Migrationspolitik - Stübgen nennt Individualrecht auf Asyl "nicht mehr nötig"

Do 19.09.24 | 13:25 Uhr
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Michael Stübgen (CDU), Minister des Innern und für Kommunales. (Foto: dpa)
dpa
Video: rbb24 | 19.09.2024 | Nachrichten | Bild: dpa

Der Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Brandenburgs Ressortchef Michael Stübgen (CDU), fordert weitreichende Änderungen im Migrationsrecht. "Das individuelle Recht auf Asyl ist im Grundgesetz nicht mehr nötig", sagte er dem "Handelsblatt" vom Donnerstag. Denn Deutschland könne "nach den Regeln der Genfer Flüchtlingskonvention ohnehin Menschen, die verfolgt werden, Schutz gewähren."

Ohne individuelles Asylrecht wiederum könnten Flüchtlingskontingente eingeführt werden, argumentierte Stübgen: "Wir entscheiden dann, wer in unser Land kommt. Und wir können festlegen, in welchem Ausmaß wir Migranten aufnehmen und integrieren können."

Stübgen: Nationale Notlage sollte ausgerufen werden

Stübgen bekräftigte außerdem die Forderung der Union, Zurückweisungen an den Grenzen im großen Stil zu ermöglichen. "Ich halte die Flüchtlingssituation in Deutschland für so angespannt, dass wir eine nationale Notlage ausrufen sollten", sagte er. "Dann können wir umfassend das Instrument der Zurückweisungen anwenden."

Mit Blick auf Abschiebungen forderte Stübgen eine Wiederannäherung an Syrien. "Wenn wir in sichere Gebiete nach Syrien zurückführen wollen, brauchen wir diplomatische Beziehungen", sagte der im Wahlkampf befindliche Landesinnenminister. "Diplomatie bedeutet, auch mit Regierungen zu verhandeln, die die Menschenrechte nicht ernst nehmen", fügte er mit Blick auf Syriens Machthaber Baschar al-Assad hinzu.

In Syrien sei der Bürgerkrieg "im Wesentlichen vorbei", urteilte Stübgen. Im Großteil des Landes gebe es grundlegende staatliche Ordnungsstrukturen. Syrien sei kein Rechtsstaat, "aber viele andere europäische Länder haben längst wieder Botschaften oder ständige Vertretungen aufgebaut". Nur die Bundesregierung tue nichts.

Linke: Stübgen verbreitet AfD-Forderungen

Die Linke warf Stübgen vor, AfD-Forderungen zu verbreiten. "Das Asylrecht abzuschaffen - das kennt man sonst von braun-blauen Wahlplakaten", sagte Linke-Vorsitzende Janine Wissler der Deutschen Presse-Agentur. "Dass die CDU jetzt dieselbe Sprache spricht und Gleiches fordert, ist alarmierend. Innenminister Stübgen gießt Öl ins Feuer des gefährlichen Überbietungswettbewerbs der Union mit der AfD."

Wissler spielt auf die blaue Parteifarbe der AfD und auf Braun als Symbolfarbe der Nationalsozialisten an. "Stübgens Worte untergraben das Grundgesetz und spielen rechtsextremen Tendenzen in die Hände", sagte sie und warf dem Innenministerium vor, ein Demokratieproblem zu haben.

Grüne: Zu Maß und Mitte zurückkehren

Der Grünen-Vorsitzende Omid Nouripour hat sich über den Ton in der aktuellen Migrationsdebatte entsetzt gezeigt. "Aus dem demokratischen Lager kommen zuweilen Zwischentöne, die mich an manches rechtsextreme Plakat aus den 1990ern erinnern: alle Afghanen raus, alle Syrer raus", sagte Nouripour den Zeitungen der Funke Mediengruppe vom Donnerstag. "Das ist unanständig. Ich rufe alle demokratischen Parteien auf, zu Maß und Mitte zurückzufinden."

Nouripour kritisierte insbesondere die Union und deren Forderung, im großen Stil Geflüchtete an den Grenzen zurückzuweisen, auch Asylbewerber. "Wir sind immer noch bereit, über vernünftige Vorschläge der Union zu sprechen", sagte er mit Blick auf die zunächst gescheiterten Gespräche zwischen Bundesregierung, Ländern und Unionsfraktion über das Thema. "Leider haben wir bisher keine gehört."

Stübgen hatte bereits im vergangenen Jahr gesagt, dass er den individuellen Asylanspruch rechtlich für überflüssig hält.

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50 Kommentare

  1. 50.

    Haargenau. Die AfD wird gewählt weil man deren Wähler wie Lemminge überall hintreiben kann.

    Nur weil man Migranten hasst ist man doch kein Nazi... das wird man doch noch sagen dürfen.

    NEIN. Die Faschisten der AfD werden gewählt weil die Wähler gesichert rechtsextrem sind oder es ihnen egal ist wenn wieder völkisch-nationalistische Faschisten an die Macht kommen.

    Alles andere sind dumme Ausreden!

  2. 49.

    Mass und Mitte wirds bei den GruenInnen bei der Migration
    nie geben..

  3. 47.

    Nur mal nebei, ich wollte die Wiedervereinigung nicht, denn mir war klar, elchen Preis wir dafür bzahlen würden. Außerdem gab es auch im Osten Menschen die gearbeitet haben und sogar noch arbeiten und nicht gefördert werden. Was also soll dieser schwachsinnige Beitrag?

  4. 44.
    Antwort auf [exlinker ] vom 19.09.2024 um 18:51

    Warum nennt sich ein einer wie sie eigentlich "exlinker"? Etikettenschwindel oder meinen sie das im Sinne von Elsässer und Mahler, das sind ja auch irgendwie "exlinke".

    Sie verraten sich immer wieder mit ihrer, sagen wir "markanten" Rechtschreibung. Erneut "verbrannt".

  5. 43.

    Der Vergleich kommt hier immer wieder. Meist vom gleichen. Völlig lächerlich. Sie haben das ja mit gesundem Menschenverstand erklärt. Vielen Dank.

    Aber manch einer glaubt halt dran.

  6. 42.

    Rallen die Leute nicht. Da gibt es auch eine Brandmauer. Nur wenn es um die eigene Kohle geht. Da ist dann alles so unbezahlbar. Wenn es nicht um das eigene Geld geht dann ...

  7. 41.

    Keine Neuigkeit. Das praktizierte Asyl-Verfahren ist unsinnig. Hat Gauland schon vor fünf Jahren festgestellt.

  8. 40.

    Was hat nochmal das BVerfG mit der letzten Notlage gemacht ? Und da ging es „nur“ um Geld.
    Und man vergisst dann doch immer wieder was die anderen Länder wohl machen werden… ich glaube nicht das die sich deutschen Ideen beugen werden.
    Aber… Versuch macht kluch… mal testen was Österreich, Polen, Frankreich usw. Sagen werden sind ja nur ganz wenige und ganz kleine Länder die davon betroffen wären.

  9. 39.

    "Ein CDU Innenminister der an unserem Grundgesetz sägt?"
    Man darf das allermeiste im Grundgesetz ändern, das ist erlaubt und hat mit sägen nichts zu tun.
    Dass es selten passiert, hat mit der nötigen Mehrheit zu tun.
    In der Schweiz zum Beispiel wird sehr oft die Verfassung geändert, auch das ist nämlich erlaubt.
    Wer also am Grundgesetz etwas ändern will, darf das natürlich anstreben, auch wenn er sich damit Ihren Unwillen zuzieht...

  10. 38.

    "... sind die Ausgaben für Flüchtende vglw. ein Klacks..."
    Es geht ja auch nicht so sehr um Geld, sondern um Wohnungen, Schulplätze, Kindergartenplätze und dergleichen mehr. Das alles lässt sich eben auch nicht mit viel Geld schnell errichten, zumal man auch dann noch keine Lehrer und Erzieher hätte. Jeder kann doch selbst erkennen, dass dieses Land irgendwann niemanden mehr vernünftig aufnehmen kann, und darunter leiden doch als erste die wenigen berechtigten Asylbewerber, die diesen Schutz wirklich brauchen.

  11. 37.

    Zitat: "Kurios finde ich das alles insbesondere, weil der Osten 1989 aus 20 Millionen Wirtschaftsflüchtlingen bestand."

    Was für ein Vergleich (Kopf an Stirn)

    DDR Max. 17 Millionen. Die die gleiche Sprache sprechen, gleiche Kultur und Land mit Wohnungen und Industrie mitbrachten.
    Es leben viele Ostdeutsche im Westteil und Westdeutsche im Osten ohne das es auffällt.

  12. 36.

    Wieso ist das falsch?
    Wir sollten den Menschen hier eine Perspektive ermöglichen, dann kann man ihnen doch nicht nach 10 oder 20 Jahren sagen: so nun ist es aber Zeit, ab zurück und wieder von vorne anfangen.
    Mit den Palästinensern hat man es in den 70er 80er Jahren so gemacht - kein Asyl, gerade mal Duldung, ohne Arbeitserlaubnis. Was macht man in Deutschland ohne Arbeitserlaubnis? Die Folgen haben wir jetzt immer noch zu tragen.

    Es wird hier immer so diskutiert, als würde es nicht um Menschen gehen.

  13. 35.

    Vor der Wahl wird viel versprochen. Die CDU blinkt noch schnell rechts und nach der Wahl kuscheln mit den linken Parteien.
    Ich lasse mich nicht von der CDU für dumm verkaufen.

  14. 34.

    Wahlkampfgetöse der CDU = heiße Luft
    CDU seit Jahren Teil des Problems und nicht der Lösung.

  15. 33.

    Ist Ihnen klar wie schwierig es ist für Geflüchtete eine Arbeitserlaubnis zu bekommen? Nur Dank meiner Innung war es mir möglich einen Geflüchteten auszubilden. Ich hätte nicht die Zeit und das Wissen gehabt um dies durchzusetzen. Und das in einem absoluten Mangelberuf im Handwerk.

  16. 32.

    Die Migrationsdebatte ist in Wirklichkeit eine versteckte Neiddebatte: die Flüchtlinge nehmen uns was weg, sie wollen Geld welches sie nicht erarbeitet haben. Dass viele davon an Leib und Leben bedroht sind wird gerne übersehen.
    Kurios finde ich das alles insbesondere, weil der Osten 1989 aus 20 Millionen Wirtschaftsflüchtlingen bestand. Sie werden seit knapp 35 Jahren gefördert und erhalten Geld, welches sie selber nicht erarbeitet haben - allerdings ohne an Leib und Leben bedroht zu sein! DDRler sind zu Millionen in den Westen gezogen - gab es dort diese massiv ablehnde Haltung wie sie heute im Osten gegenüber einigen Hunderttausenden Flüchtlingen besteht? Es gab sie auch nicht ansatzweise! Was sind das für Leute, die derart schnell vergessen, ihre eigene Situation so wenig reflektieren und von Hass und Neid fast zerfressen sind - das Thema "Dank" will ich gar nicht erst ansprechen...

  17. 30.

    Genau diese Rassismus-Keule und damit unterbindende Diskussion zu den offensichtlichen Problemen bringt der Blauen Partei die Stimmen!

  18. 29.

    "Warum tun das sehr viele hier nicht?"

    Weil sie es nicht dürfen. Vielleicht sollte vor dem Hetzen das Informieren stehen!

  19. 28.

    Was ist mit ihnen nicht in Ordnung, sind wir jetzt schon soweit gekommen das wenn man nicht der Meinung von einem bestimmten Teil der Bevölkerung ist einem gleich Rassismus vorgeworfen wird. Überlegen Sie mal ob Sie nicht selbst einer sind.

  20. 27.

    Wir können ja über Flüchtlinge lange diskutieren. Nach aussagen der Betreffenden kommen sie zu uns weil sie im eigenen Land angeblich verfolgt werden oder dort Krieg herrscht. In Ihrem Land musste sie für ihren Lebensunteralt arbeiten. Warum tun das sehr viele hier nicht? Mir sind diese Menschen willkommen, wenn sie ihren Unterhalt hier selbst erwirtschaften und nicht von staatlichen Zuwendungen, gleich welcher Art, leben. Sie wollen sich doch angeblich alle eine neue, sichere Zukunft aufbauen, tun sie das nicht, dann ist das ein Grund für die Abschiebung.

  21. 26.

    Faktisch ist das Aylrecht bei der minimalen Quote von Anerkennungen sowieso bedeutungslos. Auch die Genfer Flüchtlingskonvention entscheidet in der Praxis nicht über den weiteren Aufenthalt in Deutschland. Das eigentliche Problem ist der fehlende Druck auf die Herkunftsländer zur Rücknahme ihrer Staatsbürger. Das sollte die Voraussetzung sein, um überhaupt irgendeine Beziehung zur EU haben zu können.

  22. 25.

    Ich wohne in der Straße Berlins und womöglich des ganzen Landes, wo es die meisten untergebrachten Flüchtenden gibt. Ich stehe für den Schutz dieser Menschen und finde es unverantwortlich, wenn der RBB Ihr rassistisches Gehetze mit Hilfe meiner Gebühren hier veröffentlicht!

  23. 24.

    Und wer baut die zerstörten Länder wieder auf? Die Heinzelmännchen? Oder passiert das von ganz alleine?

  24. 23.

    Großartiger Satz! Ich erlaube mir, ihn in meinen Alltag zu übernehmen. Danke.

  25. 22.

    Genau. Deutschland ist ja auch bekannt dafür, auf die Einhaltung der Genfer Flüchtlingskonvention zu drängen - in anderen Ländern.

  26. 21.

    Ergänzende Antwort dazu:

    Ich kenne genügend Menschen, die im eigenen Stadtteil sich sehr intensiv um Flüchtende kümmern, umfassend und in vielen Lebenslagen. Und ich kenne keinen Einzigen, der eine neue Straße forderte und dafür zuallererst sein eigenes Grundstück anbietet, ggf. gar mit eigener Schippe auf bislang eigenem Grundstück dabei mithelfen würde.

  27. 19.

    Wenn Sie sich für eine neue Straße aussprächen: sind Sie dann der Allererste, der Ihr Grundstück dafür anbietet oder sollen es wieder einmal die Grundstücke der anderen richten?

  28. 18.

    Das gute Beispiel fängt damit an, das Thema differenziert zu betrachten. Nicht alle Menschen aufgrund Herkunft, oder Geschlecht unter Generalverdacht zu stellen. Nicht zu glauben, dass ein so vielfältiges Thema mit einfachen Lösungen zu begegnen ist. Mit so einfachen Worten wie Ihren nur annähernd zu beschreiben.

    Ein Gegenbeispiel: Sind Sie auch dafür, deutsche Soldaten nach dem vierfachen Mord EINES Soldaten in Niedersachsen grundsätzlich alle zu entlassen?

    Ich bin mir sicher, dass auch Sie von Zuwanderung im täglichen Leben profitieren, dass sich in naher Zukunft Leerstellen auftäten ohne Einwanderung. Wen suchen wir denn dann als Sündenbock? Leute wie Sie? Ich bin gespannt.

  29. 17.

    Alle hier die dafür sind das die unkontrollierte Einwanderung weitergeht, die dafür sind das die die kein Bleiberecht haben trotzdem nicht abgeschoben werden sollen, die der Meinung sind der Staat gelang was das Thema betrifft nicht langsam an seine Grenzen, was macht ihr eigentlich? Kümmert ihr euch persönlich eventuell um ein oder mehrere Geflüchtet ,bietet ihr ihnen ein Dach über dem Kopf und sorgt für ihr tägliche Leben, sorgt für eine schnelle Integration,oder seid ihr auch nur solche die immer nur fordern ,aber selbst nicht dazu beitragen.
    Genau wie neue Flüchtlingsunterkünfte gefordert werden aber bitte nicht in meinem Kiez oder Stadtteil oder sogar in meiner Straße.
    Also geht mit gutem Beispiel voran, denn wenn es nach euch geht haben wir noch Platz.

  30. 16.

    Ein CDU Innenminister der an unserem Grundgesetz sägt? Von der afd ist man ja gewohnt dass sie unsere Verfassung ablehnt. Er sollte schleunigst zurücktreten.

  31. 15.

    ja das könnte ich so unterschreiben, möchte aber auch an die aktive Rolle der BRD bei der Verursachung von Flüchtlingsströmen erinnern. Zuvorderst an Waffenlieferungen in Kriegsgebieten, Unterstützung zwielichtiger NGO's mit dem Ziel der Destabilisierung missliebiger Regime und Einsatz der Bundeswehr in Orten der Welt in denen sie als angebliche Verteidigungsarmee
    absolut nicht hingehört. Natürlich findet dies mit Billigung und auf Initiative der Regierenden statt. Insofern ist der Rechtsruck, zur vermeintlichen Folgenminimierung dieses Treibens, völlig nachvollziehbar.

  32. 14.

    Es ist äußerst unterschiedlich, je nachdem, ob das betreffende Land vorher stabil war und dann von Bürgerkrieg heimgesucht wurde oder ob es schon die ganze Zeit lediglich pro forma auf der Landkarte existierte, nachdem die europäischen Kolonialherren es seinerzeit auf der Landkarte so zurechtschnitten.

    Es gibt Menschen, die gehen mit Kusshand zurück, sobald Verhältnisse zu Hause verbessern und es gibt Menschen, die niemals zurückgehen. Wer wollte dann zurück in ein Land, in dem jedes 2. Dorf sich zur ethisch bereinigten Republik erklärt, nur weil die ach so zivislierten Europäer, die ihrerseits davon gut hatten, dieses "Modell" auf jeglichen Fleck der Erde übertragen hatten?

  33. 13.

    Er übernimmt die Positionen von Merz.
    Aber die CDU erklärt uns jeden Tag , Christliche Werte vertreten zu wollen.
    Meine Damen und Herren von der CDU , endlich Tacheles reden und kein rum schwurbeln mehr.
    Wat ne Peinliche Partei.

  34. 12.

    Was nützt eine Brandmauer, wenn die CDU eine Tür einbaut auf der fett "Herzlich Willkommen" steht?

  35. 11.

    Schlimm, wie tief das Niveau der CDU wieder im Wahlkampf sinkt...

  36. 10.

    „Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann bin ich um den Schlaf gebracht.“ Mir geht es inzwischen ähnlich wie Heinrich Heine. CDU und AfD nähern immer mehr ihre Positionen an. SPD und Grüne demonstrieren Handlungsunfähigkeit. FDP und BSW sonnen sich in Selbstgefälligkeit und Linke haben nichts mehr zu melden. Statt die eigenen Tätigkeiten zu hinterfragen, schiebt man die Schuld lieber auf die, denen es wirklich schlecht geht und die sich hilfesuchend an uns wenden.
    Natürlich spüren wir jetzt u.a. auch die Ergebnisse jahrzehntelang verfehlter Entwicklungspolitik, in der man Almosen verteilte, statt Hilfe zur Selbsthilfe zu leisten. Goethe-Institute wurden zurückgefahren. Nun beklagt man, dass die Kommenden keine Deutschkenntnisse haben. Und wenn die Leute dann vor der Tür stehen, ist uns unsere Bürokratie wichtiger als die rasche Gewinnung dringend benötigter Arbeitskräfte. Dabei könnten wir den Kommenden nicht nur Schutz bieten, sondern sie könnten auch uns helfen.

  37. 9.

    Wie die CDU in rasendem Tempo Kernpositionen der AfD übernimmt, kann man nur mit großer angst erklären auf dem letzten Drücker nicht die macht in Brandenburg und dann im Bund wieder nicht zu bekommen.

  38. 8.

    Einen Innenminister, der stets den AfDen nach dem Munde redet, hat das Land Brandenburg auch nicht mehr nötig.

  39. 7.

    Wenn man sich die Biografie von Herrn Stübgen so anschaut und seinen beruflichen Werdegang, dann bin ich schon sehr erstaunt, für welche Werte Herr Stübgen eben gerade nicht einsteht. Vielleicht auch nie einstand? Alles nur Getue? Oh Jesus, hast Du das vernommen?

  40. 6.

    Helfen ist richtig und wichtig, ohne Diskussionen. Der Punkt ist jedoch: sobald die Menschen hier sind, werden sie für immer bleiben, auch wenn kein Schutz mehr notwendig ist. Und das ist falsch.

  41. 5.

    Der möchte also Leute dahin schicken, wo Menschenrechte nicht ernst genommen werden. Na toll. Ich kann gar nicht so viel fressen wie ich... naja, ich werde das jetzt nicht näher ausführen.

    Individuelles Asylrecht "jetzt nicht mehr" nötig? Wohl eher "nötiger denn je"!

  42. 4.

    "Das individuelle Recht auf Asyl ist im Grundgesetz nicht mehr nötig"

    Der für mich entscheidende Satz von ihm ist aber leider in diesem Artikel nicht enthalten. Er hat nämlich auch noch dazu gesagt, dass er die Chancen auf eine Grundgesetzänderung nicht hoch einschätzt und trotzdem haut er erstmal solch einen Satz raus. So etwas würde ich wirklich nur von einem AfD-Politiker erwarten und es entsetzt mich ziemlich. Was inzwischen im Wahlkampf alles gesagt wird, finde ich langsam unerträglich und sehr, sehr traurig. Ich möchte keine Politiker, deren Aussagen sich immer mehr nach AfD anhören. Das klingt für mich nach Populismus pur. Er sagt etwas, von dem er weiß, dass es mit ziemlicher Sicherheit nicht durchführbar sein wird. Aber letztendlich hofft er, dass er mit dieser Aussage kurz vor der Landtagswahl noch irgendwelche Stimmen gewinnt. Ich finde das, wie schon gesagt, einfach nur traurig.

  43. 2.

    Brandmauer ade. Europa der freien Grenze ade. Verantwortungsbewußtsein ade. Abstoßend.

  44. 1.

    Soweit nähert sich dieses Land einem Zustand an, dass ein Ertrinkender, der um Hilfe fleht, erst einmal sein Nichtkönnen im Sinne eines Überwassen-Haltens akribisch nachweisen muss.

    Im Vergleich dazu, was ansonsten aus vorwiegend spekulativen Gründen im Sinne eines wettbewerblichen Mithaltens finanziert wird, sind die Ausgaben für Flüchtende vglw. ein Klacks, Und so furchtbar die begangenen Taten im Einzelnen für die Betroffenen sind: Es gibt keinen Grund für Hysterie, außer denn, Jeder, der anders aussieht und mit völlig anderem Wortklang spricht, wird erst einmal unter Generalverdacht gestellt.

    Es sind diese Züge der Inquisition, die mir zugestanden Angst machen, nicht die Flüchtenden.

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