Berlin-Lichtenberg - Schulstadträtin verwirft Baupläne auf Schulhof der Obersee-Schule

Fr 01.09.23 | 10:29 Uhr
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Symbolbild:Unterrichtssituation in einem Klassenraum.(Quelle:imago images/Tesson/Andia.fr)
Audio: rbb24 Inforadio | 01.09.2023 | Oda Tischewski | Bild: imago images/Tesson/Andia.fr

Lichtenbergs Schulstadträtin Catrin Gocksch (CDU) hat die Errichtung eines modularen Ergänzungsbaus (MEB) auf dem Schulhof der Obersee-Schule in Alt-Hohenschönhausen gestoppt. Das geht aus einer schriftlichen Anfrage der Linksfraktion im Berliner Abgeordnetenhaus vor. Demnach wurde der geplante MEB aus den Investitionsplänen des Landes gestrichen.

Missbilligungsantrag formuliert

Die Bezirksfraktionen von Grünen, SPD und Linke haben einen Missbilligungsantrag für die Bezirksverordnetenversammlung (BVV) formuliert. Begründung: Gocksch übergehe mit ihrer Entscheidung einen BVV-Beschluss vom 15. Juni, der die Umsetzung des Baus fordert.

Bereits im Juni hatte Gocksch eine Prüfung der Baupläne veranlasst und damit das Projekt auf Eis gelegt. Am vergangenen Mittwoch kam dann der endgültige Stopp, wie Martin Pätzold, CDU-Abgeordneter im Abgeordnetenhaus für Alt-Hohenschönhausen, der Elternschaft der Obersee-Schule in einer sogenannten Bürgerinformation mitteilte. Demnach habe sich Gocksch "nach Abwägung aller Argumente" dazu entschieden, auf den MEB zu verzichten.

Stattdessen schaffe Gocksch durch die sofortige Belegung des neuen Schulgebäudes in der Schleizer Straße mehr Schulplätze, hieß es weiter. Außerdem könne auf einem Grundstück gegenüber der Obersee-Schule eine Gymnastikhalle inklusive Unterrichtsräumen gebaut werden, wodurch 100 neue Schulplätze entstünden.

Erst danach folgte dann eine Mitteilung von Gocksch selbst an die übrigen Fraktionsvorsitzenden.

Kritik an Kommunikation und Entscheidung

Daniela Ehlers, Grünen-Fraktionsvorsitzende in der Lichtenberger BVV, kritisierte nicht nur die Kommunikation, sondern auch die Entscheidung selbst. Denn anstatt an der Obersee-Schule durch das geplante Ergänzungsgebäude Schulplätze zu schaffen, plädiere Gocksch für komplizierte Klassenverlegungen, die drei zurzeit überbelegte Schulen entlasten sollten.

"Gerade aus Perspektive der Schulwegsicherheit ist es hochproblematisch, Kinder als Übergangslösung in andere Schulen zu schicken und sie aus einer bestehenden Schulgemeinschaft herauszureißen", so Ehlers.

Sendung: rbb24 Inforadio, 01.09.2023, 6 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.
    Antwort auf [Nette] vom 01.09.2023 um 20:56

    Das Ergebnis der Volte ist nun aber, dass kurzfristig offenbar überhaupt Schulplätze fehlen und es nur eine vage Idee eines Ersatzbaus gibt. Ist das besser ?

  2. 15.
    Antwort auf [Poster] vom 01.09.2023 um 20:14

    Kein Platz mehr für ausreichend Bewegung in den Pausen, wie man aber weiß hängen Sprache und Bewegung sehr nah zusammen. Ökologisch ist das Fällen so vieler Bäume nicht mehr auf zu holen. Überall wird BNE gepredigt und wie wichtig entsiegelte Flächen sind, hier ist es völlig egal.
    Auch dann gibt es immer noch kein ausreichendes Angebot an Sport für die Kids, von Lehrern und Erziehern mal ganz abgesehen. Welche pädagogische Fachkraft soll denn unter solchen Bedingungen gut arbeiten können?

  3. 14.
    Antwort auf [Sandra M.] vom 01.09.2023 um 19:47

    Wie gesagt, ca 200- 300m weiter befindet sich viel Brachland, was schon vor langer Zeit gerodet wurde. Direkt am Sportforum.Mit einer Tramhaltesrelle und Ampel. Warum baut man dort nicht? Der Pkatz wäre ideal. Dann könnte man sogar vielleicht das Sportforum für den Sportunterricht nutzen.

  4. 13.
    Antwort auf [sabi] vom 01.09.2023 um 18:34

    Es würde hier leider den Rahmen sprengen alle Zahlen, Daten, Fakten im Detail zu erläutern. Man findet jedoch viele Infos in den Berichterstattungen. Die neue Schule sollte mit 3 ersten Klassen starten, nun sind es bereits 5 erste Klassen. Wenn die überfüllten Schulen dann teilweise dort umzusetzen, wäre die Schleizer Schule ja auch schnell voll. Tatsache ist leider, dass es zur Zeit viel zu wenig Schulplätze in Alt-Höhenschönhausen gibt. Der geplante Anbau wäre für 200 Kinder ein Lichtblick gewesen... Ich hoffe es wird eine gute Lösung für alle und vor allem für die Kids gefunden.

  5. 12.
    Antwort auf [Nette] vom 01.09.2023 um 19:16

    Was steht denn soviel mehr dahinter? Ist es nicht genau diese fehlende Transparenz einer Entscheidung, welche der bisherigen, bereits finanzierten Planung entgegenläuft, die das Thema zu einem Nachrichtenthema macht?

  6. 11.
    Antwort auf [sabi] vom 01.09.2023 um 18:34

    Es würde hier leider den Rahmen sprengen alle Zahlen, Daten, Fakten im Detail zu erläutern. Man findet jedoch viele Infos in den Berichterstattungen. Die neue Schule sollte mit 3 ersten Klassen starten, nun sind es bereits 5 erste Klassen. Wenn die überfüllten Schulen dann teilweise dort umzusetzen, wäre die Schleizer Schule ja auch schnell voll. Tatsache ist leider, dass es zur Zeit viel zu wenig Schulplätze in Alt-Höhenschönhausen gibt. Der geplante Anbau wäre für 200 Kinder ein Lichtblick gewesen... Ich hoffe es wird eine gute Lösung für alle und vor allem für die Kids gefunden.

  7. 10.
    Antwort auf [sabi] vom 01.09.2023 um 18:27

    Nein natürlich nicht. Aber vielleicht hätte man sich mit den umliegenden Schulen zusammenschließen können,um gemeinsam für das Wohl der Kinder zu kämpfen?? Man kann sich jetzt gegenseitig den "schwarzen Peter" zu schieben,hilft aber im Moment nicht wirklich.
    Wichtig in meinen Augen bleibt die Demokratie und deren Umsetzung und keine politischen Alleingänge,wie ja scheinbar erfolgt,wenn man die BVV Lichtenberg verfolgt hat.

  8. 9.
    Antwort auf [Sandra M.] vom 01.09.2023 um 17:17

    Natürlich ist auch diese Schule überbelegt. Dazu hat sie jetzt schon eine viel zu kleine Sporthalle. Einige Klassen haben ihre Räumlichkeiten im Keller.
    Es geht auch nicht um nur ein paar Bäume, da steht soviel mehr dahinter.
    Ich verstehe wirklich nicht, warum nicht geguckt wird, dass es allen Kindern besser geht, nein da wird lieber dafür gesorgt daß es anderen auf Verderb und gedeih schlechter gehen muss als allen anderen.

  9. 8.
    Antwort auf [Sandra M.] vom 01.09.2023 um 17:17

    Wurde die Schule Schleizer Str. nicht gerade eröffnet und ist schon überfüllt?
    Haben Sie da zufällig nähere Infos?
    Danke im Voraus

  10. 7.
    Antwort auf [M. Diana J.] vom 01.09.2023 um 18:05

    Weil anderen zu kleinen Schulhöfen haben, muss es so weiter gehen?
    Kinder brauchen Bewegung bzw. "genug Auslauf"!

  11. 6.
    Antwort auf [Sandra M.] vom 01.09.2023 um 17:17

    "... und der Pausenhof derart verkleinert werden würde, dass für die Kinder dieser großen Schule kaum noch Platz dort wäre. ..."
    Dass mit dem Wohl evtl. noch einmal überdenken ;-)

  12. 5.

    In meiner Wohngegend muss sogar ein Naturschutzgebiet für Wohnungen weichen!!
    Klar sind zu kleine Schulhöfe nicht ideal, aber damit kämpfen die seit längerem überbelegten Schulen ja auch!!!

  13. 4.

    Liebes rbb-Team, es gibt entweder Schulräte (arbeiten für die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend u. Familie in den sog. Außenstellen, der Schulaufsicht, und sind für die inhaltliche Ausgestaltung der Schulen zuständig) oder Stadträte für Bildung, ... (In den Bezirken sind die Zuständigkeiten unterschiedlich. Sie werden von den Parteien im Bezirk vorgeschlagen und sind u.a. für das Schulamt zuständig, also z.B. Schulbau u. Schülerverteilung.)
    Da gibt leider von den Medien viele Ungenauigkeiten.

  14. 3.
    Antwort auf [Conny H.] vom 01.09.2023 um 13:40

    Es ist sehr schade, dass Bäume anscheinend vor das Wohl der Kinder gestellt werden. Die betroffenen drei Schulen sind jetzt bereits überfüllt und sollen nun noch teilweise in eine andere Schule ausweichen. Wenn ich das in den Medien richtig vernommen habe, ist die Oberseeschule nicht überbelegt und hatte den Anbau wohl vor Jahren selbst beantragt.....

  15. 2.

    Was der RBB leider nicht berichtet ist, dass auf dem Schulhof viele alte Bäume gefällt werden sollten und der Pausenhof derart verkleinert werden würde, dass für die Kinder dieser großen Schule kaum noch Platz dort wäre.
    Wenn auf der gegenüberliegenden Seite eine Gymnastikhalle und Schulplätze errichtet werden können, ist das doch kein Problem, dorthin auszuweichen.
    Außerdem hat Alt- Hohenschönhausen mehrere unbebaute Flächen und brachliegende Grundstücke (z.B. neben dem Sportforum ca 300 m weiter).

  16. 1.

    Unter der Maxime "Unser Berlin. Mehr geht nur gemeinsam." mit seinem Ziel "eines erleichterten und beschleunigten Schulneubau" muss man dann in der Realität wohl dass Gegenteil verstehen. Das ist nicht sehr seriös. Und nicht sehr überraschend.

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