0:3-Niederlage - Union Berlin unterliegt klar beim VfL Bochum

Sa 16.12.23 | 18:32 Uhr
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Zweikampf zwischen Jannik Haberer und Anthony Losilla (Bild: Imago/pepphoto)
Audio: rbb24 Inforadio | 16.12.2023 | Jens Walbrodt | Bild: Imago/pepphoto

Der 1. FC Union Berlin schafft es nicht, den leichten Aufwärtstrend in der Fußball-Bundesliga fortzusetzen. In Bochum kassieren die Köpenicker eine berechtigte Niederlage, weil sie zu wenig Intensität auf den Platz brachten.

  • Der 1. FC Union Berlin kassiert in Bochum die sechste Auswärtsniederlage in Folge
  • Bochum gab 21 Schüsse aufs Tor ab, Union nur zehn
  • Berliner fallen auf den 16. Tabellenplatz zurück
  • Fans demonstrieren gegen den DFL-Investorendeal

Fußball-Bundesligist Union Berlin kann in Bochum nicht an die ersten Erfolge unter Trainer Nenad Bjelica anknüpfen. Am 15. Spieltag verloren die Berliner 0:3 (0:1) beim VfL Bochum und rutschten dadurch auf den Relegationsplatz.

In Bochum holte Trainer Nenad Bjelica Stürmer Sheraldo Becker wieder in die Startelf. Zuletzt war das am 11. Spieltag gegen Leverkusen der Fall gewesen. Dazwischen hatte Becker verletzungsbedingt pausieren müssen. Dafür mussten die Köpenicker auf Robin Gosens verzichten, der sich im letzten Champions-League-Spiel gegen Real Madrid eine Kopfverletzung zugezogen hatte. Außerdem spielte Benedict Hollerbach erneut von Anfang an.

Von der Schokomünze zur Pausenführung

Anders als in vielen anderen Stadien blieb es in Bochum in den ersten 12 Minuten nicht komplett still. Zuvor hatten die Fanszenen Deutschlands in einem gemeinsamen Statement zum Schweige-Protest gegen den DFL-Investorendeal aufgerufen, doch vor allem auf den langen Seiten wurde während der ersten Aktionen beider Teams trotzdem angefeuert. Hollerbach wechselte von der rechten auf die linke Seite und machte in der flotten Anfangsphase gleich auf sich aufmerksam. Auf der anderen Seite dirigierte Kevin Stöger auch den VfL zu einer ersten Chance (3.).

Pünktlich zur 12. Minute sorgten die aktiven Fanszenen für eine Spielunterbrechung, indem sie Tennisbälle und kleine Schokomünzen und -scheine aufs Feld warfen. Beleidigungen gegenüber der DFL und dem DFB gab es inklusive. Nachdem die Spieler und Betreuer rund vier Minuten aufgeräumt hatten, ging es weiter. Bochums Takuma Asano steckte die Schokolade kurzerhand in den Mund und nutzte die neue Energie für einen Fallrückzieher. Er traf den Ball jedoch nicht optimal und der Versuch ging links am Tor vorbei (18.).

Bochums Takuma Asano setzt zum Fallrückzieher an (Bild: Imago/Chai v.d. Laage)
Fallrückzieher von Bochums Takuma Asano | Bild: Imago/Chai v.d. Laage

In der anschließenden Drangphase gaben die Gastgeber Union-Torhüter Frederik Rönnow deutlich mehr zu tun. Chancenlos waren die Berliner aber nicht. In der 33. Minute versuchte Keven Schlotterbeck eine Flanke von Becker zu klären, produzierte so allerdings einen Querschläger, der von Keeper Riemann nicht geklärt werden konnte. Der Ball ging zu Jannik Haberer, dessen Abschluss doch noch zur Ecke abgefälscht wurde. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte zeigte Asanos Schokopause dann doch noch Wirkung. Nach einer Ecke von Stöger ins Zentrum konnte sich Bernando im Kopfballduell erst nicht gegen Behrens durchsetzen, doch der Nachschuss von Asano saß (45.+5).

Bochum erhöht

Beide Trainer entschieden sich gegen Wechsel zur Pause. Die Berliner liefen in der zweiten Hälfte dem Rückstand hinterher und taten sich schwer, eigene Impulse zu setzen. Stattdessen baute der VfL Bochum seine Führung aus. Riemannn spielte den Ball zu Asano, der über die halblinke Seite Christopher Antwi-Adjei nach vorne schickte. Der Bochumer fand Goncalo Paciencia im Zentrum, der sofort zum 2:0 erhöhte (54.). Kaum zwei Minuten später wäre fast das nächste Tor für den VfL gefallen. Paciencia köpfte quer in die Mitte, doch Asano scheiterte am Außennetz (57.).

Bjelica reagierte und wechselte Jannik Haberer, Josip Juranovic und Sheraldo Becker aus. Dafür kamen Alex Kral, Aissa Laidouni und Andras Schäfer (60.). Die Gastgeber behielten die Kontrolle über das Spiel und blieben torgefährlich. Asano versuchte sich an einem weiteren Fallrückzieher, schoss aber knapp über die Latte (74.). Bjelica zog seine letzten beiden Wechsel und brachte Mikkel Kaufmann für Hollerbach und Brenden Aaronson für Kevin Volland (75.).

Diogo Leite versuchte den eingewechselten Matus Bero (in der 72. für Antiwi Adjei) mit einer Grätsche vom Torschuss abzuhalten. Das Spiel lief erst weiter, doch dann meldete sich der VAR: Keine Ballberührung von Leite und daher Foulelfmeter. Kevin Stöger traf ins rechte Eck zum 3:0 (78.). Auch in der Schlussphase gab es kein Aufbäumen des 1. FC Union Berlin und Bochum sicherte sich souverän die drei Punkte.

Die Stimmen zum Spiel

Rani Khedira (Union Berlin): "Wir haben uns heute natürlich etwas anderes vorgestellt und erhofft. Wir konnten es leider nicht umsetzen und dementsprechend verlieren wir hier, auch in der Höhe, zu Recht mit 3:0."

Kevin Stöger (VfL Bochum): "Ich habe schon gehört, dass sich Takuma so einen Taler in den Mund gesteckt und zehn Minuten später getroffen hat. Hätte er, glaube ich, jedem sagen können, dann hätten wir vielleicht auch getroffen."

Nenad Bjelica (Union Berlin): "Bochum war im besseren körperlichen Zustand als wir heute und deswegen haben sie auch gewonnen."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb UM6, 16.12.2023, 18 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    Sie glauben diesen Unsinn? Fischer hatte Ultimatum und wurde dann gekündigt. Schön in Watte verpackt durch Zingler zur Beruhigung der Fan-Seele. Genauso wie der Umzug ins Olympiastadion rein kommerzielle Gründe hatte, den Fans anders vekauft wurde. Die Zeit von "wir sind der andere Verein" ist schon lange vorbei.

  2. 19.

    Na klar, das kann man nach 4 Spielen in 2,5 Wochen auch beurteilen.
    Bitte ein bissel Sachverstand bei solchen Bewertungen. Und etwas Kenntnis von Psychologie wäre auch von Vorteil.

    Und nur mal zur Erinnerung: Urs wurde nicht vor die Tür gesetzt!

  3. 18.

    Gutes Spiel und Scheiss Ergebnis, oder????

  4. 17.

    "Lieber 1x 2te Liga und mit gewachsenem Team und dann wieder ab nach Oben..."
    Kann ich als Herthafan nicht empfehlen. Die zweite Liga ist keine Spaßveranstaltung, aus der man sich als gestrauchelter Erstligist gleich wieder nach oben verabschiedet. Also Liga halten.

  5. 16.

    Dringend 2. Liga planen, alles andere ist illusorisch! 2. Liga muss man erst auch bestehen ! 2025/26 Olympiastadion.... das wird hart!

  6. 15.

    Vor dem starken Auswärtsspiel in Madrid hat der FCU in der Buli zweimal deutlich gewonnen, gegen RB eine Heimklatsche kassiert, auswärts in Wolfsburg knapp verloren und stand auf dem achten Tabellenplatz. Da überwog natürlich die Euphorie - und der anschließende Downfall war noch nicht abzusehen, Jürgen.

    Am Dienstag muss gewonnen werden und das auch, weil der FCU von den Kandidaten auch weit über uns die vermeintl. leichteste Aufgabe hat. So dass wir, wenns gut für uns läuft, nicht weiter abstürzen und auch den "Kontakt" nach oben halten. Daumen sind auf jeden Fall gedrückt.

  7. 14.

    Irgendwie wirkte die Mannschaft müde, trotzdem ist gegen Köln ein Sieg Pflicht

  8. 13.

    Naja, bißchen was ist da schon dran. Auch nach dem ersten Spiel gegen Real kam dieser, wir sind super Effekt, schon durch und hat uns in den Keller geschickt. Ich hoffe nur inständig, dass der Effekt Mittwoch wieder weg ist und wir zu uns selbst finden. CL ist abgehakt und sollte aus den Köpfen raus sein .

  9. 12.

    Naaaaa,dann lags wohl doch nicht am Trainer....die Talfahrt

  10. 11.

    In Berlin nur... Ja, wer? An diesem Wochenende hat sich keiner der beiden Berliner Teams (ja, auch Union ist Berlin, auch wenn die Herthafrösche es anders propagieren) mit Ruhm bekleckert.
    Kein Team wird besser, wenn das andere schlecht geredet wird.
    Beide haben ihre Probleme, und es wäre gut, immer erst vor der eigenen Tür zu kehren.
    Ich wünsche den Unionern den Klassenerhalt, und Hertha eine gute Konsolidierung mit der Möglichkeit evtl. doch wieder aufzusteigen.
    Eisernes HaHoHe

  11. 10.

    Da gebe ich völlig recht. Es gibt in der Bundesliga genügend Beispiele, dass eine Mannschaft nicht Abstiegskampf kann. Am besten wäre, man liese die Spieler spielen, die die erste Saison gespielt haben. Damals wusste man, dass man um den Klassenerhalt spielt. Aber sehr viele sind davon ja nicht mehr da.

  12. 9.

    Es war ein gutes Fussballwochende, auch wenn wir Berliner keinen Sieg einheimsten,
    bekamen wir Heute 2 tolle und kurzweilige Spiele zu Gesicht.
    Da gibt's nix zu meckern. Prost!

  13. 8.

    Dass die Stabilisierung einer verunsicherten Mannschaft nicht ohne Rückschläge verläuft, ist doch eine Binsenweisheit.
    Es benötigt schon einen längeren Atem und Geduld.
    Insofern verstehe ich diese Unkenrufe nicht. Substanzlos.
    Es sei denn, man wünscht sich händeringend das Berliner Derby wieder herbei und da man ahnt, das Hertha noch nicht aufsteigt (hat Dardai übrigens von Anfang an gesagt) , wünscht man sich den Abstieg von Union herbei.
    Hat ja auch seine Logik, aber wird nicht geschehen.

  14. 7.

    Schade...

    Erkenntnis:
    Mentalität, gewachsenes Wir-Gefühl und Kampfgeist kann man nicht kaufen.
    Macht nicht weiter den Fehler, Qualität dazu kaufen zu "müssen"...
    Lieber 1x 2te Liga und mit gewachsenem Team und dann wieder ab nach Oben...
    Eisern!!

  15. 6.

    Zitat: "Und nach Dienstag glaubte man sowieso die beste Mannschaft der Welt zu sein. So war doch die einhellige Meinung in Union Foren und auch der RBB-Kommentator blies ins gleiche Horn."

    Ähem, nein Horst. Dass die Spiele bzw. das Auftreten der Mannschaft gegen Augsburg, Gladbach und Madrid nach der langen Niederlagenserie Hoffnung machten, ist doch verständlich. Aber jeder, der auch nur ein Fünkchen Ahnung hat, ist davon ausgegangen, dass die Mannschaft noch lange nicht "übern Berg" bzw. "durchs Tal" ist - wie man heute deutlich gesehen hat.

    PS. Der Redaktionstipp lautete 2:2, und fürs Hertha Spiel 3:1, was bei einem Berlin-Brandenburg Sender natürlich auch eine gewisse Hoffnung mit beinhaltet hat, nehme ich mal stark an.

  16. 5.

    Da werden wohl nächstes Jahr 2 Berliner Clubs in Liga 2 spielen .
    Wenn ich mich nicht Irre.
    Schlechtes Wochenende für Fussballberlin.

  17. 4.

    Tja, war ja ziemlich deutlich und nach aller Euphorie der Lega Campione immer noch nicht realisiert dass man unten drin steht. Völlig meschugge wie Union sich in einem ziemlich bedeutungslosen Spiel gegen die Königlichen völlig verausgabt hat und dann im Kampf gegen einen direkten Mitbewerber dann ebenso völlig Blutleer auf dem Platz steht. Befürchte Abstiegskampf wird Union nicht können und wir haben 2 Relegationsspiele unser Hauptstadt
    HaHoHe

  18. 3.

    Super, Bochum. Wenn man Gladbach als Maßstab nimmt und derbe auf die Sch....e fällt.

  19. 2.

    Derby

  20. 1.

    Man glaubte in Köpenick, man sei auf einem guten Weg. Und nach Dienstag glaubte man sowieso die beste Mannschaft der Welt zu sein. So war doch die einhellige Meinung in Union Foren und auch der RBB-Kommentator blies ins gleiche Horn. Sollte man sich getäuscht haben? Schön auf dem Boden bleiben und am Ligaverbleib arbeiten. Oder will man doch Derbys mit Hertha in der zweiten Liga? Aber vielleicht dreht Union in Bochum noch.

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