Ermittlungen der Polizei - Rund 40 Bäume in Berlin-Gatow angebohrt und mit giftiger Flüssigkeit befüllt
Sie haben es offenbar auf Bäume abgesehen: Unbekannte haben Dutzende Baumstämme in Berlin-Gatow erst angebohrt, um dann eine giftige Flüssigkeit zu injizieren. Es ist nicht der erste Fall dieser Art.
Die Polizei ermittelt im Fall einer offenbar mutwilligen Beschädigung von etwa 40 Bäumen am Havelufer in Berlin-Gatow. Das bestätigte die Behörde am Donnerstag dem rbb.
Laut Bezirksamt Spandau waren vor wenigen Tagen an mehreren Bäumen an der Großen Badewiese massive Schäden an Dutzenden Bäumen entdeckt worden. Es seien Spuren entdeckt worden, dass an den betroffenen Bäumen eine vermutlich giftige Flüssigkeit injiziert wurde.
Bis zu 35 Zentimeter tiefe Bohrlöcher
"Die groß gewachsenen Bäume wurden bis zu 35 Zentimeter tief angebohrt und die Bohrlöcher mit Flüssigkeit verfüllt, um mutmaßlich ein Absterben zu erreichen", teilte Spandaus Bezirksstadtrat Thorsten Schatz mit. In einem Baum habe noch ein Bohrer gesteckt, der sich im Stamm verhakt hatte. Es sei zu befürchten, dass nun erhebliche Kosten für die Sicherung der Bäume und mögliche Fällungen nötig würden.
Die Beschädigungen seien durch Mitarbeitende des Straßen- und Grünflächenamtes im Rahmen der jährlichen Baumkontrollen entdeckt worden. Das Bezirksamt hatte darüber vergangene Woche informiert, aber erst am Mittwoch Anzeige erstattet. Die Anzeige erfolgte laut Bezirksamt später, da eine genaue Aufschlüsselung und eine Abstimmung mit dem für Umweltdelikte zuständigen Landeskriminalamt erforderlich gewesen sei.
Ermittelt werde nun wegen Sachbeschädigung, so die Polizei. Weitere Angaben über mögliche Verdächtige oder Erkenntnisse am Tatort machte die Polizei nicht.
Ähnlicher Fall kürzlich in Berlin-Grünau
Der nun in Gatow festgestellte Fall ist bereits der zweite Schaden in vergleichbarer Größenordnung. Im vergangenen Jahr hatten Unbekannte zunächst Haltebänder von Jungbäumen im Bullengrabengrünzug durchtrennt und anschließend zahlreiche Baumstämme gefällt. Bei allen Beschädigungen sei sowohl wegen der eingesetzten Hilfsmittel als auch wegen der hohen Zahl der geschädigten oder zerstörten Bäume von Vorsatz auszugehen, teilte das Bezirksamt mit.
Einen ähnlichen Fall hatten Ende Juni Mitarbeiter des Bezirks Treptow-Köpenick in Grünau festgestellt. Unbekannte hatten auch dort Löcher in mehrere alte Bäume gebohrt und sie damit getötet. Unter anderem sei dabei eine 88 Jahre alte Linde in der Regattastraße angebort worden.
Sendung: rbb24 Inforadio, 25.07.2024, 16 Uhr
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