Großes Angebot - Mehr als 10.000 Ausbildungsplätze in Brandenburg sind unbesetzt

Mo 03.03.25 | 10:11 Uhr
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Symbolbild: Ein Auszubildender arbeitet am 11.06.2020 an einer Drehbank in der Ausbildungswerkstatt der PCK-Raffinerie in Schwedt. (Quelle: dpa-Zentralbild/Christophe Gateau)
Audio: Antenne Brandenburg | 03.03.2025 | O-Ton Christian Henkes | Bild: dpa-Zentralbild/Christophe Gateau

In Brandenburg gibt es laut der Regionaldirektion der Bundesagentur für Arbeit derzeit gute Chancen auf einen Ausbildungsplatz. Demnach sind derzeit 10.500 Ausbildungsstellen frei. Gleichzeitig suchen 8.300 junge Menschen nach einem Ausbildungsplatz.

Agentursprecher Christian Henkes sagte dem rbb, die Unternehmen suchten händeringend nach Auszubildenden. "Das Angebot an Ausbildungsstellen in Brandenburg ist sehr groß."

Nicht immer lägen die Ausbildungsplätze aber direkt vor der eigenen Haustür. Deshalb müssten Auszubildene dazu bereit sein, eine gewisse Strecke zu fahren, so Henkes.

Auch Berlin sucht Auszubildene

Einige Unternehmen und Dienstleistende sind inzwischen auf unkonventionelle Methoden umgestiegen, um Auszubildene anzuwerben. Die Brandenburger Polizei etwa veröffentlichte im vergangenen Oktober einen Rap-Song. "Um unsere primäre Zielgruppe der Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erreichen, müssen wir uns am Puls der Zeit orientieren", erklärte die Polizeihochschule Oranienburg damals.

Auch in Berlin sind auf der Webseite der Bundesagentur für Arbeit [arbeitsagentur.de] derzeit rund 4.900 Ausbildungsplätze in verschiedensten Branchen ausgeschrieben.

Sendung: Antenne Brandenburg, 03.03.2025, 9:15 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Das ist nicht Ihre Sache, daß ist allein die Entscheidung der Jugendlichen und das geht Sie auch nichts an.

  2. 26.

    Wenn man dem Link der Arbeitsagentur folgt, kann man sehen, dass von den knapp 5000 freien Ausbildungsplätzen die Bereiche "Verkauf, Handel, Büro" knapp 40% ausmachen. Es geht also in erster Linie nicht um das klassische Handwerk mit frühen Arbeitszeiten, Schmutz, Lärm und dergleichen mehr. Aus meiner Sicht ist es eine Frage der Attraktivität und Perspektive in diesem Bereich um hier Azubis zu finden. Der Arbeitsmarkt ist halt auch "nur ein Markt" mit entsprechenden Gesetzten: desto attraktiver das Angebot desto höher die Nachfrage!

  3. 25.

    Das liegt wohl eher daran das keiner im Handwerk arbeiten möchte.

  4. 24.

    Alle werden auf Gymnasium und Studium getrimmt. "Einfach " arbeiten will keiner mehr. Da läuft auch in der Berufsberatung und -Vorbereitung so einiges schief in Deutschland.

  5. 23.

    Schulbusse fahren nur, wenn keine Ferien sind. Mopedschein ist eine Alternative, kostet aber erstmal Geld. Was Ihre Ansicht zu wo man sich niederlässt betrifft, schlagen Sie also vor, Vermehrung sollte nur in der Nähe von Bahnhöfen stattfinden dürfen. Wissen Sie was (!?), die Bahnhöfe hatten wir, bis irgendeine weltfremde Regierung erlaubte, Strecken stillzulegen, den Güterverkehr in die Hände von Schenker zu legen und somit von der Schiene auf die Straße. Die verbliebenen Bahnhöfe sehen nur noch alle 2 Stunden einen Personenzug, nicht mehr stündlich. Meine Urgroßvater hatte vor 100 Jahren einen Marktstand in der Lindenhalle in Berlin, war per Zug in exakt 1 Stunde dort, davon können wir heute nur träumen. Soviel Fortschritt ist unerträglich oder lächerlich, wie man es sieht.

  6. 22.

    Unser Sohn hat mir einen Recht guten Zeugnis vor vier Jahren gesucht. Anrufe bei 30 Betrieben, zehn davon haben sich eine Bewerbung schicken lassen, von denen hat genau EINER reagiert. Einladung zum Gespräch, Probearbeiten, Ausbildungsvertrag, jetzt ist er fertig und wurde übernommen. ABER: Den anderen neun Betrieben war die Bewerbungsmappe nicht einmal eine Eingangsbestätigung wert! Und die Bewerbung war top, die Motivation hat gestimmt. Bei telefonischer Rückfrage kam dann sowas wie achja...da war ja was... ach nee, das passt uns doch nicht . Das mit dem Desinteresse haben wir also ebenso erlebt. Natürlich ist der Rat, weiterhin die Initiative zu ergreifen, definitiv richtig.
    Zur Thematik der Erreichbarkeit von Lehrstellen auf dem flachen Land: bei bestimmten Arbeitszeiten kommt man früh gar nicht erst vom Dorf weg, um irgendeinen Zug zu erreichen. Der Vergleich mit früher ist dabei -wie bei vielen anderen Themen auch - nicht wirklich hilfreich.

  7. 21.

    Die Deutschen haben keine Lust, vielleicht zu wenig Geld und zu viel Arbeit und die Ausländer will keiner. Dann kommt das dabei raus.

  8. 20.

    Es kein Wunder, dass die fitte Jugend sich da absetzt.

  9. 19.

    Immer sind die Anderen schuld. Wer Kinder will oder hat, macht sich rechtzeitig Gedanken wo er/ sie sich niederlässt....das ist Daseinsvorsorge.
    Auch in Berlin sind die jeweiligen Berufsschulen für manche Azubis quer durch die Stadt. Eineinhalb Stunden sind keine Seltenheit und auch hier fällt der Bus/ die Bahn häufig aus.
    Es hat ja nicht jedes Dorf eine Sekundarschule, irgendwie kommen die Jugendlichen ja auch zur Schule, wieso dann nicht zur Ausbildung zumal sie dann auch z B. Mofa fahren können.

  10. 18.

    Zeugnisse sind das eine, im persönlichen Gespräch überzeugen das andere. Vielleicht sollten Sie da bei Ihrer Tochter ansetzen? Bewerbungscoaching kann sich wirkliche lohnen, auch für später. Man muss nicht immer die besten Noten haben, man muss aber von seiner Person überzeugen können.

  11. 17.

    10 km vom nächsten Bahnhof ? Ups, na dann ….. war und ist bei mir nicht anders ……und ?
    Züge nach Paris ? Ja, gibt auch Fluglinien nach Mallorca ……
    Können wir natürlich abschaffen für Kleckerstrecke in Kleckerstadt …. ? Einfach mal nachfragen bei de Leuten, ob die das auch so sehen und lieber dafür zahlen.

  12. 15.

    Wie haben Sie nur vor wieviel Jahren auch den Weg zur Arbeit/Ausbildung geschafft ? Bei mir war es früher weder zur Ausbildung noch zur Arbeit besser als jetzt.

  13. 14.

    Dass es in Brandenburg Dörfer gibt, die mehr als 10 km von jedem Bahnhof entfernt sind wissen Sie? Dass da permanent Fahrräder geklaut oder demoliert werden, wissen Sie? Dass die Bahn in Sachen Pünktlichkeit nicht gerade den besten Ruf hat, wissen Sie? Dass auf vielen Strecken der Bahn Bauarbeiten stattfinden und Züge ausfallen, wissen Sie? Nee, anscheinend nicht! Ich habe hocherfreut zur Kenntnis genommen, dass wieder mehr Züge nach Paris und Breslau fahren, das ist toll, denn genau dorthin wollen 16jährige zur Lehre! Wer braucht schon Regionalverkehr!? Es gibt Rufbusse, auch toll, weil kein Fahrplan und wenn ausgebucht, tja Pech! Schönen Dank auch!

  14. 13.

    Wir haben ZU WENIG Migration!- Die Wirtschaftsleistung Deutschlands sinkt nicht wegen falscher Politik. Sie sinkt wegen fehlenden Arbeitskräften. Ich liebe mein Brandenburg und es tut immer mehr weh, diese rückwärtsgewandte und absolut schädliche Ideologie der gesichert Rechtsextremen zu sehen.

  15. 12.

    Für Azubis-auch Minderjährige-- die länger als 2 Stunden täglich pendeln müssten und deshalb eine Wohnmöglichkeit brauchen gibt es die BAB --die, anders als das Bafög- nicht zurückgezahlt werden muss.
    Zitat Ausbildung.de
    Die Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) ist ein staatlicher Zuschuss der Bundesagentur für Arbeit für Auszubildende. Sie richtet sich an Azubis, die nicht mehr zu Hause wohnen und deren Ausbildungsvergütung nicht für den Lebensunterhalt reicht. Dazu zählen zum Beispiel Miete, Verpflegung und Fahrtkosten.

    Diese Voraussetzungen musst du auf jeden Fall erfüllen:
    Du hast einen abgeschlossenen Ausbildungsvertrag.
    Du machst eine Ausbildung in einem anerkannten Ausbildungsberuf.
    Du lebst in einer eigenen Wohnung.

    Bist du noch unter 18 Jahren alt, gibt es noch eine wichtige Sondervoraussetzung:
    Deine Ausbildungsstelle muss so weit von deinem Elternhaus entfernt sein, dass Pendeln nicht zumutbar ist Einkommen Eltern!

  16. 11.

    Nagut, jetzt mal die vlt. schlechte Anbindung in Brandenburg an den ÖPNV ausser acht gelassen. Wie schon einige geschrieben haben, auch in Berlin war man gerne mal eine Stunde pro Richtung unterwegs zur Ausbildungsstätte- oder Berufsschule. Liegt es eventuell eher daran, dass viele Azubi Stellen in Bereichen frei sind, die schon immer unbeliebt waren wegen z.B. Arbeitszeit, Lohn, Ansehen usw.? Fleischer, Bäcker, Frisör fällt mir spontan ein, waren gefühtl noch nie Favoriten.....Und ja, in diesen Branchen muss man sich was einfallen lassen, junge Leute für den Beruf zu begeistern. Auf jeden Fall wäre es gut, in die Schulen zu gehen und Berufe vorzustellen- was auch schon geschieht- und unbedingt weiter die Ausbildungsmessen anbieten, damit die jungen Leute sich informieren können, und ggf. schon gleich die Bewerbung dort abgeben können.

  17. 10.

    Meine Tochter sucht seit über 1 Jahr. Sicher, sie zählt nicht zu den Besten ihres Jahrgangs. Aber viele Firmen suchen dringend Auszubildende, sind aber irgendwie auch für diese nicht bereit. Es erfolgen keine Antworten auf Bewerbungen, auf Gespräche, auf Probearbeitstage. Praktikum gibt es nicht - bietet tatsächlich niemand an.
    Die Anbindung an das Netz der Öffis ist gruselig, wenn man auf dem Land wohnt. Eine Wohnung kann sich kein Azubi leisten, ein Auto auch nicht. Vermittlungsangebote der Arbeitsamtes passen oft nicht und enthalten sogar zwielichtige selbst zu bezahlende "Ausbildungsstellen" ohne Vergütung.
    Es ist für unsere Jugend wirklich nicht einfach, auch für die, die wollen! Sicher, Ausbildungsjahre sind keine Herrenjahre, aber das Händeringen der Witschaft, erkenne ich bisher nicht.

  18. 9.

    Blau ist gut - das ist dann die dauerhafte Grundlage für wirtschaftlichen Mißerfolg.
    Ich bin zuversichtlich, dass die Leute es dort nicht lernen, weiter jammern und vom Bund mehr Geld haben wollen...

  19. 8.

    Liegt es an den Wegen oder der Schulbildung? Was die Wege betrifft: ja die Infastruktur in Bbg ist teilweise schlecht. Aber warum schaffen Brand. Azubis nicht das was Azubis in Bayern, im Saarland oder im immer viel gelobten Skandinavien schaffen? Mit dem Rad/ Mofa zur Bushaltestelle/ Bahnhof und dann weiter. Monatskarten sind erschwinglich. Nicht schön im Schneeregen aber eine Investition in die eigene Zukunft.
    @ 3 ja ich bin auch in den 70ern von meinem Untermietzimmer in Reinickendorf 90 Min mit der BVG zur PH nach Lankwitz gefahren. Hin und zurück also3 Stunden Lese- und Lernzeit - prima . Ich fand es viel besser als meine Schulzeit in Schweden. Dort 6 km mit Rad vom Dorf zur Landstr bei jedem Wetter, dann mit Bus ( 1mal täglich hin und retour) in die Stadt. Bei Schneesturm auch mal auf den Matten in der Turnhalle übernachtet.
    Wenn ich die Jugendlichen an den S-Bahnhöfen z.B. in O- burg sehe, dann glaube ich allerdings, dass es ein Bildungs- und Haltungsproblem ist

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