0:3-Niederlage - Hertha BSC bleibt auch beim HSV punktlos und ist Tabellenletzter
Hertha BSC verliert beim Hamburger SV und rutscht vorerst auf den letzten Tabellenplatz der 2. Bundesliga ab. Im Volksparkstadion fanden die Berliner keine Antwort auf offensivfreudige Hamburger.
- Hertha BSC verliert zum dritten Mal im dritten Spiel
- Die Berliner warten in der Liga weiter auf ihr erstes Tor
- Suat Serdar steht nicht im Kader
- Hertha rutscht auf den letzten Tabellenplatz ab
Hertha BSC hat auswärts beim Hamburger SV verloren. Der Fußball-Zweitligist unterlag am Samstagabend 0:3 (0:2). Damit wartet die Mannschaft von Pal Dardai weiterhin auf das erste Tor und den ersten Punkt in der Saison.
Hertha gerät früh unter Druck
Die Berliner gingen mit einer Veränderung in der Startelf im Vergleich zum Pokalspiel gegen Carl-Zeiss Jena aufs Feld: Linus Gechter ersetzte Suat Serdar, der nicht einmal im Kader stand. Marton Dardai rückte dadurch erneut aus der Abwehr vor, ins defensive Mittelfeld.
Im ausverkauften Volksparkstadion gehörten den Hamburgern zunächst mehr Ballbesitzanteile und auch der erste Torschuss. Jean-Luc Dompe versuchte es nach einem Lauf über die linke Seite aus zwanzig Metern. Der Ball ging aber gut drei Meter und deutlich zu hoch am langen Pfosten vorbei (8.). Kurz danach wurde es nochmal gefährlicher für die Hertha: Linus Gechter verlor im Strafraum den Ball an Bakery Jatta, schaffte es aber den Hamburger einzuholen und die Situation mit einer Grätsche zu entschärfen (15.).
Die Mannschaft von Pal Dardai sah wenig später nach einer Standardsituation erneut schlecht aus und bekam den Ball im Strafraum nicht geklärt (18.). Jonas Meffert setzte zum Fallrückzieher an und donnerte den Ball gegen die Latte, von dort sprang der Ball direkt vor die Füße von Stürmer Robert Glatzel, der mit links einschob. Doch der VAR meldete sich: Abseits.
HSV trifft in erster Hälfte doppelt
Das Geschehen vor dem Tor von Tjark Ernst blieb hektisch. Glatzel sicherte sich den Ball knapp hinter der Strafraumgrenze und wurde dabei von Toni Leistner an der Wade erwischt (20.). Schiedsrichter Frank Willenborg entschied auf Elfmeter, revidierte seine Entscheidung jedoch nach drei Minuten, weil der Videobeweis ein Handspiel von Laszlo Benes in der Situation zuvor entdeckt hatte.
Die Aufbauversuche der Hertha wurden immer wieder vom HSV unterbunden, der das Spiel mit seinem weit vorlaufenden Torhüter konsequent in die Berliner Hälfte verschob. In der 38. Minute konnte sich der HSV schließlich belohnen. Jatta kam über die halbrechte Seite und zog mit links aus 15 Metern Entfernung ab: 1:0 für die Gastgeber.
In der sechsminütigen Nachspielzeit der ersten Hälfte gelang es dem HSV sogar noch seine Führung auszubauen. Zum wiederholten Mal eroberten die Hamburger den Ball im Berliner Aufbauspiel und schalteten schnell um, Benes wurde im Strafraum bedient und zog mit links ab, Marton Dardai warf sich in den Schuss und bekam den Ball an den linken Arm. Schiedsrichter Willenborg entschied erneut auf Elfmeter, diesmal korrigierte er sich nicht. Benes schob den Ball flach in die Mitte, während Ernst in die rechte Ecke sprang - 2:0 für den HSV (45. +4).
Hertha wacht zu spät auf
Nach der Pause brachte Hertha-Trainer Pal Dardai Peter Pekarik für Pascal Klemens. Wenig später musste er erneut wechseln, weil Marton Dardai nach einem Foul von Meffert zu Boden ging. Meffert sah Gelb und für Dardai kam Marten Winkler (52.). Trotz der Wechsel blieb das Bild auf dem Platz unverändert. Die Hamburger agierten weiterhin deutlich offensiver und verbrachten wenig Zeit in ihrer Hälfte. Als neuer Impuls kam Smail Prevljak für Haris Tabakovic (66.).
Marco Richter sendete kurz vor dem linken Strafraumeck ein erstes blau-weißes Zeichen und sorgte für die zu diesem Zeitpunkt beste Chance für Hertha BSC (67.). Der Rechtsschuss ging auf den langen Pfosten und rauschte nur etwa 30 Zentimeter über den Kasten. In der Folge zogen die Berliner mehrfach aufs Hamburger Tor ab und wachten immer mehr auf. Fabian Reese ließ Ignace Van Der Brempt mit einer angetäuschten Flanke ins Leere laufen und ging in Richtung Grundlinie. Von dort legte er scharf nach rechts in die Mitte. Bevor ein Berliner die Kugel ins leere Tor schieben konnte, klärte jedoch Miro Muheim (72.).
Tim Walter wechselte Ludovit Reis und Jean-Luc Dompe für Ransford Königsdörffer und Levin Öztunali aus (77.). Wenig später sah Hertha Torhüter Ernst zwei Hamburger auf sich zusprinten. Glatzel und Königsdörffer ließen die gesamte Berliner Abwehr früh hinter sich und hatten freie Bahn. Glatzel traf zum 3:0 und machte seinen fünften Saisontreffer (81.). Das späte Berliner Erwachen zahlte sich nicht mehr aus.
Die Reaktionen auf das Spiel
Marco Richter (Hertha BSC): "Wir haben in der Relegation (Anm. d. Red.: in der Saison 2021/2022) schon gespürt, was hier für eine Stimmung herrscht. So dürfen wir nicht in der ersten Halbzeit auftreten. 2:0 zur Halbzeit – dann ist es natürlich schwer, zurückzukommen. Obwohl wir es dann in der zweiten Halbzeit viel, viel besser gemacht haben. Wir waren auch am Drücker, kassieren dann das 3:0 und dann war Schachmatt."
Pal Dardai (Trainer, Hertha BSC): "Heute muss man ehrlich sein: Die Qualität zwischen dem HSV und Hertha BSC war eine Klasse Unterschied. Das muss man akzeptieren und nicht daneben reden."
Robert Glatzel (Hamburger SV): "Super verteidigt von uns allen. Vor allem die Viererkette darf man heute hervor heben. Ich denke, das ist heute ausschlaggebend gewesen, weil nach vorne haben wir eigentlich immer die Qualität Tore zu machen. "
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24, 19.08.2023, 21:45 Uhr