Fußball-Bundesliga - Abstiegsbedrohte Unioner empfangen schwächelnde Leipziger

Do 30.01.25 | 16:23 Uhr
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Steffen Baumgart, Trainer des 1. FC Union Berlin (Quelle: IMAGO / Oliver Ruhnke)
Bild: IMAGO / Oliver Ruhnke

Flutlichtspiel an der Alten Försterei: Der 1. FC Union empfängt am Samstagabend (18:30 Uhr) RB Leipzig in Köpenick. Die Sachsen reisen mit Champions-League-Frust an, Union-Trainer Baumgart will "das Ganze anzünden".

Fakten zum Spiel

  • Der aktuelle 14. Platz ist die bislang schlechteste Saisonplatzierung für den 1. FC Union
  • Die Eisernen stellen die ungefährlichste Offensive der ganzen Liga (Tiefstwerte: 16 Tore, 15 Großchancen, 15 Schüsse pro Tor)
  • RB Leipzig traf in Gastspielen bei Union im Schnitt zwei Mal (zehn Tore in fünf Duellen) - bei keinem anderen Erstligisten haben die Sachsen eine höhere Trefferquote
  • Aber: Drei der vergangenen vier Heimspiele haben die Berliner gegen die Leipziger mit 2:1 gewonnen (in der Vorsaison mit 0:3 verloren)
  • RB Leipzig wartet in der Bundesliga seit drei Partien auf einen Sieg (zwei Remis, eine Niederlage)

Die Gegner-Expertin

Dori ist Mitglied der "BrauseCrew Berlin", einem Zusammenschluss von 19 Exil-Leipzigern und RB-Anhängern, der im September 2014 gegründet wurde - ausgerechnet im Stadion An der Alten Försterei.

Die sportliche Situation in Leipzig

RB Leipzig ist stark in die Bundesliga-Saison gestartet (sechs Siege, zwei Unentschieden), hat zuletzt aber etwas geschwächelt und nur einen Sieg aus den zurückliegenden fünf Liga-Partien geholt (zwei Niederlagen, zwei Remis). Mit 32 Punkten belegt das Team von Trainer Marco Rose aktuell den fünften Platz der Bundesliga.

"Es ist bislang eine durchwachsene Saison", meint so auch RB-Fan und Exil-Leipzigerin Dori von der "BrauseCrew Berlin". "Man muss aber auch in Betracht ziehen, dass wir gerade zum Ende der Hinrunde maximal viele Verletzte hatten – und auch Schlüsselspieler. Die Spieler waren einfach durch und überspielt."

In der Champions League mussten die Sachsen nach sieben Niederlagen aus acht Spielen die Segel streichen. Zum Abschluss setzte es am Mittwochabend eine 0:1-Pleite bei Sturm Graz. Im DFB-Pokal ist RB dagegen noch im Rennen, trifft Ende Februar im Viertelfinale auf den VfL Wolfsburg.

Auf diese Spieler sollte Union besonders achten

Das 21-jährige Offensivtalent Xavi Simons ist nach überstandener Sprunggelenksverletzung wieder Teil des Leipziger Aufgebots – und direkt wieder ein Dreh- und Angelpunkt im RB-Angriff. In den vier Liga-Spielen seit seiner Rückkehr sammelte Xavi vier Scorer-Punkte (zwei Tore, zwei Assists). Trotzdem meint RB-Fan Dori: "Ich finde, dass Xavi nach der Verletzung noch etwas platt wirkt."

Der deutsche Nationalspieler und Leipziger Verteidiger David Raum sei ihrer Ansicht nach "gut zurückgekommen", nachdem er ebenfalls länger mit einer Sprunggelenksverletzung ausgefallen war. Und auch Willi Orban und Amadou Haidara seien wichtige Puzzleteile im Leipziger Mannschaftsgefüge.

Das bewegt die RB-Fans

"Die Stimmung ist gemischt. Manche finden, Marco Rose sollte gehen. Andere sagen, er muss auf jeden Fall bleiben", sagt Dori über die gemischte Gemütslage unter den RB-Fans.

Außerdem sorgte am Donnerstag auch Xavi für Gesprächsstoff: So wurde bekannt, dass Leipzig den niederländischen Nationalspieler fest von Paris Saint-Germain verpflichtet hat. Für eine vereinsinterne Rekordsumme in Höhe von rund 50 Millionen Euro [sportschau.de].

"Ich finde, das ist sehr viel Geld für einen jungen Spieler, der in den letzten Spielen nicht gut performt hat. Er hatte in dieser Saison natürlich ein paar sehr gute Spiele, ist meiner Wahrnehmung nach aber nicht auf dem Niveau der Vorsaison", meint Dori. "Zumal es ja heißt, dass er im Sommer dennoch wechseln könnte, falls wir uns nicht für die Champions League qualifizieren sollten." In diesem Szenario sieht Dori die Gefahr eines "Negativgeschäfts".

Das sagen die Trainer

Steffen Baumgart (1. FC Union Berlin): "Wir spielen zu Hause, wir wollen das Ganze anzünden."

Marco Rose (RB Leipzig): Die Pressekonferenz fand zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dieses Artikels noch nicht statt.

So könnte Union spielen

Auf der Pressekonferenz am Donnerstag kündigte Unions Cheftrainer Steffen Baumgart an, dass Stamm-Torhüter Frederik Rönnow vor seinem Comeback steht.

Der 32-Jährige hatte sich Mitte Dezember eine Blessur am Ellenbogen zugezogen und war fünf Spiele in Serie ausgefallen. "Er hat alles mittrainiert. Die Chancen stehen sehr gut, dass er beginnen wird", so Baumgart. Zuletzt war Rönnow von Alexander Schwolow vertreten worden.

Die mögliche Startelf der Eisernen: Rönnow - Doekhi, Vogt, Diogo Leite - Trimmel, R. Khedira, Skov, Kemlein, Schäfer - Jordan, Hollerbach

Die Prognose

Der Tipp der Gegner-Expertin: "Das Spiel wird anstrengend und holzig", prophezeit Dori. "So ansehnlich wird das wahrscheinlich eher nicht. Erfahrungsgemäß sind die Spiele bei Union immer recht eng. Ich tippe auf einen 2:1-Auswärtssieg für Leipzig."

Der Redaktionstipp: Leipzig schießt sich in Berlin den CL-Frust von der Seele - Union muss eine 1:3-Heimniederlage hinnehmen.

Sendung: DER TAG in Berlin & Brandenburg, 30.01.2025, 18 Uhr

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6 Kommentare

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  1. 6.

    Sehe ich anders. Der Verein steht hinter diesem Weg. Natürlich wollen wir uns dauerhaft oben etablieren, ohne die doch einmalige Fankultur aufzugeben. Das bisschen Spezielle erhalten, das Union von anderen Vereinen unterscheidet.

    Personelle Wechsel, auch Turbulenzen, gehören dazu. War in Liga 2 und 3 auch nicht anders. Wenn das Vertrauen fehlt oder der Trainer selbst nicht mehr von sich überzeugt ist, gibt es keine Alternative.
    Ob Baumgart die richtige Wahl war, muss sich erst noch zeigen. Es ist zu früh,das nach 4 Spielen zu bewerten. Genau so, ob Heldt ein Fehlgriff war.

    Aber Du hast schon Recht: die das schon jetzt mit absoluter Gewissheit behaupten, dürften eher Eventis sein.
    Denen fehlt der lange Atem.
    Die AF war jedenfalls auch ohne Eventis dicht besetzt…

  2. 5.

    Aber der Verein steht ja auch nicht mehr so richtig hinter diesem Weg. Sonst würden sie ja jetzt nicht alle Nase lang die Trainer austauschen, nur weil es nicht nach oben geht. Und dass auf allen Seiten die Ansprüchen steigen, wenn man erstmal Erfolg hatte, war doch klar Das ist bei jedem Verein so und da ist Union mit seinen Anhängern halt auch nur ein ganz normaler Club, der den Gesetzen des Profifußballs folgt. Da trennen sich jetzt auch die wahren Fans von den Eventies, die zuletzt zahlreich zu Union gekommen sind.
    Alles Gute für Euch Samstag Abend, wird schon.

    Blauweiße Grüße

  3. 4.

    Ich frage mich immer, wer sich verändert hat.
    Auf jeden Fall eine Reihe von Fans.
    Anfangs gab es übereinstimmend die Auffassung, BL, CL zu genießen.
    Und immer wurde gesagt: wenn wir absteigen, halb so schlimm. Die Erfolge kann uns keiner nehmen.
    Und nun wird geklagt und verurteilt und und und.
    Zingler, Fischer, Ruhnert und andere haben immer gesagt, dass der Weg nach oben steinig wird, es Rückschläge geben wird. Bitte daran erinnern und weiter ohnexVerurteilungen hinter der Mannschaft stehen.

  4. 3.

    also z.Zt. ist sogar beim "Schwächeln" Union besser als Leipzig und damit: GRATULATION, hier hat Union deutlich bereits gewonnen,
    im Moment bleibt einen nur Satire oder:
    .....Mensch Union, wie haste dir verändert ......

  5. 2.

    Ich befürchte dass der freie Fall für Union weitergehen wird.
    Mein Mitleid wird sich aber in Grenzen halten.
    1:4 mein Tip

  6. 1.

    Glückwunsch Susanne, wenn allet klar jeht darfste in Xjahren in westen fahren. Champions League, watn sonst, wa?