Präsident Zingler schreibt den Mitgliedern - Union Berlin trägt Champions-League-Heimspiele im Olympiastadion aus
Die Entscheidung ist gefallen: Der 1. FC Union Berlin wird seine Spiele in der Champions League im Olympiastadion austragen. Und dass, obwohl eine Austragung im Stadion An der Alten Försterei wohl möglich gewesen wäre.
Fußball-Bundesligist 1. FC Union Berlin wird für seine Heimspiele in der Champions League ins Olympiastadion ziehen. Das teilte Vereinspräsident Dirk Zingler den Mitgliedern am Montagabend in einem Schreiben mit. Lediglich die Partien in der Youth League sollen kommende Saison im heimischen Stadion An der Alten Försterei in Köpenick stattfinden.
Der Präsident berichtet in dem Brief, dass es in den letzten Wochen viele Gespräche zu dieser wichtigen Entscheidung gegeben habe. "Wir mussten uns in diesen Gesprächen nie gegenseitig darauf hinweisen, wie wichtig die Alte Försterei für uns ist. Aber wir haben schnell festgestellt, wie bedeutend es eben auch ist, vielen Unionern die Möglichkeit zu geben, diese für uns außerordentlichen Spiele live erleben zu können. Auch unseren eigenen Sponsoren und den vielen älteren Unionern, die sich Spiele in unserem Stadion seit vielen Jahrzehnten auf den sowieso schon wenigen Sitzplätzen anschauen“, schreibt Zingler. Deshalb habe man sich für die Ausrichtung der Spiele im Olympiastadion entschieden.
Champions League in Köpenick wäre wohl möglich gewesen
Zuvor hatte es neue Hoffnung für die Königsklasse im Stadion An der Alten Försterei gegeben, nachdem sich die Uefa für die Verlängerung eines Pilotprojekts entschieden hatte und damit auch in der kommenden Saison wieder Stehplätze bei europäischen Wettbewerben erlaubt. Zingler bestätigt in dem Schreiben: "Somit wären unter Berücksichtigung zwar vieler Provisorien und Auflagen und einer erheblichen Reduzierung der eigenen Sitzplätze und Sponsorenbereiche, sogar Spiele der Champions League in unserem Stadion möglich."
Allerdings passen in die Heimat des 1. FC Union nur etwas mehr als 22.000 Zuschauer. "Wir haben ein kleines Stadion und können daher seit vielen Jahren immer mehr Mitgliedern unseres Vereins keine bzw. nur wenige Spiele ihres Klubs live ermöglichen. Jedem unserer über 56.000 Mitglieder nun die Möglichkeit einzuräumen, diese besonderen Spiele in der Champions League live erleben zu können, halten wir für die richtigere Entscheidung", so der Präsident.
Bereits in der Saison 2021/22 waren die Köpenicker für die Spiele in der Conference League ins Olympiastadion umgezogen. Dort könnten nun theoretisch fast 75.000 Zuschauer die Champions-League-Premiere des 1. FC Union verfolgen. "Champions League für alle Unioner - von dieser Idee haben wir uns leiten lassen, und wir werden darauf achten, dass sich möglichst viele Menschen diese Spiele auch leisten können", versprach Zingler.
Nachwuchs darf im eigenen Wohnzimmer ran
Die Köpenicker hatten ihre vierte Saison in der Bundesliga auf dem vierten Platz beendet und sich damit sensationell die Teilnahme an der europäischen Königsklasse gesichert. Die Auslosung für die Gruppenphase findet am 31. August in Monaco statt. Der erste Spieltag ist für den 19. und 20. September angesetzt.
Außerdem ist durch die Champions-League-Teilnahme automatisch auch Unions U19-Team für den Nachwuchswettbewerb Youth League qualifiziert. Dort treffen die Berliner in der Gruppenphase dann auf die Jugendmannschaften der Teams, die auch den Profis zugelost wurden. Zumindest die Youth-League-Partien werden dann im Stadion An der Alten Försterei stattfinden, Präsident Zingler hofft dort auf viele Zuschauer. "Alle Mannschaften des 1. FC Union Berlin e.V., Männer, Frauen und Jugend, haben unsere volle Unterstützung verdient - egal wo und egal wann", schreibt er den Mitgliedern.
Sendung: rbb24, 03.07.2023, 21:45 Uhr