Deutsche Staatsbürgerschaft -
Fast 2.500 Menschen haben im vergangenen Jahr in Brandenburg die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten - das ist die höchste Zahl seit mehr als 20 Jahren. Rund 400 von ihnen nahmen am Sonntagnachmittag an der zentralen Einbürgerungsfeier in Potsdam teil.
Syrien als Herkunftsland macht fast die Hälfte der positiven Verfahren aus - mit rund 1.100 Eingebürgerten. Dahinter folgen das Herkunftsland Polen mit 170 Einbürgerungen und die Ukraine mit 140, außerdem Afghanistan und Iran, wie die Landtagsverwaltung mitteilte.
Eine Einbürgerungsfeier sei wichtig, damit sich die Menschen willkommen fühlten, sagte die scheidende Brandenburger Integrationsbeauftragte Doris Lemmermeier Antenne Brandenburg vom rbb. Gerade in Zeiten, in denen unter anderem über massenhafte Zwangsausweisungen gesprochen werde, sei die Verunsicherung unter den Zugewanderten groß. Viele wollten durch die Einbürgerung ein sicheres Bleiberecht erhalten.
Rund 7.000 Anträge auf Einbürgerung liegen aktuell noch zur Bearbeitung bei Brandenburgs Behörden, wie Lemmermeier sagte.
Kompliment für Brandenburg
Landtagspräsidentin Ulrike Liedtke (SPD) ermunterte die Neubürger dazu, "sich voll und ganz" auf Deutschland, auf Brandenburg und ihr neues Umfeld einzulassen. "Unser Land wird durch Vielfalt stärker und reicher." Das verstünden auch die meisten Menschen, "die hier schon länger leben". Das Land brauche Menschen, "die hierherkommen und studieren, arbeiten, kreativ und aktiv sind, sich einbringen und engagieren", so Liedtke.
Der Brandenburger Innenminister Michael Stübgen (CDU) bezeichnete es als ein gutes Zeichen, dass 2023 im Vergleich zum Jahr zuvor mehr als doppelt so viele Menschen eingebürgert wurden. "Ein größeres Kompliment kann unserem Land nicht gemacht werden", sagte er.
Kein Rekordjahr
Trotz des Anstiegs war Brandenburg 2023 weit entfernt von einem Einbürgerungsrekordjahr. 1998 waren fast 5.000 Menschen in dem Bundesland eingebürgert worden.
2022 wurden 1.191 Menschen in Brandenburg Deutsche, 2021 waren es 925 Menschen.
Anwärter müssen vor der Einbürgerung bisher mindestens acht Jahre in Deutschland leben, ein unbefristetes Aufenthaltsrecht haben, den Lebensunterhalt ohne Sozialhilfe und Hartz IV bestreiten, die deutsche Sprache beherrschen, sich zum Grundgesetz bekennen, den Einbürgerungstest bestehen und dürfen nicht vorbestraft sein.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.04.2024, 15:00 Uhr