Fußball - Union Berlin siegt gegen St. Pauli und ist Tabellenführer

Fr 30.08.24 | 22:31 Uhr | Von Ilja Behnisch
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Unions Benedict Hollerbach jubelt über seinen Treffer gegen St. Pauli (imago images/Matthias Koch)
Audio: rbb|24 Inforadio | 30.08.2024 | Jakob Rüger | Bild: imago images/Matthias Koch

Union Berlin bleibt an zwei Spieltagen hintereinander in der Fußball-Bundesliga ungeschlagen. Gegen den Aufsteiger FC St. Pauli stimmte dabei jedoch vor allem das Ergebnis. Spielerisch blieb jedoch durchaus Luft nach oben. Von Ilja Behnisch

  • Union gegen Bundesliga-Aufsteiger weiter ohne Niederlage
  • Tor des Abends nach abgefälschtem Distanzschuss durch Hollerbach
  • Offensiv viel Stückwerk
  • Defensiv dagegen sehr konsequent
  • Robin Gosens verlässt Berlin kurz vor Spielbeginn

Der 1. FC Union Berlin hat den ersten Sieg der neuen Saison eingefahren. Im Heimspiel gegen den Aufsteiger FC St. Pauli siegten die Köpenicker am Freitagabend mit 1:0 (1:0). Damit ist der Hauptstadt-Klub für den Moment Tabellenführer der Fußball-Bundesliga. Im Verlauf des Spieltags kann Union noch von Rang eins verdrängt werden.

Der Spielverlauf

Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Die Begegnung zwischen Union Berlin und dem FC St. Pauli als schön zu empfinden, dürfte kaum jemanden gelungen zu sein. Dafür war es von Beginn ziemlich genau so: hohes Tempo, hohe Intensität, hohe Fehlerquote. Nicht unbedingt in der Reihenfolge.

Chancen jedenfalls waren Mangelware. Sogenannte herausgespielte Chancen blieben der Veranstaltung gleich ganz fern. Immerhin hatte man auf der Tribüne im Stadion An der Alten Försterei so jede Menge Zeit für allerlei Gesänge und Gedanken darüber, was der kurz vor Spielbeginn bekannt gewordene Abgang von Ex-Nationalspieler Robin Gosens wohl zu bedeuten habe. So alles in allem.

Erstmals zaghaft herausgerissen aus den Nebenbeschäftigungen wurde man durch einen satten Distanzschuss von Yorbe Vertessen, der neben Tom Rothe (für Gosens) und Jannik Haberer einer der drei Neuen in Unions Startelf war; verglichen mit dem 1:1 in Mainz am ersten Spieltag. Vertessens Versuch strich knapp über die Latte. Anschließend fand die Partie sofort wieder zurück in ihr Muster.

Wenn überhaupt eine Mannschaft eine nachhaltige Idee von Ballbesitz-Fußball hatte, dann der Gast aus Hamburg. Was auch möglich war, weil Union erstaunlich passiv verteidigte. Sehr zum Ärger von Trainer Bo Svensson, der seine Spieler immer wieder gestenreich dazu animierte, doch etwas weiter vorn und vor allem entschlossener zu pressen.

In der 33. Minute schließlich war es erneut ein Distanzschuss, der so etwas wie Torgefahr herauf beschwor. Doch der Versuch von Lucas Tousart war letztlich zu zentral, um Hamburgs Torhüter Nikola Vasilj zu bezwingen. Eine Minute später musste der Bosnier doch hinter sich greifen. Im Anschluss an eine Ecke kam der Ball zum im Hintergrund lauernden Benedict Hollerbach. Sein abgefälschter Schuss aus rund 17 Metern schlug unhaltbar für Vasilj zur Berliner Führung ein (34.).

Mit dem Treffer im Rücken agierte Union im Spiel gegen den Ball fortan mutiger. Bei St. Pauli hingegen lief nahezu nichts mehr zusammen. In der Arithmetik des Fußballs blieb es somit umso mehr eine temporeiche, intensive und chancenarme Partie.

Trainer Bo Svensson reagierte, brachte in der 68. Minute Laszlo Benes für Vertessen und Andras Schäfer für Tousart. Am wenig ertragreichen Spielvortrag nach dem Motto lang und weit änderte auch das nichts. Defensiv hingegen blieb die Mannschaft, die viel im Mann gegen Mann verteidigte, gegen immer wütender angreifende Gäste stabil und aufmerksam. Einzig ein Seitfallzieher von Adam Dzwigala im Zuge einer Hamburger Ecke (77.) sorgte noch für kurze Atemnot unter den Union-Anhängern. Doch der sehenswerte Versuch des polnischen Abwehrspielers ging knapp am linken Pfosten vorbei. So blieb es beim stark erkämpften, spielerisch aber ausbaufähigem Union-Erfolg.

Die Stimmen zum Spiel

Horst Heldt (Geschäftsführer Sport, Union Berlin): "Hart umkämpfter Sieg. Nicht unverdient, aber es ist Bundesliga. Das ist immer hart. Man sieht bei beiden Mannschaften, es läuft noch nicht so 100-prozentig rund. Aber wir sind zufrieden. Wir haben vier Punkte nach zwei Spielen. Das ist ein guter Auftakt. Von daher können wir mit einem Lächeln ins Wochenende gehen."

Hauke Wahl (FC St. Pauli): "Ich finde, dass wir kein schlechtes Spiel gemacht haben und dass Kleinigkeiten entschieden haben und die waren heute nicht auf unserer Seite. (...) Ich fand', dass wir relativ wenig zugelassen haben. Klar, mal Schüsse aus der zweiten Reihe. Aber insgesamt haben wir wenig zugelassen. Der Unterschied zwischen erster und zweiter Liga ist, dass Kleinigkeiten die Spiele entscheiden."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb|24 Inforadio, 30.08.2024, 22:15 Uhr

Beitrag von Ilja Behnisch

30 Kommentare

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  1. 29.

    "Gosen's". Der Genitiv (2.Fall) von Gosens lautet Gosens'. "des Trainer's" ist falsch. Korrekt: des Trainers. Wenigstens etwas Grundbildung sollte selbst innerhalb der "Fußball-Familie" möglich und erlaubt sein, auch wenn hier schon die Prozentrechnung zur "Höheren Mathematik" zu zählen scheint.
    Siehe z.B. "Berlin 62"!

  2. 28.

    Ich frage, warum gerade in Berlin die Nutzer keinen vernünftigen Austausch hinbekommen.
    Unbegreiflich ...

  3. 27.

    Guten Abend.

    Meine Güte, hier geht es doch offensichtlich um Union Berlin. Warum können Sie eigentlich nicht auf solche Statements verzichten?

    Ein mühsam erkämpfter Sieg gegen einen Aufsteiger. Egal, am Ende hat Union Berlin nach diesem Wochenende vier Punkte.

    Alles bestens …

  4. 26.

    Na da warten sie mal ab wie die Herthaner abgehen wenn ihr Verein heute abend gewinnen sollten.
    Hoffentlich gewinnt Hertha nicht.

  5. 24.

    Mist, aktuell nur noch Tabellenzweiter. Aber für dje CL reicht das ja.

  6. 23.

    Jeweils ein knapper Sieg gegen einen Aufsteiger. Für beide Teams ist noch viel zu tun. Da spielt der jeweilige Tabellenplatz erstmal so gar keine Rolle. Ich glaube Union ist nicht gut genug für den Klassenerhalt, und Hertha wird nicht aufsteigen. Egal, trotzdem macht Fußball Spaß!!!

  7. 22.

    Sorry, aber den Größenwahn kenn ich von einem anderen Verein, dessen Fans heute noch glauben alleinige Vertreter Berlins zu sein.
    Und wenn das Feiern einer Momentaufnahme dazu dient, sofort wieder Animositäten zu schüren, ist es nur armselig!
    Die Fans der Eisernen wissen, dass es in erster Linie nur um den Klassenerhalt geht und dürfen doch wohl auch trotzdem Erfolge feiern!?
    Man wird nie besser, wenn man andere schlecht machen will!
    Eisern Berlin

  8. 21.

    Manche Leute erkennen die Ironie im Satz und manche eben nicht :)
    Es ist noch nie ein "Meister" vom Himmel gefallen .
    Den Auftakt zur Saison finde ich aber schon mal sehr gut .

  9. 20.

    Ist ja typisch für die Union Fans. Größenwahnsinnig wie immer. Einfach ätzend! Ne Danke.

  10. 19.

    galaktisch!

  11. 18.

    Wie es sich für den „Hauptstadt-Klub“ gehört. Nummer 1 der Republik.

  12. 17.

    Oh - Tabellenerster nach 2 Spieltagen, während fast alle Mannschaften erst einen Spieltag hatten. In meinen Augen keine tolle Leistung. Sorry

  13. 15.

    Ist nach 34 Spieltagen völlig wumpe, wie die Punkte am Ende zusammen kamen. Hauptsache Saisonziel erreicht. Glück Auf!

  14. 13.

    Tabellenerster. Meister, CL….. Meint Ihr das so?

  15. 12.

    Erstmal abwarten. Abgerechnet wird am Ende. Und da wird Union im unteren Bereich liegen sagt meine Glaskugel.

  16. 11.

    „ Damit ist der Hauptstadt-Klub für den Moment Tabellenführer der Fußball-Bundesliga“….. next Saison also CL. Der neue Bug City Club. Ein Hoch auf die Hauptstadt. So sehen Champs aus.

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