Palast der Republik - Längst abgerissen - aber gestritten wird bis heute

Fr 17.05.24 | 12:09 Uhr | Von Julian von Bülow
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Archivfoto / Berlin: Blick auf die Statuen von Karl Marx und Friedrich Engels am 10.04.1991.(Quelle:picture alliance/Zentralbild/H.Link)
Video: rbb24 Abendschau | 16.05.2024 | Anke Hahn | Bild: picture alliance/Zentralbild/H.Link

Für die DDR-Führung war der Palast der Republik ein Prestige-Objekt, für viele Bürger Teil ihres Alltags. Im Westen blickte man eher ideologisch auf das Gebäude. Die Diskussion um den Abriss hat in drei Jahrzehnten nie aufgehört. Von Julian von Bülow

  • Wegen Asbestbelastung wird der Palast 1990 geschlossen
  • Denkmalschutz-Vorstoß 1992 abgeschmettert, 1993 Einigung auf Abriss
  • 2008 ist der Abriss vollendet, Eröffnung des Humboldt-Forums 2020
  • Debatte über PdR und Stadtschloss nach wie vor kontrovers

Parlamentssitz, Theater, Bowlingbahn, Restaurant, Ausstellungs-, Konzert- und Parteitagshalle - der Palast der Republik war vieles. Asbestverseucht war er auch. Darüber diskutierte 1990 die DDR-Volkskammer, veranlasste die Palast-Schließung und sinnierte bereits über einen Abriss. Damit begann eine Debatte, die Berlin und Bonn über viele Jahre beschäftigt - bis heute.

Die Meinungen darüber, was man mit dem 1976 fertiggestellten Gebäude hätte machen sollen, gehen Jahrzehnte nach Wiedervereinigung und Palast-Abriss immer noch stark auseinander. Das zeigt auch die Diskussion im Vorfeld der Eröffnung der "Palast der Republik"-Ausstellung am Freitag im Humboldt-Forum - dem Nachfolge-Bau auf dem ehemaligen Palast-Gelände.

Sollte man das historische Berlin wieder aufbauen?

Dass irgendetwas mit dem Palast geschehen muss, ist nach der Wiedervereinigung allen klar angesichts der Asbestbelastung. Noch im Sommer 1992 heißt es von der Bundesregierung, der das Gebäude nun gehört: "Von maßgeblicher Bedeutung für diese städtebauliche Neuordnung ist die Frage, ob der ehemalige Palast der Republik erhalten und in eine neue städtebauliche Konzeption integriert werden soll. In diesem Zusammenhang sind weitere Überlegungen anzustellen." Dafür soll es einen Architekturwettbewerb geben.

Im gleichen Jahr gründet sich der Förderverein zur Wiedererrichtung des Berliner Stadtschlosses. Dessen erster Grundstein wurde 1443 gelegt, nach dem Zweiten Weltkrieg war das Schloss jedoch stark beschädigt. 1950 entschied die DDR-Spitze, das Gebäude zu sprengen. 40 Jahre später steht nun der Abriss des Palasts der Republik im Raum.

"Die Debatte um den Palast der Republik ist seitdem geprägt gewesen von eher historisierend argumentierenden Personen, die das historische Bild Berlins wiederherstellen wollten. Auf der anderen Seite waren Menschen, die diese Wiederherstellung als nicht zeitgemäß empfinden und nicht daran glaubten, dass man damit ein historisches Bild wiederherstellen kann", sagt Elke Neumann. Sie kuratierte 2019 eine Ausstellung zum Palast der Republik in der Kunsthalle Rostock und lebt in Berlin.

Palast der Republik in Bildern

Harsche Kritik an Denkmalschutz-Vorstoß

Der Berliner Landeskonservator Helmut Engel dachte 1992 laut darüber nach, ob man den Palast nicht unter Denkmalschutz stellen sollte. Doch daran gab es scharfe Kritik. Die FDP forderte seinen Rücktritt. "Er scheint den Aufgaben, die ihm durch die Wiedervereinigung zugekommen sind, nicht gewachsen zu sein. Denn wie geht man mit den Baudenkmälern einer Diktatur um? Hier geht es um ein System, das der Bevölkerung aufgezwungen wurde und sich seine Denkmäler selbst gesetzt hat", sagte der Berliner Abgeordnete Wolfgang Mleczkowski (FDP) damals dem Sender Freies Berlin. Der Berliner CDU-Fraktionsvorsitzender Klaus-Rüdiger Landowsky sagte, er betrachte den Denkmalschutz für Gebäude aus dem "realexistierenden Sozialismus" als "Sabotage an der Hauptstadtgestaltung".

Für solche Aussagen hat Wolf-Rüdiger Eisentraut kein Verständnis. Er war 1972 leitender Architekt für den Mittelteil des Palastes und das Theater im Palast der Republik. "Der Palast wurde nachträglich symbolisch als DDR-Symbol aufgeladen, was er überhaupt nicht war", betont er gegenüber rbb|24. Es sei ein Haus für Veranstaltungen und Kultur gewesen. Nach dem Mauerfall sei es aber diskreditiert mit den Worten Asbest, billiges Essen und Polithaus. Die SED und FDJ nutzen den großen Saal allerdings regelmäßig für Veranstaltungen, zudem war auch die Volkskammer im Haus untergebracht.

Wolfgang Thierse (SPD), war 1990 Volkskammer-Abgeordneter und saß anschließend im Bundestag. Er erinnert sich gegenüber dem rbb: "In dem großen, modernen Veranstaltungssaal fand immer die Fernsehsendung 'Ein Kessel Buntes' statt." Es habe im Palast Restaurants mit gutem und vergleichsweise günstigem Essen gegeben und Telefonzellen, in denen man gut mit Westverwandten telefonieren konnte. "Es gab Anlass für viele Menschen zu sagen, das ist ein wichtiger Ort", sagt Thierse heute. "Aber ihn im Nachhinein gewissermaßen hochzustilisieren zu einem Objekt von ostdeutscher, von DDR-Identität, das fand ich immer übertrieben, dagegen habe ich mich gewehrt." Heute ist er Mitglied des Stiftungsrates der Stiftung Berliner Schloss.

Amerika-Gedenkbibliothek im Palast der Republik?

Nach dem Denkmalschutzvorstoß 1992 bringt der Berliner Kultursenator Ulrich Roloff-Momin (CDU) die Idee ins Spiel, der Palast könne doch für die Amerika-Gedenkbibliothek genutzt werden. Zudem sei eine Sanierung günstiger als ein Abriss. Doch das Gebäude gehört nicht der Stadt Berlin, sondern dem Bund in Bonn. Und der wollte einen Architekturwettbewerb.

Und so einigen sich am 23. März 1993 Berlins Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) und die Bundesbauministerin Irmgard Schwaetzer (FDP): Der Palast der Republik wird abgerissen. An dessen Stelle soll ein Neubau für das Außenministerium sowie ein Konferenzzentrum entstehen. Doch zuerst muss der Asbest weg. Die Bauarbeiten dazu beginnen aber erst 1998. Währenddessen streiten Politik, Palast- und Stadtschlossbefürworter, was denn nun auf dem Gelände passieren und wer das wie bezahlen soll.

Palast-Bootfahrten in Berlin-Mitte

Im Jahr 2000 riefen Bund und Berlin eine Expertenkommission ins Leben, die Empfehlungen zur Gestaltung des Areals machen sollte. Die legte sie 2002 vor: Die Fassade des Stadtschlosses sollte rekonstruiert werden und darin ein Museum entstehen. Der Bundestag folgte der Empfehlung und besiegelte im selben Jahr den Abriss des Palasts der Republik.

Der Asbest wurde entfernt, übrig blieb der Rohbau des Palastes. Darin gab es eine Zwischennutzung. "Die war geprägt von vielen Kulturinitiativen. Es gab große Ausstellungen in den leeren Räumen, es gab Theaterveranstaltungen und im Keller konnte man Boot fahren", sagt Kuratorin Elke Neumann. Dazu kam parallel die Ideenfindung und die Finanzierungsfindung für das Humboldt-Forum. "Das und die Asbestbeseitigung haben für einen sehr langen Prozess gesorgt", so Neumann.

Der Palast der Republik lebt im Humboldt-Forum weiter

Für Architekt Eisentraut ist es schmerzhaft. "Die obsiegende Gesellschaft hat den kulturellen Wert der Unterlegenen vernichtet", sagt er. So ein ganz klares Schwarz und Weiß und Ost und West zwischen Wiederaufbau des Palasts und Errichtung des Stadtschlosses habe es nicht gegeben, sagt Kunsthistorikerin Neumann. Es waren in der Debatte auch Ostdeutsche präsent, wie etwa Wolfgang Thierse. Er sagt zum vermeintlichen Übertrumpfen des Westens über den Osten: "Mit dieser Lesart kann ich nichts anfangen. Die Asbestbelastung war der Anlass für die Schließung des Palastes."

Dass über den Palast der Republik noch heute diskutiert werde, sei ein Zeichen dafür, dass er besonders war, sagt Neumann. Im Humboldt-Forum seien ursprünglich eigentlich keine Sammlungen gedacht gewesen, die dem Humboldt-Forum selbst gehören. Als zuletzt in Spandau das Lager von Überresten vom Palast der Republik aufgelöst wurde, habe das Humboldt-Forum Inventarstücke übernommen und damit nun doch eine Sammlung. "Insofern lebt er sozusagen im Humboldt-Forum weiter, was ich auf eine Art auch irgendwie sehr charmant finde", sagt Kunsthistorikerin Neumann, "und was sehr viel über so verschiedene Zeitschichten von Palast der Republik und Humboldt-Forum sagt."

Sendung: rbb24 Abendschau, 16.05.2024, 19:30 Uhr

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Beitrag von Julian von Bülow

66 Kommentare

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  1. 66.

    >“ Der Palast der Republik war der richtige Bau am falschen Ort.“
    Eigentlich nicht. Die Stadtplanungen mit dem Palast sahen seinerzeit auch noch viel mehr vor als nur Palast und gegenüber das Staatsratsgebäude, dazwischen Betonwüste als Parkfläche. Die Umsetzung der weiteren Plänen mangelte am wirtschaftlichen Vermögen der DDR.

  2. 64.

    Ggf. über den Prototyp für die "Welthauptstadt Germania", dem martialischen Bau des Reichsluftfahrtministerium, von der DDR wie selbstverständlich als Haus der Ministerien genutzt, heute vom Bundesfinanzministerium, bei ein klein wenig Abmilderung seiner Brutalität durch eine geringfügig andere Innenhofgestaltung ?

    Wäre da nicht ein Aufbrechen dieses bewusst martialistischen Baus an der Ecke Wilhelmstraße / Leipziger Straße - bspw. mit Glas - ein Zeichen gewesen?

    Der Umbau des Kaiserdamms 1938 zur Panzerbahn, die Bäume in ihm an den Rand nach außen gerückt, in der Mitte 12 Spuren, in typischer West-Berliner Manier dann seit den 1950ern die vier Mittelspuren als Kfz-Stellplatz genutzt.

  3. 63.

    Gebäude oder Viertel mit solch einer Bedeutung wurden in Westen definitiv nicht abgerissen. Das Stadtschloss war in Teilen ausgebrannt und hatte auch Bombentreffer erlitten, hätte aber wieder aufgebaut werden können. Ende der 40er gab es sogar noch Veranstaltungen im Schloss. Der Abriss war ideologisch, weil man hier die Idee der sozialistischen Stadt umsetzen wollte. Eine Gleichsetzung mit dem Westen ist schlicht nicht zutreffend. Das letzte mittelalterlich geprägte Stadtviertel, die Fischerinsel lässt sich auch definitiv nicht wieder herstellen und ist für immer verloren.

  4. 62.

    "So nen Abreißfimmel hatte die DDR nun auch nicht."

    Da gab es in der Tat einen gewaltigen Unterschied zw. den Städten, die zur Sozialistischen Bezirkshauptstadt ausgerufen wurden und anderen Städten, an denen dieser Kelch vorbeiging. In diesen anderen Städten ist in der Tat mehr historische Bausubstanz - wenngleich auch jz. lang wider Willen - erhalten geblieben als im vorhergehenden dt. Bundesgebiet. Dort hat die Verbindung von Geld und technisch bestens funktionierenden Abrissbirnen mehr historische Bausubstanz niedergemacht, als durch den 2. Weltkrieg zunichte gemacht wurde.

    Was mich stört ist diese Aufrechnung. In puncto Wertschätzung stadtbildprägender Bausubstanz haben sich beide deutsche Staaten nicht viel genommen. Deshalb unterscheide ich mehr nach Jz. als nach Denjenigen, die jeweils das Kommando führten. Es gibt hervorragende Bauten und es gibt brutale, auf nichts bezogene Bauten. Auch heute noch.

    Der Palast der Republik war der richtige Bau am falschen Ort. ;-

  5. 61.

    Ach gustavo, nicht so schnell aufgeben! Wier könnten das ,,Schloß'' wieder abreißen und eine Grünanlage dafür hinbringen. Sehr viele Berliner und Touristen fänden das schön und erholsam.

  6. 60.

    Bei den Diskussionen um das Schleifen von ehemaligen DDR- Bauten wird, über die ideologische Brücke, der Abriss gerechtfertigt.
    Warum wird über die immer noch stehenden, durch Bundesministerien und andere Behörden genutzten, von den Nazis errichteten Gebäuden nicht mindestens ebenso gerichtet?

  7. 59.

    >“ Es steht für mich für die Provinzialität der DDR, die leider auch nicht davor zurückschreckte wertvolle historische Gebäude abzureißen“
    Das geschah in Westberlin seinerzeit auch nicht. Was wurde da alles abgerissen, um die kühle Moderne der 60er Jahre hinzupflastern inkl. der Stadtautobahnen mitten durch. Die Gesellschaftssysteme unterschieden sich da nicht.
    Wir wollen auch mal festhalten, dass vom Stadtschloss eigentlich nur noch die Außenmauern standen. Das war schlicht nach dem Krieg zerbombt und ausgebrannt. Andere Gebäude mit mit noch heftigerer Vergangenheit wurden ja wieder instandgesetzt und weitergenutzt, weil die eben nicht so kaputt waren. So nen Abreißfimmel hatte die DDR nun auch nicht.

  8. 58.

    Das kann nur jemand sagen, der (wahrscheinlich) nicht im Osten der Stadt geboren und aufgewachsen ist. Ich kenne keinen ehem. "Ost-Berliner", der ihn nicht als das gesehen und genutzt hat, was er war - nämlich als Kultur- und Freizeitstätte und Jedermann.

  9. 57.

    Ein einzelner erhaltener Bau wäre ja noch zeugnisgebend. Die ganzen baulichen Irrtümer der 1970er zu erhalten, wäre allerdings arg verfehlt. Seit den 1980ern herrscht im vorherigen Bundesdeutschland ein Gesellschaftsklima vor, sich der 1970er-Architektur weitgehend und wo immer es geht, zu entledigen. Und das mit gewissem Recht.

    Eine Sanierungsrunde hat es in etlichen Wohngebieten noch gegeben, eine zweite wird nicht mehr kommen, während die eklatanten Fehlgriffe der 1970er zu weiten Teilen beseitigt wurden. (Abriss von Hochstraßen, Zuschüttung von Fußgängertunneln, Rückbau von Quartiers-teilenden Straßen, in Frankfurt am Main Abriss des Technischen Rathauses u. s. w, u. s. f.)

  10. 56.

    Plattenbauten sind aber im Sommer schön kühl und im Winter warm! Auch hört man die Nachbarn beim Liebe machen. Nicht schlecht oder?

  11. 55.

    Ich stimme Ihnen zu. Den PdR gut zu nutzen wäre heutzutage wahrscheinlich genauso schwierig wie das ICC. Beide waren große Architekturikonen ihrer Zeit. Störend fand ich auch nie den PdR, sondrtn nur diesen unsäglichen Parkplatz davor, diese gruselige Asphaltwüste. Darum fehlte mir da auch was. So wie mir heute in der Umgebung des Humboldtforum sehr viel Grün fehlt. Und auch ein Brunnen. Wenn es nicht der Neptunbrunnen sein kann, dann eben ein anderer. Wichtig ist doch nur, dass viele Menschen an diesem Ort die Stadt gut erleben können. Das habe ich durch Ihre Gedanken noch einmal "gelernt". Und in diesem Sinne: Lasst uns aus diesem Ort - und auch aus dem ICC - etwas machen, wo viele das Leben gemeinsam genießen können

  12. 54.

    Sensibilität gegenüber einer vergangenen Zeit ist immer ein Stück weit nachvollziehbar. Aber diesem zentralen Standort wurde das Gebäude nie gerecht. Es steht für mich für die Provinzialität der DDR, die leider auch nicht davor zurückschreckte wertvolle historische Gebäude abzureißen, die man hätte erhalten können, wie hier und auf der Fischerinsel geschehen. Den Wiederaufbau kann man also durchaus auch als Beseitigung eines historischen Fehlers betrachten!

  13. 53.

    Kein Venedig ohne Rialtobrücke und ohne Markusturm, kein Budapest ohne Parlament und ohne Kettenbrücke, kein Prag ohne Karlsbrücke und Hradschin, kein Hamburg ohne Michaeliskirche und kein Berlin ohne Unter den Linden inclusive ihres Beginns und ihres Endes. Das Brandenburger Tor markiert den Linden-Abschluss, der Verlauf wurde nach der Zerstörung rekonstruiert, nur mit dem Beginn wurde gehadert, das war das Berliner Schloss, was der Straße Unter den Linden den Auftakt gab.

    Ohne diesen Gesamtzusammenhang blieben die Linden ein Torso.

    Anderswo errichtet, würde der Palast bis heute stehen und das hätte auch seine Berechtigung; an der Stelle, wo er war, war er eine krasse Fehlentscheidung. Ob diese Fehlentscheidung die DDR, der vorherige westdt. Staat in den 1970ern traf oder irgendwer anders, ist mir ziemlich gleich.

  14. 52.

    >“ Besonders der Stil von früher, Plattenklotze, find ich pottenhässlich“
    Gibts in der ehemaligen BRD aber auch ohne Ende. Dieses Erbe wäre dann auch nicht erhaltenswert.

  15. 50.

    Das man als ExDDR- Bürger so gar nix machen konnte, war schon krass!
    Der Palast der Republik war schon ein sehr schöner Komplex!
    Die wunderbaren Bilder, der Friedrichstadtpalast war während seines Neubaues da untergebracht!
    Die Restaurants, alles war für jedermann da!
    Wo findet man soetwas heute?
    Kann sich doch der jetzige Staat gar nicht leisten!
    Wir müssen doch Waffen herstellen für einen aussichtslosen Krieg!
    Sieht das niemand?
    Christa Schubert


  16. 49.

    Interessant, wie sich die Zeiten ändern - mal sehen, ob man in 20 Jahren über den auferlegten Neubau des deutschen Zukunftszentrums für europäische Transformation in Halle auch von einem aufgezwungenen Denkmal eines sich selbst feiernden Systems spricht. 200 Millionen Euro für ein Projekt bereitzustellen, dessen Nutzungszweck und Konzeption wenn überhaupt grob umrissen ist, ist eine Schande - ganz zu schweigen vom architektonischen und städtebaulichen Mehrwert...
    Die Ostfassade des Humboldtforums zur Spreeseite zeigt klar, dass es mit der neuen historischen Mitte Berlins nicht weit her ist...da wäre auch der Erhalt der Palastfassade an dieser Stelle ein Akt der Wertschätzung gewesen. Ich fordere: 200 Mio fürs Zukunftszentrum nach Berlin und in einen neuen Palast umlenken!
    Klare Forderung

  17. 48.

    Nicht hübsch kann dennoch bedeuten Zweckmäßig, und das zur Zeit der Enstehung (wie auch das SEZ).
    Ja und manche müssen auch jedesmal wenn sie in einen Spiegel schauen zugeben: Nicht hübsch kann dennoch bedeuten Zweckmäßig!

  18. 46.

    Ich, Jahrgang 1972, habe nur positive Erinnerungen an den Palast der Republik (Bowling, Restaurants, Veranstaltungen).
    Er war für jeden Bürger offen, man kam zusammen und hatte viel Spaß.
    Den Abriß habe ich damals sehr bedauert, man hätte noch viel daraus machen können, wie im ehemaligen Pionierpalast (FEZ Wuhlheide), da hat es doch geklappt. Das mit dem Asbest halte ich schon immer für einen Vorwand, dann hätte man den Fernsehturm und das heutige FEZ auch abreißen müssen.

  19. 45.

    Wie das Stadtschloss wieder aufbauen und die Wippe reinstellen und das Protestcamp und das Kanalschwimmbad (was macht das eigentlich? ;-) - finanziert durch Streichung der Frisörkosten, der Diätenerhöhungen .........
    und schön (siehe ESC o. Wölfe o. Potsdamer Platz) ist ja auch so ....

  20. 44.

    "Plattenklotze" - das Märkische Viertel lag/liegt wo?
    Früher wie heute - im Osten nur hässliche Platte, im Westen (inkl. Berlin)symphatische Modulbauweise.
    Selbst in Skandinavien wurde die Ostdeutsche Bauweise ausgeübt.
    Ich sehe die "Platte" Deutschland- und EU-Weit aufleben.
    Die Verzögerungen liegen wohl eher an einer schmeichelhaften Umschreibung des Gewesenen.

  21. 43.

    Nicht hübsch kann dennoch bedeuten Zweckmäßig, und das zur Zeit der Enstehung (wie auch das SEZ).
    Ja und manche müssen auch jedesmal wenn sie in einen Spiegel schauen zugeben: Nicht hübsch kann dennoch bedeuten Zweckmäßig!

  22. 42.

    Nicht hübsch kann dennoch bedeuten Zweckmäßig, und das zur Zeit der Enstehung (wie auch das SEZ).
    Ja und manche müssen auch jedesmal wenn sie in einen Spiegel schauen zugeben: Nicht hübsch kann dennoch bedeuten Zweckmäßig!

  23. 40.

    Berliner Geschichte wurde durch die Stadtplanung der DDR zerstört und nicht durch den Abriss des Palastes der Republik. Was nach der Bombardierung Berlins stehengeblieben war, hätte noch ausgereicht um eine Ahnung vom alten Berlin zu bekommen. Aber durch den Abriss des Stadtschlosses und, noch schlimmer, der Fischerinsel ist das alte Berlin unwiderruflich verloren gegangen. Das war historisch gewachsene Stadt und nicht die einfallslosen Bauten die die SED in die Berliner Mitte gesetzt hat

  24. 39.

    Ich war damals auch ab und an im PdR und ja, man konnte dort schöne Stunden verbringen. Ich fand auch den Abriss falsch und habe den Verlust dieses Hausen, das auch eine nicht unwichtige geschichtliche Bedeutung für unser Land hatte, bedauert.
    Allerdings finde ich es unangebracht, seinen Ärger oder Frust am Gebäude des Humboldt.Forums auszulassen. Die teils skurrilen und von persönlichen Geschmackseigenheiten geprägten Anwürfe bringen den alten Zustand nicht zurück.
    Ob der Palast heute noch so funktionieren würde, wie damals, bezweifle ich stark. Damals war er was Besonderes und die schönen Stunden zu moderaten Preisen für Gastronomie und Kultur sind schließlich auch Geschichte.

  25. 38.

    Da ist nichts mehr "umstritten". Der Zug ist längst abgefahren und wir beobachten bedeutungslose Nachzugsgefechte.

  26. 37.

    Sie finden diesen monströsen Bau hübsch? Naja, ist wohl Geschmacksache. Es soll ja auch Leute geben, die sich gerne in düsteren Tunneln aufhalten.

  27. 36.

    DANKE für diesen Artikel, tut gut zu lesen....
    denke es wird für die, die dabei waren heute und morgen traurig bleiben, daß es geschehen ist und auch ein Herr Thierse die Aspestvariante für den Abriss nutzte, Gegenbeispiel : ICC
    weites Feld ..........
    aber Diskussionen von heute sind interessant zu lesen, auch dafür mal ein : "gut gemacht rbb"

  28. 35.

    Nicht nur. Das Humboldtforum ist für mich Ausdruck absoluter Phantasielosigkeit. Da wird Preußen rekonstruiert mit langweiliger Schießschartenarchitektur nach Osten.
    Wo sind Angebote auch für junge Leute, kreative und moderne Ausstellungen oder Kulturveranstaltungen. Man geht da ein-/zweimal hin und das war's dann.

  29. 34.

    Berliner Geschichte wurde durch die Stadtplanung der DDR zerstört. Was nach der Bombardierung Berlins stehengeblieben war, hätte noch ausgereicht und eine Ahnung vom alten Berlin zu bekommen. Aber durch den Abriss des Stadtschlosses und, noch schlimmer, der Fischerinsel ist das alte Berlin unwiderruflich verloren gegangen. Das war historisch gewachsene Stadt und nicht die einfallslosen Bauten die die SED in die Berliner Mitte gesetzt hat.

  30. 33.

    Also ich würde in eine Wohnung am Ort des ICC, so denn die Miete erschwinglich wäre, sofort einziehen.

  31. 32.

    Ich bin froh, dass es weg ist. Man muss nicht alles von der DDR erhalten. Besonders der Stil von früher, Plattenklotze, find ich pottenhässlich

  32. 31.

    Ich weine Erichs's Lampenladen keine Träne nach.

  33. 29.

    Ich sehe es genauso...der Abriss war politisch gewollt, besonders von FDP und CDU. Die Ausrede "Asbestverseuchung" und aus einem diktatorischen System war nur eine Ausrede, alles nach Möglichkeit auszumerzen, was nur irgendwie an die ehem. DDR erinnert hat. Wenn man bedenkt, wieviele Kulturstätten im anderen Teil Berlins bis heute ebenfalls asbestverseucht sind, zieht diese Ausrede nicht mehr. Das ICC ist das beste Beispiel. Wir sind mit dem Palast der Republik aufgewachsen, haben diese - zu damaliger Zeit - multifuntionale Architekturleistung sehr gern besucht und waren stolz darauf. Diese Freizeitstätte war einzigartig. Stattdessen wurde viel Steuergeld verschwendet, den PdR mit viel Aufwand abzureißen, um dann ein Gebäude von Anno Zopp wieder aufzubauen, welches nicht wirklich einen Zweck für die Bevölkerung erfüllt. Aber Berlin hat´s ja - wie man aktuell wieder sieht.

  34. 28.

    Recht haben Sie, genau so war es!
    Und dieses häßliche Kosten verschlingende Asbestraumschiff ärgert mich immer wieder.

  35. 26.

    Sorry Leute, aber dieses Sieger-Gerede geht zu weit!
    Die BRD hat die DDR nicht erobert!
    Nur zur Erinnerung: Aus dem Ruf "Wir sind das Vok' haben Millionen DDR-Bürger sehr schnell "Wir sind EIN Volk" gemacht. Und bei der ersten gesamtdeutschen Wahl wurde im Osten massiv CDU gewählt - und damit die Treuhand! Aber Helmut Kohl versprach ja 'blühende Landschaften' und die schnelle D-Mark.
    Wer eine bessere DDR oder eine andere Wiedervereinigung wollte, fand damals kaum Gehör. Jetzt ham wir das Schloß

  36. 25.

    Mit Wohnungen ist da schlecht ist ja direkt an der Autobahn und Avus.
    Ich kann mir nicht vorstellen das man da wohnen möchte. Man könnte alles übertunneln aber das kostet. Und Berlin hat kein Geld mehr.

  37. 24.

    >"Das Schloss sieht viel hübscher aus!"
    Ob 2 Generationen nach uns die Leuts das auch so sehen? Sicher nicht. Gebäude sind auch ein Stück weit Mode ihrer Zeit. Selbst diese Replik ist ja nicht das Original. Das hatte als Zweckbau mehr Zierrat und Ornamente an der Fassade. Da fehlt einfach der Stil an diesem Nachbau. Beide, der eheml. Palast und jetzt diese Replik, sind so gesehen ja auch keine architektonischen Highlights.

  38. 22.

    Hübscher? Ich fand dieArchitektur vom Palast der Republik schöner. Abgesehen vom Gift im Inneren
    ! Was man hätte beseitigen können.

  39. 21.

    Danke ! So wie Sie Denken wenige Westler. Sehr wenige. Es sind auch meistens Menschen die gar keinen Bezug zum Osten hatten, die uns erzählen wollen wie wir gelebt haben.

  40. 20.

    Stadtschloss in Neokitsch! Ich wäre für den Palast! De4 Republik. Geschichte immer abreißen ist für mein Dafürhalten falsch. Und etwas nachträglich im Disney Look aufzubauen einfach gruselig.

  41. 19.

    Weil es absolut häßlich ist.
    So einen Klotz könnte man eher in Bayern hinstellen.
    Berlin hat so viele Historische Gebäude , da brauchen wir so ein Propaganda Gebäude wie dieses Kitsch Schloss nicht.
    Original ist anders , oder Originell wäre geil

  42. 17.

    Ich weiß jetzt auch nicht so recht, warum sich Leute daran immer hoch ziehen. Das Gebäude ist Geschichte.
    Ja, es gab gute Konzepte den Palast als Teil des neu gebauten Stadtschlosses an dieser Front mitzunutzen. Und ja, man hätte den Palast auch um sinnvolle Anbauten erweitern und teilweise umnutzen können, als Kultur- und Museumsforum z.B. All das war seinerzeit von findigen Köpfen in der Diskussion. Es haben sich aber keine Straßenbarrikaden wie heute bei jedem Aufregerthema seinerzeit gebildet, um des Volkes Willen durchzusetzen. Es waren wohl keine aktiven Mehrheiten für anderes als Abriss da. Ich habe das Haus in meiner Erinnerung als Kultur-, Party- und Amüsiertempel für ein paar Stunden Ablenkung vom sozialisten Alltag. Diese guten Erinnerungen an den Palast kann mir keiner nehmen. Die bleiben, auch wenn das Haus an sich nicht mehr ist. Dieser heutige Nachbau wird mit seinen Nutzungsmöglichkeiten an solche positiven Erinnerungen nie rankommen.

  43. 16.

    Sehe ich auch so, und ich darf das auch, habe eine Ost-Berliner Vergangenheit

  44. 15.

    Der Palast der Rep. war den neuen Herren von Beginn an ein Dorn im Auge, schließlich hatte man ja das ICC, und dass wollte man erhalten. Vieles aus der DDR verschwand klamm heimlich, selbst dann wenn es gut war. Der Palast stand aber zu sehr im Vordergrund. Auch wenn man dem neuen Gebäude einen hochtrabenden Namen gegeben hat, für mich bleibt es ein unschöner Neubau für welchen Unsummen ausgegeben wurden. Der Palast war schön, auch wenn das einige anders sehen, vielleicht waren sie nie drin.

  45. 14.

    Der Sieger bestimmt die Regeln und schreibt die Geschichte.
    Jetzt etwa ein schlechtes Gewissen, ein Deckmäntelchen warum man so gehandelt hat oder "Versöhnung" mit den Wählern, denn jede Stimme zählt aktuell.

  46. 13.

    Ich finde es super das er weg ist. Das Schloss sieht viel hübscher aus!

  47. 12.

    Stimme Ihnen da voll zu. Ein Ort zum verweilen, in dem man gut essen, tanzen, spielen konnte und hin auch wieder auch gute kulturelle Veranstaltungen besuchen konnte.
    Politik stand bei den Besuchern in diesem Gebäude überhaupt nicht an.
    Ich habe Erichs Lampenladen gemocht.

  48. 11.

    Wieder ein Teil Geschichte zerstört. Keine Ausstellung mit allen Dokumentationen und Spracherinnerung kann diese ersetzen. Dieser neue, super hässliche, hingehauene Klotz schmerzt in den Augen.

  49. 10.

    Nicht alle Westbirnen sind doof und ignorant ;-))
    Ich als gebürtiger Reinickendorfer hab den Palast zu DDR-Zeiten mehrfach besucht und fand den Laden okay. Den Abriss empfand ich ebenfalls als eine Form einer Art Siegermentalität des Westens und dies zu Unrecht, denn das Schleifen der DDR-Geschichte finde ich unangebracht und respektlos denen gegenüber, die die DDR als Bürger (nicht als Politbonzen oder Stasis) zu dem machten, was ich (durch eine große Familie auch in der DDR) sehr geschätzt habe, was mir nach der Wende leider verlorenging: das solidarische Miteinander, gegenseitiges Helfen und Menschlichkeit.

  50. 9.

    Völlige Zustimmung der Kommentatoren 2-5! Man konnte dort wunderschöne Stunden verbringen. Schade, dass er nicht mehr ist!

  51. 8.

    Hätte der "Palast" irgendwo in Marzahn gestanden, wäre mir alles völlig egal gewesen, was damit passiert. Aber nicht an dieser exponierten Stelle. Ich bin froh, dass das "Schloss" wieder dort steht. Nur frage ich mich immer wieder, warum die Seite zur Spree so schlicht gehalten wurde.

  52. 7.

    Und du da bei jedem Besuch einen unterwürfigen höfischen Knicks machen kannst.
    Welche Ehrerbietung zeigst denn z.B. bei der Messehalle unter dem Funkturm, dem Olympiastadion, dem Bundesministerium der Finanzen.

  53. 6.

    Der Abriss war ein Politikum....nichts anderes. Weshalb wird das ICC nicht endlich abgerissen und dort Wohnungen gebaut?

  54. 5.

    Soll ich jetzt darauf wetten ob Sie neuer oder alter Bundesbürger sind, denn so kann eigentlich nur jemand posieren der vermutlich in Westberlin aufgewachsen ist. Ich war nie drin, war noch Kind, heute als erwachsener sage ich, der Abriss war ein Fehler.

  55. 4.

    Genau so ist es. Diese Ausstellung an diesem Ort ist ein fataler Affront der Schlosselite.

  56. 3.

    Sowas kann auch nur ein zugezogener Franzose behaupten, der keine Ahnung der Historie der Stadt hat.
    Der Palast hätte, vor allem und auch, als Mahnmal, nach einer Entkernung und Asbestentfernung, umgestaltet erhalten werden sollen. Das Stadtschloss ist ein Teil einer unrühmlichen Kolonialisierung durch das vergangene Deutsche Reich, die glücklicherweise vergangen ist, was von Frankreich in diesem Bezug ja wohl nicht gesagt werden kann.
    Ich nehme an, Sie haben nichtmal den Mauerfall erlebt, daher sollten alle, die nach 1990 geboren sind, oder zugezogen und ohne Bezug zur Stadt sind, diesbezüglich schweigen.

  57. 2.

    Der Palast der Republik war ein gut genutztes Zentrum
    von Kultur und öffentlichem Leben. Architektonisch war er ein lichter, eleganter Bau, ganz im Gegensatz zu dem häßlichen, protzigen Hohenzollerklotz, dessen in bunkerartiger Massivbauweise errichteten Plagiat der Palast unter dem Vorwand von Asbestbelastung weichen musste.

  58. 1.

    Erichs Bruchbude - über was sollte gestritten werden? Schön, dass das Stadtschloss wieder steht.

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