Bauamt entzieht Nutzungsrecht - Die Trutzburg von Lichtenberg

Fr 21.07.23 | 19:12 Uhr | Von Oliver Noffke
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"Duldung! statt Leerstand bei Wohnungsmangel" steht auf der Brandmauer der Wartenburg (Quelle: rbb/Oliver Noffke)
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Video: rbb|24 | 21.07.2023 | Autoren: Oliver Noffke, Stefan Oberwalleney | Bild: rbb/Oliver Noffke

In Berlin-Lichtenberg fehlt vielen Häusern die Baugenehmigung. Die Dokumente wurden im Krieg zerstört. Trotzdem verlangt der Bezirk von einigen Hausbesitzern diesen Nachweis - andernfalls müssen sie ausziehen. Von Oliver Noffke

Als nächstes möchte er die Fassade dämmen. Oder vielleicht doch die Gasheizung austauschen? Ruwen Wieman ist sich nicht ganz sicher. "Wir würden gern eine Wärmepumpe einbauen oder Solarpanel auf dem Dach anbringen."

Wenn Wieman vom Ausbau des Dachstuhls spricht oder über Elektrokabel, steigt seine Laune. Doch jedes Lächeln, das ihm über die Wangen huscht, fangen seine Mundwinkel schnell wieder ein. Ruwen Wieman weiß: Mehr anpacken, lohnt sich gerade nicht. Er ist ein Macher, der still halten muss.

Gemeinsam mit den anderen Besitzer:innen der Wartenbergstraße 22 steckt er in einem Rechtsstreit mit dem Bezirksamt von Berlin-Lichtenberg. Das hat die Nutzung als Wohnhaus untersagt. Jede Minute, die der junge Familienvater jetzt in den Ausbau steckt, könnte am Ende verschenkt sein; jeder zusätzliche Euro sinnlos ausgegeben. "Solange wir nicht wissen, ob wir hier bleiben dürfen, machen wir das nicht."

Man versucht hier über die Androhung von Zwangsgeldern, Nutzungen zu verdrängen

Robert Pohle, Grüne

Das Bezirksamt sagt, es handele sich gar nicht um ein Wohnhaus. Und verlangt eine Baugenehmigung als Gegenbeweis. Die existiert aber nicht mehr. Genau wie bei vielen anderen Gebäuden im Bezirk, die vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden und heute noch stehen. Im Frühjahr 1945 brannte Lichtenbergs Bauamt nieder. Dabei gingen auch massenhaft Akten und Papiere in Rauch auf. Viele Baugenehmigungen wurden vernichtet.

Was Wieman stört, ist, dass dieser Umstand in seinem Fall zum Problem gemacht wird. "Das Amt kann behaupten, dass das hier ein Schwarzbau gewesen sein soll, weil das Bauamt abgebrannt ist. Und wir sind in der Beweispflicht. Wir müssen beweisen, dass es diese ursprüngliche Baugenehmigung mal gab."

Ruwen Wieman, Bewohner der "Wartenburg" in Berlin-Lichtenberg, aufgenommen im Juli 2023 (Quelle: rbb/Oliver Noffke)
Ruwen Wieman, Bewohner der "Wartenburg" in Berlin-Lichtenberg | Bild: rbb/Oliver Noffke

Streit um "gewerbliche Prägung"

"Da ist das deutsche Recht etwas starr", sagt Kevin Hönicke. "Das Recht sagt: Der Nutzer oder Inhaber des Gebäudes muss nachweisen, dass seine Nutzung dort richtig ist." Hönicke ist in Lichtenberg als Stadtrat unter anderem für die Bereiche Bauen und Stadtentwicklung zuständig. Meist seien fehlende Baugenehmigungen in Lichtenberg kein Problem, sagt der SPD-Politiker.

In diesem Fall gehe das aber nicht. "Aufgrund der gewerblichen Prägung in dem Bereich", so der Stadtrat. "Deswegen können wir auch nachträglich dort keine Baugenehmigung für Wohnen erlauben." Allerdings existiert für die Gegend gar kein Bebauungsplan, der eine "gewerbliche Prägung" zum Entwicklungsziel erklärt.

"Wir haben den Standpunkt, dass die Nutzungen miteinander verträglich gestaltet werden müssen: Clubs, Gewerbe und Wohnen", sagt Robert Pohle. Er sitzt für Bündnis 90/Die Grünen in der Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Die Grünen wollen, dass entsprechende Regeln in einem neuen Bebauungsplan festgehalten werden. Laut Pohle leben offiziell zwar nur 44 Personen in dem riesigen Areal zwischen den Gleisen, Verdrängung lehne er aber in Zeiten von Wohnraumknappheit ab. "Man versucht hier über die Androhung von Zwangsgeldern, Nutzungen zu verdrängen und das bei einem angespannten Mietmarkt."

Telefonverzeichnisse aus dem Kaiserreich

Vier Etagen, Schmuckelemente an der Fassade - abgesehen vom flachen Dach wirkt das Haus Wartenbergstraße 22 wie ein ganz normaler Bau aus der Gründerzeit. Aus seiner Umgebung sticht es allerdings deutlich hervor. Nebenan befinden sich Garagen, Werkstatthöfe, nur wenige Gebäude haben eine zweite Etage. Vor dem Krieg standen zu beiden Seiten der Wartenbergstraße höhere Häuser. Viele wurden ausgebombt. Zu DDR-Zeiten siedelten sich dann viele kleine Betriebe in der Gegend an.

Drei Bahnlienen schließen die Nachbarschaft ein. Zum Ostkreuz, zur Frankfurter Allee, nach Rummelsburg. An der nördlichen Spitze dieses Dreiecks steht das Haus einsam wie der letzte Zahn in einem ansonsten leeren Gebiss. Trotzdem ist es nicht so, dass in der Nachbarschaft niemand wohnt. Gegenüber wohnt ein Mechaniker über seiner Werkstatt. Alles genehmigt, versichert dieser. Und zwei Häuser weiter konnte ein Anwohner Rechtsstreitigkeiten mit dem Bezirk um Nutzungsrechte für sich entscheiden.

Zeitstrahl zur Geschichte des Hauses in der Wartenbergstraße 22 (Quelle: rbb/Oliver Noffke)

Sie sprechen von der "Wartenburg"

2016 hat Ruwen Wieman mit fünf Freunden und Freundinnen die Wartenbergstraße 22 gekauft. Gemeinsam haben sie das Haus saniert. Das Dach abgedichtet, Leitungen neu verlegt, Bodendielen geschliffen. Etwa zwei Jahre nach dem Einzug beginnt der Streit mit dem Bezirk. Von Anfang an ging es darum, dass hier nicht gewohnt werden sollte. Allerdings änderten sich die Gründe.

Am Anfang hieß es noch, das Haus sei einsturzgefährdet, sagt Wieman. "Dann: Es stehe zu nah an der S-Bahn, obwohl auf der anderen Seite neue Häuser viel näher dran gebaut wurden. In dem Haus wäre nur Gewerbe gewesen. Zuletzt wurde vor Gericht behauptet, dieses Haus sei ein Schwarzbau."

Nun hängt also alles von einer Baugenehmigung ab, die nicht mehr existiert. Was alle Beteiligten wissen. Das Amt, das einen Ersatz ausstellen könnte, will trotzdem das Original sehen. Diese Faktenlage habe im Haus alle angespornt, zu beweisen, dass darin immer gewohnt wurde, sagt Wieman. Die Hausgemeinschaft sei durch diesen - wie sie es empfinden - Angriff enger zusammengerückt. Das Haus ist ihr Schutzort, sie nennen es "Wartenburg".

Im Treppenhaus hängt ein Museum an der Wand. Die gesamte Geschichte des Gebäudes hangelt sich einen Zeitstrahl entlang. "Die ersten Nachweise, die wir gefunden haben, dass hier Leute gewohnt haben, sind von 1893", sagt er. Dem Jahr, in dem das Haus fertiggestellt wurde. Telefonbucheinträge aus sämtlichen Staaten, für die Berlin mal die Hauptstadt war, beginnend beim Kaiserreich. Impfausweise oder Pfändungsanordnungen aus der DDR mit dieser Anschrift. Sowie Briefe vom Finanzamt aus denen eindeutig hervorgeht, wer hier besteuert wurde: Privathaushalte.

Wir glauben, wir müssen hier gehen, weil die Autobahn kommt

Ruwen Wieman, Bewohner

So lange es in der Sache kein Urteil gibt...

Baustadtrat Hönicke hält dagegen: "Es gab eine sehr lange historische Betrachtung der Entwicklung dieses Gebäudes: Welche Nutzungen waren da drin? Da gehen die Ansichten des Amtes und der Anwohnenden ein bisschen auseinander." Nach seinen Informationen habe sich in den vergangenen Jahrzehnten hauptsächlich Gewerbe in dem Haus befunden.

Wann es im Rechtsstreit zwischen Bezirk und "Wartenburg" eine Entscheidung gibt, ist nicht ganz klar. Möglicherweise kommt sie erst, wenn die Frist des Bauamts bereits abgelaufen ist. Bevor es in der Sache ein Urteil gibt, muss aber niemand ausziehen, versichert Baustadtrat Kevin Hönicke. "So lange das nicht endlich endgültig entschieden ist, würde ich das auch nicht umsetzen wollen."

Aber selbst wenn die Besitzer:innen vor dem Oberverwaltungsgericht Recht bekommen, wäre ihr Haus noch nicht gerettet. Möglicherweise wird es irgendwann mitsamt seiner Nachbarschaft abgerissen und weggeräumt.

Kevin Hönicke (SPD), Stadtrat für Bauen und Stadtentwicklung in Lichtenberg, aufgenommen im Juli 2023 (Quelle: rbb/Oliver Noffke)Kevin Hönicke (SPD), Stadtrat für Bauen und Stadtentwicklung in Lichtenberg

Abschnitt 17

Die Mittagssonne knallt aufs Dach. Ruwen Wieman hält schützend eine Hand über seine Augen. Mit der anderen deutet er Richtung Boxhagener Straße. Gleisstrecken, die zu einer Spitze zusammenlaufen. Dahinter starten Ringbahnzüge aus dem Ostkreuz. Andere brausen hinein. Noch ein Stück weiter weg, wird es interessant, meint Wieman: Direkt neben dem Büroturm einer großen Versicherung könnte irgendwann die A100 zum Sprung über die Spree ansetzen.

Die Autobahn würde anschließend von einer Brücke direkt in einen Tunnel führen; der würde sich erst in eines der quirligsten Ausgehviertel der Republik bohren und schließlich unter den Fundamenten des Ostkreuzes abtauchen. Zurück an die Oberfläche käme der Tunnel dann irgendwo in der näheren Umgebung. Wieman wischt mit der Hand die umliegenden Werkstätten und Kleinbetriebe beiseite. Falls der umstrittene Abschnitt 17 der A100 gebaut werden würde, die Wartenbergstraße 22 wäre eindeutig im Weg.

"Wir glauben, wir müssen hier gehen, weil die Autobahn kommt", sagt Ruwen Wieman. "Und dann ist das Haus, das im Weg steht, eben zufällig auch einsturzgefährdet."

Sendung: rbb24 Abendschau, 22.07.2023, 19.30 Uhr

Beitrag von Oliver Noffke

51 Kommentare

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  1. 51.

    Hallo Ruwen, Lichtenberg erhielt 1907 das Stadtrecht, gehörte aber nicht zu Berlin, sondern in den Barnim. Erst mit der Gründung von Groß Berlin wurde Lichtenberg am 01.10.1920 eingemeindet und ein Stadtteil Berlins.
    Also auf zum Brandenburgischen Landeshauptarchiv! Vielleicht liegt dort, was Sie suchen. Außerdem gibt es nicht nur das Grundbuch, sondern auch eine Grundakte, quasi die Vita des Hauses samt Grundstück und dort sind alle relevanten Daten der Abt. 1 bis 3 schön chronologisch dokumentiert. Auch danach sollten Sie nicht nur beim Grundbuchamt sondern auch im Archiv fragen. Viel Erfolg!

  2. 50.

    Immer wieder spannend, welch seltsame Blüten die Kommentarspalten so treiben. "Grotesk", "dehnbarer Baustadtrat" etc. pp.
    Das der hier mitkommentierende Bewohner emotional verbandelt ist, kann ich ja noch verstehen. Die Aufregung lässt sich aus neutraler Perspektive jedoch schwerlich nachvollziehen. Wer ohne vorliegende Baugenehmigung, die ja auch die zulässige Nutzung umfasst, kauft und sich vorher offensichtlich auch nicht in der kostenfreien Bauberatung (wird zweimal die Woche bei der Behörde der Wahl angeboten...) eine EInschätzung holt, muss medial nicht die Tränendüse drücken. Allein die Beweiskette, die hier skizziert wird, zeigt ja, auf welcher Basis die Immobilie gekauft wurde (gar keine) und auf welch dünnem EIs die Nummer (geltend machen des Bestandsschutzes) gebaut ist.
    Was am Ende regelmäßig vergessen wird. Die Zulassung einer Wohnnutzung in einem ausschließlich gewerblich geprägten Bereich, schränkt die umliegenden Geweberbetreibenden maßgeblich in ihren Rechten ein.

  3. 49.

    Das Problem ist offenbar, dass das Wohnhaus in einem heutigen Gewerbegebiet steht? Oder besser, dass sich neben einem Wohnhaus Gewerbe niedergelassen hat? Dann ist es doch logisch, dass sich das Gewerbe zurück ziehen muss aus dem Wohngebiet. Denn das Wohnhaus stand zuerst hier. Wer hat denn das Gewerbe neben dem Wohnhaus genehmigt??? Da liegt doch ganz offen der Fehler. Der Senat bzw. der Magistrat von Ost- Berlin haben diese Mischnutzung doch erst möglich gemacht. Also lasst alles wie es ist!

  4. 48.

    Hönicke ist für seine äußerst dehnbare Auslegung von Recht und Gesetz bekannt. Stichwort Rummelsburger Bucht.

    Die Mieter der Wartenbergstraße 22 sind halt nicht Coral World. Die Nähe der Lichtenberger sPD zu zwielichtigen "Investoren" ist frappierend.

  5. 47.

    Nein, die ehemalige Bezirksstadträtin Fr. Monteiro hat das Gebiet immer als "Gewerbegebiet" bezeichnet. Dagegen hat sich ein engagierter Nachbar, der bereits in der 3. Generation in dem Gebiet wohnt, erfolgreich gewehrt und seitdem bemüht sich das Amt immer höchstens von einem "gewerblich geprägtem Gebiet" zu sprechen.
    (Stichwortsuche Tagesspiegel Monteiro gewerblich geprägtes Gebiet)

    Stadtplanerisch gäbe es die Möglichkeit, dass Dreieck als "Urbanes Gebiet" zu entwickeln. Hier kann die einzelne Nutzung aufs einzelne Gebäude vorgegeben werden und damit eben Werkstätten & Clubs, neben Ateliers und Wohnungen ermöglicht werden. Wir mögen unsere Schraubernachbarn!

  6. 46.

    Warum ist der Eigentümer jetzt Schuld daran, dass sich das Bauamt im WK II hat ausbomben lassen, und im Rahmen des Wiederaufbaus von den Sektorenmächten/ später DDR keine entsprechenden Akten oder Vermerke gemacht wurden? Oder soll hier anderweitig verdient werden???

  7. 45.

    "Jeder Käufer lässt sich solche Unterlagen aushändigen. "

    "In Berlin-Lichtenberg fehlt vielen Häusern die Baugenehmigung. Die Dokumente wurden im Krieg zerstört."

  8. 44.

    Hönicke ist für seine äußerst dehnbare Auslegung von Recht und Gesetz bekannt. Stichwort Rummelsburger Bucht.

    Die Mieter der Wartenbergstraße 22 sind halt nicht Coral World. Die Nähe der Lichtenberger sPD zu zwielichtigen "Investoren" ist frappierend.

  9. 43.

    Wie gesagt, das Haus ist seit 1893 ein Wohnhaus. Im Kaufvertrag steht auch ganz normal Wohnhaus. Wir haben lückenlose Auszüge der Adressbücher seit 1893 vorgelegt. Wer kommt denn auf den Gedanken, dass das Bauamt dann einfach ohne jeglichen Beweis behautet, es sei auf einmal ein Gewerbehaus.

    Das Bauamt hatte die Behauptung aufgestellt, dass angeblich die Kommunale Wohnungsverwaltung in dem Haus war von 1976-1990.
    Schaut man in die Adressbücher der DDR, sieht man aber dass die im Nachbarhaus Wartenbergstr. 21 waren. Das haben und die ehemaligen Bewohner unseres Hauses aus dieser Zeit auch bestätigt. Wir haben eine Mieterauflistung für jedes Stockwerk in dem Zeitraum. In dem Haus war von 1983 bis heute kein Gewerbe sondern nur Wohnnutzung.

  10. 42.

    Wir haben eine ganz normale Wohngebäudeversicherung, so wie der Vorbesitzer auch.

  11. 41.
    Antwort auf [berlineratze] vom 22.07.2023 um 15:29

    Das Gebiet war bis 1951 ein Wohngebiet, dann Kerngebiet mit Wohnen und Kleingewerbe, was es immer noch ist.
    Obwohl hier fast 100 Menschen noch wohnen, hat die Stadt beschlossen ein Gewerbegebiet daraus zu machen. Einen Bebauungsplan gibt es jedoch noch nicht. Und das ist auch unerheblich, die Stadt kann ja nicht einfach ein Mischgebiet zum Gewerbegebiet erklären und allen Anwohnern sagen, dass sie da seit 140 Jahren illegal wohnen.

    Und ja, wir haben das Haus als Wohngrundstück gekauft. Laut Finanzamt wurde seit 1935 durchgehend Grundsteuer auf ein Wohnhaus gezahlt und versichert war es auch als Wohnhaus. Also weder ist das hier ein reines Gewerbegebiet noch war in unserem Haus jemals Gewerbe, sondern immer schon wohnen.

    Kann man auch einfach an den DDR Adressbüchern nachschlagen, die sind online verfügbar.

  12. 40.

    Verstehen den Kommentar nicht, es wurde als Gewerbeimmobilie gekauft. Warum sollen jetzt Politik und Verwaltung Schuld sein?

  13. 39.

    Die Wohngebäudeversicherung ist eine Pflicht in Deutschland. Wie und wo ist es denn aktuell versichert?

  14. 38.

    Traurig und beschämend. So wird das nichts mit dem Vertrauen in die Verwaltung. Es gibt viele anständige Menschen in der Verwaltung Berlins und die bekommen das mit ab. Immer wieder diese Beispiele für Bürgerfeindlichkeit und Machtdemonstration von Wahlbeamten. Und sie sind niemandem Rechenschaft schuldig. Um mich zu wiederholen: Traurig und beschämend.

  15. 37.

    Warum? Die Leute wohnen da seit über einem halben Jahrzehnt. Wem schadet das? Und wem hilft diese Bürokratie? Bitte konkrete Antworten - und keine Ausflüchte wie "Es gibt halt Gesetze.". Denn das es auch Ermessensspielräume gibt, ist ebenso klar. Also: Wem schadet es und wem nützt es? Vielen Dank vorab.

  16. 36.
    Antwort auf [berlineratze] vom 22.07.2023 um 11:41

    Anders als die Luxusanlagen in der Umgebung ist dieses Projekt ein Gegenentwurf wie hier im Kiez gewohnt werden kann

  17. 35.

    Als was wurde das Gebäude gekauft? Wohnhaus, Gewerbeobjekt oder nur Haus? Das dürfte ein Hinweis auf die (erlaubte) Nutzung sein.

  18. 34.

    Das Objekt befindet sich mitten im Gewerbegebiet.

    Der Anschein auf Betriebsgebäude ist gegeben.

    Der Eigentümer muss den Anschein entkräften.

    Es gelten diverse Ordnungen, die an Wohnraum Ansprüche stellen (z. B. Brandschutz, Lärm, Emissionen).

    Wie ist das Objekt in der Vergangenheit versichert gewesen ? Als Wohn- oder Gewerbeobjekt?

    Eine Versicherung des Objekts als Gewerbeobjekt würde den Anschein, den das BA unterstellt, verfestigen.

    Policen bitte !

  19. 33.
    Antwort auf [berlineratze] vom 22.07.2023 um 11:41

    Bitte belegen Sie Ihre Unterstellung, die Bewohner der 'Wartenburg' würden eine Umwidmung in ein Wohngebiet und eine Gewinnmaximierung anstreben. Ich kann dafür weder im hier vorliegenden noch im verlinkten Artikel irgendein Indiz erkennen. - Diese Menschen haben in Eigeninitiative aus einem 20 Jahre leerstehenden Bau wertvollen Wohnraum geschaffen und Bausubstanz erhalten. Sie in einen Topf zu zu stecken mit Immobilienspekulanten, die zwecks Gewinnmaximierung Neubau betreiben, ist ebenso unklug wie unverschämt.

  20. 32.

    In Lichtenberg waren die Baustadträte immer von der SPD in den letzten Jahren. Ein Bezirksbürgermeister ist auch nur ein Stadtrat.

  21. 31.

    Gibt es für den Reichstag, dem Brandenburger Tor oder der Museumsinsel auch noch die Baugenehmigung? Ich hoffe, denn sonst kommt demnächst die Abrissbirne! Denn Ordnung muss sein!

  22. 30.

    Seit 1874 oder 1876 gibt es Standesaemter, die Geburten, Eheschliessungen und Todesfälle beurkundet haben. Wenn diese Dokumente nicht auch vernichtet sind, stehen dort auch die Wohnanschriften. Fuer die meisten Personen sind die Datenschutzfristen abgelaufen.

  23. 29.

    Das Haus steht an einen schrecklichen Stelle. Es gibt einen Grund, warum das ein Gewerbegebiet ist.

  24. 28.

    Sie scheinen leider keine Ahnung zu haben wie man in Deutschland Wohneigentum erwirbt. Da sind Sie leider nicht allein, gibt viel Unerfahrenheit und dann jammern die Menschen über die Folgen der eigenen Unwissenheit und Naivität.

  25. 27.

    Mehr Wohnraum….keine Autobahnen!! Ein Express Fahrradweg wär doch super, dann müssten auch keine Häusser weg! Ich will das meine Kinder auch noch eine wohnbare und schöne Zukunft haben!

  26. 26.

    kleiner Tipp am Rande, geht der Prozess verloren, dann kann das Haus als Hotel weiter betrieben werden. Udo wohnt auch seit Jahren im Hotel.

  27. 25.

    Dann bitte aber alle Häuser mit verbrannten Papieren im Bezirk räumen lassen, Ordnung muss sein oder doch nicht? Unfassbar. Mein Opa hatte auch keine Baugenehmigung mehr für sein Haus in Spandau was er nach 1945 wieder aufbauen musste, es hat beim Verkauf auch niemand Probleme bereitet. In Spandau waren durch die Auslagerung des Bauamtes im Krieg etliche Papiere verschwunden, so die nette Dame beim Grundbuchamt.

  28. 24.

    Soso.... Dem Bezirksamt (oder dem "Vorgängeramt") gehen die Unterlagen verloren. Mag sein unverschuldet, kann ich mir vorstellen. Aber dann soll sich ernstlich die Beweislast drehen, und der aktuelle Eigentümer muss nun nachweisen, was in der Genehmigung stand und dass die jetzige Nutzung dieser entspricht? Wo leben wir denn? Was ist das für ein Rechtsstaatsverständnis? Unverschämt!
    Da liegt der Schluss nahe, dass dem Bezirksamt viel an der Vernichtung von Wohnraum gelegen sein könnte....

  29. 23.

    Ich finde es gut, dass sich Politik und Verwaltung um die wirklich wichtigen Dinge kümmern. Die mit ebenso großer Konsequenz wie verbeamteter Selbstherrlichkeit und Paragraphenreiterei betriebene Vernichtung von Wohnraum, die hier betrieben wird, dürfte sicher dazu beitragen, dass die Politikverdrossenheit in unserem Land sinkt und der Zulauf zu wirren Bauernfängern nachlässt.

    Aber im Zweifelsfalle haben wir ja für letzteres wieder irgendein "Aktionsprogramm" mit einem "breiten Bündnis" und vielen schönen Aufklebern.

  30. 22.

    Die entscheidende Frage ist doch: Wer setzt den Stadtrat so massiv unter Druck, aus dem eindeutigen Wohnhaus ein Gewerbeobjekt zu machen und die Eigentümer zu verdrängen? Und durch Umkehr der Tatsachen Rechtsbruch zu begehen. Dass das alles in Vorbereitung des Autobahnweiterbaus geschieht, liegt klar auf der Hand. Gewerbe lässt sich einfacher räumen. Wo leben wir? Es wird immer schlimmer.

  31. 21.

    Bei der Wohnraumknappheit so ein Theater. Bzw Kindergartenpolitik

  32. 20.

    Herr Hönicke, mal so von Mensch zu Mensch: Welche Rolle spielt es im Rahmen einer lebenswerten und funktionierenden Gestaltung unserer Stadt, ob dieses Gebäude in den vergangenen 130 Jahren zu 40, 60, oder 80 % gewerblich genutzt wurde? Aktuell wird es seit vielen Jahren hauptsächlich und erfolgreich als dringend benötigter Wohnraum genutzt - und setzt damit einen interessanten Farbtupfer in einem spannenden Gewerbegebiet. - Wem nutzt es, wenn Sie hier auf Biegen und Brechen pures Formalrecht durchprügeln? - Was ist Ihre Angst, wenn dort echte Menschen wohnen bleiben? - Und werden Sie auch so engagiert für das dortige Gewerbe eintreten, wenn die A100 die wirtschaftlichen Existenzen der dortigen Gewerbetreibenden massivst bedroht?

  33. 19.

    JensBerlinFreitag, 21.07.2023 | 21:04 Uhr
    "Jeder Käufer lässt sich solche Unterlagen aushändigen. Jetzt ganz verblüfft zu tun, ist scheinheilig. Das Gebäude sollte abgerissen werden."

    Wieso schreiben Sie so etwas? Was stimmt mit Ihnen nicht?
    Sie haben doch von Sachverhalt überhaupt keine Ahnung. Verlangen aber mal so eben den Abriss eines Wohnhauses, dass seit 130 Jahren Wohnhaus ist.
    Unfassbar was es für Leute gibt...

  34. 18.

    Da kann man wahrscheinlich halb Brandenburg abreißen - wer hat schon zu den alten Häusern noch eine Baugenehmigung vorliegen?
    Gibt’s sonst den angeblich so sehr belasteten Ämtern nix zu tun, als den Leuten auf den Wecker zu fallen?

  35. 17.

    Ich habe einen Stadtplan, ca aus den Zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Da ist der ganze Bereich als bebaut gekennzeichnet, leider ohne Unterschied von gewerblich oder Wohnbebauung. Aber die Dichte auf dem Abschnitt lässt auf Wohnbauten hindeuten. Ich finde es ein starkes Stück Deutscher Bürokratie, hier mit diesem Vorwand Bewohner zugunsten Gewinnmaximierung gentrifizieren zu wollen. Herr Hönicke sollte sich was schämen.

  36. 16.

    Ea ateht halt nur qn der falschen Stelle. Jeder normale Käufer bekommt qucj die Bquqntrqgqunterlqgen vom Verkäufer quagehändigt, dass ist wie ein Staffelstab beim Staffellauf. Also vorsätzlich verzockt und jetzt überrascht tun. Sehr interessant.

  37. 15.

    Wenn ich das richtig lese, geht der Streit schon seit 2018. Da hatten wir noch einen linken Bürgermeister.
    Der hat sich leider nicht für die Leute dort eingesetzt.

  38. 14.

    Verrückt. Das kann doch nur eine Woche dauern so etwas mit einem Absatz an der richtigen Stelle zu verhindern. Ich verstehe Politik in solchen Fällen überhaupt nicht.

  39. 13.

    Jeder Käufer lässt sich solche Unterlagen aushändigen. Jetzt ganz verblüfft zu tun, ist scheinheilig. Das Gebäude sollte abgerissen werden.

  40. 12.

    Gegen solchen Irrsinn hilft wohl nur, dass das Volk den Stadtrat aus dem Amt jagt und die Behörde auflöst.

  41. 11.

    Ein nun über 130Jahre alter "Schwarzbau", der einst im preussischen Obrigkeitsstaat errichtet wurde, das klingt nach "Aprilscherz" oder "Verstehen Sie Spass?"

  42. 10.

    Es ist absolut grotesk.
    Kleines Mietshaus im Ruhrgebiet, 4 Einheiten, Baujahr 1936. 70 Jahre und auch architektonisch ein reines Wohnhaus. Eine der großen Wohnungen wurde um 2011 in Gewerbe umgewandelt. Die Rückumwandlung in Wohnung zwecks Eigenbedarf war nicht etwa ein Verwaltungsakt. Nein, es musste mit Hilfe eines Architekten ein Bauantrag (!!) gestellt werden. Andernfalls wäre die jahrzehntelang Wohnung gewesene Wohnung ein Schwarzbau gewesen, mit allen Konsequenzen.

  43. 9.

    Es ist unglaublich.

    Da wird einerseits über massenhaft fehlenden Wohnraum geklagt, andererseits werden Allen, die Initiative zeigen wollen, wo es nur geht Steine in den Weg gelegt. Da muß man fast schon von Böswilligkeit ausgehen.

    Trotzdem, viel Glück, hoffen wir, daß die Bürokraten irgendwann doch noch Einsicht zeigven.

  44. 8.

    Herr Hönicke kann das behaupten. Einfach so. Und es ist gedeckt. Vom (veralteten) Verwaltungsrecht. Gehen Sie gegen diese gedeckte Meinung vor, werden Sie, mit Hilfe der Gebührenordnung, Ihr „blaues Wunder“ erleben. Bis jetzt hat keine politische Kraft diese Ungerechtigkeit „auf dem Schirm“. Vermutlich, weil dies Machterhaltend ist: „Behörden machen keine Fehler“. In diesem Fall kann es sein, das dies ausgenutzt wird, (Bau)Tatsachen zu schaffen. Leider haben Sie nicht die geringste Chance.

    P.S. Für alle die glauben „Es kann ja wohl nicht wahr sein“, doch es ist so. Jeder der sich wehrt wird es erleben.

  45. 7.

    ""Da ist das deutsche Recht etwas starr", sagt Kevin Hönicke. "Das Recht sagt: Der Nutzer oder Inhaber des Gebäudes muss nachweisen, dass seine Nutzung dort richtig ist.""

    Das deutsche Recht ist so starr und es wurde direkt von Moses auf Steintafeln heruntergebracht und kann unter keinen Umständen geändert oder an neue Bedürfnisse angepasst werden, natürlich nicht. Regine Hildebrandt polterte früher bei solchen Sachen immer gerne in breitestem Dialekt: "Erzählt mir doch nich, dass dit nich jeht!"

  46. 6.

    Ich verstehe es ehrlich gesagt nicht. Das Haus sieht wie ein Wohnhaus aus, es ist offensichtlich bewohnbar, nicht einsturzgefährdet, besitzt Toiletten, Wasseranschlüsse etc. Was macht es für einen Unterschied ob da vielleicht mal (was ja laut Inhaber widerlegt ist) ein Gewerbe drin war?
    Im Dong Xuan Center werden Container als Wohnraum vermietet und es interessiert niemanden. Ey als ob sich die Ämter nicht um wichtigere Sachen kümmern sollten! Ich drücke den Leuten, denen es gehört und die da wohnen die Daumen.

  47. 5.

    Anmerkung zur Prioritätenliste: … dann kommt eine Weile nicht. Und dann Luxus- Eigentumswohnungen. Ganz am Ende kommen dann, bezahlbare Mietwohnungen. Sofern für sowas überhaupt Geld da ist.

  48. 4.

    Hr. Hönicke ist allgemein nicht sehr bürgerfreundlich, siehe seine Vorliebe für Verdichtungsbebauung auf Grünflächen durch die Howoge.

  49. 3.

    Hier die Prioritätenliste der Bauvorhaben in Berlin:
    1. Büros
    2. Straßen & Autobahnen
    3. Supermärkte
    4. Andere Gewerbeflächen
    Dann kommt ganz lange nichts
    ... Wohnungen
    ... Verbesserung öffentlicher Nahverkehr
    ... soziale Infrastruktur (KiTa, Schulen, usw)

  50. 2.

    Herr Hönicke behauptet also immer noch, dass unser Haus angeblich ein Gewerbehaus sein soll, ohne auch nur einen einzigen Nachweis dafür zu geben.

    Wir haben alle Telefonbücher, Adressbücher, Geburtsurkunden, Grundsteuerbescheide und ehemaligen Bewohner ausfindig gemacht und lückenlos bis 1893 nachgewiesen, dass es schon immer ein Wohnhaus war.

    Wir haben hier günstigsten Wohnraum erhalten, bei sonst steigenden Mieten und Wohnungsmangel. Für uns völlig unverständlich, warum man mit einer falschen Tatsachenbehauptung hier bestehenden Wohnraum zerstören will.

    @Herr Hönicke: wir laden sie gerne zu einem Treffen mit allen ehemaligen Bewohnern des Hauses ein. Dann können Sie denen gerne nochmal genau erklären, dass sie sich alle irren müssen und gar nicht hier gewohnt haben und deren Familienalben und Erinnerungen alles gute Fälschungen sind.

  51. 1.

    Na, da kann ja der Linken mal kein Vorwurf gemacht werden, da der Bezirksbürgermeister von der CDU, der zuständige Stadtrat von der SPD gestellt wird.

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