Im Alter von 74 - "Ton Steine Scherben"-Mitbegründer R.P.S. Lanrue gestorben

Mi 17.07.24 | 08:11 Uhr
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Archivbild:R.P.S. Lanrue, Gitarrist der Rockgruppe Ton Steine Scherben am 04.08.2020.(Quelle:picture alliance/dpa-Zentralbild/B.Pedersen)
Audio: Inforadio | 17.7.2024 | Christoph Kober | Bild: picture alliance/dpa-Zentralbild/B.Pedersen

Im Straßenkampf der 70er Jahre formierte sich die Band Ton Steine Scherben. In West-Berlin der 1970er-Jahre wurden sie groß. Mitbegründer R.P.S. Lanrue ist nun gestorben.

Der als R.P.S. Lanrue bekannte Musiker Ralph Peter Steitz ist tot. Der Mitbegründer der Politrockband Ton Steine Scherben starb am Sonntag in Berlin im Kreis der Familie im Alter von 74 Jahren, wie seine Frau der Deutschen Presse-Agentur in Berlin bestätigte. Zuvor hatte "Die Tageszeitung" berichtet.

Prägende Jahre in Berlin

Lanrue hatte die Band mit Rio Reiser gegründet. Ralph Peter Steitz (Lanrue) und Ralph Christian Möbius (Reiser) verband eine Menge. Im hessischen Nieder-Roden liefen sie sich 1966 über den Weg. Lanrue brauchte einen Gitarristen und ließ Reiser einen Stones-Song vorspielen. Als Beat Kings und De Galaxis spielten sie Covers und erste eigene Songs.

Reiser ging nach West-Berlin, Lanrue folgte kurz darauf. Für das Theaterstück "Rita und Paul" schrieben sie 1969 einen ihrer berühmtesten Songs: "Macht kaputt, was euch kaputt macht". Kurz darauf gründeten Reiser und Lanrue mit dem Bassisten Kai Sichtermann und dem Schlagzeuger Wolfgang Seidel "Ton Steine Scherben". Im Laufe der Jahre sollte es zahlreiche Veränderungen, Auszeiten und Wechsel in der Besetzung geben.

Reiser, Lanrue und andere Musiker lebten am "T-Ufer", eine Kommune am Tempelhofer Ufer. Offenes Haus, viel Besuch, unangemeldete Eindringlinge, Polizeirazzien.

Kulturstaatsministerin Roth trauert

Kulturstaatsministerin Claudia Roth, eins Managerin der Band, zeigte sich in einer Reaktion sehr traurig und tief getroffen. "Das ist ein großer Verlust, auch für mich persönlich", sagte die Grünen-Politikerin in einem Statement. "R.P.S. Lanrue war einer der wichtigsten Komponisten und Gitarristen unseres Landes." Aus der Zusammenarbeit mit Rio Reiser seien Songs entstanden, die den Sound einer ganzen Generation geprägt hätten. "Sie haben mit Ton Steine Scherben eine der politischsten Bands unseres Landes gegründet, die aber ebenso für große Kunst stand."

Lanrue habe mehr als 50 Jahre Musik gemacht und geprägt und für eine kämpferische Idee der Verbindung von Musik und Politik gestanden. "Die Songs sind zeitlos, sie berühren heute noch genauso, geben Kraft", so Roth.

Sendung: radio3, 17.07.2024, 07:30 Uhr

13 Kommentare

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  1. 13.

    Wenn der Wolf in Sibirien sich angeblich auf den Weg zur Waldranddatscha in Mahlow macht werden 3 Seiten im RBB verbraten und hier kommen en paar mühselige das-übliche-Zeilen ......

  2. 12.

    Und das Forum hier ist für Sie zu kompliziert. Es geht nicht um ihre persönliche Befindlichkeit - die können sie stecken lassen -, sondern um Trauer und Anteilnahme.

  3. 11.

    Eigentlich hab ich das auch nur so verstanden. Und sie hat nunmal mit der Truppe zusammen gearbeitet. Wie auch immer. Da ist ihre Betroffenheit angebracht in dieser Äußerung.

  4. 10.

    Den Kommentar unserer Kulturstaatsministerin finde ich - leider wie so oft - einfach nur peinlich! Dies Amt ist zu groß für sie!

  5. 9.

    R.I.P.

  6. 8.

    Sie sind ahnungslos was Frau Roths Beziehung zu TSS betrifft! Was soll das? Gehört nicht hierhin!

  7. 7.

    Danke
    Ruhe in Frieden

  8. 6.

    Frau Roth äußert sich hier nicht als Staatsministerin sondern als ehemalige Band-Managerin.

  9. 5.

    Danke für eine schöne Zeit und tolle Musik.
    R.i.P.

  10. 4.

    Ab und zu gehe ich zu den Demos von FFF und finde die Power dieser Generation beeindruckend. Wie die meinige Generation sorgt sie für bleibende Erinnerung und das ist gut so. Ich würde mich freuen, auf der nächsten FFF-Demo "Die letzte Schlacht gewinnen wir" zu hören.
    Die Musilk und die Texte der Scherben sind für die Ewigkeit.
    R,I.P lieber Lanrue

  11. 3.

    Ruhe in Frieden.
    Schließe mich Kommentar 1. leise an.

  12. 2.

    Fraglich, ob es bei anderen Bands/ Musikern auch Statements der Kulturstaatsministerin geben würde. Insofern zur richtigen Zeit das zeitliche gesegnet. R.I.P. Grüße an Rio und rockt weiter, wo immer ihr euch jetzt auch trefft

  13. 1.

    Schade, dass diese Generation nach und nach verschwindet. Sie stand für Aufbruch und Emanzipation. Nicht für Hass und Hetze auf Kosten anderer.
    R.I.P lieber R.P.S.!

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