Ursachenforschung nach Großbrand in Lichterfelde -
Den Großbrand in einem Gebäudekomplex der Firma Diehl Metal Applications in Berlin-Lichterfelde vor sieben Wochen hat nach bisherigem Ermittlungsstand ein technischer Defekt ausgelöst. Das teilte der Geschäftsführer der Firma, Thomas Hör, am Donnerstag der rbb24 Abendschau mit. Gutachter der Brand-Versicherungen seien zu diesem Ergebnis gekommen.
"In der reinen Theorie" auch Sabotage möglich
"In der reinen Theorie" habe aber auch Sabotage "zu einem technischen Defekt führen" können, sagte der Sprecher von Diehl am Freitag. Nach einem aktuellen Bericht der "Bild"-Zeitung geht die Bundesregierung dem Verdacht nach, dass der russische Staat hinter dem Brand stecken könnte. Ein ausländischer Nachrichtendienst habe deutsche Geheimdienste darüber informiert, dass es konkrete Hinweise für eine russische Beteiligung gebe, schreibt das Blatt. Die Bundesregierung wollte sich dazu am Freitag nicht äußern. Bereits kurz nach dem Brand hatte es Spekulationen darüber gegeben, dass das Unternehmen aufgrund seiner Rüstungsproduktion Ziel vor allem russischer Sabotage sein könnte.
Der Brand in dem Betrieb, der unter anderem Autoteile herstellt, hinterließ einen großen Schaden. Geschäftsführer Thomas Hör sprach in der rbb-Abendschau von einer zweistelligen Millionenhöhe. Im Rahmen der Abrissarbeiten und weiteren Untersuchungen auf dem Gelände soll laut Unternehmenssprecher geprüft werden, ob eine weitere Ursachenforschung dazu möglich sei, was den technischen Defekt ausgelöst haben könnte, sagte der Sprecher.
Das Feuer war am 3. Mai ausgebrochen. Ein Technikraum im ersten Obergeschoss eines Fabrikgebäudes brannte in voller Ausdehnung. Insgesamt waren laut Feuerwehr mehr als 200 Einsatzkräfte an mehreren Tagen vor Ort. Es wurde niemand verletzt. Laut Unternehmen läuft die Produktion mit rund 500 Beschäftigten an den verbliebenen Produktionsstraßen nun rund um die Uhr weiter.
Sendung: rbb24 Abendschau, 20.06.2024, 19:30 Uhr