Ermittlung des Versiegelungsgrades -
Die Antwortfristen für das "Schwammstadt"-Konzept der Stadt Cottbus sind abgelaufen. Das hat der rbb auf Nachfrage vom Cottbuser Wasserversorger, der Lausitzer Wasser GmbH (LWG) erfahren. Kunden, die noch nicht geantwortet haben, bekommen dennoch etwas mehr Zeit, so eine Sprecherin.
Die LWG hatte in den vergangenen Wochen Schreiben an Grundstücksbesitzer in der Stadt verschickt und diese gebeten anzugeben, wie hoch der Versiegelungsgrad auf den Grundstücken ist - wie viel Fläche also von Gebäuden, Pflaster oder Straßen bedeckt ist.
Die Rücklaufquote sei gut, so eine LWG-Sprecherin. Rund 10.500 Kunden seien angeschrieben worden - 75 Prozent hätten geantwortet. Trotz der abgelaufenen Fristen habe der Wasserversorger den übrigen Haushalten Erinnerungsschreiben geschickt und wartet nach eigenen Angaben auf weitere mögliche Antworten.
Kostenersparnis durch Regentonnen
Der Versiegelungsgrad aller anderen Grundstücke war bereits durch Luftaufnahmen ermittelt worden. Auch die Versiegelung der Privatgrundstücke war dabei untersucht worden. "Wir sehen damit aber nicht, ob und wie der Kunde sein Regenwasser entwässert, also ob er es zurückführt in die Abwasserleitung oder ob er damit seine Tomaten gießt", so die Sprecherin. Grundstücksbesitzer, die beispielsweise Regentonnen verwenden, konnten das in den Fragebögen angeben.
Kunden, die den Fragebogen ausgefüllt haben, können auf niedrigere Abwassergebühren hoffen. Auf Basis der nun erhobenen Daten wird eine neue Gebührendordnung für Cottbus erstellt. Wer dafür sorgt, dass das Regenwasser nicht in die Kanalisation gelangt, zahlt weniger.
Regenwasser soll in der Stadt bleiben
Die LWG verfolgt damit ihr sogenanntes "Schwammstadt"-Konzept, bei dem möglichst viel Regenwasser in der Stadt gehalten werden soll. Derzeit landet das Regenwasser meist in sogenannten Mischwasserkanälen. Darin sammelt sich das Abwasser und wird gemeinsam mit dem Regenwasser zur Kläranlage geleitet.
Das aufbereitete Wasser wird dann in die Spree gegeben und gelangt über die Havel und die Elbe schließlich in die Nordsee.
Aufgrund der zahlreichen trockenen Sommer der letzten Jahre und des Wassermangels in der Lausitz will die LWG das Regenwasser einerseits in der Stadt halten, um das Grundwasser anzureichern - andererseits um der Hitze in der Stadt entgegenwirken.
Sendung: Antenne Brandenburg, 21.07.2023, 06:30 Uhr