Bernau - Nun soll Eierklau gegen den Taubenkot im Fahrradparkhaus helfen

Mo 13.11.23 | 20:10 Uhr
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Eine Taube steht auf einer Stange im Fahrradparkhaus Bernau neben einem Fahrrad voller Taubenkot (Quelle: dpa/Patrick Pleul).
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 13.11.2023 | Lucia Heisterkamp | Bild: dpa

Etwa zehn Kilo Taubenkot werden wöchentlich im Fahrradparkhaus in Bernau entfernt. Seit Jahren versucht die Stadt, das Problem in den Griff zu bekommen. Nun werden den Tieren die Eier weggenommen.

Um das langjährige Taubenproblem im Fahrradparkhaus am Bahnhof in Bernau (Barnim) zu lösen, versucht die Stadt nun die Zahl der Tauben durch das Einsammeln von Taubeneiern stabil zu halten. Wie Bürgermeister André Stahl (Linke) am Montag dem rbb sagte, ist die Geburtenkontrolle eine "innovative Lösung", mit der die Stadt versuchen will, die Population ein Stück weit in den Griff zu bekommen.

Um die Methode umzusetzen, wurde ein Taubenschlag gebaut. Drei Etagen des Treppenhauses wurden dafür für Besucher gesperrt. Diese Nester werden regelmäßig von ehrenamtlichen Helfern kontrolliert. Sie nehmen den brütenden Vögeln einen Großteil ihrer Eier weg und ersetzten sie durch Attrappen. Etwa 700 Eier konnten die ehrenamtlichen Helfer im vergangenen Jahr einsammeln. Das heißt: 700 Taubenküken weniger.

Zehn Kilo Taubenkot pro Woche

Etwa fünfmal die Woche besuchen die ehrenamtlichen Helfer, wie auch Susanne Hegewald, zum Füttern und Eier-Tauschen das Fahrradparkhaus. Zudem entfernen sie jede Woche bis zu zehn Kilo Taubenkot aus dem Vogelhaus. "Die Tauben haben hier regelmäßig ihr Futter, die wissen, hier ist es schön, hier ist es geschützt, hier werden sie brüten", sagte Hegewald dem rbb. Es den Tauben im Parkhaus so gemütlich zu machen, klingt erstmal seltsam - schließlich sind die Tauben im Fahrradparkhaus für viele Bernauer ein Ärgernis. Vor allem, wenn sie ihren Kot auf den Rädern hinterlassen.

Ehrenamtliche Helferin sammelt Taubenei
Susanne Hegewald beim Eiertausch | Bild: Brandenburg Aktuell

Schon lange bemüht sich die Stadt, die Taubenschwärme rund um den Bahnhof einzudämmen. Zuletzt sollte ein Wanderfalkenpaar die lästigen Vögel vertreiben. Auch Nistzellen wurden bereits aufgestellt, mit dem Ziel den Tieren alternative Schlaf- und Brutplätze an Stelle der bisher genutzten Nischen im Parkdeck anzubieten. Im Fahrradparkhaus wurde zudem ein Verschlag für die Tiere errichtet, damit sie sich nicht im Abstellbereich der Räder aufhalten. Dafür wurde auf dem Dach des Fahrradparkhauses ein "Taubeneinflug" installiert. Trotzdem bleibt das Fahrradparkhaus verdreckt.

Maßnahmen kosten bis zu 5.000 Euro im Jahr

Die Maßnahmen kosten der Stadt bis zu 5.000 Euro pro Jahr. Die Vögel einfach auszurotten, verbietet das Tierschutzgesetz. Auch Tierschützer wie Hegewald setzen sich für tierfreundliche Maßnahmen ein. "Der Mensch hat den Tauben einen Brutzwang angezüchtet, jetzt legen die so viele Eier wie Hühner", sagte die ehrenamtliche Helferin. Das sei weder für Tiere noch Menschen gut. "Deswegen wollen wir da gegensteuern."

Nach Angaben der Stadt geht die Taubenpopulation rund um den Bernauer Bahnhof inzwischen wieder leicht zurück. Zudem werden die Tauben regelmäßig geimpft, damit sie keine Krankheiten verbreiten.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 13.11.2023, 19:30 Uhr

Mit Material von Lucia Heisterkamp und Eva Kirchner-Rätsch

8 Kommentare

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  1. 8.

    Hoffentlich wird der Taubenkot - so wie vor Jahrhunderten - nach einer Keimbefreiung als Dünger verwendet? Wäre evtl. sogar eine Einnahmequelle, um die 5000€ pro Jahr zu decken.
    Keine Ironie.

  2. 7.

    Was für ein veralteter Bericht. Das wird schon lange so gemacht und das Parkhaus für die Räder wird auch regelmäßig gereinigt.

  3. 6.

    Dir Eier werden laut Bernau live schon seit min.1 Jahr entfernt. Da die nicht erheblich hilft wurde beschlossen ein Falkenpaar anzusiedeln. Dies wird auch im Bericht erwähnt. Die steht auch schon seit einigen Monaten fest, wie hier jedoch der aktuelle Stand ist wird nicht erwähnt.

  4. 5.

    "innovativ"...ja, von dieser Methode hört man zum ersten Mal.

  5. 4.

    Danke für den Beitrag. Die Methode ist auf alle Fälle einen Versuch wert. Gern einen jährlichen Beitrag zum Erfolg, als Erfahrung für andere.

  6. 3.

    Wahrscheinlich weil Eier wegnehmen teurer ist als Kot wegputzen und das Budget immer kurzfristig geplant wird.

  7. 2.

    Frage:
    warum wurde das nicht schon längst gemacht anstatt jahrelang diese hohen Ausgaben zu zahlen??

  8. 1.

    Würde sich angesichts der Reinigungskosten nicht eine "Schleuse" an der Ein-, Ausfahrt und die Sicherung von Gebäudeöffnungen mit Drahtgeflecht, gibts ja auch in optisch vertretbarer Form, mittelfristig rechnen?
    "Im Fahrradparkhaus wurde zudem ein Verschlag für die Tiere errichtet, damit sie sich nicht im Abstellbereich der Räder aufhalten." ... fehlt noch das Aufstellen von Schildern für die Tauben, damit die den Verschlag auch finden ....

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