Großbaustelle in Potsdam - Darum wird das Leipziger Dreieck im laufenden Betrieb umgebaut

Sa 15.06.24 | 08:25 Uhr | Von Felix Moniac
  36
Archivbild:Luftbild des Potsdamer Hauptbahnhofs und der Bahnhofspassagen am 06.10.2018.(Quelle:imago images/R.Weisflog)
Bild: imago images/R.Weisflog

Bis Ende 2026 wird am Leipziger Dreieck neben dem Potsdamer Hauptbahnhof voraussichtlich noch gebaut. Damit verbunden sind über Jahre Einschränkungen und lange Staus im täglichen Verkehr. Das könnte sich perspektivisch sogar positiv auswirken.

Pendler, die morgens aus Richtung Michendorf und Caputh oder Ferch nach Potsdam fahren und nachmittags wieder zurück, werden derzeit auf eine harte Geduldsprobe gestellt. Wegen des im Jahr 2019 begonnenen Umbaus am Leipziger Dreieck gibt es im Bereich Brauhausberg und Leipziger Dreieck morgens und nachmittags seit Jahren schon häufig lange Staus.

Mit dem Umbau will die Stadt die Verkehrsabläufe für die Straßenbahn optimieren und den Verkehrsfluss am Leipziger Dreieck verbessern und sicherer machen. Dazu gehört unter anderem, die Kreuzung barrierefrei zu gestalten, die grundsätzliche Instandsetzung der Straßen und die Neuprogrammierung der Ampeln.

Für den Umbau im laufenden Betrieb sind Umleitungsstrecken eingerichtet und Fahrspuren verkleinert worden. Autos stehen dadurch in der Früh teils bis zum Ortsschild der Stadt, die Fahrt ins Zentrum verzögert sich manchmal um eine halbe Stunde für eine Strecke, die sonst nicht länger als drei Minuten dauert.

Fokus auf Pünktlichkeit des ÖPNV

Hätte es zu der Großbaustelle mit all ihren Einschränkungen über Jahre hinweg keine bessere Alternative gegeben? Auf Nachfrage teilt die Stadt dem rbb mit, dass es für das Leipziger Dreieck aufgrund seiner zentralen Funktion für den Verkehr und seiner Lage in Potsdam keine ausreichenden Umleitungsmöglichkeiten gebe. Deshalb müssten der Umbau und die Renovierung im laufenden Betrieb stattfinden.

Vor fünf Jahren war Baubeginn am Leipziger Dreieck – anderthalb Jahre werden die Arbeiten noch dauern. (Quelle: rbb/Felix Moniac)Eineinhalb Jahre werden die Bauarbeiten noch dauern. (Foto: Felix Moniac/rbb)

Eine Freigabe der Busspur am Brauhausberg auch für Autos würde keinen zusätzlichen Nutzen bringen, weil die Autos sich dann einfach weiter unten im Kreuzungsbereich stauen würden, denn dort gibt es stadteinwärts bauarbeitenbedingt wieder nur eine Spur, heißt es von der Stadt. Außerdem liege der Fokus laut Stadt auf der Pünktlichkeit des ÖPNV, deswegen sollen die Busse an den sich stauenden Autos vorbeifahren können.

Vollsperrung wäre noch chaotischer

Laut dem Berliner Verkehrsexperten und Mobilitätsforscher Alexander Rammert ist es prinzipiell sinnvoll, die Kreuzung im laufenden Betrieb umzubauen, weil eine Vollsperrung "noch viel katastrophalere Folgen auf die Verkehrsentwicklung" haben würde. Viele Quartiere in der Stadt seien nach wie vor autoabhängig, deswegen sei die gewählte Lösung plausibel, sagt Rammert im Gespräch mit dem rbb.

Was ein Kreisel am Leipziger Dreieck in Potsdam für Nachteile hätte

Rammert sagt auch, dass die Stadt eine Gesamtperspektive einnehmen und alle Verkehrsteilnehmenden berücksichtigen müsse; hinzu kämen soziale und ökologische Aspekte. In Potsdam soll zum Beispiel die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer erhöht werden und die Innenstadt soll mehr verkehrsberuhigte Bereiche bekommen.

So würde etwa auch ein Kreisel am Leipziger Dreieck nicht unbedingt eine Lösung bringen. In der gesamten Bundesrepublik rückten Planer mittlerweile aus verschiedenen Gründen von innerstädtischen Kreiseln ab, sagt Rammert. Der Totraum innerhalb eines Kreisels sei kaum nutzbar, Fußgänger und Radfahrer hätten größere Schwierigkeiten, auf die andere Seite zu gelangen und Kreisel verschlängen deutlich mehr Raum als Kreuzungen. Bestes Beispiel, so Rammert, sei der Ernst-Reuter-Platz in Berlin, der Autos Vorrang gibt und Fußgänger wie Fahrradfahrende benachteiligt.

Staudruck führt langfristig zu Umdenken bei der Verkehrsmittelwahl

Das Bauprojekt zur Neugestaltung des Leipziger Dreiecks in Potsdam hält Rammert nicht für unzeitgemäß. Großprojekte seien dann angemessen, wenn sie in das städtische Gesamtleitbild passten und gemeinsam mit der Bevölkerung durchgeführt würden. Das sei in Potdam der Fall. Es gibt laut Rammert deutlich problematischere Projekte in Deutschland, bei denen das die Planer nicht eingehalten hätten. Als Beispiel nennt er Stuttgart 21 oder den Weiterbau der Autobahn 100 in Berlin.

Außerdem hätten Staus wie der am Leipziger Dreieck einen ungeplanten, aber nicht unerwünschten Nebeneffekt. Während eine effiziente Autoinfrastruktur automatisch zu mehr Verkehr führe, weil mehr Menschen das Auto nähmen, trete bei einer über Jahre hinweg den Verkehr negativ beeinflussenden Baustelle genau das Gegenteil ein: die Menschen begännen, über Alternativen nachzudenken, so Rammert. Für das Ziel, den Verkehr in der gesamten Innenstadt Potsdams zu reduzieren, könnte der Stau am Leipziger Dreieck daher sogar positive Folgen haben.

Autos sollen nicht die Innenstadt dominieren

Das Innenstadtverkehrskonzept der Stadt sieht vor, dass diese gut und zuverlässig erreichbar sein soll und zwar möglichst zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. Für ihr gesamtes Gebiet hat sich die fortschreitend wachsende brandenburgische Landeshauptstadt das Ziel gesetzt, die Mobilität zu sichern und die verkehrsbedingte Umweltbelastung durch Luft, Lärm und Abgabe zu verringern. Dazu gehört, zunehmend Autos aus der Innenstadt zu verbannen.

Sendung: Antenne Brandenburg, 05.06.2024, 16:40 Uhr

Beitrag von Felix Moniac

36 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 36.

    Wenn es so einfach wäre, wäre es ne Option. Wie gesagt. Wenn es so einfach wäre…..Schon mal nen V8-Block uffn Fahrrad transportiert z.b.?

  2. 35.

    Faktenbasiert würde ich die Potsdamer Verkehrspolitik nun wahrlich nicht bezeichnen. Eine Umgehungsstraße bringt dort auch nicht mehr Verkehr, sondern würde das Bewohnen an vielen Straßen in der Stadt überhaupt erst mal wieder wohnenswert machen. Dort herrscht flächendeckend undstundenlang Dauerstau, weil es schlicht keine andere Möglichkeit gibt. Potsdam ist Durchgangspunkt für alle möglichen Vororte, nach Berlin und zu den Autobahnen. Umfahrungen sind nicht wirklich sinnvoll, weil viel zu weit und damit zeitlich auch nicht besser, als im Stau zu stehen. Nicht Jeder kann auf den ÖPNV umsteigen und niemand würde aufs Auto umsteigen, nur weil der Verkehr in Potsdam besser läuft. Die Busse stehen im Übrigen auch mit im Stau. Der gesamte Verkehr in Potsdam ist kurz vor dem Kollaps, weil es nur drei Havelübergänge gibt, inklusive der Glienicker Brücke, die dabei kaum eine Rolle spielt.

  3. 34.

    Hallo Helmut,

    also dies Zahlen hätte ich einmal gerne. Ihr Auffassung widerspricht den Daten der letzten 20-25 Jahre. Offensichtlich kennen Sie auch nicht die Zeppelinstraße. Dort sollten Sie sich einmal hinstellen, dann wissen Sie was morgens in die Stadt kommt. Ansonsten gibt es seit eh und je am Morgen eine Bewegung von West nach Ost (Werder; Potsdam Berlin) und Nachmittags wieder zurück. Potsdam erstickt am Durchgangsverkehr, ist die Stadt letztlich der Zubringer zur AVUS. Gerade Deshalb wäre die Havelspange sinnvoll gewesen. Der Anschluss Wetzlarer Straße ist schon ewig fertig. Das wollte die Politik (nicht die Bürger) nicht. Diese Umgehungsstraße wäre schon längst fertig und wir könnten in der City alle möglichen Projekte zur Verkehrsberuhigung um- und durchsetzen. Aber wie immer fehlt es in dieser Stadt an Zukunftsvisionen!

  4. 33.

    Hallo Werner,

    wenn Sie Potsdam nicht kennen, dann entbehrt Ihr Kommentar jeglicher Grundlage. In Potsdam wird Verkehrspolitik weder faktenbasiert noch wissensbasiert gemacht. Des Weiteren sieht man auch an neuen Wohnprojekten, dass die verkehrlichen Situationen in dieser Stadt überhaupt nicht berücksichtigt werden (siehe Krampnitz).
    Die meisten Großprojekte (Verkehr) sind Konsequenzen von EU-Auflagen, die die Stadtpolitik Jahre nicht angegangen ist und Strafen drohten (siehe Umbau Zeppelinstraße).

  5. 32.

    Im Prinzip müsste der ganze Z O B incl. Tram-Überdachung umgeplant werden. Bisher scheiterte das ja daran, dass die Anlage noch nicht alt genug wäre, sie "vor der Zeit" umzuplanen. Ich denke, dass aufgrund des mittlerweile eingetretenen Alters der Anlage die Uhr zugunsten eines Umbaus tickt und dass es gut ist, sich schon jetzt Gedanken darüber zu machen.
    Busfahrer, Tramfahrer und Fahrgäste sollten dazu einbezogen werden. Eine andere Überdachung mit Stützen weit hinten wäre besser als eine mit Stützen, die in der Mitte stehen.

    Die Tiefgaragenzufahrt müsste woanders hin, dieser Platz müsste dann dem ZOB zugeschlagen werden. Als Nächstes wäre zu prüfen, wie nach dem weiteren Tram-Ausbau wirklich alle Busse am ZOB enden müssten oder ob vorher auf die Tram umgestiegen wird. Die 695 wird dort natürlich immer enden müssen, auch die X 15. Über die 605 und 631 müsste geredet werden.

  6. 31.

    Ne, Helmut Krüger, in 20, 30 Jahren gibt's kaum noch arbeitende Menschen in Deutschland. Mal die Bevölkerungspyramide angeschaut? Es gibt kein unendliches Wachstum, auch nicht des Verkehrs. Da würde nur MEHR Verkehr sein/entstehen, wenn MEHR Menschen (nicht Rentner!) diese Strecke täglich fahren MÜSSEN. Das ist nicht der Fall. Der Rentnerberg der Geburtsjahrgänge 1955-65 wird sich mit Rollator auch NICHT in die unbequeme Potsdamer Straba schieben, die fahren, wenn überhaupt, Auto. Aber wir werden gar nicht erst so alt wie die jetzigen Rentner, denn niemand finanziert unser Alter und wir pflegen, bis wir 75 sind, unsere 95 bis 100jährigen Eltern. Danach ist körperlich Feierabend. Nix mehr Leipziger Dreieck.

    Der Verkehrsinfarkt kommt mit Rollator.

  7. 30.

    Volle Zustimmung !!!
    Die Tramhaltestellen am Potsdamer Hauptbahnhof, blockieren beim Ein-und Aussteigen und der gesamte ZOB ist viel zu gering Dimensioniert.
    Die Busfahrer müssen beim Ein -und Ausfahren, fast die Wartenden umfahren und fahren über die Bordsteine.

  8. 29.

    Sie haben den angedeuteten Kreislauf m. E. nicht verstanden: Selbstredend führen neue und ausgebaute Fahrbahnen IMMER zu mehr Autoverkehr und dies einfach deshalb, weil dasjenige Ergebnis, was zunächst eintritt, eben die Entspannung ist, von der Sie reden. Das verführt Menschen dazu, Ziele aufzusuchen, die sie vorher - weil absurd entfernt -nicht aufgesucht hätten.

    Es ist ein Kreislauf ohne jegliches Ende. Insofern scheiden sich eine recht kurzfristige, ja kurzsichtige Haltung von einer, die auch berücksichtigt, was in 20, 30 oder 50 Jahren ist. Mich wundert, dass sich einschlägige Menschen immer wieder "die Augen reiben" wegen der Auswirkungen, die so etwas Jahrzehnte später hat. Ein Hamsterrad.

    Welten liegen ganz gezielten Verbindungen, die einen Misstand beheben und des Baues auf ganzer Linie. Die reine Straßenverbindung B 1 - B 2 über den Templiner See parallel zum Bahndamm könnte ich mir persönlich vorstellen, weil das eine Vorsortierung draußen am Stadtrand bedeutet.

  9. 28.

    "Mehr Straßen führen zu mehr Autoverkehr" , nur, dass am Leipziger Dreieck gar nicht mehr Straßen entstehen. Die vorhandenen Straßen werden "gemacht", vor allem die Tram Gleise. Und: es werden nicht WENIGER Straßen sein danach. In den ca. 10 Jahren Bauzeit sucht sich der Verkehr halt andere Wege....

    Übrigens gibt es auch gelungene Verkehrsprojekte: der Umbau Behlertstraße war nahezu perfekt, am Ende haben PKW, Radler und Fußgänger sogar Platz. Und die Baumaßnahme L77 in Stahnsdorf, die den Durchgangsverkehr aus Ort heraushält, ist perfekt geplant und umgesetzt worden. Von Stahnsdorf bis P-Behlertstraße fährt man nun nicht mehr durch alle Wohnviertel. Anbindung BER ist dadurch auch vorhanden. Bekanntlich gibt es dort nirgends Öffis.

  10. 27.

    Ich lebe nicht in Potsdam, aber ich freue mich, dass dort anscheinend (im Gegensatz zu Berlin und den meisten deutschen Städten) faktenbasierte und wissenschaftsbasierte Verkehrspolitik gemacht wird.

    Mehr Straßen führen zu mehr Autoverkehr, das ist eine Tatsache. Falls (!) Sie sich ernsthaft für das Thema interessieren, suchen Sie mal online nach dem "Braess-Paradoxon" und ggf. zusätzlich noch nach dem "Katy Freeway" in den USA.

  11. 25.

    Die gesamte ÖPNV-Anlage am Potsdamer Hauptbahnhof ist eine Anlage, bei der jeder Quadratzentimeter vernutzt worden ist. Die Sützen der Haltestellen-Überdachung bei der Tram und v. a. die Sitzbänke zwischen ihnen blockieren den Ein- und Ausstieg in und aus den Bahnen, geplant offenbar von einem Ingenieurbüro, dessen MItarbeitenden vornehmlich mit dem Auto, nicht aber mit dem ÖPNV unterwegs sind. (Eine Analogie findet sich dazu bei der Bahnsteigbreite auf der oberen Ebene des Berliner Hbf., bei der abgestellte Koffer die Bahn-Fahrgäste in den schraffierten Sicherheitsbereich der Bahnsteigkante hinein zwingt.)

    In Potsdam: Busfahrer kurbeln bis zum Letzten, weil sie am ZOB ansonsten nicht die Kurve kriegen können und sobald ein Gelenkbus an einer Haltestellen-Insel steht, ist für Fahrgäste und inbes. Rollstuhl-Fahrende der barrierefreie Überweg zu den Haltestellen-Inseln blockiert.

    Die Zufahrt für die unterird. Tiefgarage hat dies mitverursacht.

  12. 24.

    Wäre es besser mit längere grün (und auch rot) Phasen?
    ..
    Ich kenne die Straßenbahnhaltestellen am ZoB. Sehr unangenehm, etwa für behinderte Menschen, Blinden usw. Wohl so eng gebaut sodass die Autofahrer viel Platz haben.

  13. 23.

    Die Eingemeindung nach Potsdam war keineswegs wahllos, sondern knüpfte an kulturhistorische Gegebenheiten an, will sagen: "Insel Potsdam", u. a. erwähnt in: "Dieses Eiland muss zum Paradies werden" und der seinerzeit gestalteten Kulturlandschaft.

    Dass Baustellen als Mittel zur Stau-Erzeugung genutzt würden, grenzt an Denunziation und Verleumdung und auch im Artikel wird eine mögliche Auswirkung längerfristiger Bautätigkeit als bloßer Nebeneffekt beschrieben - d. h. kein gezielter und direkt gewollter.

    Solange die Klagenden noch aufmerksame Zuhörer finden über die Umstände, die sie selber mit herbeigeführt haben, solange werden allerdings noch "dickere Bretter" zu bohren sein. ;-

  14. 22.

    Klaro, BINNENverkehr. Wenn man alles nach Potsdam eingemeindet, ist nicht nur Saarmund Binnenverkehr, sondern auch Falkensee, Berlin, Oranienburg.... Oh Mann...

    Nochmals: man kriegt durch Baustellen und 30er Zonen, Parkplatzrückbau und andere Schikanen nicht einen Menschen mehr aufs Rad oder in die Öffis, wenn er das selbst nicht will. Es gibt immer eine Umfahrung (ja) und immer eine andere Lösung. Potsdam Innenstadt kenne ich kaum noch.

    Wenn's reicht, wenn nur Touristen kommen, bitteschön.

  15. 21.

    Wenn det Kind alleene inne Schule jeht, seh ick dat Kind nach Uffassung von dem Radl Hobby Verfechter ja jar nich meha! Dit nenn ick jetze ma Vollmeise, sorry! Nur damit der auf'm Leipziger Dreieck seene autofreie Stadt Träume ausleben kann, soll ICKE jetze jar keen Privatleben meha haben???? Samma jehts noch?

    Und wat jenau hat der Kommentar überhaupt mittem Leipziger Dreieck und der Baumaßnahme zu tun?

  16. 20.

    Das ist das generelle Problem in Potsdam. Man versucht die Autofahrer zu vergraulen. Das funktioniert aber nicht, weil man Potsdam diesseits der A10 gar nicht umfahren kann. Man muss immer mitten durch, wenn man von Ost nach West oder Süd nach Nord und umgekehrt will. Die Tangentialverbindung wollte man ja nicht, dabei wäre das die ideale Verbindung zwischen Nuthe-Schnellstraße, B2, B1, B273 und nördlich wieder B2 gewesen.

  17. 19.

    Gerade an dieser Kreuzung sind viele Probleme hausgemacht. Kommt man vom Brauhausberg und will in Richtung Lange Brücke, gibt es einen sehr kurzen Aufstellbereich vor der nächsten roten Ampel. Nur wird der Bereich vom Verkehr in der Heinrich-Mann-Allee immer zugestellt. Dann kommt bei Grün niemand mehr vom Brauhausberg. Anderes Beispiel in Gegenrichtung: die Ampelphase stadtauswärts vom Bahnhof in die Leipziger Str. wurde wegen der Straßenbahn extrem verkürzt. Dabei ist das die B2 und die offizielle Route zur A10. Noch ein Beispiel: in der Innenstadt kommt es zu längeren Wegen, weil man der Ring kein Ring mehr ist. Dadurch entsteht ein Teil des Staus in der Breiten Str. und Zepelinstr. Offenbar ist das ja, wie im Artikel angedeutet, alles so gewollt. Eine Vorliebe für mehrwürdige Planungen wie Pförtnerampeln hatte man in Potsdam schon immer.

  18. 18.

    Mit der topografischen Lage sehe ich exakt genauso; was den Durchgangsverkehr angeht, habe ich vollkommen andere Zahlen. Der meiste AUTOverkehr findet seine Quelle und sein Ziel innerhalb von Potsdam, ist also reiner - und damit potenziell leicht verlagerbarer - Binnenverkehr, ein geringerer Teil kommt von außen in die Stadt (v. a. von Werder, aus Spandau / Falkensee)und von Süden von der B 2 her und der geringste Teil fährt durch die Stadt durch. Bei unter 150 Einw./qm und bei 90 Einw. /qkm des brandenburgischen Landes ist das auch kein Wunder.

    Eine Umgehungsstraße würde quasi neuen Durchgangsverkehr nur eben am Stadtrand schaffen, weil er die südwestliche "Beule" des A 10 - Rings abkürzen würde.

  19. 17.

    Nach Sarmund ging es schon immer über Rehbrücke und die Straße über den Brauhausberg trifft vor dem Telegaphenberg wieder auf die Leipziger Straße, da kommt man nirgendwo anders hin.
    Das eigentliche Problem heute ist, es können keine neuen Straßen durch die Stadt gebaut werden, gibt die Topographie nicht her. Außerdem, der meiste Verkehr ist Durchgangs und kein Zielverkehr, daran müsste gearbeitet werden. Wobei wir wieder an einer weiträumigen Umgehungsstraße wären. Aber die wollte keiner und heute ist es dafür sowieso zu spät.

  20. 16.

    In grauer Vorzeit (siebziger, achtziger Jahre) waren Kinder übrigens noch in der Lage, allein zur Schule zu gehen. Ja: zu GEHEN. Auch Erst- und Zweitklässler (eigene Erfahrung und die meiner Vorfahren). Und ja, da ist auch schon "viel passiert". Einfach mal in alten Zeitungen blättern ...

  21. 15.

    Was offensichtlich "versäumt" wurde nach Ihrer Auffassung, ist der Teilabriss der Russischen Kolonie Alexandrowka, denn dort sollte die genannten Schnellstraße durchlaufen: Durch das Emmaus-Haus, die Kreuzung Alleestraße / Fr.-Ebert-Str. diagonal schneidend hinüber zur Pappelallee.

    Da war dann allerdings schon der DDR-Denkmalschutz dagegen, weil die Alexandrowka schon zu DDR-Zeiten eingetragenes Denkmal war. Mehr als Achselzucken war dann nicht - bis zum heutigen Tage.

    Auch für solche Fehlplanungen finden sich Hunderte, Tausende Beispiele in Ost und West. Dass dann im Westen nicht auch noch der Weinberg (neben der Weinbergstreppe und dem Winzertor) angeschnitten wurde, hat dann der Mangel an Geld erledigt.

  22. 14.

    Ich denke, wir stimmen im wesentlichen überein, darin, dass die DDR-Vorstellungen sich zumindest nicht weit unterschieden von den bundesdeutschen Vorstellungen, wie eine "moderne Stadt" auszusehen habe.

    Als aufschlussreich empfinde ich auch die zahllosen, nicht weiter verfolgten Planungen: Eine davon mit einem niveaufreien Achsenkreuz und dem weiteren Verlauf entlang der Neuen Fahrt und dem Hbf. mitsamt riesigem Vorplatz dort - vor der dt. Teilung. Der "Horst-Gramlich-Prospekt" und das überbordende Bhf-Einkaufszentrum sind ja eine späte Abwandlung davon. ;-)

    Das Dreieck - so glaube ich - hat sich eher bezogen auf das Dreieck der historischen Wege Lange Brücke (Richtung Stadt), heutige Friedr.-Engels-Str. (Richtung Teltow mitsamt Teltower Tor) und dem abzweigenden Fernhandelsweg Richtung Leipzig (heutige B 2). Nach Saarmund gings wohl über´n (Brauhaus-/Telegrafen-)Berg als vglw. unbedeutendem Weg.







  23. 13.

    Nun an hatte versäumt nach der wende ein paar marode Häuserblocks aufzukaufen und die nutheschnellstr nach Potsdam Nord durch zu bauen... Oder gar oben in nenbogen nach Westen raus mitzunehmen ... Machen wir uns mal nichts vor...das müsste was sich in Potsdam Staut will einfach nur durch die Stadt durch... Nun besuchen die Stadtplaner Dozenten die denen vormalen wie man den Autofahrer aus der Stadt rausekelt..... Ninja. Kaum Autos. Kaum Parkplätze. Kaum noch Kunden. Viel Spass mit den träumen dieser rathausstrategen...

  24. 12.

    Jo. Nach 1.5 h Rückweg von der Arbeit, angekommen um 18 Uhr, Klamotten, aufs Rad, bin ich dann SCHON um 19 Uhr beim Hobby, im November, Rückweg dann um 21 Uhr, 5 Grad, Regen. Eines muss ich sein lassen: arbeiten, Hobby oder radeln. Nicht jeder ist Rentner oder bezieht Bürgergeld.

    Achso: mein Kind habe ich morgens um halb acht an der Schule abgegeben. Wiedersehen nächsten Morgen um halb sieben....

  25. 11.

    -Während eine effiziente Autoinfrastruktur automatisch zu mehr Verkehr führe, weil mehr Menschen das Auto nähmen, trete bei einer über Jahre hinweg den Verkehr negativ beeinflussenden Baustelle genau das Gegenteil ein.

    Im Klartext: Wir müssen das Autofahren nur unattraktiv genug machen, dann wird das Volk schon in die Straßenbahn einsteigen.
    Das funktioniert nicht, solange all die Nachteile des ÖPNV (sie aufzuzählen ist müßig) nicht beseitigt werden.

  26. 10.

    Eigentlich ist das Leipziger Dreieck eine ganz normale Kreuzung die,etwas versetzt,aus allen 4 Richtungen befahrbar ist. Der Name Dreieck bezieht sich auf die Straßenbahn deren Abzweigung ein Dreieck darstellt. War vor dem Krieg auch noch anders, da gab's noch den Abzweig über den Brauhausberg.
    Mit der langen Bauzeit werden Sie recht haben, wird Objektlohn sein, da spielt die Bauzeit keine Rolle, da kann zwischendurch auch mal ein lukrativer Auftrag angenommen werden. Schließlich will die Überleben.
    Übrigens, zu DDR-Zeiten war das Leipziger Dreieck wesentlich kleiner, nur von der Langen Brücke aus 4 Spurig.
    Hat auch gereicht, der Fahrzeugbestand war ja übersichtlich. Außerdem konnte man in die Fläche Ausweichen, geht heute nicht mehr weil der ganze Verkehr auf wenige Strecken zusammengeschrumpft wurde.
    Zum Schluss, hätten die Menschen vor 60-70 Jahren das Wissen und die Möglichkeiten von Heute gehabt, vielleicht wär ihr Handeln auch anders gewesen, in Ost und West.

  27. 9.

    Sicherlich nicht endlos verbreiterbar, doch abstrus ist das keinesweges. Einer derer, die täglich mit dem Rad einen weiten Weg von Lichtenrade bis ins Berliner Zentrum per Rad fahren, ist Martin Wanzleben, Geschäftsführer der IHK. Der kommt in seinem Büro an, duscht sich dann und geht dann seinen Geschäften nach.

    Ansonsten ist der ÖPNV witterungsunabhängiger als ein Rad, platzsparend und sozial obendrein, weil das Fahrverhalten durch den Personenbeförderungsschein "eingehegt" ist, während sich bei Rad- und Autofahrenden die ganze Bandbreite zeigt - d. h. auch mittels unakzeptablen Verhaltensweisen.

  28. 8.

    "Wenigstens solange Potsdam versucht, mittels Baustelle die Innenstadt autofrei zu gestalten."

    Mit Verlaub: So entsteht verbales Gift, das beständig seine Kreise zieht, wenn aus dem angeführten Nebeneffekt ein Ziel konstruiert wird.

    Die Gründe für die enlose Zeitspanne bei Baustellen - gleich schon, welcher Art - liegen weit mehr darin, dass die Baufirmen drei, vier Parallelbaustellen unterhalten müssen, weil die gedehnten Zahlenziele bei einer einzigen davon sie in die Illiquidität und ggf. Pleite treiben würde. Deshalb auch sind oftmals wenige arbeitende Menschen dort zu sehen.

    Wer es schneller haben will, sollte die eigene Zahlungsdisposition ändern. Ansonsten kann Potsdam aufgrund seiner natürlichen und topografischen Situation nicht einfach für ein Jahr irgendwo etwas komplett sperren, sodass Bauen unter fortlaufendem Betrieb unerlässlich ist.

  29. 7.

    Wenn das ein Hobby ist, bei dem man sich körperlich verausgabt, hat man bestimmt Lust, vorher und nachher 40 min Fahrrad zu fahren. Und dann noch bei sch... Wetter. Und möglicherweise hat man vorher schon den ganzen Tag gearbeitet. Ja, es gibt Leute, bei denen soll das tatsächlich vorkommen...

  30. 6.

    Was will man uns da schönreden? Nein, eine ((lange) temporäre) Baustelle führt nicht zum Umdenken, sondern zu längerer Verärgerung und nur temporärer Nutzung des ÖPNV oder längerer, umweltschädlicher Umfahrungen z. B. über die Nutzeschnellstraße, letztlich kann man auch woanders einkaufen als in der Stadt. Wenigstens solange Potsdam versucht, mittels Baustelle die Innenstadt autofrei zu gestalten. Wer Auto fahren WILL, wird genau das tun. Und ggf. eine andere Partei wählen, die das vermeintlich zusichert.
    Übrigens, alles Jammern auf hohem Niveau. Versucht mal als Mittelmärker nach Mitte/Nordberlin zur Arbeit zu kommen. Die Fahrzeit hat sich in den letzten Jahren verdoppelt...

  31. 5.

    Früher hat man auch nur max. ein Jahr gebraucht (...) ES GAB PRIORITÄTEN!
    heute im Freizeit-Deutschland sind es mindestens 10 Jahre. Da kann man mal sehen was die Alliierten als der B-Republik finanziell gratis ermöglicht haben (Platten-Wohngebiete usw). Seit Abzug 2000 klappt nichts mehr, außer das hirnlose Ab-Baken obwohl überhaupt nicht mit dem Bau angefangen wird.

  32. 3.

    Die wesentlichen Gebiete in Potsdam sind sehr gut mit dem ÖPNV erschlossen und hier ist es v. a. die Straßenbahn, die dies gewährleistet. Die nicht erschlossenen Gebiete weisen vglw. geringeren Verkehr auf und können demnach auch nicht maßgeblich stauverursachend sein. MIthin ist es weit mehr ein überkommenes Prestigedenken, mit dem eigenen Kfz. in die Innenstadt zu fahren und dann über Dasjenige lauthals Klage zu führen, was selbst verursacht wurde. Menschen, die wirklich darauf angewiesen sind, mögen auf Diejenigen mit dem Finger zeigen, die aus den eben genannten Gründen mit dem Kfz. in die Innenstadt fahren.

    Die Leipziger Dreieck ist die DDR-Variante der gleichen Vorstellung, unter der auch bundesdeutsche Städte seit Jz. leiden: Keine wirkliche Stadt ohne sechs- u. achtspurige Straßen, die Bebauung dazu nur als bloße Begleitkulisse dessen. Es braucht Jz., um diesen Unsinn "zu heilen."


  33. 2.

    Der Ernst-Reuter-Platz ist aber gar kein Kreisverkehr sondern lediglich eine runde Kreuzung. Dort geht es nicht darum, einen höheren Verkehrsfluss zu erreichen, sondern um die Realisierung, mehrere Straßen auf einer Kreuzung einmünden zu lassen. Das trifft genau so auf den großen Stern zu. Insofern können auch Radfahrer und Fußgänger nicht benachteiligt werden, da sie immer entgegengesetzt zum Autoverkehr ihre Grünphase erhalten. Man kann lediglich diskutieren, ob die jeweils lang genug ist, was aber auf jede Ampelkreuzung zutrifft.
    Kreisverkehre sind sogar besser, weil dort Fußgänger immer Vorrang haben, wenn diese an den Ein-/Ausfahrten einen Zebrastreifen haben. Dann können Autos erst ein oder ausfahren, wenn die Fußgänger die Straße überquert haben, was aber den Verkehrsfluss bremst und damit bei hoher Anzahl an Fußgängern kontraproduktiv sein kann. Ein Beispiel für solch einen Kreisel findet man in Falkensee, wo das super funktioniert.

  34. 1.

    Es ist immer wieder erstaunlich, daß auf die Lage der Innenstadt von Potsdam mal wieder nicht hingewiesen wird. Potsdam(sog.Innenstadt/nördliches & westliches Stadtgebiet)ist eine Insel mit begrenzten Zufahrten.
    Kann man spontan & langfristig nicht ändern bzw.will man nicht, ist auch bekannt. Man kann ja mehr oder minder schon zufrieden sein, daß es am Leipziger Dreieck sichtbar vorwärts geht. In dem kurzen Abschnitt Drewitzer Straße aktuell z.b.war 4 Wochen nichtakzeptabler Stillstand. Und der ÖPNV in Potsdam ist eben für Viele keine Alternative. Z.b.von meiner Hood zum Hobby locker 1,2 Stunden(x-mal Umsteigen und langer Fußweg) für 10 km sind keine Alternative zum Kfz. Nebenbei angemerkt wirds spannend, wenn die Lange Brücke neu gebaut werden muß. Schaun wa mal……..

Nächster Artikel