Supermond und Komet am Himmel - Großgewachsen und ziemlich helle

Do 17.10.24 | 19:40 Uhr
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Archivbild:17.10.2024, Berlin: Ein besonders groß erscheinender Vollmond, auch Supermond genannt, ist bei leichter Bewölkung hinter der Spitze der Quadriga auf dem Brandenburger Tor zu sehen. (Quelle:dpa/S.Stache)
Audio: rbb24 Inforadio | 17.10.2024 | Carl Winterhagen | Bild: dpa/S.Stache

Licht von oben noch lange nach Sonnenuntergang: Ein Supermond bestrahlt am Donnerstag den Nachthimmel und wird begleitet von einem Kometen. Wer es genießen will, sucht sich einen freien Blick nach Süden und Westen.

Mondsüchtige und alle, die es werden wollen, können sich am Donnerstagabend auf ein doppeltes Schauspiel am Himmel freuen. Während am frühen Abend im Südosten ein besonders groß erscheinender Vollmond - auch Supermond genannt - aufgeht, zieht am Westhimmel der Komet Tsuchinshan-Atlas seine Bahn. Schon in den vergangenen Nächten hielten viele Menschen nach Sonnenuntergang nach dem Kometen Ausschau. In Brandenburg war er da bereits gut zu sehen.

Allerdings: Der eigentliche Vollmond wurde bereits bei Tageslicht am Donnerstag erreicht. 13.26 Uhr gaben die Experten als den Zeitpunkt an, da der Erdtrabant seinem Planeten auf 357.174 Kilometer nah war und sich seitdem wieder entfernte. Zum Vergleich: Ist der Mond besonders weit weg, kann die Distanz 406.000 Kilometer betragen. Weil der Mondumlauf um die Erde auf einer elliptischen Bahn verläuft, schwankt die Entfernung zur Erde.

Am Horizont erscheint der Supermond am supersten

Generell wirke der Mond dann besonders mächtig, wenn er tief stehe - und nicht hoch am Himmel, sagt Uwe Pilz von der Vereinigung der Sternfreunde. Diese "Mondillusion" oder "Mondtäuschung" liege daran, dass Betrachtende ihn dann in Erdnähe in Relation zu irdischen Objekten am Horizont setzten, etwa zu Gebäuden, Bergen oder Bäumen.

Neben dem Schauspiel am Himmel ist das Supermond-Phänomen auch am Meer anhand extremer Gezeiten wie etwa Springfluten spürbar - denn Sonne, Mond und Erde stehen in einer Linie. Etwaige Herbststürme können diesen Effekt noch verstärken.

Und neben dem Supermond ist diesmal eben auch ein Komet zu beobachten: Tsuchinshan-Atlas ist - wie der Experte Pilz betont - noch immer gut sichtbar. Ein wenig beeinträchtigt wird die Sichtbarkeit des Kometen allerdings durch das Licht des aufgehenden Vollmonds.

Sendung: rbb24 Inforadio, 17.10.2024, 18:25 Uhr

3 Kommentare

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  1. 3.

    Habe heute zwischen 0 und 1 Uhr mehrere Aufnahmen von meinem Balkon mit dem Smartphone gemacht. Der aus den Wolken hervorlugende Mond, der die Wolken in seiner Umgebung fast taghell beleuchtete und gerahmt durch das fast kahle Geäst eines Straßenbaumes, hatte schon etwas mystisches und magisches. Fühlte mich wie in einem Bild von Caspar David Friedrich. Dazu über Kopfhörer der ,,Moonlight Skater" von Jane Relfs Stairway. Perfekt!

  2. 2.

    Spätestens wenn das Schulkind einen Sonnenuntergang bewundern kann oder nach durchclubter Nacht einen Sonnenaufgang geniesst, wird es seine Meinung ändern. Ich kenne übrigens kein Schulkind das derart nüchtern reagiert, wie sie es beschreiben. Eher große Augen wenn der Mond durch ziehende Wolken strahlt oder die Sonne durch den Morgendunst lacht.

  3. 1.

    Neben dem Strahlenkranz der Sonne. quasi ja dem Aktiven, können die Menschen die sichtbare Beschienenheit des Mondes, also quasi das Passive, gut gebrauchen. Die weltweit bekannteste deutsche Dichtung, "Der Mond ist aufgegangen" von Matthias Claudius, kündete seinerzeit von der Fasznination über die Reflektion.

    Heute sind wir nüchtern: Da verbessert ein Schulkind seine Mutter, dass die Sonne doch garnicht aufgehe, wo sich doch die Erde um die Sonne drehe. Die Kalender, zum Glück, sind unwissenschaftlich genug, nach wie vor vom Sonnenaufgang und -untergang, vom Mondauf- und untergang zu schreiben.

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