    Wenn die Straßenbahn gestrichen wurde, was passiert dann mit diesem dafür vorgesehenen Mittelstreifen? Müsste nicht neu ausgeschreiben und angepasst werden?

  7. 1.

    Gut, dass es da jetzt vorang geht, wird auch langsam Zeit.
    Was die Finanzierung betrifft bin ich erstaunt, mit mindestens 80 Millionen Euro hätte ich nicht gerechnet.

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