Oberbürgermeister Schick - "Energie Cottbus ist ein Aushängeschild und ein Symbol der Identifikation"

Mi 31.07.24 | 17:31 Uhr
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Cottbus-Oberbürgermeister Tobias Schick schlägt mit Energie-Spieler ein. (Foto: IMAGO / Steffen Beyer)
Video: Brandenburg Aktuell | 03.08.2024 | Aspasia Opitz | Bild: IMAGO / Steffen Beyer

Der Aufstieg von Energie Cottbus in die 3. Fußball-Liga war ein großer Moment für Verein wie Stadt. Oberbürgermeister Tobias Schick (SPD) spricht im Interview über die Bedeutung des Klubs für die Region.

rbb|24: Herr Schick, wie haben Sie denn das Aufstiegsspiel von Energie Cottbus gegen Hertha BSC II verfolgt?

Tobias Schick: Ich habe es mit guten Freunden geschaut. Ich kann mich noch sehr gut erinnern, wie wir … ein bis zwei Mal gefeiert haben (schmunzelt).

Was hat die Aufstiegs-Mannschaft in Ihren Augen besonders ausgezeichnet?

Dass sie – egal, ob es mal hoch oder runter ging – immer daran geglaubt hat. Der Trainer hat sie eingeschworen, und vor allem die Fans, die immer wieder im Stadion waren.

Haben Sie eigentlich durchgängig an den Aufstieg geglaubt oder auch mal gezweifelt?

Als Sportler und Mitglied vom FC Energie glaubt man bis zum Schluss daran. Zweifeln tun wir zwischendurch aber natürlich auch – ich glaube, das macht jeder Fußball-Fan.

Welche Rolle spielt Energie Cottbus für das soziale Zusammenleben und den Zusammenhalt innerhalb der Stadt?

Ich bin zwar nur der Oberbürgermeister der wunderbaren Stadt Cottbus, glaube aber, dass ich für die ganze Region der Lausitz sprechen kann, wenn ich sage: Der Verein ist unglaublich wichtig. Wenn man auf Parkplätze schaut, wo die Lausitzer und auch Menschen aus Sachsen, die sich beispielsweise nicht für Dynamo Dresden entschieden haben, zusammenkommen, ist der Verein sehr präsent. Der Verein ist ein Aushängeschild und ein Symbol der Identifikation. Deshalb ist es sehr wichtig gewesen, dass wir aufgestiegen sind.

Zur Person

Der gebürtig aus Ludwigsfelde stammende Tobias Schick ist seit November 2022 Oberbürgermeister von Cottbus. Der SPD-Politiker ist sehr mit dem Sport verbunden. Im Jahr 2000 legte er sein Abitur an der Lausitzer Sportschule in Cottbus ab, seit 2007 arbeitete er als Geschäftsführer des Stadtsportbundes Cottbus.

Ist der Aufstieg eine Chance für das Image des Vereins, noch mehr in die gesamte Region hineinzustrahlen?

Definitiv. Natürlich würden wir uns nun alle wünschen, dass wir jedes Spiel in der dritten Liga gewinnen, aber wir werden zwangsläufig auch Spiele verlieren. Dann wird es wichtig sein, dass wir als Region hinter dem Verein stehen. Das kann der Fußball eben – am besten jedes zweite Wochenende.

Wie profitieren die Region und die Stadt ganz konkret von dem Aufstieg?

In Form von Aufmerksamkeit. Menschen aus Städten wie Dresden, Aue oder Bielefeld kommen nun nach Cottbus – das sorgt schon für Aufschwung. Die Gastronomen werden es ziemlich schnell merken, dass mehr Heim-Fans, aber vor allem mehr Auswärts-Fans zu den Spielen kommen werden.

Kommen damit auch infrastrukturelle Herausforderungen auf die Stadt zu?

Das Zusammenwirken von Polizei- und Ordnungskräften funktioniert gut. Manche Menschen werden sich erinnern: Wir haben ja schon mal in der ersten und zweiten Liga gespielt – wir sind also gut vorbereitet. Aber natürlich ist es immer wieder eine neue Herausforderung. Was wir dem Verein zum Thema Infrastruktur zukommen lassen können, dazu haben wir sehr konkrete Vorstellungen.

Und zwar?

Ich weiß, dass der Verein, die Mannschaft und der Trainer dafür kämpfen, in der dritten Liga zu bleiben. Wir als Stadt kämpfen dafür, dass der Verein Fördermittel erhält, um in die Infrastruktur investieren zu können. Wir befinden uns ins sehr vielen Gesprächen darüber, wie das geschehen soll. Ich hoffe, wir befinden uns dahingehend auf der Zielstrecke. Der Verein und die Stadt kämpfen gemeinsam dafür, Fördermittel für die Sanierung des Stadions zu ermöglichen.

Was erwarten Sie sportlich von der Mannschaft? Den Klassenerhalt?

Ich wäre absolut froh, wenn wir die Klasse halten. Was ich mir wirklich wünsche, ist, dass wenn wir zu Hause auch mal verlieren, wir zu unserer Mannschaft stehen und nicht nur, wenn die Sonne scheint, ins Stadion gehen.

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Aspasia Opitz, rbb24 Brandenburg aktuell.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 31.07.2024, 19.30 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Da der OB ja alles für den Sport macht, wird es sicherlich bald ein saniertes Stadion geben...mit Kongresszentrum und allem was sich die Leute da ausdenken...weil ja nicht nebenan ausreichend Kongressräume in der Messehalle sind...
    Und schaut euch mal die Stadthalle im Hintergrund an, sollte die nicht mal saniert werden, damit so ein Leuchtturm im Zentrum der Stadt, auch mal wieder leuchtet und auch große Künstler nach Cottbus kommen? Ich bin wirklich ein Freund von Sport in all seinen Facetten, aber auch Kultur ist wichtig in Zeiten wie diesen. Eine richtige Freilichtbühne, ein Familienerlebnispark und modernes Veranstaltungshaus in der City, für sowas sollte man mal Gelder rausholen. Und nicht nur ausschließlich für den Sport, wie es aktuell geschieht. Als "Boomtown" muss da mehr passieren, denn die Jungen Leute studieren lieber woanders, weil in Cottbus ja nichts los ist. Und wenn mal was los ist, wird es von den muffeligen Lausitzern und den Medien, wie der LR, schlecht gemacht

  2. 2.

    Schöne und wahre Worte!
    NUR ENERGIE!

  3. 1.

    Sehr gut, dass der OB zu Energie steht. Es ist wichtig, dass die in die Jahre gekommene Infrastruktur erneuert wird. Das kann der Verein nicht selbst leisten. Er hat eine Leuchtturmfunktion in der und für die Lausitz und deshalb ist es auch folgerichtig, dass Fördermittel fließen. Gut, dass das auch der OB weiß und ich hoffe, dass das genauso in Potsdam und Berlin ankommt.

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