Berlin und Brandenburg - Im Öffentlichen Nahverkehr ziehen ab Januar deutlich die Preise an
Fahrgäste in Berlin und Brandenburg müssen im neuen Jahr erneut tiefer in die Tasche greifen. Nach nur acht Monaten erfolgt eine weitere Preiserhöhung im Öffentlichen Personen-Nahverkehr - nicht nur bei den Einzeltickets. Ein Überblick.
Fahrgäste in Berlin und Brandenburg müssen im Neuen Jahr erneut tiefer in die Tasche greifen: Um knapp 7 Prozent erhöht der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) die Preise. Als Grund verweist der Verband auf "die weiterhin hohen Kosten für Kraftstoffe, Personal und Investitionen, die die Verkehrsunternehmen im VBB wirtschaftlich sehr stark unter Druck setzen."
Einzelfahrscheine werden teurer
Der Einzelfahrausweis für den Tarifbereich AB wird damit um 30 Cent teurer und kostet ab dem neuen Jahr 3,50 Euro. Der Preis für den weiteren Bereich ABC steigt auf 4,40 Euro (plus 40 Cent). Die Kurzstrecke AB kostet ab Januar 2,40 Euro (2,20 Euro).
Die Vier-Fahrten-Karte für den Bereich AB erhöht sich um 80 Cent auf 10,80 Euro. Mit einem umgerechneten Einzelpreis von 2,70 Euro sind Fahrgäste damit aber am günstigsten unterwegs.
Die Einzelfahrausweise AB in den kreisfreien Städten Brandenburg an der Havel, Frankfurt (Oder) und Cottbus steigen um jeweils 20 Cent auf 2,30 Euro. In Potsdam steigt der Preis um 10 Cent auf 2,60 Euro.
Preise für die Berliner Umweltkarte ziehen an
Auch die VBB-Umweltkarte für den Bereich AB in Berlin wird mit nun 99 Euro um acht Euro teurer. Entsprechend steigt der Preis für die Jahreskarte auf 856,80 Euro (zuvor 802,80).
Auch der Tarifbereich Berlin BC schlägt bei der VBB-Umweltkarte nun mit 99 Euro zu Buche (zuvor 93 Euro) Für die Jahreskarte werden 1047,60 Euro statt wie bisher 984 Euro fällig.
Und die VBB-Umweltkarte Berlin ABC erhöht sich monatlich auf von 114 auf 119 Euro, der Jahrespreis von 1188 Euro auf 1262,40 Euro.
Für alle Abos gelten niedrigere Preise.
Erst im April 2023 hatte der Verbund die Preise für S-, U-, und Regionalbahnen, Trams und Busse in beiden Bundesländern um durchschnittlich 5,6 Prozent angehoben. Normalerweise stehen die Anpassungen stets zum Jahreswechsel an.
Doch der VBB steht mit der Tarifsteigerung ab Januar nicht alleine da: Bundesweit erhöhen mehrere, vor allem große Verkehrsverbünde, zum neuen Jahr die Fahrpreise, unter anderem der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und der Münchner Verkehrsverbund (MVV). Andere Verbünde wollen im Frühjahr 2024 darüber entscheiden.
Gute Nachrichten
Von den Fahrpreiserhöhungen zunächst unberührt bleibt der Preis des Deutschlandtickets: 49 Euro pro Monat kostet das Abo, das bundesweit Fahrten im Nah- und Regionalverkehr ermöglicht.
Und: In Berlin soll wieder ein 29-Euro-Ticket für den Tarifbereich AB eingeführt werden. Einen genauen Starttermin für das Ticket gibt es noch nicht, aber das 29-Euro-Ticket soll spätestens bis zum 1. Juni 2024 kommen.
Leitungswechsel BVG
Personell steht bei der BVG übrigens eine Veränderung ins Haus: Der Vorstandsvorsitzende der Hamburger Hochbahn, Henrik Falk, wird zum 1. Januar 2024 nach Berlin wechseln und neuer Chef der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) werden. Damit wird Falk Nachfolger der bisherigen BVG-Chefin Eva Kreienkamp. Ihren Vertrag hatte der Aufsichtsrat nicht über den September 2023 hinaus verlängern wollen.
Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) sind mit 15.800 Beschäftigten, neun U-Bahn-, 22 Straßenbahn- und mehr als 160 Buslinien Deutschlands größtes Nahverkehrsunternehmen.
Sendung: rbb24 Inforadio, 01.01.2024, 08:00 Uhr