Außmaß des Schadens unklar - Cyberangriff auf CDU betrifft auch Daten von Parteichef Merz

Do 13.06.24 | 18:41 Uhr
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Friedrich Merz, Vorsitzender der CDU (Quelle: dpa/Sebastian Gollnow)
Audio: rbb24 Inforadio | 13.06.2024 | Josefine Grützmacher und Dietrich Karl Mäurer | Bild: dpa/Sebastian Gollnow

Von dem schwerwiegenden Cyber-Angriff auf das Netzwerk der CDU waren nach Parteiangaben auch Daten des Vorsitzenden Friedrich Merz betroffen. Die CDU sei im Zuge der Ermittlungen darüber informiert worden, dass dabei "Daten aus einem Kalender des Parteivorsitzenden abgeflossen sind", sagte eine CDU-Sprecherin am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Nähere Angaben wurden mit Verweis auf laufende Ermittlungen nicht gemacht.

Das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen sowie die Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime Nordrhein-Westfalen hätten dazu Ermittlungen aufgenommen, sagte die Sprecherin weiter. Hintergrund ist, dass die IT-Tochter der Bundespartei in Nordrhein-Westfalen sitzt.

Zentrale Mitglieder-Datei soll auch betroffen sein

Die Cyber-Attacke auf die CDU war Anfang des Monats bekanntgeworden. Der Verfassungsschutz und das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik nahmen daraufhin Ermittlungen auf. Als Vorsichtsmaßnahme war die IT-Infrastruktur der Partei in Teilen vom Netz genommen und isoliert worden. Betroffen war nach früheren Angaben unter anderem auch die zentrale Mitglieder-Datei.

Merz hatte kurz nach Bekanntwerden des Vorfalls Anfang Juni gesagt, es sei der schwerste Angriff auf eine IT-Struktur, den jemals eine politische Partei in Deutschland erlebt habe. Es handle sich um massive und hochprofessionelle Angriffe. Zum Ausmaß des Schadens oder zum Angreifer gab es wegen der laufenden Ermittlungen zunächst keine Auskünfte.

Auch die SPD war im vergangenen Jahr Opfer einer Cyber-Attacke geworden. Damals wurden E-Mail-Konten der Parteizentrale gehackt. Die Bundesregierung macht für diesen Angriff eine Einheit des russischen Militärgeheimdienstes verantwortlich.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.06.2024, 21:00 Uhr

6 Kommentare

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  1. 6.

    Ich bin nicht schadenfroh. Solche bösen Ereignisse sind die beste Schulung, es künftig besser und sicherer zu handhaben. Dennoch wird es wie immer im Leben auch Personen geben, die den besten Schutz knacken wie auch jetzt das beste Türschloss. Wenn ich da an die Datensicherheit bei Krankenakten, Verkehrsleitsystemen, Flug- und Bahnverkehr denke, wird mir schlecht. Ziemlich oft lese ich " Kartenzahlung leider nicht möglich". Aha. Nur Bares ist Wahres. Es ist heute schon möglich mit Computern Krieg zu führen, Verkehr, Wirtschaft und Finanzen lahmzulegen. Ob es da, wo uns die Digitalisierung hinführt auch besser ist, werden wir sehen, wenn wir da sind.

  2. 5.

    Wenn man netzpolitik bzw CCC liest, weiß man das der Staat jede Menge Daten an Konzerne, Privat Unternehmen verkauft!
    Das ist autoritärer Überwachungsstaat.

  3. 4.

    Muss mich korrigieren

    Es war der CCC, der die Lücke bei der CDU aufgedeckt hatte.

  4. 3.

    Gelebte CDU Politik Sicherheitslücken offen zu halten damit Staatliche Akteure sie nutzen können. Auch das widerrechtliche Auslesen von Handys von Flüchtlingen geschieht mit gekaufter Software die Sicherheitslücken und bezahlte Hintertüren nutzt. Anstatt sie zu schließen werden sie Verkauft und die Allgemeine Chatkontrolle oder die Abschwächung von Verschlüsslung setzt noch einen oben drauf.

    Nachdenken Fehlanzeige, schuld sind immer die anderen aber selbst die Grundlagen dafür schaffen.

  5. 2.

    Na sowas aber auch. Wo doch bereits netzpolitik. org schon mal deswegen gewarnt hatte! Und was macht die CDU - sie erstattet Anzeige gegen netzpolitik.
    Tja, wer nicht höhren will, muss halt die Konsequenzen tragen :))

  6. 1.

    Ich stelle mir gerade vor, wieviel Akten die Hacker hätten heraustragen müssen. Je "flüchtiger" etwas gespeichert ist, umso leichter die technische Verflüchtigung dessen. Das ist der Preis im übertragenen Sinne.

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