Brandenburger Ministerpräsident - Woidke: Bundesregierung soll sich stärker für Frieden zwischen Russland und Ukraine einsetzen

Di 06.08.24 | 10:20 Uhr
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Archivbild: Dietmar Woidke am 03.06.2024 beim Rundgang vor der Eröffnung der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin auf dem ILA-Gelände am Flughafen BER Berlin-Brandenburg. (Quelle: dpa/Geisler-Fotopress/Bernd Elmenthaler)
Bild: dpa/Geisler-Fotopress/Bernd Elmenthaler

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) fordert die Bundesregierung auf, sich stärker für Frieden zwischen Russland und der Ukraine einzusetzen. "Die Bundesregierung muss deutlich machen, dass sie alles dafür unternimmt, damit dieser schreckliche Krieg möglichst schnell zu Ende geht und eine diplomatische Lösung gefunden wird", sagte Woidke dem "Tagesspiegel". Deutschland müsse hier wieder eine stärkere Rolle spielen - "auch was die Vermittlerrolle für eine solche Friedenslösung betrifft".

Deutschland leiste einen Beitrag zur Verteidigungsfähigkeit der Ukraine, betonte Woidke. "Ziel aller Bemühungen muss aber die schnelle Beendigung des Krieges sein." Es gelte ein "strategischer Dreiklang" aus der Unterstützung der Selbsverteidigungsfähigkeit der Ukraine, der Verhinderung der Ausbreitung des Krieges und der Nutzung diplomatischer Mittel zur Konfliktbeilegung.

"Auf diplomatischer Ebene läuft insgesamt viel zu wenig"

Für mehr diplomatische Bemühungen spricht sich auch der SPD-Bundestagsabgeordnete Ralf Stegner aus. "Auf diplomatischer Ebene läuft insgesamt viel zu wenig. Das kann nicht richtig sein. Diplomaten sind dazu da, Diplomatie zu betreiben. Das müssen sie mit Russland wieder tun", sagte er dem "Tagesspiegel".

Hinter dieser Auffassung stehe die Mehrheit der SPD und der Bevölkerung. Hinzu komme eine strategische Dimension: Man dürfe "AfD und BSW mit ihren falschen Antworten nicht die Wähler geradezu zutreiben, weil diese mehr diplomatische Anstrengungen für Frieden wünschen und manche Parteien nur noch über Waffen reden", argumentierte Stegner.

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62 Kommentare

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  1. 61.

    @Rita Lien ! Mich würde es brennend interessieren, wen sie für geeignet halten! Woidke hat schon einen guten Job gemacht, immerhin musste er mit den Grünen auskommen und hatte die CDU mit im Boot. Unter diesen Umständen war vieles nicht möglich. Ich würde mit der AfD auch nicht zusammenarbeiten wollen und dann lieber aufhören.

  2. 59.

    Für ein Überfall gibt es keine Rechtfertigung, ergo auch keine plausible Vorgeschichte.
    Aggressoren erfinden immer einen Grund für ihre Brutalität.

  3. 58.

    Danke für Ihren Kommentar
    Sea Breeze

    "Allerdings könnte die Russische Förderation gerade durch den Seeraum, in dem "Sea Breeze" gegenwärtig stattfindet, ihre Sicherheitsinteressen berührt sehen"
    Wissenschaftliche Dienst Bundestag--2015

    Und kurz vor dem Krieg 2022 gab es 2021 noch einmal "Sea Breeze" im Schwarzen Meer--Manöver der Nato mit der Ukraine

  4. 57.

    Zustimmung + Dank für Ihren Kommentar!

    Dieser Krieg hat eine Vorgeschichte, die man nicht außer Acht lassen sollte ...

  5. 56.

    Eine verantwortunslose Haltung wäre, so zu tun als wenn es uns nichts anginge, und das Schicksal der Ukraine dem Aggressor überlassen.
    Übrigens es geht nicht nur um die Ukaine

  6. 55.

    Wenn schon, müssen beide Kriegsbeteiligten die Adressaten sein.
    Denn auch wenn der Aggressor klar und eindeutig bekannt ist, gibt es eine Vorgeschichte.
    Und es sollte unumstritten sein, dass dieser Krieg hätte verhindert werden können.
    Und auch auf ukrainischer Seite sitzen nicht nur Friedensengel.

    Aber Sie unterliegen einem Denkfehler: Diplomatie heißt immer verhandeln, und das geht nicht einseitig (siehe sog. Friedenskonferenz in der Schweiz).
    Leider ist es natürlich so, dass der Westen als quasi Kriegsbeteilgter denkbar ungeeignet als Diplomat und Vermittler ist.
    Bleiben nur China & Co. Als Vermittler übrig.


  7. 54.

    Sie meinen also, dass sich Deutschland bei JEDEM Krieg in Europa einmischen MUSS ? Ich frage mich: Was ist das eigentlich für eine verantwortungslose Haltung ? Schon mal was von Deeskalation gehört ?

  8. 53.

    Alle die sich für die Diplomatie einsetzen, müssen ihre Zeilen an den Aggressor richten, den er ist der richtige Adressat,
    Er hat die Ukraine überfallen, bombardiert sie täglich, und bis dato zeigt er keine Bereitschaft von seinen Plänen abzulassen!
    Wer bringt diesen Mann zur Vernunft?

  9. 52.

    Bei allem Fürchterlichen, was unabsehbar ist und auch niemals zu verteidigen:
    Es geht einen himmelweiten Unterschied, ob Jemand ohne Vorwarnung von hinten überfallen, ausgeraubt und niedergestreckt wird oder ob da Zwei aneinandergeraten sind, die sich Beide seit ewigen Zeiten kennen, wo von Eskalation gesprochen werden kann und der eine langt zu.

    Keine Rechtfertigung, doch es kann ein Teil der Lösung sein: Den einen und den anderen anzusprechen. Kein Kuhhandel, nur das Naheliegendste: Die Ukraine ist KEIN Teil Russlands, weder formell noch faktisch, sie ist ein eigenständigen Staat, der erst einmal machen kann, was er will. Und die Ukraine ist ein gemischt-kulturelles Gebilde zwischen Ukrainern, Russen, Ungarn und noch weiteren Minderheiten, wobei jede Minderheit ihren Stellenwert hat und ihr zu achtendes schützenswertes Kulturgut.

    Dies zu betonen, kann ein erster Schritt zur Deeskalation sein. Insofern halte ich die Haltung von Woidke zumindest nicht für falsch.

  10. 51.

    Diplomaten sind dazu da, Diplomatie zu betreiben. Das müssen sie mit Russland wieder tun"
    Ich dachte immer dafür hat Deutschland das Auswärtige Amt mit der Außenministerin, aber vielleicht täusche ich mich ja auch.

  11. 48.

    Russland hat 2022 den Konflikt ausgeweitet und droht regelmäßig auch mit seinen in Kaliningrad stationierten Atomraketen, sollte man Moskau nicht zu Willen sein. Die nach 2014 ausgestreckte Hand hat Putin schamlos mit seinem Energiekrieg gebissen.

  12. 47.

    "Es gibt aktuell viele schreckliche Kriege (eine schreckliche Tautologie); warum ausgerechnet dieser? Und warum muss / soll Deutschland eine stärkere Rolle spielen?"

    Weil dieser Krieg in Europa stattfindet, darum.

  13. 46.

    Sie sprechen mir aus dem Herzen.
    Hinzufügen möchte ich noch, das auch die latente Gefahr der Ausweitung des Konfliktes besteht und diese Folgen können dann unabsehbar sein. Ich glaube, daran denken die wenigsten der "Hardliner".

  14. 45.

    Wäre es nicht vernünftiger, nachhaltiger und auch glaubwürdiger, wenn trotz des Wahlkampfes die Parteien ihren Kurs vertreten, den sie auch politisch durchsetzen?
    Wo man weiß, wenn ich die wähle, bekomme ich auch genau das.
    Warum sagt die SPD nicht klar, mit wem sie nach der Wahl regieren wird?
    Wenn sie mit CDU und Grünen weitermachen möchte, kann ich mir nicht vorstellen, dass vom neuen Woidke-Kurs wesentliche Ideen zum Ukraine-Krieg übrig bleiben werden.
    Das kann die SPD auch so sehen in einer Demokratie - aber dann bitte nicht vor den Wahlen so tun, als habe man jetzt ein neues Konzept gegen den Krieg entdeckt.
    Das beschädigt einfach nur die Glaubwürdigkeit und generell das Vertrauen in die Demokratie.

  15. 44.

    Es ist Wahlkampf, die SPD schwinmt, also kommen solche aussagen von Herrn woidke raus, die, wenn man es genau liest, keine konkrete Aussage beinhaltet sondern wie belanglose kaffeeplauderei Richtung Bundesregierung wirkt. Und ausgerechnet Herr woidke und Herr Stegner hatten sich vor ein oder 2 Jahren hervorgetan und dagegen gesprochen, als MP Kretschmer aus Sachsen genau diese Forderung an die Diplomatie stellte. Oh, was musste da Herr Kretschmer einstecken.... Und jetzt das von Woidke? Da scheint es tatsächlich schlecht um das links grüne Bündnis um die SPD bestellt zu sein. Erstmal muss uberhaupt ein Waffenstillstand erreicht werden. Da zweifele ich aber am willen des Westens.

  16. 43.

    Es wird offensichtlich, dass der Verlierer, der noch vor Tagen tönte, er würde zurücktreten, wenn er nicht gewählt würde, sich der BSW anbiedert.
    Woidke wird immer peinlicher, nicht nur in seiner langsam schon pathologischen Machtverliebtheit.

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