Magere deutsche Bilanz bei Olympia - Ohne gute Trainer keine Medaillen

So 11.08.24 | 16:05 Uhr
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Erik Abramov aus Potsdam (Deutschland, blau, +90kg) frustriert nach der Niederlage im Kampf um Bronze im Judo Team Mixed.
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 11.08.2024 | Miriam Sinno | Bild: IMAGO / HMB-Media

Deutschland wollte bei den Olympischen Spielen in Paris die Top 5 im Medaillenspiegel angreifen. Dieses Ziel wurde klar verpasst. Ein Grund für die Stagnation im deutschen Leistungssport liegt auch in der mangelnden Anerkennung der Trainer. Von Jette John

Jacob Schopf und Max Lemke, die beiden Kanuten vom Potsdamer KC, legten gerade im Kajak-Zweier ein famoses 500-Meter-Rennen hin. Als sie ins Ziel gleiten, sind sie Doppelolympiasieger von Paris. Kurz darauf nehmen sie am Ufer von Vaires-sur-Marne ihren Trainer Arndt Hanisch in ihre Mitte, beide jeweils einen Arm um ihn.

Was folgt, ist ein Plädoyer für "mehr Anerkennung und mehr Respekt für unsere Trainer in Deutschland", wie es Lemke sagt.

Trainer Hanisch stellvertretend für andere Trainer

"Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie wir es geschafft haben. Ich weiß nur, was er wirklich geschafft hat", sagt Schopf mit Betonung auf "er" und wirft einen Blick auf Hanisch, einen großen Mann mit Bart und Bürstenhaarschnitt, der peinlich berührt zu sein scheint, als der Kanute aus Berlin-Mahlsdorf fortfährt: "Er hat jetzt wirklich die letzten Jahre sehr viel Schweiß, Blut und wahrscheinlich schlaflose Nächte geopfert. Seit 2016 macht er die Kajak-Herren im olympischen Bereich. Er ist jetzt Cheftrainer und auch unser Heimtrainer. Er hat alles bewirkt, was man hier bewirken konnte, und es hat zu Doppelgold gereicht. Ich denke mal, dem werde ich noch sehr, sehr lange dankbar sein."

Hanisch, 55, Sportwissenschaftler und früher selbst Kanute, ist seit acht Jahren Trainer am Potsdamer Luftschiffhafen. In diesem Moment steht er zwischen seinen Athleten. Zugleich steht er stellvertretend für all die anderen Trainer bei diesen Olympischen Spielen, an den Bundesstützpunkten, in den großen und kleinen Vereinen, für Trainer aller Sportarten.

Hinter dem eigenen Anspruch zurückgeblieben

Wie zuletzt immer nach Olympischen Spielen wird am Ende zusammengerechnet und festgestellt, dass Deutschland im Medaillenspiegel hinter dem eigenen Anspruch, hinter den Erwartungen von Politik und Gesellschaft, zurückgeblieben ist. Ja, man habe sich gerade so in den Top Ten gehalten, aber eigentlich, meint Jörg Bügner, Leistungssportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes, sei laut Leistungssportreform von 2016 ja das Ziel, sich mit dem gesamtdeutschen Sport unter die Top Fünf der Welt zu bewegen.

Warum das wieder nicht geklappt hat? Es seien strukturelle Fragen, zu viel Bürokratie. "Wir schreiben Exceltabellen, die anderen trainieren", sagt er.

Wir schreiben Exceltabellen, die anderen trainieren.

Jörg Bügner, Leistungssportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes

Ohne Trainer keine Medaillen

Und dann gibt es auch 2024 wieder dieses Trainerthema, auf das Schopf und Lemke zurecht hinweisen. "Wir müssen uns fragen, wie kriegen wir wieder Qualität in das System rein?", fragt Bügner.

Als der frühere Judoka und Judo-Bundestrainer Frank Wieneke das Interview mit Schopf und Lemke im Fernsehen sieht, denkt er: "Die beiden haben den Nagel auf den Kopf getroffen. Ohne Trainer gibt es keine Medaillen." Wieneke ist inzwischen an der Kölner Trainerakademie zuständig für Fortbildungen. Er habe es schon oft Konversationen erlebt, in denen Trainer gefragt wurden, was sie denn beruflich so täten. Auf die Antwort: "Ich bin Trainer", folge häufig dann die Frage: "Und womit verdienst du dein Geld?"

Die drei Jahre an der Trainerakademie, in denen die Studierenden berufsbegleitend zu Diplomtrainern ausgebildet werden, seien sehr anspruchsvoll. Die geringe Wertschätzung des Trainerberufs hänge mit der geringen Anerkennung des Leistungssports in Deutschland allgemein zusammen, meint Wieneke. "Ein Bundestrainer sollte doch zumindest so viel verdienen wie ein Lehrer. Das ist meist nicht der Fall."

Und weshalb ist es bei einer Ehrung wie dem Silbernen Lorbeerblatt inzwischen Gewohnheit geworden, zwar Sportler, aber nicht deren Trainer auszuzeichnen?

Die besten Trainer wandern ins Ausland ab

Erst in diesem Frühjahr schlug der Berufsverband der Trainer und Trainerinnen im deutschen Sport (BVTDS) Alarm, als das Bundesministerium des Inneren (BMI) seinen Entwurf eines Sportfördergesetzes vorlegte. Eine Verbesserung der Trainersituation, die seit Jahrzehnten gefordert wird, etwa mit der Einführung eines Tarifvertrags oder ein Mitspracherecht in sportpolitischen Gremien, sah der BVTDS gar nicht berücksichtigt. "Statt nun in die Umsetzung zu gehen, kommt mit dem Gesetzesentwurf des BMI nun ein erneuter tiefer Rückschlag. Wir erleben gerade, wie die nächste Leistungssport-Reform vor die Wand gefahren wird", sagt Holger Hasse, Co-Präsident des BVTDS.

Etliche Toptrainer entscheiden sich lieber für den Lehrerberuf – wie aktuell Lukas Wilaschek, der Coach des Olympia-Bronzemedaillengewinners Nelvie Tiafack im Boxen, der Berliner Wasserspringer Patrick Hausding oder die Berliner Schwimmtrainerin Nicole Warnatzsch. Etliche Toptrainer sind schon ins Ausland abgewandert. Etwa Wienekes früherer Co-Trainer Richard Trautmann. In Paris brachte er mit dem Team aus Aserbaidschan zwei Olympiasieger im Judo hervor. "Was der neben seinem Gehalt zusätzlich für Prämien für Goldmedaillen bekommt, das verdienen hier in Deutschland die meisten Bundestrainer nicht in vier Jahren", sagt Wieneke.

Was ist aus der Traineroffensive beim DOSB geworden?

Auch Hockey-Bundestrainer Jamilon Mülders, der in Tokio noch das Bronzeteam coachte, verabschiedete sich erst nach China und trainiert jetzt die niederländischen Frauen. Der Belgier Vital Heynen sagte den deutschen Volleyballerinnen kurz vor der Olympiaqualifikation Adieu, um fortan Chinas Männer anzuleiten. Anders als beispielsweise hochdotierte Coaches in den USA werden Trainer in Deutschland weder vom College bezahlt noch von privaten Klubs.

Aber was ist eigentlich aus der Traineroffensive des DOSB geworden? Aus dem Bundestrainerrat, beziehungsweise der 2018 gegründeten Trainerkommission? "Da tut sich nichts mehr" ist von denjenigen zu hören, die sich damals als Lobby und Austauschplattform für Trainer verstanden.

Beate Ludewig, früher Nachwuchs-Bundestrainerin des Deutschen Schwimmverbandes in Berlin, wo gerade eine Stelle als Schwimm-Landestrainer ausgeschrieben ist, sagt: "Wir haben immense Probleme, im Nachwuchs qualifizierte Trainer zu finden. Für den Aufwand und das Geld findet man keine mehr." Das Problem gehe bis ganz nach unten. Verantwortung, Aufwand und Arbeitszeit seien bei Trainern immens: Trainingslager, Wettkampfreisen, Wochenenden bei Wettbewerben. Von geregelter Arbeitszeit kann keine Rede sein.

Appelle der Verzweiflung

Als sie noch Mitglied der DOSB-Trainerkommission war, erarbeitete Ludewig ein Konzept für einen bundesweiten Trainer- und Trainerinnen-Award. Einmal im Jahr sollten die besten Coaches im Spitzensport, im Nachwuchsleistungssport, im Kinder- und Jugend- sowie Erwachsenen- und Seniorenbereich, die besten Jungtrainer sowie für herausragendes Engagement und Lebenswerk ausgezeichnet werden. Ludewig stellte ihr Konzept bei Sportausschuss, DOSB, und BMI vor. Ihre Idee sei gut angekommen, sagt sie – und dann versandet.

Wenn schon die Umsetzung vergleichsweise kleiner Gesten scheitert, wie soll da eine Schubumkehr im Großen gelingen? Die Leistungssportreform von 2016 wird derzeit von Sport und Politik neu überarbeitet. "Wir beschäftigen uns jetzt seit zehn Jahren mit diesen Dingen. Das kann nicht sein", sagt Bügner. "Wir müssen jetzt auch ins Tun kommen." Insofern kann man das Trainer-Plädoyer der Kanuten Schopf und Lemke auch als Ausruf der Verzweiflung verstehen.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 11.08.2024, 19:30 Uhr

61 Kommentare

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  1. 61.

    Stimmt. Die Infrastruktur ist nicht ausreichend.
    Nur 1 Schwimmbecken nach Olympia-Standard.
    Für eine Goldmedaille gibt's nur 20.000 EUR. Was ein Trainer verdient ist mir unbekannt. Wenn es lohnen würde, gäbe es mehr Trainer. Es muss Deutschland wollen, das der Start beim Seepferdchen beginnt.
    Heute ist ja Sport (wie Schwimmen) nicht mal mehr im Schulunterricht vorgesen. Das würde an die DLRG weitergegeben. Wie praktisch!?!

  2. 60.

    Ein echt inhaltsloser Kommentar. Es mangelt wirklich an Trainern. Und an der Förderung derjenigen, die Leistung erbringen wollen. Viele Leistungssportler trainieren im Ausland, weil sie z.B. das Studium besser damit verknüpfen können, in Deutschland sind Plätze bei der Bundeswehr und der Bundespolizei heiß begehrt, aber begrenzt. Es bedarf einer grundlegenden Entscheidung, was Deutschland will. Nur dabei sein oder Medaillen gewinnen. Für die Ausbeute haben wir definitiv zu viele Teilnehmer entsandt.

  3. 59.

    „ Nee was für schlaumeiernde Laienmeinungen hier.“

    Und was sagt der Experte? Welche Profimeinung hat der Kampfsportler?

  4. 58.

    Nee was für schlaumeiernde Laienmeinungen hier.

  5. 57.

    Abgesehen von der lächerlichen Sportförderung, wurde zuletzt der Wettkampfgedanke geschliffen. Inzwischen ist die Sorge größer, dass jene, die/der/das nicht zu den Gewinnenden zählen, sich womöglich ausgegrenzt wähnen.
    Wo auch immer diese avantgardistische Maxime verfängt, nach der sich niemand als Verlierer fühlen darf; im sportlichen Wettkampf dürfte sie -wie manches in diesem Land- allenfalls noch für Mittelmaß reichen.

  6. 56.

    Schulsport gleich null. Dort wird die Saat für Goldmedaillen gelegt.
    Vereinssport nicht von der Gesellschaft anerkannt.
    Und wir reden von Olympia. Hatten wir schon reich wurden Berater und Werbefirmen. Mal ehrlich wir haben für Olympia so wie in Paris nicht die Infrastruktur. Im Sport nicht und in den Sportstätten noch weniger.

  7. 55.

    „Aber was ist eigentlich aus der Traineroffensive des DOSB geworden? Aus dem Bundestrainerrat, beziehungsweise der 2018 gegründeten Trainerkommission?“
    Es ist wie mit anderen Dingen im Leben auch: Auf die grundsätzliche Einstellung kommt es an. Nicht aber auf den Schein statt Sein... Wer den Begriff „Performen“ verwendet soll sich durchaus angesprochen fühlen. Denn darauf kommt es gerade nicht an.

  8. 53.

    Meine erste Breitensport-Sichtung hatte ich als Kind in der Großen Gruppe im Kindergarten.

  9. 52.

    „ Nun ist aber in meiner Vorstellung ein "Leistungssportdirektor" jemand, der sowas ändert, weil er auf seinem Posten dafür zuständig.
    Dass er sich hinstellt und das beklagt, als hätte er damit nicht das Geringste zu tun, wirkt schon etwas merkwürdig...“

    Nun, vielleicht kann er wirklich nichts daran ändern.
    Weil er all das tun muss, um zb Fördermittel zu erhalten.
    So wie Lehrer und Ärzte auch viel zu viel bürokratische Arbeiten erledigen müssen, anstatt zu lehren oder zu heilen…

  10. 51.

    Sie sprechen von Sportarten, die durch ihre Popularität wirtschaftlich gut aufgestellt sind.
    Im Fußball gibt es sicher auch kein größeres Trainerproblem.

  11. 50.

    Der Leistungssportdirektor bringt damit mglw. seine Handlungsunfähigkeit zum Ausdruck, weil er seinen Posten lediglich ausfüllt und Vorgaben zu beachten hat, die keinen Spielraum dulden.

  12. 49.

    Die Antwort auf dieses Thema ist einfach. Am Ende bekommt man anteilig raus, was man investiert.
    Das Abrutschen im Medaillenspiegel ist das eine, viel schlimmer sehe ich die verpassten Chancen im gesellschaftlichen Bereich. Es fehlt vielen Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit Sport oder auch Leistungssport zu betreiben. Das beginnt bei fehlenden Sportstätten und Vereinen und endet beim Heranführen der Jugend. Wenn es Vereine gibt, ist für viele Elter die nächste Hürde der Mitgliedsbeitrag.
    Sind Kinder im Sport organisiert haben sie ein anderes Selbstwertgefühl und müssen sich nicht über Kriminalität beweisen. Man könnte sich hier ein Beispiel an den Strukturen der DDR nehmen, aber das war ja der böse Osten und es wird gleich wieder jemand mit Doping ankommen. Ich habe aber von Strukturen nicht von Manipulation gesprochen.

  13. 48.

    "Etliche Toptrainer sind schon ins Ausland abgewandert."
    Und ich dachte, das wäre im Spitzensport normal. Unsere Basketballer haben einen Trainer aus Kanada, die Handballer einen aus Island. Und das ist nur das, was mir auf Anhieb einfällt...

  14. 47.

    "meint Jörg Bügner, Leistungssportdirektor des Deutschen Leichtathletik-Verbandes... "Wir schreiben Exceltabellen, die anderen trainieren", sagt er."
    Starke Aussage. Nun ist aber in meiner Vorstellung ein "Leistungssportdirektor" jemand, der sowas ändert, weil er auf seinem Posten dafür zuständig.
    Dass er sich hinstellt und das beklagt, als hätte er damit nicht das Geringste zu tun, wirkt schon etwas merkwürdig...

  15. 46.

    "Magere deutsche Bilanz bei Olympia"
    Ist mir sowas von egal. Früher dachte ich ja immer, für die kleine DDR war eben diese Erbsen-, sorry, Medaillenzählerei so unwahrscheinlich wichtig.
    Aber diese Medaillenspiegel gibt es immer noch... Und für manche gibt es offenbar im Sport nichts Wichtigeres.

  16. 45.

    China modelliert Athleten und steigert sich erfolgreich in der Nationenwertung und viele wollen nacheifern und den Anschluß nicht verlieren, mit immer neuen Substanzen, die, wenn überhaupt, erst in Jahren auf der Dopingliste stehen können, doch wohin soll es führen, wenn viele mit immer neuen Höchstleistungen immer erste sein zu wollen?

    Der olympische Gedanke ist für mich eher Dabeizusein beim Treffen der Nationen, und es mit Verständigung vielleicht irgendwann zu schaffen eine goldwürdige Abschlußerklärung hervorzubringen.

    Ich bin für Goldmedaillen m/w/d/Team 2028 für die besten Visionen, denn ich finde, daß in der heutigen Zeit von den Spielen Impulse ausgehen sollten, die möglichst alle Völker in positivere Richtungen bringen.

  17. 44.

    Das andere Nationen besser geworden sindmü, dabei stimme ich zu. Und das ist auch gut so.

    Aber wieso ist es Arroganz zu sagen, wir wären eine Sportnation.
    Wir sind das, schon aus der Vergangenheit heraus. Nur verlieren wir derzeit diesen Status, weil nicht konsequent daran gearbeitet wird. Ja, Einzelpersonen reißen sich den Arsch auf, aber Politik tut nicht das Erforderliche. Wie derzeit auf anderen Gebieten auch. Nur darin, in dieser Haltung, sehe ich Arroganz, Selbstzufriedenheit.

    Und: Natürlich hat Sport politische Komponenten.: Ansehen eines Landes, Rahmenbedingungen sichern, Finanzierung, Ausbildung, Infrastrukturen ….

  18. 43.

    Ohne gutes Auskommen, ohne gute Trainings- und Förderprogramme, ohne Geduld, keine Medaillen bzw. Gute Platzierungen… Die Diskussion ist immer die Gleiche. Aber in Deutschland darf es nix kosten und Wertschätzung wird klein geschrieben.

  19. 42.

    Dafür gab es in der DDR wesentlich mehr Doping. Und was sollen eigentlich immer diese Vergleiche? Meinen Sie ernsthaft, man kann eine Situation von vor fast 35 Jahren noch mit heute vergleichen?

  20. 41.

    Ach, ich bitte Sie, es sind eben nicht diese Dinge miteinander vergleichbar. Da hatte die systematische Vorgehensweise des DDR-Staates diesbezüglich eine ganz andere Dimension. Also bitte, bleiben Sie bei den Tatsachen ...

  21. 40.

    Was will D überhaupt mit der Sportförderung für den Spitzensport bezwecken? D in der Welt bekannt machen?
    Es gibt 43 Eliteschulen des Sports (bzw. Sportschulen, 3 in Berlin) mit über 10.000 Talenten. Ich finde, da kommt zu wenig raus.
    34 % der jetzigen Olympiateilnehmer waren bei der Bundeswehr (als Kaderschmiede)angestellt; also Sportsoldaten.

    Übrigens: in der DDR gab es am Ende 25 Sportschulen für (auch nur) 10.000 Talente aus einer viel kleineren Masse als heute.




  22. 39.

    Bessere Bedingungen für Sportler und Trainer bedeutet nicht automatisch bessere Ergebnisse.
    Trotz Anerkennung der Leistungen hat sich nicht die Politik da´mit zu befassen.
    Die Arroganz, wir sind eine Sportnation, muss abgelegt werden.
    Und eventuell sollte man, wenn man ganz verwegen ist, erwägen, das andere Nationen in vielen Sportarten einfach mal besser geworden sind.

  23. 38.

    wblnr man merkt schon das die noch nie Leistungssport betrieben haben. Im Sport geht es darum zu sich mit anderen zu messen und der Beste zu sein. Olympia wurde auch erfunden um Frieden zu stiften, keine Kriege mehr zu führen, so können sich Nationen unter einander vergleichen und besser werden. Es ist einfach nur fantastisch.
    Für das eine Ziel opfert man alles auf. Sportler haben mehr Willen, Ausdauer, Durchsetzungskraft als normale Leute und der Weg dahin etwas zu gewinnen ist kein Selbstzweck bei dem was man alles Opfert(Privatleben) und Trainiert.

  24. 37.

    Pardon: Es heißt doch "Dabeisein ist alles". Und Sport ist doch ein Selbstzweck, Sportler sind bessere Menschen. Deshalb dürfen sie auch nicht ihre Leistungen durch irgendwelche Mittelchen verbessern - anders als Menschen, die in weniger wichtigen Bereichen tätig sind, und von deren Leistungen schon nach kurzer Zeit niemand mehr spricht, z.B. Kunst und Kultur.

  25. 36.

    Was will man bei Olympia mit Schwimmsportlern wenn die Jugend nicht mehr schwimmen lernen kann weil die Bäder reihenweise geschlossen werden. Abtauchen ist noch nicht olympisch.

    Und wenn die Pferdchen nicht mehr zur Leistung gezwungen werden dürfen - wo bleiben dann die Medaillen?

    In den Sportstadien braucht man schon heute nicht mehr antreten, die Vorläufe selektieren leider zu perfekt.

    Aber: Hauptsache dabei sein ist alles, sich blamieren und Geld verbrenne für Lustreisen

  26. 35.

    Außerhalb der Fußball-Blase musste ich entgegen meinem "Versprechen" mal schauen, was Sie da so zu vermelden haben. Dieser Beitrag ist i. O.! Auch der Hinweis auf das Zerschlagen von funktionierenden Systemen aus ideologischen Gründen! Siehe auch die Polikliniken, die mathematisch-naturwissenschaftliche Bildung, ein Abitur, das den Namen auch verdient......
    ABER: Die Mehrheit des DDR-Volkes hat die DM, BILD, Westautos, KADEWE...gewollt und gewählt! Ideal wäre es gewesen, wenn dazu noch die sechs Wochen SV-Urlaub geblieben wären.

  27. 34.

    "Was hat der ganze Schwachsinn der staatlichen Förderung des Hochleistungssports in der DDR gebracht?"
    Zumindest große Erfolge. Wenn auch teilweise mit "tiefer Stimme und breitem Rücken", wie besonders bei Kati Witt!
    Welche Qualifikation Sie haben, um den "Schwachsinn" fachlich einordnen zu können, weiß ich nicht.
    Die DHfK in LEIPZIG war mit ihrem "Schwachsinn" weltweit bekannt.
    Ich gehörte trotz Studium an der gleichen Sektion, wo Frau Merkel studiert hat, NICHT zu den Privilegierten in der DDR, weil ich nonkonform gegenüber dem Missbrauch der hehren Ideen der Klassiker war.
    "Das System war krank..."
    Das jetzige System ist wohl gesund? Rhetorische Frage!
    Aber es passt eben doch eher zur Grundstruktur der Hominiden. Sie konsumieren sich in den Untergang.
    Westliches Wertesystem? Wie anmaßend!
    Egal, Hauptsache die Masse wird abgelenkt mit Fußball und anderen Nebensächlichkeiten...., z.B. auch mit Diskussionen über Bratwurstpreise im Stadion.
    Das funktioniert immer!

  28. 33.

    Es fängt doch schon im „kleinen“ an. Beispiel: Schwimmen um Insel Scharfenberg, früher 2,2 km , heute 600m , mehr ist der Jugend oder den Eltern nicht zuzumuten? Aber dann jammern wenn die Jugend zu Übergewichtig ist.

  29. 32.

    Wir leben im Kapitalismus, es geht immer um Geld.
    Investiert man ordentlich und es kommt etwas bei heraus.
    Wir in Deutschland investieren nicht so viel und dann haben wir halt nur noch Mittelmaß, egal in welchen Bereich.

  30. 31.

    Für mich stellt sich die Frage, ob dieses Lamentieren über die eigene Unfähigkeit auch in anderen Ländern stattfindet. Wenn Deutschland mit sich zufrieden, genügend selbstbewusst wäre, käme m.E. eine solche Diskussion gar nicht auf. Zudem würde die eigene Identifikation mit dem Land zu mehr Schaffenskraft führen. Wir sind alle nur noch mit der Selbstoptimierung und der Bewältigung der Bürokratie beschäftigt. Der Sport ist immer nur ein Ersatz.

  31. 29.

    Von den Clubs und Vereinen, die von Ehrenamtlichen und Eltern am Leben gehalten werden meinen Sie? Wenn man keine Ahnung hat... Meine Tochter nimmt als Kanutin ab Dienstag an der Deutschen Meisterschaft teil. Dafür zahlen wir 160 Euro, damit sie an der Regattastrecke der Stadt Brandenburg zelten kann. Und das ist nur eine von vielen Regatten und Trainingslagern im Jahr. Muss man sich leisten können und wollen und das können nunmal nicht alle. Also Sportförderung muss unbedingt ausgebaut werden.

  32. 28.

    Wenn der schlanke Staat Schwimmstätten und andere Sportanlagen schließt dann hat Politik und Gesellschaft an den Ast gesägt der die Früchte der Medaillen trägt.

  33. 27.

    Wir haben 8,6 Millionen ehrenamtliche "Sporthelfer", die ihre Zeit kostenlos für die Förderung im Breitensport zur Verfügung stellen. Wenn jeder von denen 1€ pro Jahr bekommen würde, kann er zwar nicht Reich werden aber zumindest kommt eine Anerkennung rüber. Talente kommen meistens aus dem Breitensport oder Schulen. Da sollte viel mehr investiert werden. Ohne die vielen Freiwilligen gäbe es auch keine Spitzensportler. Ohne Spitzensportler auch keine Olympiasieger.

  34. 26.

    Eben nicht, weil das nicht alles war, was zu den Erfolgen geführt hat.
    Wer das darauf reduziert, hat keine Ahnung, sorry.

    Und zur gleichen Zeit gab es zudem eine Vielzahl westlicher Sportler, die später des Dopings überführt wurden.
    Darunter Carl Lewis, der in Paris die Fackel tragen durfte.

    Ja, Erinnerungen verschwinden manchmal schnell

  35. 25.

    Wenn man die Anzahl der Medaillen noch durch die Anzahl der Teilnehmer (die USA hatten mehr Teilnehmer) dividiert und das mit anderen Nationen vergleicht, dann fällt unser Team leider noch weiter ab. Wenn man dann noch die erfolgreichen "Randsportarten", wie Reiten abzieht oder gar nur die Leichtathletik berücksichtigt - dann wurde der Breitensport zur Olympiade nominiert, oder? An den Trainingsmöglichkeiten (Bundespolizei!), Trainern, am Geld etc. liegt das doch wohl eher nicht. Nein, das ist genau das Bild, was sich auch in der Wirtschaft (sinkende Anmeldung von Patenten, kürzeste Jahresarbeitszeit aller Industrieländer) und anderen Bereichen der Gesellschaft widerspiegelt.

  36. 24.

    Was hat der ganze Schwachsinn der staatlichen Förderung des Hochleistungssports in der DDR gebracht?
    Das System war krank, die Trainer als Verlängerung der "Sportmediziner" für bessere Leistungen damit die DDR glänzt?

    Das Medaillenzählen interessiert nur noch Demagogen und Ideologen, das Systemdenken ist glücklicherweise Vergangenheit.
    Somit sind auch die medizinisch belasteten "Trainer" obsolet. Langsam sollte man diese "Leistungen" den Chinesen überlassen und die Geldmaschine Olympia links liegen lassen.

  37. 23.

    Ich habe Zweifel daran, ob Sie DDR überhaupt erlebt haben oder ob Sie nur irgend etwas nachplabbern. Ja in der DDR gab es Breitensport und Sporförderung. Das begann im allgemeinen in der POS und setzte sich dann über verschiedene Wege fort. Auf jeden Fall waren die DDR Sportler sehr erfolgreich und das kam nicht vom zuschauen.

  38. 22.

    „ Klar, es war auch Doping im Spiel, und das nicht zu knapp.“ Damit ist alles gesagt……

  39. 21.

    Spitzensport = Kommerz.

  40. 20.

    Dank des gesellschaftlichen Fortschritts braucht es sowas nun nicht mehr. Einfach als Sportler zum Amt gehen und im Ausweis das Geschlecht ändern lassen, dann kann man bei der nächsten Olympiade Gold bei den Frauen holen.

  41. 19.

    Die Regattastrecke in Grünau wird leider kaum noch genutzt, ein folgenschwerer Fehler, dort sind optimale Voraussetzungen für den Spitzensport.

  42. 18.

    Das wir soweit hinter anderen Nationen liegen hat ganz einfach gesagt seinen Preis!
    Erstens erst wird zu wenig entlohnt und zu wenig gefördert !
    In anderen Nationen muss ein Spitzensportler nicht normal arbeiten gehen allerhöchst studiert er entweder für die Karriere danach oder ist beim Bund wo er dann freigestellt wird!
    Ausserdem die Sportstätten sind sowas von veraltet denke da an Kienbaum zu DDR Zeiten war das Spitze aber heute?
    Das dritte Trainer müssen einfach mehr verdienen .

  43. 17.

    "während zu ehem. DDR-Zeiten die Sportförderung ganz groß geschrieben wurde"

    Sie haben aber Doping komisch geschrieben.

  44. 16.

    Wer keine Millionen wie der eine oder andere Fußballer hinterhergeworfen bekommt, dem bleibt fast nichts anderes übrig, als sein Geld neben dem Leistungssport eben über social media zu generieren. Warum sollten die Sportler das nicht tun, wenn es funktioniert?
    Ansonsten wundere ich mich über die Aufregung. Dieses Land geht in wirklich allen Bereichen den Bach runter, warum sollte es im Sport anders sein?

  45. 15.

    Klasse Kommentar. Bemerkenswert. Das ist Deutschland so wie ich es liebe. Gähn….

  46. 14.

    Tja, nun rächt sich immer gewaltiger, dass das erfolgreiche Sportsystem der verblichenen DDR so grandios zerschlagen wurde. 1988 zur letzten Olympiade holte man 102 Medaillen, davon 37 mal Gold. Also fast soviel, wie China oder die USA.

    Klar, es war auch Doping im Spiel, und das nicht zu knapp. Aber das erklärt nicht alles, denn das System der Nachwuchssichtung und -förderung war die Basis für die Erfolge und das wurde systematisch zerschlagen.
    Trainer wurden systematisch unterstützt- wie es heute aussieht beschreibt der Artikel.

    Also Entsetzen, Verwunderung, Erstaunen und Jammern sind fehl am Platz, denn das alles ist ein Versagen mit Ansage.
    Wer funktionierende Systeme aus ideologischen Gründen zerschlägt, ist selber schuld.

  47. 13.

    Ja, im Vergleich zu anderen Ländern, beispielsweise mal Frankreich, UK und Italien genannt, läuft einiges schief. Besonders die Leichtathletik ist schlapp.

  48. 12.

    "Tja, während zu ehem. DDR-Zeiten......" ===> Tja, wer denkt nicht stolz an manche Weltklasseschwimmerin mit breitem Kreuz und tiefer Stimme zurück.

  49. 11.

    Ohne Breitensport kein Spitzensport! Zur Zeit scheint es aber so, dass Sportförderung darauf hinausläuft bloß keine Spitzenleistung zu wollen, damit es keine Letztplatzierten gibt. Leistung soll sich nicht lohnen. Im Gegenteil es wird eine breite Masse mittelmäßiger Bewegungsmuffel angestrebt. Kein Anreiz mehr, außer dem persönlichen Antrieb einiger die sich allen Widrigkeiten zum Trotz noch dem Leistungssport widmen. Der Sport ist hier ein Spiegelbild der Gesellschaft.

  50. 10.

    Mit dem Breitensport fängt es an. Aber vergessen Sie nicht, das alle Olympioniken aus dem Breitensport hervorgegangen sind. Und hier geht es darum, dem Trainernachwuchs ( der sich im Amateursport sowieso keine goldene Nase verdienen kann ) eine vernünftige berufliche Perspektive zu bieten. Also bitte keinen Futterneid schüren.

  51. 9.

    .....wieso setzen Sie die SportlerInnen in Anführungszeichen?

    Jetzt zum Artikel: wenn die Politik bestimmte Erwartungen hat, dann muss sie auch die passenden Rahmenbedingungen dafür schaffen. Wenn diese nicht vorhanden sind, braucht man sich dann auch über das Ergebnis nicht wundern.

  52. 8.

    Wenn jemand wissen möchte, wie Förderung und Entwicklung im Breitensport funktionieren, dann sollte man sich den Sport in der DDR anschauen. Ungebildete werden sofort vom Doping reden, das war es aber nicht. Sportförderung und gute Bezahlung der Trainer ist Sache des Bundes, dort wird das Geld aber lieber für andere, doch sooo wichtige Dinge ausgegeben und dann wundern wir uns. Die Prioritäten werden eben anders gesetzt.

  53. 7.

    Was nützt es alles Geld in den Breitensport zu stecken? Und die Talente die dort entdeckt wurden, wie soll es mit denen weitergehen? Ich denke aus einem Talent zu einem Spitzensportler ist noch ein langer Weg und da spielt auch Geld eine Rolle.

  54. 6.

    Ganz schön kurz gedacht.
    In den Vereinen fehlen doch im Breitensport auch die Trainer und der Nachwuchs. Und wenn die guten Trainer gehen, weil sie woanders von ihrem Beruf leben können, fehlt es an Siegen und damit ein Popularität und damit an Werbung und damit ein Nachwuchs auch im Breitensport.

  55. 5.

    Als Spitzensportler wird Mensch vielleicht reich, oder auch nicht.

    Aber sehr oft erwerbt Mensch interessante gesundheitliche Probleme (Gelenkverschleiß, usw usf) die ein Leben lang bleiben.

    Über ein Verbot etliche Sportarten wäre nachzudenken, alles mit Schießen, mit unschuldige Pferde usw usf

  56. 4.

    Grundlegend ist das richtig. Jedoch profitiert der Breitensport ebenfalls von guten Profitrainern. Bzw. einer guten Trainersituation insgesamt. Es fehlt, wie so oft, der Rundumblick.

  57. 3.

    Sehr gut geschrieben. Ich würde den "SportlerInnen" jedoch empfehlen, Influencer zu werden, wenn denen Präsenz in Social Media so wichtig ist, wie ich den Eindruck habe. Und Trainer sollten von den Klubs bezahlt werden, deren Sportler sie trainieren.

  58. 2.

    Tja, während zu ehem. DDR-Zeiten die Sportförderung ganz groß geschrieben wurde - wovon bis nach der Wende profitiert wurde - geht diese Förderung heutzutage langsam den Bach runter. Und wenn doch Athleten dank ihrer Trainer Erfolge feiern, ist es kein Verdienst der heutigen Sportförderung unserer Regierenden. Ohne Förderung und Anerkennung, keine Erfolge. Lange ist es her, dass z.B. unsere Kanuten an der geeigneten Regattastrecke in Grünau trainiert haben. Es wird soviel Geld in sinnlose Projekte investiert, doch für den Sport, der gerade auch unseren Kindern zugute kommt, sind keine Mittel vorhanden. Eigentlich eine Schande...

  59. 1.

    Gähn. Alle vier Jahre das gleich gejammer. Dann sollen die Sportler sich normale Jobs suchen. Das Geld gehört in den Breitensport, nicht in die Spitzenförderung! Ich dachte es geht um Sport und nicht um den Medalienspiegel.....

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