Präsident Zingler schreibt den Mitgliedern - Union Berlin trägt Champions-League-Heimspiele im Olympiastadion aus

Mo 03.07.23 | 18:59 Uhr
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Das in rot gefärbte Olympiastadion (imago images/Matthias Koch)
Video: rbb|24 Abendschau | 03.07.2023 | Nachrichten | Bild: imago images/Matthias Koch

Die Entscheidung ist gefallen: Der 1. FC Union Berlin wird seine Spiele in der Champions League im Olympiastadion austragen. Und dass, obwohl eine Austragung im Stadion An der Alten Försterei wohl möglich gewesen wäre.

Fußball-Bundesligist 1. FC Union Berlin wird für seine Heimspiele in der Champions League ins Olympiastadion ziehen. Das teilte Vereinspräsident Dirk Zingler den Mitgliedern am Montagabend in einem Schreiben mit. Lediglich die Partien in der Youth League sollen kommende Saison im heimischen Stadion An der Alten Försterei in Köpenick stattfinden.

Der Präsident berichtet in dem Brief, dass es in den letzten Wochen viele Gespräche zu dieser wichtigen Entscheidung gegeben habe. "Wir mussten uns in diesen Gesprächen nie gegenseitig darauf hinweisen, wie wichtig die Alte Försterei für uns ist. Aber wir haben schnell festgestellt, wie bedeutend es eben auch ist, vielen Unionern die Möglichkeit zu geben, diese für uns außerordentlichen Spiele live erleben zu können. Auch unseren eigenen Sponsoren und den vielen älteren Unionern, die sich Spiele in unserem Stadion seit vielen Jahrzehnten auf den sowieso schon wenigen Sitzplätzen anschauen“, schreibt Zingler. Deshalb habe man sich für die Ausrichtung der Spiele im Olympiastadion entschieden.

Champions League in Köpenick wäre wohl möglich gewesen

Zuvor hatte es neue Hoffnung für die Königsklasse im Stadion An der Alten Försterei gegeben, nachdem sich die Uefa für die Verlängerung eines Pilotprojekts entschieden hatte und damit auch in der kommenden Saison wieder Stehplätze bei europäischen Wettbewerben erlaubt. Zingler bestätigt in dem Schreiben: "Somit wären unter Berücksichtigung zwar vieler Provisorien und Auflagen und einer erheblichen Reduzierung der eigenen Sitzplätze und Sponsorenbereiche, sogar Spiele der Champions League in unserem Stadion möglich."

Allerdings passen in die Heimat des 1. FC Union nur etwas mehr als 22.000 Zuschauer. "Wir haben ein kleines Stadion und können daher seit vielen Jahren immer mehr Mitgliedern unseres Vereins keine bzw. nur wenige Spiele ihres Klubs live ermöglichen. Jedem unserer über 56.000 Mitglieder nun die Möglichkeit einzuräumen, diese besonderen Spiele in der Champions League live erleben zu können, halten wir für die richtigere Entscheidung", so der Präsident.

Bereits in der Saison 2021/22 waren die Köpenicker für die Spiele in der Conference League ins Olympiastadion umgezogen. Dort könnten nun theoretisch fast 75.000 Zuschauer die Champions-League-Premiere des 1. FC Union verfolgen. "Champions League für alle Unioner - von dieser Idee haben wir uns leiten lassen, und wir werden darauf achten, dass sich möglichst viele Menschen diese Spiele auch leisten können", versprach Zingler.

Nachwuchs darf im eigenen Wohnzimmer ran

Die Köpenicker hatten ihre vierte Saison in der Bundesliga auf dem vierten Platz beendet und sich damit sensationell die Teilnahme an der europäischen Königsklasse gesichert. Die Auslosung für die Gruppenphase findet am 31. August in Monaco statt. Der erste Spieltag ist für den 19. und 20. September angesetzt.

Außerdem ist durch die Champions-League-Teilnahme automatisch auch Unions U19-Team für den Nachwuchswettbewerb Youth League qualifiziert. Dort treffen die Berliner in der Gruppenphase dann auf die Jugendmannschaften der Teams, die auch den Profis zugelost wurden. Zumindest die Youth-League-Partien werden dann im Stadion An der Alten Försterei stattfinden, Präsident Zingler hofft dort auf viele Zuschauer. "Alle Mannschaften des 1. FC Union Berlin e.V., Männer, Frauen und Jugend, haben unsere volle Unterstützung verdient - egal wo und egal wann", schreibt er den Mitgliedern.

Sendung: rbb24, 03.07.2023, 21:45 Uhr

80 Kommentare

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  1. 80.

    ALSO BITTE!!
    Hertha hat am 1. Spieltag 97/98 gegen Dortmund 1:1 vor über 75.000 Zuschauern gespielt.
    Aber kennt man ja von Unionern. Fakten sind nicht ihre Stärke. Haten können sie dafür umso besser.

  2. 79.

    75. Was ist da nicht zu verstehen?
    Das Olympiastadion ist für alle da, egal wer da spielt.
    Jeder der Lust auf Fußball hat soll zuschauen, ja und was ist soo schlimm wenn Hertha Fans auch da sind!

  3. 78.

    Zitat: "Wie kommen sie denn auf 12500 Unioner in der AF."

    Aufgrund diverser Auflagen und Umbaumaßnahmen für Medien und Sponsoren rechnet der Verein mit einer Kapazität von 15.000 Zuschauern, wie hier kürzlich zu lesen war.(siehe den Link unten) Davon habe ich jetzt einfach mal den Gästeblock abgezogen. Was die Sitzplätze betrifft, wird die UEFA sicher einen Großteil davon für ihre Sponsoren etc. beanspruchen, sodass für FCU Mitglieder und Vereinssponsoren/VIPs diese wegfallen würden. Und ich bitte Sie, Brademann, Ihr Argument, ältere Unioner hätten grundsätzlich Angst Abends durch die Stadt ins Westend zu fahren, um dort ein CL-Spiel des FCU zu besuchen, ist schon ziemlich weit hergeholt.

    https://www.rbb24.de/sport/beitrag/2023/06/fussball-champions-league-union-berlin-stadion-meinung.html

  4. 77.

    Welche Berliner geschweige denn Köpenicker spielen denn bei Union?
    Bitte kurze Aufklärung!

  5. 75.

    Verstehe leider nicht dein Zitat !
    Wird doch bestimmt kommen ,das sich Herthafans im Gästeblock einmischen /versammeln !
    Also nochmal Unioner , macht das Stadion alleine VOLL !
    Geschäftsstelle soll 65.000 Karten ordern. Ca. 7000 Karten gehören ja den Gästen.

  6. 74.

    70. Was soll diese Kriegsrhetorik!

    Das Olympiastadion ist für alle da, für alle die gerne Fußball schauen, egal welcher Verein!



  7. 73.

    Für Berlin, die einzig richtige Entscheidung. Und Union zahlt im Gegensatz zur Geldvernichtungsmaschine aus dem Westend wenigstens Miete. Die Olympiastadion GmbH dürfte sich freuen, wenigstens zeitweise einen seriösen Mieter zu haben.

  8. 72.

    59. Kannste ja machen, nimmste dein Smartphone mit und setze dich in die Alte Försterei und gut ist es.
    Aber mal ehrlich, das Olympiastadion ist groß genug, da können dann auch nur Fußball Fans ohne Vereins Treue hin.

  9. 71.

    Wenn jemand eine Feier organisiert und feststellt, es kommen viel zu viel Gäste, fällt die Feier dann aus? Nein man sucht sich andere Räumlichkeiten, um eine tolle Party zu feiern. Union zahlt Miete für das Stadion, was nicht jeder von sich sagen kann die dort spielen.

  10. 70.

    Bald nur Spiele gegen Bayern / Leipzig oder Dortmund im Olympiastadion ist doch absoluter Blödsinn !
    Union ist die alte Försterei !. Aber für sehr viele viele Fans und Spieler möchten das erstemal dabei sein in der
    Champions League vor einer sehr großen Kulisse . Natürlich wird Geld auch eine Rolle spielen wie bei jeden Mensch im Leben !
    Also Unioner macht das Olympiastadion alleine VOLL ! Damit sich keine Herthafans untermischen können !

  11. 69.

    Was für ein Blabla um eine folgerichtige Entscheidung. Es ist doch großartig, im riesigen Olympiastadion zu spielen. Es kommt ein wenig auf die Auslosung an. Einige scheinen ja automatisch von Real, Barca und anderen großen Klubs auszugehen. Es kann aber auch schnell mal anders kommen, die Gegner nicht so namhaft und trotzdem werden sie sportlich eine Hausnummer zu groß sein, denn die Bundesliga ist ja bekanntlich kaum noch konkurrenzfähig. Siehe das Ausscheiden Unions gegen das belgische Union. Da war man chancenlos, denn das Defensivgebolze kam schnell an seine Grenzen.
    Deswegen: Schnell noch mal das maximale Geld sammeln für die Zeit danach.

  12. 68.

    Weise Entscheidung, auch wenn es schwer gefallen ist.

  13. 66.

    Letztendlich ist es doch egal wo man kickt, hauptsache die Hütte ist voll (je mehr desto besser) und die Fans stehen hinter dem Team, dann kickt man als Fussballer so oder so mit 150%. Außerdem nicht zu vergessen, Union besteht als Team ja auch nicht nur aus Köpenicker Jungs...zusätzlich sind jetzt auch viele Neuzugänge mit dabei, usw.., die haben damit doch kein Problem auch im Olympiastadion gegen den Ball zu treten. So oder so Ist doch gut, dass viele Fans die 3 Heimspiele von Union sehen können, das macht Union noch mehr bekannt auf der Fussballlandkarte.

  14. 64.

    Na Mensch, da musste Sie in den Geschichtsbüchern ja ziemlich lange nach hinten blättern, oder? Mit der Saison 97/98 haben Sie eine Saison erwischt, in der im Schnitt 52.000 Menschen die Spiele der Hertha besuchten. Seit dem ist der Zuschauerschnitt - Corona ausgenommen - nie unter 30.000 gefallen, egal welche Liga. 30.000: ein Schnitt, den Union aufgrund seines kleinen Stadions bisher gar nicht erreichen konnte. Doch auch das kleine Stadion mit seinen 22.000 Plätzen musste erstmal ansatzweise gefüllt werden. Denn anders der kultigen Erzählungen, dass das selbstgebaute Stadion - auf das man so stolz ist, dass man die Champions League Spiele lieber woanders spielt - eigentlich schon immer zu klein war, liegt der Zuschauerschnitt erst seit der Saison 2016/2017 über 20.000. Vorher haben im Schnitt nicht mal 20.000 Menschen den Weg in die Försterei auf sich genommen.

  15. 63.

    Bei aller Euphorie und pro/kontra oly. Es werden die Fans der Gegnermannschaften vergessen, wo hätten die denn untergebracht werden sollen...
    Auf den Bäumen juhu. Im Ernst. Die Gästefans sind vor Ort uva Dingen auch der "normale Fussballinteressierte", der mal mancity, barca evtl je nach Losglück sehen kann und nicht im TV.

  16. 62.

    Alles richtig. Die vielen Fans haben eine bessere Möglichkeit, die Spiele zu sehen und finanziell wird es sich für Union auch lohnen. Nur rein sportlich glaube ich, dass das nicht sehr schlau ist. In der AF wäre die kleine Chance, weiterzukommen deutlich größer, als im Oly. Allein deutlich mehr Zuschauer bedeutet nicht automatisch größere Unterstützung, da dann auch evtl. mehr neutrale Fans oder einfach nur Eventfans hingehen.

  17. 61.

    Ich bin eines der 56.000 Mitglieder, und ich freue mich über diese Entscheidung. Sie bringt mich dem Ziel näher, UNION live zu erleben und dabei nicht stehen zu müssen. Bei allem Verständnis für die Kultigkeit, die Vereinsgeschichte und das Selbstverständnis des Vereins ist dieser eben auch ein Wirtschaftsunternehmen, und wenn UNION wirtschaftlich überleben will in diesem Haifischbecken, dann muss die Vereinsführung eben ggf. manchmal auch vermeintlich unpopuläre Entscheidungen treffen.

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