Parlamentswahlen - Polen steht vor Machtwechsel - Ergebnis für Dienstag erwartet

Mo 16.10.23 | 21:59 Uhr
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15.10.2023, Polen, Warschau: Donald Tusk (M), ehemaliger polnischer Ministerpräsident und Oppositionsführer, spricht zu Anhängern in der Parteizentrale seiner Partei.(Quelle:AP Photo/P.D.Josek)
Video: rbb24 Abendschau | 16.10.2023 | Marcel Troccoli Castro | Bild: AP Photo/P.D.Josek

In Deutschlands Nachbarland Polen naht das Ende für die nationalkonservative Regierung. Ein pro-europäisches Bündnis unter Donald Tusk hat nach aktuellem Stand die Mehrheit im Parlament. Das Endergebnis wird am Dienstag erwartet.

  • Opposition in Polen könnte Regierung bilden
  • Ex-Regierungschef Donald Tusk sieht sich als Sieger
  • Regierungspartei PiS stärkste Kraft - aber voraussichtlich ohne Mehrheit im Parlament

Die polnische Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS) hat bei der Parlamentswahl am Sonntag die meisten Stimmen errungen, muss aber voraussichtlich trotzdem auf die Oppositionsbänke wechseln. Ein Bündnis aus drei pro-europäischen Oppositionsparteien hat nach aktuellem Stand eine Mehrheit im Parlament und will die nationalkonservative Partei nach acht Jahren an der Regierung ablösen.

Tusk: "Wir haben sie von der Macht entfernt"

"Polen hat gewonnen, die Demokratie hat gewonnen. Wir haben sie von der Macht entfernt", sagte Donald Tusk, Chef der liberalkonservativen Bürgerkoalition (KO), am Sonntagabend in Warschau.

90 Prozent der Wählerstimmen waren am Montagnachmittag (Stand 21 Uhr) ausgezählt [wygory.gov.pl]. Demnach erhält Tusks Partei 30,1 Prozent der Stimmen und wird damit zweitstärkste politische Kraft. Die Bürgerkoalition könnte mit dem christlich-konservativen Dritten Weg (14,4 Prozent) und dem Linksbündnis Lewica (8,5 Prozent) eine Koalition bilden. Alle drei Parteien waren mit dem Versprechen zur Wahl angetreten, die Macht der PiS zu brechen und gute Beziehungen zur Europäischen Union wiederherzustellen. Die aktuell regierende PiS kommt nach dem Auszählungsstand danach auf rund 36 Prozent.

"Am Sonntag, den 15. Oktober, war Schluss mit der Zankerei und der Almosenvergabe in Polen, und es begann die Zusammenarbeit und die Investition in unsere Zukunft", sagte Szymon Holownia vom Dritten Weg zu dem Ergebnis.

PiS steht ohne Partner da

Die seit 2015 regierende PiS kommt laut bisherigen Auszählungen auf 37 Prozent der Stimmen. Damit bleibt die Regierungspartei zwar stärkste Kraft, verfehlte aber deutlich die absolute Mehrheit. "Das ist ein historischer Sieg", sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Seit dem Ende des Kommunismus habe es in Polen noch keine Partei geschafft, drei Mal hintereinander die Parlamentswahl zu gewinnen.

Dennoch hat die PiS ein Problem: Als Koalitionspartner käme nur die ultrarechte Konfederacja infrage. Doch diese Formation bringt es nach aktuellen Stand auf lediglich 7,2 Prozent. Für eine Regierungsbildung würden die Stimmen beider Parteien nicht ausreichen. Zudem hatte die Konfederacja im Wahlkampf immer wieder betont, sie wolle kein Bündnis mit der PiS eingehen.

Der PiS-Vorsitzende Jaroslaw Kaczynski sagte, seine Partei werde ihr Projekt realisieren, "unabhängig davon, ob wir an der Macht bleiben oder in die Opposition gehen werden". Er schloss damit indirekt nicht aus, dass die PiS die Macht verlieren könnte.

Wahlergebnis wohl Dienstagmittag

Der polnische Präsident Andrzej Duda hat angesichts eines möglichen Machtwechsels nach der Parlamentswahl an alle politischen Lager appelliert, in Ruhe auf das offizielle Endergebnis zu warten. "Ich hoffe, die Wahlkommission gibt die Ergebnisse morgen gegen Mittag bekannt", sagte er am Montag während eines Besuchs in Rom und fügte hinzu: "Ich kann vorab schon sagen: Denjenigen, die diese Wahl gewonnen haben, gratuliere ich von ganzem Herzen." Einen Namen nannte der Präsident nicht. Hochrechnungen wie in Deutschland sind in Polen nicht üblich.

Eine neue Regierungsbildung könnte mehrere Monate, wenn nicht sogar Jahre dauern, sagte der langjährige Direktor des Collegium Polonicums, Krzysztof Wojciechowski, dem rbb. "PiS hat immer noch die Möglichkeit, zum Beispiel eine Minderheitsregierung zu bilden, was ein halbes, ein Jahr, oder sogar zwei Jahre dauern kann. Das hat auch Kaczynski gesagt, wir geben die Macht nicht ab, weil wir die Souveränität Polens nicht abgeben wollen. Dabei geht es ihm um die Souveränität von PiS."

Höchste Wahlbeteiligung seit langem

Bei der Wahl konnten gut 29 Millionen Wahlberechtigte abstimmen. Nach Prognosen des Meinungsforschungsinstituts Ipsos lag die Wahlbeteiligung bei 73 Prozent. Dies wäre der höchste Wert bei einer Wahl seit dem Ende des Kommunismus in Polen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 16.10.2023, 6 Uhr

83 Kommentare

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  1. 83.

    Naja, hab' mal gehört das bei einem Hillbilly der Horizont am nächsten Hügel endet. Also wundert das eigentlich nicht wirklich.

  2. 82.

    Mir der Pis-Partei geht's abwärts, endlich.

  3. 81.

    Der extrem rechte Machthaber hat aber Stimmen eingebüßt. Sonst könnten die anderen ja keine Koalition bilden. Das lässt hoffen, für Polen. Die Taktik mit dem Billig-Sprit hat ihm nicht geholfen.

  4. 79.

    Sie verwechseln mich hier mit @Kleinanzeigen, Kommentar #27. Er/sie/*, nicht ich, hat behauptet, dass nun einzig Ungarn sich vom Europarat nicht unterbuttern lässt, nachdem in Polen gewählt wurde. Danke.

  5. 78.

    Man kann natürlich vorsorglich schon mal den Wahlgewinner bemeckern und damit vom unsäglichen Wahlverlierer ablenken.

  6. 77.

    Einzelhändler:
    "Antwort auf [Immanuel] vom 16.10.2023 um 17:03
    Sie sollten dringend ihr Wissen über den Ukrainekonflikt verbessern. Mitregieren oder mitarbeiten bedeutet auch sich zu informieren. Ihre Antworten offenbaren hier noch Luft oben
    und haben ja auch mit dem Artikel nichts mehr zu tun.
    Eben halt Propaganda."

    Ich denke, Sie sollten zuerst Ihre eigenen Ratschläge selber beherzigen, bevor Sie anderen etwas empfehlen, weil Ihr Kommentar besser zu Ihren Kommentaren als zu meinen Kommentaren passt!

    Leider hat Ihr Kommentar keinerlei sachliche Argumente, dafür umso mehr sinnfreie Polemik ohne jeden Realitätsbezug.

    Es scheint so, dass Sie keinerlei sachliche Argumente haben.

  7. 76.

    Einzelhändler:
    "Natürlich hat jeder Politiker die Aufgabe für Frieden einzustehen. Herr Putin ebenso wie Herr Selensky und vor allem Herr Biden."

    Putin sieht aber seine Aufgabe eher als imperialistischer Angriffskriegsherr und will Kolonialismus & Diktatur statt Frieden! Und, ob man aus diesem altersstarrsinnigen, psychopatischen, nationalistischen KGB-Macho-Diktator noch einen respektablen Staatsmann machen kann, das wage ich stark zu bezweifeln!

  8. 74.

    Na offenbar doch. PiS ist ja immer noch die stärkste Kraft und Polen zuriefst gespalten.
    Leider sieht’s so bereits in vielen Demokratien aus.
    Das Rumgefummelt an der Gewaltenteilung hat den Polen ja ihr großes Vorbild USA in Persona Donald Trump bereits vorbildhaft gezeigt . Und leider wackelt der einzige Garant gegen Willkürsysteme bereits in vielen Demokratien.

  9. 73.

    Da haben die künstlich tiefen Spritpreise des staatlichen Mineralölkonzerns dem Machhaber auch nicht zum Sieg verholfen, haha. Demokratie lässt sich nicht kaufen, mit "Freibier für alle". Selbst in Polen nicht.

  10. 72.

    Tja, warum soll es euch anders gehen als dem Rest der meisten Demokratien. Ihr seit auch zutiefst zwischen dem "starken" Mann und einer liberalen Demokratie gespalten.

  11. 71.

    Ich bin schon gespannt, wie Tusk seinen westlichen Jublern seine konsequente Weigerung, Migranten aufzunehmen, vermitteln wird.

  12. 70.

    Eigentlich schade, dass es ein solches System in D. nicht gibt. Dann hätte Merkel bis sie das zeitliche segnet an der Macht bleiben können. In Polen hat aber der Präsident mehr Macht als in D. Er könnte dem Kaczynski Spuk ein Ende bereiten. Leider heißt er Im Volksmund Präsident dlugopis, Kugelschreiber, der jeden Wunsch von Kaczynski unterschreibt.

  13. 69.

    Es ist glaub ich in allen Ländern so, dass in wirtschaftlich schwächeren Regionen eher nationalistische Töne gerne gehört werden. Solche Töne stellen andere immer gerne als Schuldigen der eigenen schlechteren Lebenssituationen dar. Das kann man in Deutschland genau betrachtet auch so beobachten. Es ist in den ersten fast kompletten Auszählungszahlen in Polen zu sehen, dass dort, wo die inländische Wirtschaft brummt und viel auch von ausländischen Tourismus profitiert wird, die Oppositionsparteien mehrheitlich bis gleichwertig gewählt wurden. Weiter Richtung Osten in die wirtschaftlich schwächeren Regionen bleibt die PIS in der Mehrheit. Was ich mich mit Blick auf diese Regionen frage: Wo sind die EU-Fördermittel für EU-Grenzregionen geblieben oder wurden von der Regierung keine Fördermöglichkeiten ausgelotet? Solche Themen lassen sich für die Menschen dort immer leicht mit der Schuld anderer verschleiern. Zur Not sind bei PIS immer noch die Deutschen Schuld.

  14. 68.

    Sie müssen sich schon selbst informieren, unter Meinungsfreiheit verstehen manche halt nur die Verbreitung ihrer eigenen Meinung.

  15. 67.

    Sie reiten immer wieder auf der westlichen Berichterstattung rum. Wollen Sie die polnischen Mitbürger damit als unmündig darstellen? Haben Sie schon mal den Gedanken probiert, dass da etwas dran ist was man so in westlichen Medien liest?
    Polen im Westen des Landes sehen. natürlich auch wie harmlos Deutschland ist und können somit die platten Parolen der PiS deuten.
    Wenn ein Pole nach Kanada oder USA auswandert tut er das weil er dort den absoluten Marktliberalismus erleben kann, den in Polen die PiS ganz offen als Vorbild betrachtet.
    Wenn dieser Pole nach Deutschland übersiedeln würde, würde er hier kaum glücklich werden. Und umgekehrt natürlich.
    Aber selbst in UK liegt die KO vorn. Wahrscheinlich weil der Brexit den dortigen Polen gelehrt hat, was die EU bedeutet und sie ihren Landsleuten ein weiteres Gezanke ersparen wollen.

  16. 66.

    Hab ich nur mal im Kreis Slubice gecheckt aber bestätigt auch wenn es keine Großstadt ist. Schon in Cybinka nahezu patt wo es in Slubice eindeutig KO ist.
    Ich denke in den westpolnischen Städten hat man inzwischen erkannt dass das deutsche Gespenst inzwischen ziemlich harmlos ist und Polen ganz bestimmt nicht mehr bedroht und ist somit resistenter gegen die PIS-Parolen.

  17. 65.

    Na dann mal her mit den Fakten. Nicht wilde Behauptungen aufstellen und alle anderen als unwissend hinstellen.

  18. 64.

    "In den USA macht die PIS das Rennen." Gab es denn unterschiedliche Akzente zur Berichterstattung zu den Wahlen z.Bsp. in den USA oder CAN im Gegensatz zu D? Könnte das als Erklärung zumindest mitspielen?

  19. 63.

    Eben, in Polen gibt es lediglich ein Stadt - Land - Gefälle, aber pro NATO und EU sind sich die meisten Polen, da dies mit Religion nichts zu tun hat.

  20. 62.

    "In den USA macht die PIS das Rennen." Und vorallem in Kanada. Warum ist die PiS in Nordamerika bei Polen so beliebt?

  21. 61.

    Ich meinte nicht die Falschheit des Wortlauts des Zitates eines kleinen Unbekannten (der versucht, seiner - in seiner Absolutheit falschen - Behauptung Gewicht zu geben, indem er versucht, es großen Menschen der Zeitgeschichte unterzuschieben), sondern die inhaltliche Richtigkeit. Und zur inhaltlichen Richtigkeit gehört der Zusatz "in Diktaturen", weil dieses Zitat auf Demokratien nicht zutrifft.

  22. 60.

    "In Wahlkreis 19 sind neben den Warschauern alle Polen im Ausland und auf Schiffen erfasst," Über die Auswahl der Partei und dann 'abroad' kommt man schönere Übersichten. Insgesamt eine sehr gut gemachte Seite zur Wahl.

  23. 59.

    "In Polen selbst ein recht eindeutiges Ost-West Gefälle." Eher so-W. In den Karpaten - also direkt an der Grenze zur Ukraine - hätte PiS sogar die absolute Mehrheit bekommen.

  24. 58.

    Das lässt sich auch eindeutig in den großen Städten ablesen, bspw. auch so:

    In Wroclaw (Breslau) und Poznan (Posen) ist es völlig selbstverständlich, dass die Touristenbroschüren 1. auf Polnisch, 2. auf Englisch, 3. auf Deutsch sind. Damit wird sowohl der Internationalität als auch des Nachbarn gedacht. In Gegenden abseits der großen Städte, doch auch in den vglw. kleineren Städten v. a. im östlichen Polen gibt es die Broschüren und Informationsmaterialien nur auf Polnisch. Alles andere als das Verbleiben im eigenen Dunstkreis wird als Hereinlassen der großen Sintflut betrachtet.

  25. 57.

    Matthias:
    "In Polen selbst ein recht eindeutiges Ost-West Gefälle."

    Vermutlich auch ein Stadt-Land-Gefälle: Stadt eher pro EU, Land eher PIS.

  26. 56.

    Die Auszählungsdaten sind doch im Artikel verlinkt.
    In Wahlkreis 19 sind neben den Warschauern alle Polen im Ausland und auf Schiffen erfasst,
    https://wybory.gov.pl/sejmsenat2023/en/sejm/wynik/gm/276
    Sieht recht eindeutig für KO aus.
    In den USA macht die PIS das Rennen.
    Auch in Russland KO, allerdings scheint es da nicht all zu viele Polen zu geben oder zur Wahlurne zu ziehen.
    In Polen selbst ein recht eindeutiges Ost-West Gefälle.

  27. 55.

    Auch Faktenchecker hier können irren.
    Richtig ist, es ist nicht von Brecht, sondern wird manchen (wahrscheinlich fälschlicherweise) Tucholsky zugeschrieben. Aber das Zitat heiß richtig:"Wahlen ändern nichts, sonst wären sie verboten." Also nichts mit Diktaturen.
    Die Quelle dafür:
    https://falschzitate.blogspot.com/2017/04/wenn-wahlen-etwas-anderten-waren-sie.html

  28. 54.

    Kleinanzeigen:
    "Ob das besser ist wird sich noch zeigen.
    Jetzt hat der Europarat leichtes Spiel, nur Ungarn lässt sich nicht unterbuttern,"

    Ungarn wird nicht "untergebuttert". Ungarn ist freiwillig der EU beigetreten. Nur versteht Ungarn die EU als Selbstbedienungsladen ohne zu Bezahlen! Ungarn schöpft EU-Fördergelder ab, um damit Orbans Oligarchen reich zu machen, ohne die demokratischen und menschenrechtlichen Mindeststandards erfüllen zu wollen. Orban ist der Betrüger, der sich von der EU nicht "unterbuttern" lassen, sondern an seinem menschenrechtswidrigen (LGBT...-Unterdrückung!) Oligarchen-System (Korruption von EU-Geldern!) festhalten will!

  29. 53.

    Sie sollten dringend ihr Wissen über den Ukrainekonflikt verbessern. Mitregieren oder mitarbeiten bedeutet auch sich zu informieren. Ihre Antworten offenbaren hier noch Luft oben
    und haben ja auch mit dem Artikel nichts mehr zu tun.
    Eben halt Propaganda.

  30. 52.

    Einzelhändler:
    "Deshalb braucht es Diplomatie statt Waffen."

    Selbst sein enger Freund Schröder hat es nicht geschafft, Putin von "Diplomatie statt Waffen" zu überzeugen. Putin hat geantwortet mit "Waffen statt Diplomatie!".

    Gegen die Putins Parole "Waffen statt Diplomatie" wirkt die - hier naive - Parole "Diplomatie statt Waffen" nicht bzw. führt zu einer Vernichtung der Ukraine und der ukrainischen Bevölkerung (s. Butscha!)!

  31. 51.

    Und nun sagen Sie mir, wer bei so vielen Entscheidungsträgern untergebuttert werden kann? Zumal viele entscheidende Abstimmungen in den Gremien erst durch Einstimmungkeit wirksam werden. Daher ist es auch nie gelungen, Ungarn wegen seiner Korruption, Vetternwirtschaft und Missbrauch von EU Geldern eins überzubügeln. Und seit wann ist in der EU jemals Einstimmigkeit über irgend etwas erziehlt worden, seit dem die ehemaligen Ostblockstaaten dabei sind? Daher kann Ungarn auch machen, was Orban will. EU als Selbstbedienungsladen unter jeweils anderen eigenen Bedingungen, wie Kaczynski es auch will. So ist das mit der EU aber nicht gedacht.

  32. 50.

    Einzelhändler zu Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine:
    "Eine einseitige Schuld kann ich da für keine Seite erkennen."

    Ja, ja, der Überfallene hat selber (Mit)Schuld: Selber schuld, wenn die Ukraine unabhängig von Putin sein will!

    Wer die alleinige Schuld Putins bezweifelt, hat wohl jeden Bezug zur Realität verloren.

    Einzelhändler:
    "Deshalb braucht es Diplomatie statt Waffen."

    Und wie wollen Sie mit Diplomaten gegen die russische Armee kämpfen???

    Überzeugen Sie erstmal Putin, dass er seine Armee aus der Ukraine zurückzieht und mit Diplomatie beginnt! Er allein hat es in der Hand! Sobald er seine Armee aus der Ukraine zurückzieht ist der Krieg beendet und Frieden!

    P.S.
    Kurz vor dem Krieg waren Scholz, Macron und viele andere Diplomaten bei Putin: Diplomatie statt Waffen! Und wie war die Antwort von Putin? Angriffskrieg mit Waffen statt Diplomatie!

  33. 49.

    In welcher Welt leben Sie eigentlich?!? Mit Putin und seinem Massenmörderapparat wird es niemals einen Frieden in der Ukraine geben. Klassicher Täter-Opfer-Umkehr. Die Polen sind mit den Balten als nächstes dran, sollte die Neo-Imperialisten die Ukraine niederkämpfen.

  34. 48.

    Ihre etwas übereifrigen Kommentare zum Demokratieverständnis überfliege ich mal. Natürlich hat jeder Politiker die Aufgabe für Frieden einzustehen. Herr Putin ebenso wie Herr Selensky und vor allem Herr Biden.
    Herr Selensky hat schon mal Friedensverhandlungen per Gesetz verboten. Vielleicht informieren sie sich auch über den Vorgeschichte des Krieges seit 2014 und die Rolle Polens in den letzten Monaten. Eine einseitige Schuld kann ich da für keine Seite erkennen. Deshalb braucht es Diplomatie statt Waffen.

  35. 47.

    Von den polnischen Parlamentswahlen kann man m.E. zweierlei lernen:
    - Autoritäre Populisten, die versuchen, sich mit Staatsgeld Stimmen zu kaufen, laufen langfristig immer in finanzielle Probleme. In Polen die Inflationsrate, im Euro-Land Italien der Staatsschulden-Zinssatz.
    - Eine einige, nicht notwendigerweise in einer Partei vereinte Opposition kann die Populisten besiegen.

    Seltsamerweise war mir um Polen nie wirklich bang. Die Polen haben in ihrer Geschichte schon so viel Widerstand gegen Autoritäre geleistet, da war es klar, dass sie die PiS irgendwann abschütteln würden. Jetzt muss möglichst schnell der Rechtsstaat und die Freiheit der öffentlichen Medien wiederhergestellt werden.

  36. 46.

    Einzelhändler:
    "Mit Tusk wird es keine Friedensinitiative in Richtung Ukrainekrieg geben. Sehr bedauerlich!"

    Sollte das denn die Aufgabe von Tusk sein???

    Wenn Sie es besser wissen, dann starten Sie eine Friedensinitiative an Putin! Denn allein Putin ist es, der dem Frieden im Wege steht. Wenn er seine Armee aus der Ukraine abzieht und das Völkerrecht anerkennt, dann ist sofort der Krieg beendet! (Dann bleiben lediglich noch die zu leistenden Reparationen durch Russland an die Ukraine.)

  37. 45.

    Bitte lernen Sie erst einmal die Institutionen zu unterscheiden, bevor sie Thesen über sie aufstellen. Danke.

  38. 44.

    Allen, die behaupten, Wahlen würden nichts ändern, sei der Film "Wem gehört das Dorf?" empfohlen. Der Film lief auch im öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Dort ist sehr eindrücklich dargestellt, was passiert, wenn sich Menschen nicht um ihre Belange kümmern und bereitwillig andere für sich regieren lassen, und was passiert, wenn sie aufwachen und DURCH WAHLEN an die demokratische Macht kommen, um etwas zu verändern! Der Film zeigt, wie Demokratie funktioniert und das Wahlen etwas verändern können!

  39. 43.

    Einzelhändler:
    "Antwort auf [Immanuel] vom 16.10.2023 um 15:22
    Völlig egal, es trifft die Erfahrungen vieler Menschen, egal in welchem Herrschaftssystem sie leben."

    Achso, dass ist dann wie die gefühlte Heilwirkung von Heilsteinen. Also jenseits jeder Realität!

    Einzelhändler:
    "Die heutige Herrschaft des Kapitals wird übrigens auch von vielen als Diktat empfunden."

    Kapital kann nicht herrschen. Herrschen können nur Menschen. Und in einer Demokratie wählt die Bevölkerung die Menschen, die in der Wahlperiode herrschen sollen.

    Ansonsten: Wenn Sie sich von Ihrem Kapital nicht beherrschen lassen wollen, dann verschenken Sie es! Dann sind Sie frei - von allem Kapital!

    Und zum sog. "Diktat": Da diktiert niemand - erst recht kein Kapital!

    Und zum "Empfinden als Diktat" habe ich ja oben schon zur empfundenen Wirkung von Heilsteinen geschrieben!

  40. 42.

    Vielleicht zumindest die Achtung und Billigung freiheitlicher Mittel wie Gewaltenteilung!

  41. 41.

    "Der Europarat sind alle EU Mitgliedsstaaten." Nein, die EU hat 27 Mitglieder, der Europarat 46. Das sind sehr verschiedene Institutionen.

    https://www.coe.int/de/web/portal/46-members-states

  42. 40.

    Mit Tusk wird es keine Friedensinitiative in Richtung Ukrainekrieg geben. Sehr bedauerlich!

  43. 39.

    Völlig egal, es trifft die Erfahrungen vieler Menschen, egal in welchem Herrschaftssystem sie leben.
    Die heutige Herrschaft des Kapitals wird übrigens auch von vielen als Diktat empfunden.

  44. 38.

    Was hindert eigentlich den christlich-konservativen Dritten Weg an einer Koalition mit PiS. Rein vom Namen und der Charakterisierung als christlich-konservativ müßten da doch mehr Anknüpfungspunkte mit PiS sein, als mit dem Linksbündnis Lewica in einer Koalition?

  45. 37.

    Ramon:
    "Antwort auf [Norbert Schulz] vom 16.10.2023 um 08:18
    ...." ist eh immer derselbe Zaun, nur eine andere Farbe"...sagte mal ein Politiker"

    Und? Was wollen Sie uns mit diesem blöden Spruch irgendeines Politikers sagen?

  46. 36.

    Anton:
    "Wenn wählen etwas ändern würde, wäre es verboten.
    Berthold Brecht"

    Auch hierzu ist zu sagen: So schön, wie das "Zitat" klingt, so falsch ist es!
    Es ist weder von Brecht, noch ist es richtig!
    Vielmehr muss es heißen: "Wenn wählen in Diktaturen etwas ändern würde, wäre es dort verboten."

  47. 35.

    Wie war denn die Wahlbeteiligung der Auslandspolen, insbesondere in Deutschland? Und wie war das Stimmverhalten der Polen in Deutschland? Gibt es große Unterschiede zwischen den Auslandspolen und den Wählern im Land? Ich würde eine analoge Auswertung wie bei den Wahlen in der Türkei erwarten im Umfang.

  48. 34.

    "Das ist ja gerade der Vorteil an diesem Ergebnis. Endlich kann Orban auch mal geschadet werden." Wenn alle das als Leitlinie in der EU nehmen würden, wem endlich mal geschadet werden kann, dann wird es nicht mehr lange eine EU geben.

  49. 33.

    "Wie kann man die Rückkehr zur Gewaltenteilung als "Rolle rückwärts" bezeichnen" Das bezog sich nur auf den potentiellen Regierungschef Tusk. Es gab doch sicher einen Grund, warum damals die Regierungspartei wechselte. Ich bin nicht so im Detail mit den Interna in Polen vertraut. Was wäre denn das einende Moment dieser Mehrparteienkoalition als mögliche Regierung, was eine stabile handlungsfähige Regierung versprechen würde? Was waren damals die Fehler, welche zur Ablösung durch PiS führten und könnte man das heute anders machen?

  50. 32.

    Hoffentlich wird nicht zu schnell gratuliert, damit nicht schon wieder „die Scherben aufgelesen“ werden müssen...

  51. 31.

    Kleinanzeigen:
    "Ob das besser ist wird sich noch zeigen.
    Jetzt hat der Europarat leichtes Spiel, nur Ungarn lässt sich nicht unterbuttern,"

    Autokraten wie Orban & Co. halten weiter an ihren rückwärtsgewandten egoistischen, menschen(rechts)feindlichen, homophoben Entscheidungen fest.

  52. 28.

    Jetzt hat der Europarat leichtes Spiel, nur Ungarn lässt sich nicht unterbuttern,"Jetzt hat der Europarat leichtes Spiel, nur Ungarn lässt sich nicht unterbuttern,"
    ??? Der Europarat sind alle EU Mitgliedsstaaten. Von daher kann hier niemand untergebuttert werden.
    So so Ungarn lässt sich nicht unterbuttern... womit? Mit Ungarns Nicht-Flüchtlingspolitik? Mit der ausufernden Korruption und Vetternwirtschaft der Familie Orban? Mit der Zweckentfremdung von EU-Mitteln? Mit der Gleichschaltung aller Medien auf nur die eine Orban-Meinung? Mit der Aushebelung der freiheitlichen Grundordnung in Staat und Rechtssystem?
    Dagegen MUSS Ungarn "untergebuttert" werden. Ungarn hat sich eigentlich schon längst von den EU-Standards entfernt. Kaczynski Polen war schon auf dem besten Weg, wie Ungarn zu werden.

  53. 27.

    Ob das besser ist wird sich noch zeigen.
    Jetzt hat der Europarat leichtes Spiel, nur Ungarn lässt sich nicht unterbuttern,

  54. 26.

    Wie kann man die Rückkehr zur Gewaltenteilung als "Rolle rückwärts" bezeichnen??!

  55. 25.

    Das Wahlsystem in Deutschland passt zu dem Sprichwort jedoch besser. So viel Lobbyismus und so viel parteienentscheidungen, die nicht immer im Sinne der Bürger sind.

    Ich muss diesen Artikel aber loben. Er ist neutral verfasst. So wie es sich gehört. Öffentlicher Rundfunk sollte immer neutral berichten und sich nicht auf eine Seite stellen. Gerade bei auslandsberichterstattung.

  56. 24.

    Ja, das könnte man annehmen, wenn man die Interviews der in Deutschland lebenden und/oder arbeitenden Polen gehört hat. Die haben sich für so manche deutschlandfeindliche Äußerung der PIS geschämt!

  57. 23.

    Man muss schon ziemlich wenig Grips haben um den Unterschied zwischen Freiheit und Nationalismus nicht zu verstehen.

  58. 21.

    "Nicht wirklich, da Tusk ja schon einmal war ist es eher eine Rolle rückwärts."

    "Rolle rückwärts" ist demnach aber gängig in Demokratien, da ja Parteien regelmäßig von der Opposition in die Regierung wechseln (und umgekehrt). Wenn in Deutschland in 2 Jahren wieder die Union an die Macht kommen sollte, wäre das auch einen "Rolle rückwärts".

  59. 20.

    Große Freude! Ein Sieg der Demokratie und Rechtsstaatlichkeit.

  60. 19.

    >"dass Interessan an Polen in Deutschland ziemilich gering ist"
    Das Interesse der Brandenburger an Polen ist schon da, ist ja unser Nachbarland. Aber zugegen: Es ist seit der PIS erheblich gesunken bis unsympathisch auf 0 zurückgegangen, seit dem dort die uns hier gewohnte Freiheit der Lebensart und Meinungsäußerung mehr und mehr eigeschränkt wurde. Hinzu kommt noch dieses ständige Deutschland- und EU-Gehetze. Interessieren Sie sich privat für jemanden, der ständig gegen Sie meckert und einen ganz anderen Lebensstil führt als Sie? ;-))

  61. 18.

    "Doch leben von den (zu Unrecht) Vertriebenen inzwischen nur noch die kleinen Kinder von damals." Von welchen Vertriebenen reden Sie? Von den aus Ostpolen vertriebenen Polen oder von den aus Ostdeutschland vertriebenen Deutschen?

  62. 17.

    Nun haben unsere Nachbarn auch die ständigen Antideutschen und Anti-EU Töne satt. Der Wohlstand, vornehmlich in Westpolen entstammt der Mitgliedschaft in der EU. Kommt man Richtung Weißrussland und der Ukraine sieht es mit dem Wohlstand nicht ganz so gut aus. Hier sind auch eher nationalistische Töne zu hören. Die Folge der Westverschiebung von Polen und die ständigen Reparationsforderungen an Deutschland haben eine starke nationalistische Basis mit Großpolen-Fantasien geschaffen. Natürlich wissen die Polen um die deutsche Geschichte der wohlhabenden Regionen im Westen. Doch leben von den (zu Unrecht) Vertriebenen inzwischen nur noch die kleinen Kinder von damals.

  63. 16.

    Nowa Lewica ist eine Partei, die schon 2019 in Parlament kam. Unter Berlinerpolen war sie damals auf Platz 2. Dass Sie davon nie gehört haben yeigt nur, dass Interessan an Polen in Deutschland ziemilich gering ist und Berichtserstattun oberflächlig.

  64. 15.

    Ich denke, da braucht es keine Analysen. Da brauchts nur das normale Leben, wie bei uns die Wahlstimmung auch: Bei den anderen wars vorher besser, auch wenns ebenso nicht gut war... ;-))

  65. 14.

    Man könnte allerdings auch annehmen, das einige halt einfach genug haben von der PIS.

  66. 13.

    Wenn wählen etwas ändern würde, wäre es verboten.
    Berthold Brecht

  67. 12.

    "Polen steht vor einem Machtwechsel" Nicht wirklich, da Tusk ja schon einmal war ist es eher eine Rolle rückwärts. Was waren damals die Gründe für die Abwahl von Tusk? Und warum liegen die nicht mehr vor bzw. werden nicht mehr als Wiederholung von einigen Wählern erwartet bei einer erneuten Regierung Tusk? Git es dazu Analysen aus Polen?

  68. 11.

    Ja schaun wir mal... Haben alle der 3 Oppositionsparteien ein Bündnis mit PIS ausgeschlossen? Bis auf Tusks KO ist mir da nichts bekannt. Wenn es Tusk mit den anderen Parteien zusammen schafft, eine Regierung zu bilden, hat er viel Arbeit vor sich. Das Land selber ist gespalten wie noch nie. Ein Ergebnis von Kaczynskis Hetzerei gegen alles und jeden, der auch nur ansatzweise was gegen PIS und seine nationalistische Politik äußert und keine streng katholisch konservative Lebensart führt.

  69. 10.

    Polen steht vor einem Machtwechsel..........hoffentlich toi toi toi

  70. 9.

    Wenn ich es richtig sehe, stammen die Zahlen aus einer Nachwahlbefragung und stellen keine Hochrechnung dar. Es scheint daher sinnvoll, das Ergebnis der Auszählung abzuwarten.

  71. 8.

    "...hat die Opposition eine CHANCE zur Regierungsbildung..." - haben die Polen bei FABER gespielt? Dort hat auch jeder eine Chance auf einen Gewinn. Erst mal sehen wie das Endergebnis ausfällt und wie dann die Regierungsbildung verläuft. Auch in Deutschland hatte Hr. Edmund Steuber schon seine Kanzlerschaft gefeiert und dann kam...

  72. 7.

    Damit hat die Mehrheit der Polen sich für Europa entschieden. Gehe aber stark davon aus, dass die PIS das Wahlergebnis nicht akzeptieren wird. Da man vorher die Justiz auf ihre Linie gebracht hat, befürchte ich, dass noch alles offen ist.

  73. 6.

    Glückwunsch Polen.
    Kein Rechtsruck, das ist wichtig. Wäre für Deutschland auch mal gut, den Nationalisten mal zu zeigen, wer wirklich die Macht hat: Freiheit, Demokratie und Meinungsvielfalt.

  74. 5.

    Die Polen sind Teil unseres gemeinten Europas. Wir freuen uns über das positive pro-EU-Wahlergebnis.

  75. 4.

    Noch ist Polen nicht verloren?
    Stimmt, die sind schon weit voraus.

  76. 3.

    Die Vernunft scheint gesiegt zu haben, sollte die PiS in die Opposition gehen müssen.

  77. 1.

    Man soll den Wahlausgang nicht vor dem Endergebnis loben. Wer weiß, was da noch so alles passiert.

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