"Vertical Farming" - Wenn Salat und Erdbeeren übereinander wachsen statt nebeneinander
Platzsparend soll der Pflanzenanbau der Zukunft sein. Beim "Vertical Farming" wachsen Salate, Erdbeeren und Kohl zum Beispiel in Säulen übereinander gestapelt. Jonas Pospesch hat sich das vertikale Prinzip des Anbaus in Lübbenau zeigen lasssen..
Im Keller des Landwarenhauses in Lübbenau (Oberspreewald-Lausitz) stehen mehr als ein Dutzend weißer, anderthalb Meter großer Plastiksäulen. Aus kleinen, runden Öffnungen an den Säulenwänden sprießen grüne Pflanzen. Salate, aber auch Kohl und Erdbeeren. Der Keller ist taghell erleuchtet, da um jede Säule vier LED-Lampen hängen. Pumpen befördern Wasser mit Düngemittel in die Plastiktürme.
"Alle 15 Minuten wird die Nährstofflösung hoch gepumpt und rieselt dann an den Wurzeln herunter für etwa drei bis fünf Minuten." Dadurch werde die Pflanze versorgt, den Rest der Zeit hängen ihre Wurzeln in der Luft und haben dadurch Zugang zu Sauerstoff, "was das Wachstum nochmal beschleunigt", erklärt der Geschäftsführer vpn "Landware", Steven Raabe.
Weniger Fläche und Wasser nötig
Das System spare 90 Prozent Anbaufläche im Vergleich zum konventionellen Anbau und auch Wasser, erklärt Raabe.
Die Anlage im Keller benutzt er, um Pflanzen zu ziehen, die er auf der grünen Woche zeigen kann. Der hauptsächliche Anbau soll in einem ehemaligen LPG-Gewächshaus in der Nähe passieren. Im Gewächshaus fehlt aber noch die Heizung, deshalb ist es den Pflanzen dort aktuell zu kalt.
Pflanztürme für jedermann
Die Pflanztürme können auch privat zu Hause genutzt werden, erklärt Raabes Mitarbeiter Dorion de Gobeo: "Am besten hast Du einen Balkon oder einen freien Raum mit gutem Licht, dann braucht man nur noch Dünger", erklärt er. Dadurch könne man als Verbraucher Transportkosten für seine Lebensmittel sparen und habe darüber hinaus frisches Essen zu Hause.
Sendung: Antenne Brandenburg, 18.01.2023, 15.42 Uhr