Nahe Berliner Ostbahnhof - Fliegerbombe in Berlin-Friedrichshain entschärft - Sperrungen aufgehoben

Do 04.05.23 | 13:18 Uhr
  13
Polizisten stehen auf einer Baustelle und sichern den Fundort einer 100 Kilogramm schweren Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. (Quelle: dpa/C. Gateau)
Audio: Radio Fritz | 04.05.2023 | Matthias Bartsch | Bild: dpa/C. Gateau

Die auf einer Baustelle in Berlin-Friedrichshain gefundene Fliegerbombe ist am Mittag entschärft worden. Zahlreiche Menschen hatten deswegen ihre Wohnungen räumen müssen. Auch der Bahnverkehr war beeinträchtigt.

Die 100 Kilogramm schwere Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg auf einer Baustelle in Berlin-Friedrichshain ist erfolgreich entschärft worden. Das meldete die Berliner Polizei unmittelbar nach der Sprengung via Twitter gegen 13 Uhr. Der Sperrkreis sei dann aufgehoben worden und die Menschen konnten wieder in ihre Häuser und Büros zurückkehren.

Wie die Polizei mitteilte, konnte der Zünder der Bombe herausgedreht werden. Dies sei mit einem Hochdruck-Wasserstrahl erfolgt. Anschließend sei der Zünder gesprengt und die entschärfte Bombe auf dem Sprengplatz im Grunewald transportiert worden, wo sie nun kontrolliert detoniert werde.

Tausende Menschen nahe dem Ostbahnhof hatten am Donnerstagmorgen ihre Wohnungen verlassen müssen oder konnten gar nicht erst zur Arbeit in den Sperrkreis gehen. Seit 8 Uhr war ein Sperrkreis mit einem Durchmesser von 350 Metern rund um den Fundort der Bombe in der Krautstraße eingerichtet worden.

Polizisten fuhren mit Lautsprecherwagen durch den Sperrbereich und forderten die Menschen mit Durchsagen auf, das Gebiet zu verlassen. 330 Polizisten waren dafür im Einsatz.

Der Sperrbereich erstreckte sich von der Singerstraße über Andreasstraße, Langestraße und Koppenstraße sowie dem südlichen Spreeufer zwischen Schillingbrücke und Michaelbrücke bis zur Lichtenberger Straße. Der Ostbahnhof lag nicht im Sperrkreis.

In der Mercedes-Benz-Halle am Ostbahnhof wurde eine Unterkunft eingerichtet, in die Anwohnende mit Bussen gebracht wurden.

Grafik: Bombenentschärfung in Berlin-Friedrichshain (Quelle: rbb)
| Bild: rbb

Nach Angaben der Deutschen Bahn (DB) wurden am Ostbahnhof wegen der Entschärfung ab 10 Uhr Züge umgeleitet oder entfielen. S-Bahnen fuhren zwischen Ostbahnhof und Alexanderplatz nicht. Auch die Schifffahrt auf der Spree wurde in dem Bereich gestoppt. Regionalzüge, ICEs und ICs wurden laut DB-Info umgeleitet. Außerdem kam es zu Beeinträchtigungen der Buslinien 140, 147 und 300. Mittlerweile ist der öffentliche Verkehr wieder angelaufen.

Fund auf Baustelle Ecke Krautstraße

Bauarbeiter hatten den Sprengkörper am Dienstag auf einer Baustelle an der Ecke Krautstraße in Friedrichshain gefunden. In der Nähe des Fundortes befinden sich Wohnhäuser, eine Schule, eine Kita, die Bahnstrecke durch die Innenstadt und die Holzmarktstraße.

Geschätzt noch 4.500 Bomben im Berliner Boden

Eine Bombe mit einem Gewicht von 100 Kilogramm gehört eher zu den kleineren Fliegerbomben. Häufiger sind Bomben mit 250 und 500 Kilogramm, bei denen der Sperrkreis zur Entschärfung noch größer ist. Entschärfte Bomben werden zum Sprengplatz im Grunewald gebracht und dort kontrolliert gesprengt.

Laut Polizei werden die Berliner Sprengstoffexperten im Durchschnitt etwa zwei- bis dreimal pro Tag zu Funden von Munition oder Bomben gerufen. Allein 2021 seien 52 Tonnen Kriegsmunition gefunden worden. Fast 80 Jahre nach Kriegsende liegen im Berliner Boden nach Schätzung des Senats noch mehr als 4.500 Bombenblindgänger. Im Zweiten Weltkrieg wurden nach Einschätzung von Historikern mehr als 45.000 Tonnen Sprengstoff auf die Stadt abgeworfen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.05.2023, 13:20 Uhr

13 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 13.

    Dieser russische Luschi-Angriff ist mir bekannt, den habe ich jedoch bewusst ausgelassen, da dieser Angriff nur symbolisch war. Die Jungs aus dem Grunewald können schon die verschiedenen Bombentypen unterscheiden.

  2. 12.

    Wozu soll das denn wichtig sein. Bombe ist Bombe. Und wenn Bombe explodiert,da auch Sie möglicherweisenicht mehr da. Ob russische englische amerikanische oder französische. Alles klar ?????

  3. 11.

    @ Radler, Wiki ist auch Ihr Freund. 1942 bombardierten auch die Sowjets Berlin. Wobei ich die Zuordnung der Bombe eher zweitrangig empfinde. Es war eine Weltkriegsbombe.

  4. 10.

    Das ist Unsinn. Einzelne sowjetische Fernbomber vom Typ Pe-8 haben Berlin schon im Herbst 1941 (!) angegriffen, Göring hat getobt deswegen. Und im Frühjahr 1945 flogen sowjetische Stukas (Pe-2) und Schlachtflieger (Il-2) Tausende Einsätze in Berlin.

    Das können Sie alles derselben Wikipedia entnehmen, die Sie anderen empfehlen.

  5. 9.

    Stimmt nicht. Auch sowjetische Bomber und Schlachtflieger haben Berlin mit Bomben angegriffen.

  6. 8.

    Die Allierten UK und USA haben aber Berlin bombardiert und nicht die Sowjets und auch keine anderen Allierten. Die Briten nachts, die Amis am Tage. Ist ja nun kein Geheimnis, Wiki ist ihr Freund.

  7. 7.

    Klebelinge zur Straßesperrung anfordern, spart den Behörden Zeit und Kosten!

  8. 6.

    Liebe Redaktion, korrekter wäre bei der Erwähnung der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg das Wort die Alliierten oder die Ländernamen statt Nationalitäten zu gebrauchen. Es waren nicht nur Briten, Amerikaner und Russen, die gegen Faschismus kämpften.

  9. 5.

    Sinnvoll finde ich auch, dass KEIN Ersatzverkehr geplant ist und aufgeboten wird, denn a) alle drumherum liegenden Ziele sind weiterhin mit anderen Verkehrsmitteln gut erreichbar und b) der Regionalverkehr wird per Nordring über Gesundbrunnen umgeleitet.

  10. 4.

    »Lieber Nutzer, eine Karte ist bereits in Arbeit.«

    Vielen herzlichen Dank!

  11. 2.

    Lieber rbb!

    Man hätte hier am besten noch die Webseite der Behörden, wo auf diese Maßnahme hingewiesen wird und auch eine Karte des Sperrbereichs verfügbar ist.

    Danke

  12. 1.

    Fliegerbombe aus dem 2. Weltkrieg. Hmm. Von wann denn sonst?

Nächster Artikel