Mit einem Walross-Stoßzahn im Koffer landete eine Frau am BER - und wurde vom Zoll herausgewunken. Nun droht ihr ein saftiges Bußgeld, denn es handelt sich um eine besonders geschützte Art.
Der Zoll am Flughafen Berlin Brandenburg hat den verzierten Stoßzahn eines artenrechtlich geschützten Walrosses beschlagnahmt. Eine 24-jährige Russin hatte den 60 Zentimeter großen und knapp zwei Kilogramm schweren Zahn in ihrem Koffer, wie das Hauptzollamt Potsdam am Donnerstag mitteilte. Dabei soll es sich um ein Geschenk des Vaters der Frau handeln.
Walross "besonders geschützte Art"
Der Walrosszahn war demnach in ein Bettlaken eingewickelt und am Samstag bei Röntgenaufnahmen der Gepäckkontrolle eines Fluges aus Georgien aufgefallen. Nachdem die Frau daraufhin den Ausgang für anmeldefreie Waren passiert hatte, griff der Zoll ein.
Beim Walross handelt es sich um eine "besonders geschützte Art", für die Einfuhr sind daher besondere Vorgaben zu beachten. Der Reisenden droht laut Zoll nun ein Bußgeld von 10.000 Euro.
Stoßzahn, Seepferdchen und Kippen - kuriose Funde beim Zoll
Bild: Marie Martinx/ dpa
Ein Reisender ist im Mai mit 20 toten Seepferdchen am Flughafen Berlin-Brandenburg (BER) vom Zoll geschnappt worden. Der 45-Jährige habe die artgeschützten Tiere für fünf Euro in Vietnam gekauft und laut Zoll in einem Styroporbehälter in seinem Koffer nach Deutschland transportiert. Seepferdchen werden in der EU-Artenschutzverordnung in der zweithöchsten Schutzklasse gelistet. Damit bedarf es grundsätzlich einer Genehmigung, um die Tiere einzuführen. Der 45-Jährige hatte keine solche Erlaubnis. Ihm droht ein Bußgeld von bis zu 50.000 Euro.
Bild: Christiane Ullrich/Hauptzollamt Potsdam
Der Zoll am Flughafen Berlin Brandenburg hat im Oktober den verzierten Stoßzahn eines artenrechtlich geschützten Walrosses beschlagnahmt. Eine 24-jährige Russin hatte den 60 Zentimeter großen und knapp zwei Kilogramm schweren Zahn laut Zollamt Potsdam in ein Bettlaken eingewickelt in ihrem Koffer. Es soll sich dabei um ein Geschenk des Vaters der Frau handeln. Beim Walross handelt es sich um eine "besonders geschützte Art", für die Einfuhr sind daher besondere Vorgaben zu beachten. Der Reisenden droht laut Zoll nun ein Bußgeld von 10.000 Euro.
Bild: Klaus-Dietmar Gabbert/dpa
Zigaretten gehören zu den Hauptfundsachen beim Zoll. Den letzten größeren Fund in der Region gab es im Februar in Frankfurt (Oder): Fahnder haben rund 430.000 Zigaretten in einem Kleintransporter beschlagnahmt. Laut den mitgeführten Frachtpapieren sollte der aus Polen eingereiste Kleintransporter vier Teppichrollen geladen haben, die nach Frankreich beziehungsweise Belgien geliefert werden sollten. Doch neben den Teppichrollen fanden die Beamten auf der Ladefläche des Transporters auch zwei Paletten mit Kartons - mit massenhaft Zigaretten. Der Zoll schätzte den Steuerschaden auf 70.000 Euro.
Bild: Hauptzollamt FFO
Und nochmal Tiere, aber dieses Mal lebendig: Zollbeamte haben im Januar bei Gramzow (Uckermark) einen Autofahrer mit einem eingeschmuggelten Äffchen erwischt. Hinter dem Fahrersitz entdeckten die Zollbeamten eine Einkaufstasche mit einer Transportbox darin. Darin kauerte den Angaben zufolge ein "kleines lebendes Äffchen", so eine Zollsprecherin. Der Fahrer gab an das Äffchen in Polen für ein Familienmitglied gekauft haben. Passende Papiere zum Kauf und zur Herkunft des exotischen Tieres konnte er allerdings nicht vorweisen. Das Äffchen, ein Krallenäffchen, wurde zunächst an den Tierpark Angermünde übergeben. Gegen den Fahrer wurde ein Strafverfahren wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Washingtoner Artenschutzabkommen [bmuv.de] eingeleitet.
Bild: Patrick Pleul/ dpa
Auch Feuerwerkskörper gehören zu den Top-Funden beim Zoll. Immer wieder beschlagnahmen Beamte Pyrotechnik, die entweder in Deutschland nicht zugelassen ist oder für die Genehmigungen notwendig sind. Den letzten größen Fund gab es in Frankfurt (Oder), als Beamte im Dezember 2023 67.000 Böller der Kategorie F3 in einem Kleintransporter sicherstellten. Bei der Einfuhr aus anderen Ländern ist dafür eine Umgangserlaubnis der zuständigen Überwachungsbehörde notwendig. Die hatte der Fahrer allerdings nicht vorlegen können.
Bild: Zoll/dpa
Koks aus der Kiste: Ermittler haben in Groß Kreutz (Potsdam-Mittelmark) im September 2023 rund 500 Kilogramm Kokain sichergestellt. Die Drogen wurden laut Zoll in Bananenkisten bei einem Großhändler für Obst und Gemüse gefunden. Der Großhändler hatte die verdächtige Päckchen festgestellt und daraufin die Polizei informiert. Das Kokain wurde offenbar per Schiff aus Südamerika nach Deutschland transportiert. Im März wurden schon einmal 1,2 Tonnen Kokain bei demselben Obsthändler sichergestellt.
Bild: Zoll Berlin-Brandenburg /dpa
Originell ist manchen Fällen nicht die Ware selbst, sondern worin sie versteckt ist. In einem Fall haben Schmuggler einen Schwertransporter zu einem Industrie-Zerkleinerer umgebaut und darin 13.000 Liter Wodka und Whisky versteckt. Die Fracht sollte aus Polen über Hamburg nach Katar gelangen. Zöllner stellten die unversteuerten Flaschen allerdings im Januar 2023 östlich des Berliner Rings sicher.
Der Handel mit geschützten Tier- und Pflanzenarten ist im Washingtoner Artenschutzabkommen festgeschrieben. Es trat 1975 in Kraft. 1989 wurde von der siebten internationalen Artenschutz-Konferenz ein weltweites Handelsverbot für Elfenbein beschlossen.
2022 verschärfte die EU-Kommission noch einmal die Regelungen zum Handel mit Elfenbein, seitdem darf Elfenbein prinzipiell nur noch gehandelt werden, wenn es in Antiquitäten vor 1947 oder in Musikinstrumenten vor 1975 verarbeitet wurde.
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Vgl. unnötige Erwähnung/Bennenung "Ostdeutscher" oder "Thüringer" oder "AfD-Wähler" in Zusammenhang mit polit. Themen. Man spricht ja auch nicht von vornherein von Bayer, CSU-Wähler usw.
19.
besonders geschützte Art oder nicht, es ist jedes Mal Mord und Gier und Verachtung von Mutter Natur.
Die Seepferdchen werden wahrscheinlich zum Sterben herausgenommen und in der Sonne durchgetrocknet. Wie die Schmetterlinge aufgespießt werden.
Für die Vitrine. Oder die Schublade. Oder den Dachboden.
Panorama hat grade erst eine Doku über den Handel mit menschlichen Schädeln aus der Rassenkunde gemacht..
Ein künstliches Hirschgeweih erschließt sich mir aber nicht! Geweihe sind normalerweise Trophäen, mit denen Menschen die zum Spaß Tiere töten, vor Ihresgleichen angeben. Dementsprechend ist ein echtes Hirschgeweih viel Billiger als eines aus Plastik, weil es kostet lediglich das Leben eines Tieres, und das hat, solange es nicht geschützt ist, in dieser Welt, keinen Wert!
Habe jetzt mal bei einem bekannten Versandriesen geschaut, ob es sowas geschmackloses tatsächlich gibt. Allerdings würde es mich auch nicht wundern, wenn es entgegen der Angaben doch echt ist.
Nicht einfach nur in den Raum stellen, sondern bitte mal ausführen, was daran diskriminierend sei und warum es angeblich gegenseitigen Hass säen würde, nur weil die Nationalität genannt wird. Das ist doch lächerlich.
Sie habens nicht begriffen oder? es geht um BESONDERS gefährdete Tiere. Egal wie alt ,,das Teil'' ist. Sie sollten Ihre Verächtlichung lassen und mehr Respekt vor Tieren zeigen, denn die sind nicht nur zum Fressen da.
14.
Das Teil ist doch mindest 100 Jahre alt. Da gelten sicherlich besondere Regeln. Sonst müsste sich jeder Besitzer eines alten Klaviers mit Tasten aus Elfenbein fürchten.
Sie lachen darüber? Manche denken so, wie zwischen Wand und Tapete passt.
9.
Von wann stammt die Gravur/das Bild, könnte es sich um eine Antiquität handeln - wäre meine erste Frage. Könnte das Bild vielleicht etwas mit historischem Wal(roß)fang oder überhaupt historischer Seefahrerei zu tun haben? Wieso werden solche offensichtlichen Fragen nicht journalistisch bearbeitet?
Wofür? Natürlich um es zu Geld zu machen. Bringt gutes Geld auf dem Schwarzmarkt. Geschenk, ja klar. Meine Tochter freut sich auch immer über Tierknochen zum Geburtstag.
7.
Schön dumm. Heutzutage lässt sich doch alles künstlich herstellen. Hab hier ein Hirschgeweih zu hängen; natürlich nicht original. Unterschiede sind eigentlich heutzutage nicht mehr, außer von Experten, zu erkennen. Habe auch einen Schmetterlingskasten mit künstlichen Schmetterlingen… :-)
6.
Ich habe 2009 von einem Inuit Händler eine handgefertigte Halskette sowie Ohrringe für 300 $ mit Zertifikat gekauft. Nun stellt sich bei mir die Frage ist der Kauf bzw. der Besitz strafbar.
5.
Es ist ein falsches (Selbst-)Verständnis dieser Menschen, die meinen, Ihre Vorstellungen überall umsetzen zu können, auch wenn es gegen das Gesetz vor Ort verstößt. Die Story mit dem Geschenk unterstreicht das. Dann trifft diese Leute eben die Strafe, die bitte auch durchgesetzt wird! Oder sind die Meldedaten mal wieder unvollständig oder falsch oder nicht abgleichbar, weil es immer noch kein zentrales Melderegister gibt und Personen unbemerkt mehrere Identitäten haben können.
4.
"Dabei soll es sich um ein Geschenk des Vaters der Frau handeln."
Aus welchem Anlass- Tag der Zahngesundheit? Makaber. Was macht man damit? Wer braucht so etwas? Auf welche absurde Ideen Menschen kommen...
Oder, was noch schlimmer wäre, verstümmelt.
Leider kann man diesen ganzen Irrsinn nicht wirklich trocken legen und leider reichen die Gehirntätigkeiten und Sensoriken einiger Menschen nicht einmal amsatzweise aus, überhaupt das Elementarste auf dieser Erde zu begreifen.