Interview | Protestforscherin - "Die klassische Friedensbewegung schafft es aktuell kaum, sich Gehör zu verschaffen"

Fr 04.10.24 | 18:54 Uhr | Von Julian von Bülow
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Archivbild:Eine Teilnehmerin der Friedensdemonstartion am 03.10.2024 trägt ein Schild mit der Aufschrift "No War" auf dem Rücken.(Quelle:picture alliance/dpa/J.Carstensen)
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Angesichts des Ukrainekriegs ist die Friedensbewegung der 1980er heute stark zersplittert, sagt Konfliktforscherin Larissa Meier. Weil sich ein Lager nicht mehr nur auf sein Kernanliegen fokussiere, stünden Friedensgruppen vor der Spaltungsfrage.

Zur Person

Larissa Meier, Protest-Forscherin an der Universität Bielefeld. (Quelle: privat)
privat

Larissa Daria Meier ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Interdisziplinäre Konfliktforschung in Bielefeld. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf politischen Konflikten und politischer Gewalt. Zudem ist sie Mitglied des Berliner Vereins für Protest- und Bewegungsforschung.

Am Donnerstag gingen tausende Menschen in Berlin auf die Straße, um für Frieden zu demonstrieren. Was das genau heißt, darüber gehen die Antworten stark auseinander. Während etwa Ralf Stegner (SPD) für die Betonung des russischen Angriffskrieges und das Selbstverteidigungsrecht der Ukraine ausgebuht wurde, forderten andere einen Lieferstopp für deutsche Waffen. Im Gespräch mit rbb|24 erklärt die Protest- und Konfliktforscherin Larissa Daria Meier die Hintergründe der Demoteilnehmer in Hinblick auf den Ukrainekrieg.

rbb|24: Frau Meier, die Initiatoren sprechen jetzt von 40.000 Teilnehmern, die Polizei eher von einer unteren fünfstelligen Zahl. Mit Blick auf die Geschichte, sind derzeit viele Menschen der Friedensbewegung auf der Straße?

Larissa Meier: Ich würde bei den aktuellen Friedensprotesten nicht von einer Friedensbewegung, sondern vielmehr von einer Friedensmobilisierung sprechen. Denn was heute von früher unterscheidet, etwa den 80er Jahren, ist, dass wir eine Fragmentierung der Protestlandschaft sehen.

Die Friedensbewegung war immer heterogen, es gab immer Konflikte, aber in den 80er Jahren hatte man ein gemeinsames Ziel und auch eine gemeinsame Koordination. Die heutige Mobilisierung ist sehr zersplittert.

Wie zeigt sich das?

Zum einen sehen wir rechte Friedensproteste, unter anderem von der AfD, die sich als neue Friedensbewegung inszeniert. Dann gibt es, die "klassische" Friedensbewegung, die aber intern zersplittert ist. Und es gibt heterogene Proteste, wo rechte und linke Gruppen zusammen mobilisieren, wo oft auch die Problemkonstellation sehr diffus ist. Manchmal treten auch Verschwörungserzählungen auf.

In der Vergangenheit wirkten auch die Grünen und die Linken immer sehr stark mit Frieden konnotiert. Im aktuellen Diskurs sind es eher BSW und AFD. Wie kommt das?

Es gibt derzeit einen überparteilichen Konsens, wie man sich gegenüber dem russischen Angriffskrieg verhalten soll: durch militärische Unterstützung der Ukraine – Verhandlungen werden als nicht aussichtsreich gesehen.

Man sieht in Bevölkerungsumfragen, dass es eine relevante Gruppe von BürgerInnen gibt, die damit nicht einverstanden ist. Die lassen sich eher für heterogene Proteste mobilisieren, die nicht klar rechts sind, die das vielleicht auch nicht möchten, aber die eher diese diplomatischen Bemühungen stark machen und in der aktuellen Regierung eher unterrepräsentiert sind.

Inwiefern spielen denn die Narrative von der Ukraine und Russland in solche Demos mit hinein?

Protest verhält sich primär zu dem, was die eigene, die deutsche Regierung macht. Das wird teilweise missverstanden, wenn der deutschen Friedensbewegung deswegen vorgeworfen wird, dass sie sich nicht an Putin wendet, sondern an die deutsche Bundesregierung, die man als den eigenen Repräsentanten sieht. Aber das wohnt Protest inne, der meist das Verhalten der eigenen Regierung verändern will, weil man davon ausgeht, dass man nicht auf Regierungen anderer Länder einwirken kann. Und die Bundesregierung positioniert sich in Solidarität mit der Ukraine, so dass die andere Perspektive nur noch Randpositionen sind, die von AFD oder BSW und teilweise von den Linken vertreten wurden.

Archivbild:Teilnehmer stehen während einer Demonstration des Bündnisses „Nie wieder Krieg“ auf dem Großen Stern am 03.10.2024.(Quelle:dpa/S.Gollnow)Abschlusskundgebung der "Nie wieder Krieg"-Demonstration

Nun gibt es ja auch viele andere Proteste, die Kritik an der Bundesregierung üben. Speist sich die Friedensbewegung auch aus diesen Bewegungen? Die Proteste gegen die Corona-Maßnahmen waren ja in den vergangenen Jahren sehr stark.

Es gibt Kontinuitäten, ja. Während der Corona-Zeit wurde auch schon mit den Themen Freiheit und Frieden mobilisiert. In der Friedensbewegung setzte damals die Diskussion ein, wie sich die Bewegung zu solchen heterogenen Protesten verhalten soll. Soll man sich abgrenzen oder kooperieren? Viele der Friedensgruppen haben sich klar abgegrenzt und haben auch heute nichts mit den Anti-Corona-Netzwerken zu tun, die da übriggeblieben sind, andere sind offener für Kooperation.

Die Proteste hingegen, die so heterogen angesiedelt sind, die speisen sich heute noch stark aus diesen Netzwerken. Zudem gibt es auch rechte Gruppen, die in der Corona-Zeit entstanden sind und sich aktuell dem Friedensthema zugewendet haben.

Von der extremrechten Seite, etwa der AFD heißt es, man müsse auf Putin zugehen. Was sind denn die Motive der rechten Seite? Was haben Deutsche davon, wenn Putin einen Frieden bekommt?

Rechter Protest versucht stets, existierendes Konflikt- und Frustpotenzial in der Bevölkerung für sich zu nutzen. Beim Ukraine-Krieg waren das am Anfang vor allem die steigenden Energiepreise, wo rechte Gruppen versucht haben, den Unmut in der Bevölkerung für sich zu nutzen, jedoch mit mäßigem Erfolg. Die große Klammer ist, dass man versucht, sich immer gegen die Regierung zu positionieren.

Gibt es denn generell derzeit einen Rechtsschwenk unter denen, die sich für Frieden einsetzen?

Es entsteht derzeit manchmal das Bild, die traditionelle Friedensbewegung sei rechts. Dabei gibt es immer noch zahlreiche Gruppen, die sich für pazifistische Positionen stark machen und nicht dafür, den russischen Angriffskrieg zu legitimieren. Sie schaffen es jedoch im Moment nur begrenzt, sich auf der Straße Gehör zu verschaffen.

Wie kam es dazu, dass sich die einstige Bewegung so zersplitterte?

In der klassischen Friedensbewegung gibt es aktuell Konflikte darüber, wie man mit heterogenen Protesten umgehen soll. Das geht zurück bis 2014 mit der Annexion der Krim durch Russland. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die "Montagsmahnwachen für den Frieden"? Schon damals gab es innerhalb der klassischen Friedensbewegung Diskussionen, wie man sich dazu verhalten sollte.

Einerseits will man Leute mobilisieren, die sich für Frieden interessieren - denn die Friedensbewegung konnte lange Zeit nur wenig Leute auf die Straße bringen, was für sie frustrierend war. Als mit der Annexion der Krim das Friedensthema wieder relevanter wurde, hat man festgestellt: Wir können nicht mobilisieren, aber Montagsmahnwachen von Leuten, die sich erst seit kurzem für das Friedensthema interessieren, bringen auf einmal viele Leute auf die Straße. Dann haben Diskussionen eingesetzt, wie geht man damit um. Das setzt sich bis heute fort.

Wie zeigte sich das in Berlin?

Vielleicht kennen Sie die Deutsche Friedensgesellschaft/Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen? Die haben am Donnerstag eine Gegenveranstaltung organisiert. Gleichzeitig haben bedeutende Mitglieder der klassischen Friedensbewegung zur Ursprungsdemo aufgerufen. Da gehen also Friedens-Demonstranten teilweise in unterschiedlichen Camps gegeneinander auf der Straße. Das ist eine aktuelle Entwicklung, die wir so früher nicht gesehen haben.

Bei der zentralen Demo am Donnerstag sah man zumindest auf den Protestschildern eine Rücksicht auf Russland. Da hieß es "Stoppt den Krieg gegen Russland" oder "NATO ist der Aggressor, Russland nicht der Feind". Nun hat aber Russland den Krieg mit der Ukraine begonnen. Wie erklären Sie das Aufkommen dieser Parolen?

Einige, auch von rechts außen, übernehmen russische Parolen. In der Mitte gibt es eine nuanciertere Perspektive, die teilweise von Repräsentanten der klassischen Friedensbewegung vertreten wird, die bei der Nato eine Mitschuld sieht. Dabei wird diese Eskalationsspirale in den Vordergrund gerückt, also wie die Auseinandersetzung zwischen Russland und dem Westen/der Nato letztendlich zu den Spannungen und der Eskalation beigetragen habe.

Das sehe ich auch als eine legitime Perspektive, die man nicht in den gleichen Topf werfen sollte wie Rechts-außen-Parolen, bei denen das russische Narrativ verbreitet wird.

Sie haben schon die Gegenproteste angesprochen. Von einigen Menschen gibt es das Bedürfnis, sich in diesem Diskurs über Frieden abzugrenzen. Gibt es dazu schon wissenschaftliche Erkenntnisse?

Es gibt dazu leider noch so gut wie keine Studien, denn diese Abgrenzungsprozesse sind ein neues Phänomen. Was wir schon sicher sagen können, ist, dass es aktuelle Bewegungen verändert. Ein Grund ist sicher, dass rechte Protestakteure nicht mehr "nur" zu Migrationsthemen mobilisieren, sondern eine Reihe von weiteren Themen bearbeiten, wie momentan das Friedensthema. Das wiederum zwingt Friedensgruppen sich zu diesen Akteuren und deren Mobilisierung zu verhalten. Dies kann zu teils heftigen Konflikten und gar Spaltungen führen.

Vielen Dank für das Gespräch!

Beitrag von Julian von Bülow

Kommentar

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23 Kommentare

  1. 23.

    Es gefällt Ihnen also das Milliarden europäischer Steuergelder in ein Korruptes Land verschwinden? Dann spenden Sie bitte auch von Ihren Privatvermögen.

  2. 22.

    Ja, die klassische Nummer wieder. Putin wird, Putin macht weiter. Denken Sie mal nach wie weit Putin in der Ukraine gekommen ist. Im übrigen verteidigt uns die Ukraine nicht. Warum soll Sie auch, wir werden nicht angegriffen. Die Ukraine kämpft für sich, für niemand anderen.

  3. 21.

    Berndchen, Korruption gibts in jedem Land dieser schönen Erde. Warum versuchst Du immer, mit Whataboutismus zu Punkten? Zwecklos.

  4. 20.

    Hören Sie auf, so unverschämt und ohne Hintergrundwissen über diese Rentner herzuziehen! Es gibt soviele verschieden Gründe von Unterbrechungen in der Arbeitsbiografie., sodaß nicht jeder ,,Armutsrentner'' selbst schuld ist! Ihre Überhebliche , Asozialität zeigt zurück auf Sie.

  5. 19.

    Es ist schon echt erstaunlich wieviel Menschen ein Land mit Waffen und Milliarden Euro unterstützen wollen, welches auf Platz 104 des Korruptionsindex steht. Übrigens steht Russland auff Platz 141, viel Luft ist da nicht dazwischen. Und nein, ich bin kein Putin Freund. Aber die wenigsten Menschen wissen überhaupt, was und wen wir seit Jahren unterstützen. Dies ist eine persönliche Meinung.

  6. 18.

    Wielange schon Rußland auf Ukraine (2,5 Jahre), Islam (palästinensiches) auf Israel (1 Jahr) und Israel zurück - cool, mit welchen friedlichen Hilfsmitteln hat Deutschland, die EU, die USA, die NATO zur Befriedung beigetragen?
    Was bringt (Deutschland, der EU, den USA, der NATO) in Zukunft die vermeindliche Solidarität?

  7. 17.

    Ihrem Beitrag kann man nur voll und ganz zustimmen. Der sogenannte Friedensbewegung kann man im günstigstem Licht Naivität unterstellen. Aber bei Frau Weidel und Frau Wagenknecht ist die propagandistische Unterstützung von Putins Aggression keine Naivität. Da ist Kalkül dahinter und die klammheimliche Freude über den "Starken Mann" der sich mit Gewalt nimmt, was er möchte. Für den Menschenleben nicht zählen und der rücksichtslos, gegen alle Menschenrechte vorgeht.

  8. 16.

    Das mehr ältere Menschen da waren verwundert mich nicht. Wir haben noch die "Trennung der Blöcke" live vor Augen gehabt und meine alte Dame sah manchmal etwas mitgenommen aus, wenn sie von Demos gegen den Vietnamkrieg nach Hause kam. Der Nato-Doppelbeschluß war angesichts der damaligen weltpolitischen Lage auch recht real. Man redete ganz offen vom "Schlachtfeld Deutschland" im Falle eines Konfliktes. Heute? Krieg gibts in den Medien, eine Trennung der militärischen Blöcke ist zwar da, aber nicht so extrem sichtbar. Für den Rest gibt es Counterstrike. Wundert's da?

  9. 15.

    Tatsächlich? Nun gut, bei denen, die sich heute über kleine Renten unter 1000€ brutto beschweren, liegt die Ursache an der Arbeitsleistung, die vorher erbracht wurde. Wer sich als Arbeitsfähiger so durchschlaucht, der kann eben als Rentner auch nur was aus dem Sprühschlauch erwarten und nicht auf die geballte Ladung aus dem C-Schlauch hoffen. Das reiche Land sollte endlich alle Schulen sanieren und den Schülern den Lehrstoff vermitteln, den sie im Leben nötig haben. Das Land kann nur reich sein, wenn es nach 10 Jahren Schulzeit keine Analphabeten mehr gibt und die Mathekenntnisse ausreichen, um mit dem Einkommen auszukommen. Bildung ist nicht schädlich für den Frieden und für Zufriedenheit auch nicht.

  10. 14.

    Gibt es jemanden, der nicht gern friedlich lebt? Aber das ist den Menschen leider nicht oft vergönnt. Und ich denke, die friedlichste Zeit ist vorbei, es wird immer mehr Diktaturen und Theokratien geben, in denen niemand wagen wird, auch nur das Wort Frieden in den Mund zu nehmen. Stattdessen werden Mächtige junge Menschen gegeneinander aufhetzen und jung in Kriegen sterben lassen. Wofür? Für alte reiche Männer, die sich aus Angst in Bunkern verschanzen und mit Kriegen ihr Ego aufpäppeln. Und da frage ich mich immer, warum wir immer wieder Menschen zu soviel Macht verhelfen, indem wir beispielsweise gegen die fdGO wählen, siehe AfD? Dahinter steht doch genau diese Struktur des Kapitals, der Menschen vollkommen egal sind. Wenn die freie Welt in Gefahr ist, die Demokratien verschwinden, wird es unendlich viele Kriege geben mit furchtbaren Waffen und dann bin ich hoffentlich schon tot.

  11. 13.

    Sind wir wirklich weit weg vom diktatorischen. Wenn Frau Weidel und Frau Wagenknecht Hand in Hand den Diktator und Aggressor Putin zujubeln, dann sind wir schon recht dicht am diktatorischen.

  12. 11.

    Grundsätzlich sind ja die Menschen mehrheitlich für Frieden. Erst Recht Regierungen von liberalen Demokratien.
    Man muss aber einerseits zwischen Instrumentalisierung bestimmter politischer Kräfte und andererseits zwischen den unterschiedlichen zeitlichen Epochen unterscheiden.
    Zweites ist eben spätestens seit Putins Krim-Annexion nicht mehr mittels kooperativer Spieltheorie (NATO-Russland-Rat, G8) beschreibbar. Demzufolge greifen einseitige Abrüstungsforderungen nicht nur ins Leere, sondern würde unsere Position stark schwächen und damit weitere Begehrlichkeiten bei Putin wecken. Und nicht nur bei ihm.
    Alles hat seine Zeit nur jetzt ist nicht die richtige Zeit für Appeasement und für die „klassische Friedensbewegung“.

  13. 10.

    Oh mann, schon tragisch das "Die klassische Friedensbewegung" (so auch Schwerter zu Pflugscharren)auszusterben hat.
    Krieg allgemein zu verteufeln ist out.
    Wenn da doch einer existent, hat man sich zu positionieren.
    Pro dafür, contra dafür - und schon ist Politik wieder im Spiel.
    Und wem man die "Sympathie" zu geben hat, nunja - die Politik weiß da schon zu ordnen.
    Zum Glück sind wir weiterhin weit weg vom Diktatorischen = DANKE.

  14. 8.

    Ach und Sie meinen, wenn man Herrn Stegner (SPD) dafür auspfeift oder ausbuht, weil er zu Recht sagt, dass Russland die Ukraine angegriffen hat und diese ein Recht auf Selbstverteidigung hat, selbiges gilt auch für Israel, ist man der einzig wahre Friedensbewegte in diesem Land? So respektieren Sie also andere Meinungen. Traurig, aber auch bezeichnend. Gut, dass ich mich nicht zu dieser Demo begeben habe.

  15. 7.

    Wer lesen kann, ist klar im Vorteil: Da steht "Konfliktforscherin", genauer im gut hervorgehobenen Infokasten "Zur Person /": "Larissa Daria Meier ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Interdisziplinäre Konfliktforschung in Bielefeld. Ihr Forschungsschwerpunkt liegt auf politischen Konflikten und politischer Gewalt. Zudem ist sie Mitglied des Berliner Vereins für Protest- und Bewegungsforschung."

    Die Welt der Wissenschaft ist faszinierend, sofern man keine pathologische Idiosynkrasie gegen akademische Bildungswege hat.

  16. 6.

    Ich sehe da keine Doppelmoral. Auf der einen Seite ist die Ukraine, die von Russland überfallen worden ist und das Recht hat, sich zu verteidigen. Die Ukraine führt diesen Verteidigungskrieg nicht nur für sich, sondern für den Rest Europas einschließlich uns. Putin will einen Diktatfrieden, der ihm mehr Zeit verschafft, seinen Vernichtungskrieg gegen die Ukraine fortzusetzen und auch gegen weitere Länder Krieg zu führen. Nicht ohne Grund hat Russland auf Kriegswirtschaft umgestellt. Von Hitler haben wir gelernt: Appeasement funktioniert nicht bei skrupellosen Größenwahnsinnigen wie Putin. Er muss militärisch geschlagen werden bzw. erkennen, dass er diesen Krieg niemals gewinnen kann. Dann und nur dann werden wir dauerhaften Frieden in Europa wiederherstellen können. Unsere Unentschlossenheit bzw. falsche Hoffnungen sind unser Untergang. Israel führt indessen einen umfassenden Verteidigungskrieg gegen all seine Feinde, nachdem es am 7. Oktober 2023 eine zweite Shoah erleben musste.

  17. 5.

    "... also wie die Auseinandersetzung zwischen Russland und dem Westen/der Nato letztendlich zu den Spannungen und der Eskalation beigetragen habe. Das sehe ich auch als eine legitime Perspektive, die man nicht in den gleichen Topf werfen sollte wie Rechts-außen-Parolen, bei denen das russische Narrativ verbreitet wird."

    Dank an Frau Meier, das differenziert herauszustellen.

    Man ist nicht automatisch Putin-Freund, wenn man Verhandlungen als Option in Betracht zieht, sich für entsprechende Bemühungen einsetzt - wird mit unsäglicher Hybris allerdings schnell in diese Schublade gesteckt. Das ist nicht richtig.

  18. 4.

    Auch ich bin für Frieden und den Sieg der Ukrainer.

  19. 3.

    Protestforscherin??? Wir sind ein reiches Land...

  20. 2.

    Jeder der für Frieden und gegen Waffenlieferung ist für die Ampel und Medien automatisch Rechts, Putinfreund und steht nicht zur Verfassung. So einfach macht es sich. Das selbe bei Pro-Palästinensisch - man ist für Politik, Medien und Polizei sofort Antisemit - jede Kritik wird unterdrückt und verurteilt. Aber die Doppelmoral bei Gaza und Ukraine ist schlicht zum ko…..en. So kocht der Zorn der Betroffenen langsam hoch. Jeder sieht was hier abgeht, die Ampel sollte abtreten

  21. 1.

    Was mir bei der Friedensdemo gestern am Großen Stern aufgefallen ist: es waren fast nur Ältere da, man sah kaum mal jüngere Leute. Lag es nur am regnerischen Wetter oder ist das Thema den jungen Leuten wirklich egal?
    Und dass man die Menschen mit Friedenstauben auf den blauen Fahnen irgendwie rechts verortet, ist ja nun völlig abwegig. Traurig das Ganze.

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