Deutsch-deutsche Geschichte im Unterricht - "Das Wissen über die DDR schwindet"

Mo 11.11.24 | 06:05 Uhr | Von Oda Tischewski
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Symbolbild: Eine geschichtliche Führung entlang der Berliner Mauer. (Quelle: dpa/edpics)
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Video: rbb24 Abendschau | 09.11.2024 | Victor Marquardt | Bild: dpa/edpics

35 Jahre nach dem Mauerfall können viele Jugendliche, aber auch Lehrer, mit dem Thema DDR nicht mehr mehr viel anfangen. Dabei ist das Thema der Teilung nicht abgeschlossen. Wo kann der Geschichtsunterricht hier anknüpfen? Von Oda Tischewski

Sie kennen den Trabi, den Sandmann und Pittiplatsch – was Jugendliche von 2024 mit der DDR verbinden, ist oft das, was ihre Eltern davon noch erlebt haben und was als "harmloses Vergnügen" den Sprung ins Nachwende-Deutschland geschafft hat. Das heutige Bild von der DDR hat oft zwei extreme Seiten: Einerseits die drolligen Alltagsgegenstände, die mit Knäckebrotmehl gestreckten Schokoladenflocken, das Schulküchengericht "Tote Oma", das grüne Ampelmännchen. Andererseits die Schüsse an der Mauer, die alltäglichen Spitzeleien, die Repressionen im Stasi-Knast.

DDR als "Familienerzählung" für Jugendliche von heute

Beides gab es, beides gab es nicht ausschließlich und von beidem haben Jugendliche heute höchstens eine Ahnung, erzählt Dr. Stefan Wolle, wissenschaftlicher Leiter des DDR-Museums in Mitte.

"Sie wissen ein bisschen aus der Schule und speziell die aus dem Osten haben schon was von ihren Eltern und Großeltern gehört. Das ist oft sehr konträr zu dem, was in der Schule gelehrt wird, weil natürlich die Eltern und Großeltern mehr so die lustigen, netten Sachen erzählen: Wie gut irgendwelche Sachen geschmeckt haben und was es zu Weihnachten gab und so."

Familie im DDR-Museum. (Quelle: Marcus Wichert) Besucher im DDR Museum Berlin (Bild: DDR Museum)

Die Realitäten, in denen die Familien heutiger Jugendlicher damals gelebt haben, sind oft sehr unterschiedlich: Wenn der eine Großvater vom tollen Zusammenhalt in der Brigade erzählt und der andere von Erniedrigungen bei der NVA – was ist dann die Wahrheit? War die DDR das Land der einfachen Freuden oder der totalitäre Unrechtsstaat? Wie wird aus zwei widersprüchlichen Erinnerungen ein konsistentes Bild? Jens Schöne, stellvertretender Aufarbeitungsbeauftragter des Landes Berlin, sieht hier die Schule, die Lehrerinnen und Lehrer in der Pflicht.

Für Thema DDR oft nur wenige Stunden im Schullehrplan

Wer heute vor der Klasse steht, stammt oft selbst schon aus der "Nachwendegeneration". Und in der Ausbildung ist die Geschichte der DDR kein Pflichtinhalt. "Wir müssen stärker daran denken, dass eben auch Lehrerinnen und Lehrer mit diesem Thema konfrontiert werden müssen – oder zukünftige Lehrerinnen und Lehrer. Weil wir wissen, was sie in ihrer Ausbildung nicht lernen, werden sie nur bedingt bis gar nicht behandeln."

Derzeit sind für das Thema DDR im Geschichtsunterricht der weiterführenden Schulen nur wenige Stunden vorgesehen. Was in diesen Stunden passiert, ist sehr unterschiedlich, hängt von der Schulform und vom Interesse der Lehrkraft ab. Außerschulische Angebote zum Thema, gerade in Berlin, werden gern angenommen: Führungen und Touren, Filme und Zeitzeugenberichte holen das Thema in die Gegenwart und stellen Bezüge her – manchmal recht unerwartete, so Stefan Wolle vom DDR-Museum: Gerade Jugendliche mit Migrations- und vor allem mit Fluchtgeschichte haben oft eher eine Vorstellung davon, was es bedeutet, in einer Diktatur zu leben: "Die ziehen dann auf ihre Weise Parallelen, was sie von ihren Eltern gehört haben über politische Unterdrückung, über politische Repressionen, über Knast und so weiter."

DDR-Geschichte für Jugendliche an jeder Ecke sichtbar

Aber auch für die Nachfahren der ehemaligen DDR- und Westbürger ist das Thema deutsch-deutsche Teilung bis heute nicht abgeschlossen: Nicht nur in den Familien, auch in politischen Entwicklungen, in jedem Wahlergebnis, jeder gesellschaftlichen Debatte wirken ihre Spuren fort – für Jens Schöne ein unschätzbarer Vorteil für den Unterricht: "Man muss nur über die Straße gehen, an jeder Ecke guckt so ein bisschen Geschichte. Die Eltern sind noch da, die Großeltern sind noch da – es kann positiv oder negativ aus Sicht der Bildung sein, aber sie sind da, also wir haben Anknüpfungspunkte, die andere Zeiten nicht haben, und die sollten wir nutzen."

Sendung: rbb24 Abendschau, 9.11.2024, 19:30 Uhr

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Beitrag von Oda Tischewski

131 Kommentare

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  1. 131.

    Sie haben vollkommen Recht. Das hören die Westler hier aber nicht gerne, weil man Ihnen jahrelang etwas anderes eingeimpft hat. Manche haben es bis heute nicht begriffen.

  2. 130.

    Überlieferungen im Familienkreis sind mir nicht fremd. Aber nicht jedem werden diese zuteil. Ihre Mutter (Jahrgang 1931) wird ja wahrscheinlich nicht als Lehrkraft in der Schule unterwegs sein. Deshalb noch einmal die Frage: Wer unterrichtet die Schüler über historische Ereignisse, wenn keine Zeitzeugen mehr vorhanden bzw. diese pensioniert sind? Dürfen sich Ihrer Meinung nach jüngere Lehrer überhaupt nicht über die DDR äußern?

  3. 129.

    Wo sind denn all die anderen millionen, gleichlautenden Tagebücher geblieben?
    Kann doch nicht das einzig Verbliebene sein.
    Zumal, Tagebücher haben immer schon das Tatsächliche dargestellt, Phantasien und persönliche Einschätzungen/Bewertungen hatten da nichts zu suchen.
    Dafür gab es das Poesie-Album!

  4. 128.

    Na also, getroffene Hunde bellen! Für Dichwar Geld sicher wichtig, aber nicht für uns. Wir hatten mal welches, mal nicht! Dann haben wir eben Kunstgewerbe und Kleidung fabriziert und verkauft! Mit dem Geld waren wir auf Reisen nach Prag, Rumänien, Ungarn und Bulgarien! Oder wir haben auf Flohmärkten Westplatten verkauft, Mann, ey, das war herrlich!

  5. 127.

    So frei waren Sie?

    Für 90 Ostmark konnte man eine Villa mieten. Der Durchschnittsverdienst lag bei 400 bis 600 Mark. Es sei den, man hat für Staatsorgane gearbeitet.

    Das Brötchen gab Ihnen welche Freiheit? Sie reden von Grundnahrungsmitteln, es geht um Freiheit in allen Bereichen. Auch ein unfreier Mensch kann satt sein.

  6. 126.

    Aber die Ossis, die sich nicht entwickeln können, verklären so gern die Diktatur und verwandeln sie so gern in ein rosarotes Märchen. Wer sich nicht entwickelt hat, nach der Wende, fällt in die Legende des schönen Ostens zurück, aber den gab es nie.

    Wir sind Ossis und sehen den Osten klar und das liegt an der Möglichkeit, anzuerkennen, was Freiheit wirklich bedeutet.

  7. 125.

    Geht es darum, ein Held (gewesen) zu sein? Es ist doch eher die Perspektive, aus der man die Sache sieht oder eben andere Sinne. Z.B. der Mief von Wofasept im Krankenhaus oder von Ammoniak beim Damenfriseur, der Geruch eines Intershops oder Tapeten, die jetzt "retro" sind, bestimmte Vokabeln wie Bonje für Kopf oder Plauze für Dresche - das alles weckt Erinnerung im Hirn, die seit 35 Jahren verschollen war, an die man sich gerne erinnert oder sie eben hasst. Leider gehören weniger schöne Erinnerungen dazu, die durch Beiträge wie diesen und Kommentare, die anders klingen als das selbst Erlebte wieder präsent sind, posttraumatisch. Nein, es war nicht die heile Welt, sondern das Leben. Einer kann verzeihen, der andere kann's nicht. Warum auch? Es waren seine Erfahrungen mit denen er noch heute lebt. Das geht nicht weg, nicht als Held, nicht als Opfer.

  8. 124.

    Genau, die Eltern haben nicht miteinander geredet, Sie waren sicherlich dabei. Manche Kommentare sind keine Kommentare, sondern Abwertungen, die Reflektion nicht zulassen. Das Einkasten der eigenen Meinung und Vorurteile müssen in der eigenen Blase verteidigt werden. Wer Kommunikation verstanden hat, kann wertschätzend und lernend mit anderer Leute Kommentar umgehen. Das vermisse ich hier bei Ihnen. Aber wahrscheinlich haben Sie nur Langeweile und bespaßen sich mit Anmaßungen.

  9. 123.

    „Geld war nachrangig.“ Wer den Quatsch glaubt, ist mit dem Klammerbeutel gepudert. Also ehrlich, Geld war alles, ich hab mir schon als Kind etwas verdient, um mir Sachen kaufen zu können, Anziehsachen, weil meine Eltern wenig verdient haben. Die meisten waren richtig arm.

    Wenn das Geld nicht wichtig war, warum tauschten sie es dann illegal in die DM-Mark um, 1:5 ? Damit man dann im Intershop die Sachen vom kapitalistischen Feind zu kaufen?
    Warum wollte man denn die DM? Weil Geld unwichtig ist?

  10. 122.

    Arbeit war alles, es war ein Arbeiterstaat und ein Bauernstaat und wer nicht gearbeitet hat, kam ins Gefängnis und musste Zwangsarbeit leisten. Deshalb hat sich ja jeder über die Arbeit definieren müssen und Hausfrauen waren eine Schande und nur wenige Frauen waren Hausfrauen. Die Arbeit hat übrigens den Erhalt der DDR garantiert, denn alles was produziert wurde kam in den Export. Hier blieb nichts für uns.

    Vielleicht meinen Sie ja das privilegierte Leben von Stasi-Offizieren oder ähnlich, die 17 Millionen Menschen allerdings können Ihre Aussage nicht bestätigen.

  11. 121.

    Jetzt weiß ich endlich wie es in Ost und West wirklich war.
    In meiner Erinnerung an den Unterricht hieß es lediglich,
    das Bestehen der DDR (oder auch Zone genannt) war von 1949 bis 1990.
    Dannach ging das Gebiet und Bevölkerung an die BRD.
    Wäre das nicht passiert wären die im Osten verhungert.
    Die BRD war der Retter für Millionen.
    Danke!!!
    Aber wieso wird dieses Jahr schon was gefeiert was noch in der DDR passierte?
    Nächstes Jahr ist doch erst die richtige und wichtige große Feier.
    Aber schon irre was man hier alles lesen kann, obwohl doch schon eher langweilig.

  12. 118.

    Sie hätten ja in den Osten übersiedeln können, haben übrigens viele Kommunisten gemacht. Wenn Ihnen die Freiheit und der Jobwechsel schon zu viel Freiheit war, hätte man ja in die Unfreiheit gehen können.

  13. 117.

    Das erstklassige Gesundheitssystem war materiell aufxder letzten Rille. Die Wohnungen waren oft in einem sehr schlechten Zustand. Der Zusammenhalt war da. Oft aber nach dem Motto, gibst du mir, geb ich Dir. Insgesamt sollte die DDR weder tiefschwarz vermissen, noch goldig überhöht werden. Ein ehemaliger DDR Bürger.

  14. 116.

    Hunger? Nee, die Schrippen kostet 5 Pfennig und das waren noch echte Brötchen, nicht solche Luftkissenboote. Ich kann Ihnen aber sagen, dass ich im Babyjahr, was man heute Elternzeit nennt, ein Dreiviertel meines Gehalts bekam. Die Miete unser P2 Wohnung war mit 90 Mark sogar teuer. Nach der Elternzeit kam Frau wieder unkompliziert in den Job zurück. Mein Auto war 2 Jahre älter als ich selbst aber ich hatte eines. Bücher waren günstig, die Bildung auf gutem Niveau. Schulessen (Mittag) kostete 2,50 Mark und es war frisch gekocht, kein Mikrowellenessen. Es gab auch noch tägliche Milch für etwas mehr als eine Mark in der Woche zu kaufen und ernsthaft, von Hunger habe ich noch nie was gehört. Wir hatten kaum Südfrüchte aber sehr wohl einheimische Früchte der Saison.

  15. 115.

    Das ist ebenso eine Verallgemeinerung. Wir bekamen unsere Wohnung erst in 1988, obwohl wir 1986 geheiratet haben. Im Übrigen war die Scheidung bei uns erst in 2019, also zu Westzeiten. Meine Eltern wiederum waren bis zum Tod meines Vaters verheiratet.

  16. 114.

    Jetzt weiß ich endlich wie es in Ost und West wirklich war.
    In meiner Erinnerung an den Unterricht hieß es lediglich,
    das Bestehen der DDR (oder auch Zone genannt) war von 1949 bis 1990.
    Dannach ging das Gebiet und Bevölkerung an die BRD.
    Wäre das nicht passiert wären die im Osten verhungert.
    Die BRD war der Retter für Millionen.
    Danke!!!
    Aber wieso wird dieses Jahr schon was gefeiert was noch in der DDR passierte?
    Nächstes Jahr ist doch erst die richtige und wichtige große Feier.
    Aber schon irre was man hier alles lesen kann, obwohl doch schon eher langweilig.

  17. 113.

    So ein Quatsch, mein Ex und ich hatten damals keine Vorteile von der Ehe, wir haben geheiratet, weil wir uns zusammengehörig fühlten, eine Familie wollten. Wenn man zum FKK geht, um zu gucken, hat man den Sinn dahinter nicht kapiert. FKK war Freiheit, eine Freiheit, die ich heute manchmal noch genieße, wenn es sich anbietet. Keine Ahnung wo und wie Sie gelebt haben, mein Leben war anders.

  18. 112.

    Jetzt weiß ich endlich wie es in Ost und West wirklich war.
    In meiner Erinnerung an den Unterricht hieß es lediglich,
    das Bestehen der DDR (oder auch Zone genannt) war von 1949 bis 1990.
    Dannach ging das Gebiet und Bevölkerung an die BRD.
    Wäre das nicht passiert wären die im Osten verhungert.
    Die BRD war der Retter für Millionen.
    Danke!!!
    Aber wieso wird dieses Jahr schon was gefeiert was noch in der DDR passierte?
    Nächstes Jahr ist doch erst die richtige und wichtige große Feier.
    Aber schon irre was man hier alles lesen kann, obwohl doch schon eher langweilig.

  19. 111.

    Meine Mutter lebt noch, geb. 1931. sie erzählt noch viel. Die Boomer des Ostens sind heute um die 50/60jahre alt. Geschichtsverfälschung der DDR begann schon 1990. Da könnte auch jemand über Nordkorea erzählen ohne je dort gewesen zu sein. Fragt die Ossis und keine politisch gefärbte Lehrpläne in der nur bestimmte Zeitzeugen zugelassen sind, welche ein einzige Sichtweise erzählen - erlebt man immer am 9.11. im TV. Bloß nichts positives, man könnte hinterfragen. Ich bin für Ehrlichkeit

  20. 110.

    Wirklich furchtbar diese Art von Politik! Das sind doch Kinder, die in Talkshows ihre Parolen raushauen und dort Politik machen. Sie bieten keine ernsthaften Lösungsvorschläge, sondern machen andere Partein runter, wie Söder, Merz, Weidel, Frau Storch, Linnemann usw. Die von allen Seiten beschimpften Grünen könnten es machen, da sie wirklich gegen die Erderhizung und für die Zukunft, vernünftige Vorschläge haben, nur müßten Sie aus Ihrer Opferhaltung raus und dne ganzen Populisten aller Parteien die Stirn bieten, mit Sachargumenten!

  21. 109.

    "Also sieht man ja, daß Die im Westen offenbar dies ,,Filmchen“ benötigten!"
    Worauf begründen Sie diese Behauptung? Dabei gewesen? Hier sieht man ganz deutlich, dass in manchen Köpfen noch immer eine Mauer existiert!

  22. 108.

    Bemerkenswert und sehr informativ, diese Diskussion.
    Ich warte ja noch auf das Stichwort "Berlin-Zulage", die wir West-Berliner mitnichten erhalten haben, um sie auf dem Kudamm auf den Kopf zu kloppen. Durch die Insellage und den damit verbundenen Zustand, dass sämtliche Lebensmittel zunächst von "draußen" herangekarrt werden mussten, waren diese um ein Vielfaches teurer als in Westdeutschland. Das sollte nicht unerwähnt bleiben.

  23. 107.

    Ich bin 62 Jahre alt und in West-Berlin geboren.
    Das genannte Tagebuch wurde dem Museum von einer ehemaligen DDR-Bürgerin zur Verfügung gestellt und ist dort einsehbar. Mit meinen "Erinnerungen" hat das nichts zu tun.

  24. 106.

    Ich, Rentnerin, lebte in Kapitalismus. Immer wieder Jobverlust bzw Wechsel, Arbeitslosigkeit, Neubeginn, Unsicherheit, Mieterhöhungen usw.

    Dafür immerhin gab es soviel Bananen wie ich wollte.

    Wie war es in der DDR, haben Menschen Hunger erlebt?

    Ich glaube, es gab bereits damals aber viel zu viel Alkoholkonsum, mit allerhandlei Konsequenten, die noch andauern.

  25. 104.

    „ Aber so ist das mit der Erinnerung..“
    Ja, Erinnerungen sind schon manchemal merkwürdig, wie alt sind Sie?
    Meine war jedenfalls nicht so, vielleicht war es auf dem Dorf so …

  26. 103.

    Also sieht man ja, daß Die im Westen offenbar dies ,,Filmchen“ benötigten! Das war bei uns alles natürlich, ohne Probleme und wir haben das nicht gebraucht. Auch wollten nur die wenigsten heiraten, trotz Prämien, lieber viele Liebschaften haben!

  27. 102.

    "Vielleicht wollen Linke ja, dass die DDR nachträglich schöngefärbt wird und in einem milden Licht erscheint? "

    Momentan färben das ganz andere Leute...

  28. 101.

    Doch! Alle konnten und viele haben ganz selbstverständlich gelesen, sind jede Woche ins Theater gegangen, haben viel diskutiert (über Saat, Bonzen,Stasi)waren kreativ und frei in Grenzen, haben viel gefeiert und Liebe gemacht und Arbeit+Geld war nachrangig. So wars auch!

  29. 100.

    "Meine Zahnfüllungen aus dem Westen sind schon alle einmal zerfallen, wo hingegen Amalgam aus der DDR heute immer noch stabil ist."
    Heutzutage wird Zement oder Kunststoff verwendet. Gerade ersterer wäscht sich nach einigen Jahren aus. Aber sie können sich ja gern weiter Schwermetall in die Schnute einbauen lassen...

  30. 99.

    Weiß nicht wer einem da mehr leid tun sollte, Sie oder der Sohn?
    Und noch was, Sie haben nicht mal angegeben ob das im Osten oder Westen war.
    Solch aussergewöhlichen Geschichten gehören verfilmt!

  31. 97.

    Naja... dieses "Mangeltagebuch" einer Frau Lüdike nehmen wir mal nicht so alltäglich wörtlich. Bei uns gabs immer Brötchen und Brot in der Kaufhalle bis Ende, immer, Quark auch, usw. Besonderres wie Cornflakes immer Mittwochs. Wobei es im DDR Handel natürlich immer drauf ankam, was für ein Laden das war und wie immer... Lage Lage Lage...
    Aber so zurückblickend bleibt die Erkenntnis: Zu DDR sind wir gerannt, um was besonderes zu bekommen. Heute rennen wir, um das Besondere möglichst preiswert zu bekommen. Das Rumrennen oder online rumschauen als Arbeit zum Produkterwerb bleibt immer irgendwie. Und entgegen allen Verheißungen gibts heute auch nicht immer alles, was man sich gerade vorstellt oder wünscht. ;-)

  32. 96.

    Muß Ihnen widersprechen, was die Hochzeit betrifft: in meinem großen Freundeskreis damals wurde kaum geheiratet, auf grund der häufigen Partnerwechsel und das man nicht einer stupiden Arbeit nachgehen sondern erwas studieren wollte und so weiter. Und die wenigen Pärchen die zueinander Ja sagten, taten dies spontan aus Spaß oder Liebe pur. Kinder waren noch nicht da! Das waren meine Erfahrungen, Sie haben eben ganz anders gelebt!

  33. 95.

    Doch! Alle konnten und viele haben ganz selbstverständlich gelesen, sind jede Woche ins Theater gegangen, haben viel diskutiert (über Saat, Bonzen,Stasi)waren kreativ und frei in Grenzen, haben viel gefeiert und Liebe gemacht und Arbeit+Geld war nachrangig. So wars auch!

  34. 94.

    Nein, das stimmt so nicht. Es gab einen kleinen Teil der Bevölkerung, der FKK mochte und einen Großteil, der das Zeigen von nackten Männern und Frauen irgendwie verstörend fand. Sicher diente die Nacktheit des einen zum guten Gefühl des anderen. Ein wenig Stoff war für alle anderen völlig ok. Ich fand FKK nicht angenehm. Das Zuschauen von Nackten unter Nackten muss man mögen. Es kann durchaus verstörend wirken.
    Geheiratet wurde auch aus Gründen von Status und Vorteilen, wie überall auf der Welt, gestern und heute. Auch das ist eine Legende, dass man da keine Vorteilsehen schloss. Das ist alles Legende und Märchen, eine Scheinwelt in den Köpfen, es war nicht frei und es war immer fremdbestimmt.

  35. 93.

    "Das erste, was mein Sohn sagen konnte, war nicht Mama oder Papa, man hatte ihm im Kleindkindalter in der Einrichtung täglich von Erich Honecker erzählt." nun, wenn Mama und Papa nicht miteinander geredet haben, was soll Junior da aufschnappen?
    Aber sonst eine schöne Geschichte, ha - Erich Hocker, echt knorcke.

  36. 92.

    "Unbewusst war der DDR-Bürger also schon lange vorher umweltbewusst."
    Aber seeehr unbewusst! Wie war das noch mit dem Regulieren der Raumtemperatur? An der Heizung selbst funktionierte es nicht; also hat man das Fenster aufgerissen, egal wie kalt es draußen war. Kostete ja nüscht.
    Und was Hänschen nicht lernt... dieses Verhalten haben meine Kolleginnen nach über 30 Jahren nicht abgelegt.

  37. 90.

    Welch tolle Satire.
    Okay, bin in Potsdam und Ostberlin aufgewachsen, aber so konzentriert habe ich es nie erlebt, ob im Urlaub, Ferienlager, bei Oma in Karl-Marx-Stadt oder der bei Suhl.
    Die Dramatik dessen, wenn möglicher Weise irgendwo so mal gewesen, macht es um so einfacher das als Gesamtsituation zu Verallgemeinern.
    Und so hatte ich auch als Kind sehr viel Spaß, und auch tolle Weihnacht hatten wir.
    So ist das mit Erinnerungen.

  38. 89.

    Ich bin skeptisch, was den Geschichtsunterricht betrifft. War nicht auch ein gewisser Björn Höcke Geschichtslehrer? Allein die fehlende Machtbalance zwischen den ,,DDR"-Institutionen zu erklären knüpft doch an Voraussetzungen, die heute nicht mehr gegeben sind und die daher für jüngere Menschen kaum noch nachzuvollziehen sind. Vielleicht ist es besser, die ,,DDR" nicht im Geschichtsunterricht, sondern im politischen Gemeinschaftskundeunterricht zu behandeln, als Kontrast zum System in der Bundesrepublik.

  39. 88.

    Freiheit is etwas anderes, als darauf zu beharren, dass ausgerechnet die Quecksilberfüllung aus dem Osten besser ist als die Quecksilberfüllung aus dem Westen. Das ist komplett lächerlich. Im Osten gab es 2 Legierungen, Goplat und Sipal. Die Zusammensetzung können Sie sicher erahnen. Ich kann mich erinnern, wie überlaufen unser Labor nach der Wende war, weil Ostdeutsche endlich hochwertigen Zahnersatz haben wollten.

    Freiheit bedeutet auch, sich von Gedanken zu befreien, die einem die Unfreiheit auferlegen, nicht über den Tellerrand blicken zu können.

  40. 87.

    Das zu lesen macht mich sehr betroffen.
    Dennoch fällt mir jetzt dieser alte Witz ein:

    Kind wird gefragt: "Wer ist denn deine Mutter?"
    Antwort: "Die DDR!"
    "Und wer ist dein Vater?"
    Antwort: "Erich Honecker!"
    "Und was möchtest du später einmal werden?"
    Antwort: "Vollwaise!"

  41. 86.

    Danke für die kleine Zeitreise!
    Glücklich war derjenige, der überhaupt ein Auto besaß! Meine Eltern konnten sich keins leisten und somit war meine Welt an der Grenze zuende. Auch ich wäre gern mal am Wochenende an die Ostsee gefahren. Aber das gab es für uns nicht.
    Bei den wenigen Fahrten als junge Erwachsene durch DDR-Gebiet hatte ich stets Angst wegen der Beamten dort. Man hörte ja so vieles. Die Fahrt über die Transitstrecke: gefühlt Kopfsteinpflaster.
    Später hörte ich häufig: "Ihr hattet ja immer alles!"
    NEIN. "Alles" hatten reiche Menschen, nicht der 08/15-Bürger in West-Berlin. In meinem Elternhaus wurde bis 1977 per Ofen geheizt, gebadet wurde einmal die Woche. Süßigkeiten gab es ausschließlich zu Ostern/Nikolaus/Weihnachten.
    Über Jahre habe ich mir Vorurteile anhören müssen (Bürokollegen, Familie meines Lebensgefährten, der Ossi war).
    P.S.: Danke für die Erwähnung "Ost-Berlin - offiziell Ostberlin"! Freunde von auswärts glauben mir diese Schreibweise bis heute nicht...

  42. 85.

    Welch tolle Satire.
    Okay, bin in Potsdam und Ostberlin aufgewachsen, aber so konzentriert habe ich es nie erlebt, ob im Urlaub, Ferienlager, bei Oma in Karl-Marx-Stadt oder der bei Suhl.
    Die Dramatik dessen, wenn möglicher Weise irgendwo so mal gewesen, macht es um so einfacher das als Gesamtsituation zu Verallgemeinern.
    Und so hatte ich auch als Kind sehr viel Spaß, und auch tolle Weihnacht hatten wir.
    So ist das mit Erinnerungen.

  43. 84.

    Welche positiven Aspekte gab es denn im Osten? Es gab vielleicht für Systemgetreue und Mitmachende Annehmlichkeiten, von denen 17 Millionen eben nicht profitieren konnten. Aber mir fällt außer Mangel, Not, Meinungsunfreiheit, Enteignung, Eingesperrtsein und Gehirnwäsche nicht viel ein. Ihnen etwa?

    Das erste, was mein Sohn sagen konnte, war nicht Mama oder Papa, man hatte ihm im Kleindkindalter in der Einrichtung täglich von Erich Honecker erzählt. Prompt erzählt er etwas von Erich Hocker, Erich Hocker. Ein kleines Kind, welches sprechen lernt, bekommt diesen Namen eingetrichtert.

    Ich fand das erschreckend, eine frühzeitige Gehirnwäsche, in den ersten Gruppen der Sozialisation und niemand durfte dagegen etwas einwenden, man musste es hinnehmen, willenlos.

  44. 83.

    "Ehen wurden nicht vom Portemonnaie bestimmt..." aber gefördert durch die Tatsache, dass man dann Anspruch auf eine Wohnung hatte - und ebenso häufig wieder geschieden!
    Zum unverkrampften Umgang mit Erotik: Dazu gehören auch die selbstgedrehten Filmchen, made in DDR. Geschmackloser geht's kaum.
    An TEICHERT: Nein, da möchten Sie in Wirklichkeit NICHT dabeigewesen sein..

  45. 82.

    das wird alles zurück kommen...zu mal wer heute wenig Geld hat der kann sich auch nichts kaufen...und die AGENDA 2030 wird genau das durchsetzen...WEF Claus Schwab "Sie werden nichts besitzen und sie werden glücklich sein".
    Leider kann ich nicht so ganz nachvollziehen, wir hatten zu essen, wir hatten zu trinken, wir hatten ein Dach über dem Kopf. Wir hatten Bananen, Apfelsinen, Südfrüchte, ich kann nicht merkern...als ich Kind war. Beispiel : Meine Zahnfüllungen aus dem Westen sind schon alle einmal zerfallen, wo hingegen Amalgam aus der DDR heute immer noch stabil ist.

  46. 81.

    Das sehe ich auch so: heute wieder hetzen Merz mit Linnemann mit dem Altbegriff ,,soziale Hängematte“! Das muß aufhören! Die spalten die Gesellschaft weiter und wollen damit nur von denen ablenken, die die wirklichen Nutznießer unseres Landes sind, sie selbst!

  47. 80.

    Genau so war es wirklich, ich bekomme Gänsehaut beim Lesen. Wir haben im Überfluss komplett vergessen, welchen Mangel wir lebten. Kein Knopf zu ergattern, kein Stopftwist, kein Fingerhut, Geschirr allgemein, keine Gläser, Ich erinnere mich, nicht einmal Möbel bekommen zu haben, die Läden komplett leer und mit Bestechung hätte man vielleicht irgendwas ergattern können, aber das wollten wir nicht, haben wir nicht eingesehen und so blieben wir die ewig Abgehängten, die geduldig anstanden, um vielleicht etwas irgendwann zu bekommen. Dem war leider nicht so, es wurde immer schlimmer. Ein Auto hätten wir nach 17 Jahren bekommen, die Autoschieber wurden damals reich und reicher, waren Könige im Osten.

  48. 78.

    Mein Fazit: Uns geht es viel zu gut, wir sind viel zu frei, um uns noch vorstellen zu können, was die Unfreiheit mit uns damals gemacht hat. Wir verklären und je entfernter, desto schöner wird die Vergangenheit, in den Märchen der heilen Welt in der Diktatur. Und viele hatten sich dem ergeben, viele glaubten an den antifaschistischen Schutzwall, viele hatten keine Ahnung von dem, was außerhalb war. Nun, da sich die Welt weiterbewegt, Krisen uns belasten, erinnert man sich gern an Momente, die persönlich als schön wahrgenommen wurden, aber eben nur eine Erinnerung an eine persönliche gute Wahrnehmung darstellen, innerhalb der komplexen Unfreiheit. Diesen Unterschied genau vermitteln zu können, ist ein Defizit auch von Pädagogen, von denen manche schon im Osten unterrichteten.

  49. 76.

    Definitiv: Es geht kein planmäßig angelegtes psychisches Brechen von Menschen aufgrund einer missliebig vorgetragenen Meinung. Das ist ein erheblicher Unterschied.

    Das Üble liegt in einem Menschenbild, was zugunsten des Laufens der Wirtschaft Verarmung und Verelendung billigend in Kauf nimmt. Daran gilt es anzusetzen, wenn Sie nicht ungleiche und verschiedene Umstände identisch setzen wollen, was wirklich Niemanden nützt.

    In einem Punkt allerdings treffen sich Ideologien, was die Scheidung von Arbeitswilligen / Arbeitsfähigen und behauptet Arbeitsunwilligen / Arbeitsunfähigen angeht: Es waren die Nationalsozialisten, die zwischen Menschen unterschieden, die einer Gemeinschaft mehr einbrachten als sie ihr kosteten und Menschen, bei denen dies umgekehrt konstatiert wurde. Das war dann das "lebensunwerte Leben". Ganz so weit, bis hin zur Ausrottung, gehen die Marktliberalen selbstredend nicht. Die Stalinisten seinerzeit schon.



  50. 75.

    Ja: menschenverachtend angelegte Verlängerung der sozialen Rutschbahn und die Einführung eines faktischen Arbeitszwanges ist eine Praxis, Menschen in ihrer Psyche zu brechen.

    In welchem System dies geschieht, ist egal. Im Osten ging die Stasi vom physischen Quälen zur Vermeidung offensichtlicher Spuren auch zum psychischen Quälen über.

    Schauen Sie in die vielen "grauen" Gesichter, die fast blicklosen Augen, wenn es keine Zukunft gibt und man das verstanden hat, die zahnersatzlosen Münder, die dahinvegetierenden T*** in den Verwahrungsaltenheimen, die vielen, die sich tagtäglich betäuben, die aggressiv werden gegen sich und andere, die Angst der unteren Mittelschicht vor demselben Abrutsch in die Ausgrenzung. Das ist Abkratzen auf Raten.

    Das sind Weit mehr als die 5 Mio Statistik-Armen, das ist ein Zersetzungsgift in der Gesellschaft, das Merz und Linnemann wieder groß machen wollen, MAHGA.

  51. 74.

    Jürgen, das war erfrischend, danke!

    Und zu den Reparationen vs. Marshallplan – die Linie führt zurück über WKII als Fortsetzung des WKI, eigentlich bereits 1870/71. Über UdSSR-Reparations-Abbau mit Folgen durch die ganze DDR-/Ostblockzeit hindurch bis heute und übermorgen vs. USA-Marshallplan für die BRD/Westzone.

    wir hatten keine Westallierten die uns mit allem zuschütteten, im Gegenteil, die Russen (UdSSR) haben nahezu alle Produktionstätten abgetragen und in ihr Gebiet gebracht

  52. 73.

    Zur Auffrischung Ihres Gedächtnisses hier Auszüge aus dem "Mangeltagebuch" einer Frau Lüdike (Berliner DDR-Museum)

    Beim Zahnarzt: kein Material für Kronen, weder Gold, noch Silber, noch anderes, seit einem Jahr die gleiche Antwort. Kein Wandhaken zu bekommen, in allen Geschäften gefragt.

    Ab 10 Uhr Brötchen ausverkauft, keine Kaffeesahne.

    Toiletten im Konsum: 3 Türen ohne Klinken, mit Bindfaden, durch Loch gezogen, aufzumachen, 1 mit Klinke, dafür immer ohne Haken!

    Apfelgeleegläser ohne Etikett, sodaß alle Leute erstmal annahmen, Honig erwischt zu haben! Schokoladentafeln nur zwischen 6,- und 8,- M!
    Wegen Materialmangel kann für P. keine Brücke angefertigt werden, nur Prothese möglich!

    Seit Tagen kein Kohlkopf zu kriegen. Kein Quark, schon seit 2.4. nicht, kein Schnittkäse, kein Benzin. (...)

    Straßen und Gebäude verrottet, man wartete jahrelang auf einen Telefonanschluss oder ein Auto.
    Aber so ist das mit der Erinnerung..

  53. 72.

    Das " erstklassige"Bildungssystem hat Eltern von K7ndern mit geistiger oder schwerer Behindering nahe gelgt nach Westberlin auszureisen. Wir hatten sie in den 70ern in unseren Klassen. Ein Teil meiner " Ostverwandten" lebten in Magdeburg in schrottreifen Häusern ( Zustand 30er Jahre unsaniert) , ein anderer Teil in Warnemünde in der Villa mit der selbstverständlichen Möglichkeit nach Skandinavien zu reisen, wo sich die West- und Ostverwandschaft dann jährlich getroffen hat. Das habe ich als Jugendliche und junge Erwachsene über die DDR erfahren. Ungleichheit, Armut, Kontrolle.....war nur für die Parteikader gut.

  54. 71.

    >"Aber als Rentnerin ich interessiere mich mehr für Zukunft als für Vergangenheit!"
    Kann ich sogar nachvollziehen ab einem statistischen Alter, wenn die Zukunft weniger Zeit hat als die Vergangenheit im Leben hatte. ;-)
    Dennoch ist Vergangenheit schon interessant. Gerade in der heutigen Zeit sehen nur die Leute viele Parallelen, die sich auch mal mit der Geschichte unserer Gesellschaft beschäftigt haben zumindest so ab der Weimarer Republik.

  55. 70.

    Ich hoffe, dass diejenigen, die vor 35 Jahren in den Westen geflohen sind und ihre Kinder zurückgelassen haben, sich am vergangenen Wochenende geschämt haben. Diese Geschichte wird mir für immer das Herz brechen.

  56. 68.

    Wenn es Kinder gibt, die ernsthaft fragen, weshalb Hitler die Mauer gebaut hat (selbst erlebt!)...sollten wir uns endlich wirklich Gedanken um unser Bildungssystem machen. Weil auch oft Eltern nicht über ein entsprechendes Wissen/Bildung verfügen, ist es zwingend erforderlich, gut ausgebildete Lehrkräfte zu haben, die die Geschichte korrekt vermitteln und den Bildungsauftrag erfüllen können. Die Nuancen/persönlichen Erfahrungen aus dieser Zeit können dann zusätzlich Eltern/Großeltern/Zeitzeugen leisten, weil individuell.

  57. 67.

    Ehrlich gesagt bezweifele ich, das Geschichtsunterricht Kindern echtes Verständnis vermitteln kann!

    Grundlegend für echtes Verständnis, ist m.E. das Vorhandensein von Selbstreflektion, welche einem in der Schule nicht vermittelt wird.

    Außerdem benötigt echtes Verständnis, die sokratische Methode der Mäeutik, welche in der Schule keinerlei Rolle spielt.

    In der Schule geht es eher darum, das Individuum und sein natürliches Interesse an der Umwelt zu brechen, und Autoritätshörige arbeitsfähige Konsumenten zu erzeugen.

    Schauen sie auf die Umwelt, Verteilung, Probleme und Wahlergebnisse, und überprüfen sie meine Analyse auf Plausibilität!

  58. 66.

    Damals wie heute ist (West-) Deutschland unendlich attraktiv zum ausleben der Freiheit.
    DAS Beispiel an den Rest der Welt.
    Unendliche Freiheiten, Keine Einschränkungen, Keine Regeln, Keine Vorgaben, endlose Rechte.
    Ob ich mit dem Rad oder dem Auto fahre bleibt (noch) mir überlassen.
    Kann noch so viel Zucker, Fett und Alkohol meinem Körper zufügen wie ich will.

  59. 65.

    Hallo Hallimasch,
    „…Kann mich auch nicht erinnern, das die DDR gegen Teile der Bevölkerung Krieg geführt hat…“
    Abgesehen vom Volkaufstand 1953, gebe ich Ihnen recht und stimme auch Ihren sonstigen Ausführungen zu.
    „…Und so manche Lösung ist in der DDR-Zeit versteckt!...“
    Auch richtig. Anders als gern von einschlägigen Medien berichtet, mussten sich DDR-Bürger keine Sorgen um fehlende Kitaplätze, mangelnde Schulbildung, Arbeits- und Obdachlosigkeit, fehlende Gesundheitsfürsorge etc. machen, was durchaus ein entspanntes Leben zur Folge hatte. Was wurden wir als DDR-Bürger belächelt, weil wir nur Stoffbeutel statt Plastetüten hatten, uns regional ernährten (weil es günstiger/gesünder war), Südfrüchte nur an Weihnachten verkauft wurden (weil der Import Devisen kostete). Unbewusst war der DDR-Bürger also schon lange vorher umweltbewusst. Alle Nuamcen sollten auch heute den Kindern in geschichte vermittelt werden.

  60. 64.

    DDR ist noch präsent hier jwd.

    Aber als Rentnerin ich interessiere mich mehr für Zukunft als für Vergangenheit!

  61. 63.

    Ich schrub auch überspitzt, weil ich Hass auf Stasi hatte und auf Denunzianten habe. Wir waren alle keine Gebetsbrüder und Schwestern, hatten unseren Spaß und wussten, wer sich ranwanzen wollte....und hätte sich einer irgendwie geoutet, wäre es ihm oder ihr nicht gut gegangen.

  62. 62.

    Ja, in Ostberlin waren "Die" sehr empfindlich. Habe das auch 1987 einmal erlebt. Wer aber, so wie Sie, schreibt, die DDR war nur Stasi und Denunziantentum und niemand durfte seine Meinung sagen, Verallgemeinert nicht nur, sondern verbreitet Unwahrheiten.

  63. 61.

    Ja! Und wir hatten einen unverkrampften Umgang mit der Freikörperkultur und der Erotik! Heute z.T. völlig gestört oder krank.Und Ehen wurden nicht vom Portemonaie bestimmt!

  64. 60.

    Na nicht wirklich. Das verhielt sich im Vergleich zum Westen mit seinen Ex-Nazis nicht anders: Zugewinnler, keiner will´s gewesen sein und was gewusst haben. Aber die, die sich die Hälse verdreht haben, waren Teil des Systems mit ihren Annehmlichkeiten auf Kosten derer, die sie denunzierten und den Stasi- sowie Justizschwergen ans Messer geliefert haben. Was will man da bitte mäßigen?

  65. 59.

    Die Artikel 23, der an die damalige Zeitperspektive gebunden war, dass es die noch nicht dabei seienden Länder es schon auf absehbare Zeit schafften, dem neuen Staatswesen beizutreten. In den Atlanten "Zur Zeit unter sowjetischer Verwaltung", dazu analog östlich der Oder "Zur Zeit unter polnischer Verwaltung".

    Fahrstuhl und Rolltreppe zur Zeit außer Betrieb. ;-

    Es war dann vor allem die Verstocktheit Adenauers, die eingetretenen Verhältnisses eines zweiten deutschen Staates - unabhängig davon, wie er erstmal aussieht - zur Kenntnis zu nehmen. Erst die Schulatlanten ab den 1970ern schrieben von der DDR.

    Mit der Gleichsetzung der obersten Regierungsebene und dem alltäglichen Leben innerhalb der tatsächlich gewordenen DDR begann dann faktisch auch die Entwertung der Biografien der DDR-Bürgern. Das eine war und ist das Ergebnis des anderen.

  66. 57.

    Ja, ok, dann aber auch intensiver den Nationalsozialismus durchnehmen!

  67. 56.

    Welche Freiräume mit Todesstreifen und Stacheldraht drumherum. Und drinnen freie Meinungsäusserung? Viele haben das anders wahrgenommen.
    @23: Griechen, Römer, Mittelalter, 30jähriger Krieg, Kaiserzeit.....alles nicht selbst erlebt und trotzdem in der Schule von kompetenten Lehrern überdie jeweilige Bedeutung viel gelernt. Ihre Argumentation würde ja bedeuten: Onkologin darf auch nur werden,wer selbst Krebs hat .

  68. 54.

    Vielen lieben Dank für Ihren Beitrag - eine Punktlandung, die mir aus dem Herzen spricht!

    Schöne Grüße von Katja ausm Reimannviertel

  69. 53.

    >>>Millionen Menschen auf dieser Erde wäre das ein Paradies: befriedigte Grundbedürfnisse. Essen, Trinken, Kleidung, Dach über dem Kopf und Campingurlaub an der Ostsee. Wow, was für ein Leben. <<<

    Soll das ein Argument sein?

  70. 52.

    >>>Woher kam die Einwilligung der BRD zur Wiedervereinigung, aus Mitleid?<<<

    Stand im damaligen Grundgesetz.

  71. 51.

    Interessant die Beiträge aller und die jeweiligen Sichtweisen. Ich habe beide Systeme kennengelernt und jedes hat seine Vor-und Nachteile. Für mich steht fest beide Systeme sind nicht ideal.
    Ich hatte bis heute nur Glück und kann behaupten das es mir gut geht. Als gelernter Ossi , weiss man sich in sämtlichen Lebenslangen zu helfen.
    Einen schönen Tag noch …

  72. 50.

    Habe ich sie missverstanden?

    Setzen Sie die gewiss menschenverachtend angelegte Verlängerung der sozialen Rutschbahn und die Einführung eines faktischen Arbeitszwanges identisch mit der Praxis, Menschen in ihrer Psyche zu brechen?

    Was den Unterschied im Strafvollzug ausmacht, können Sie bspw. an der Person Christian Klar ablesen. Nach einer festgelegten Frist gibt es eine Prüfung zwecks vorzeitiger Entlassung. Das aber verlangt ein persönliches Entfernen von der begangenen Tat.

    Steinmeier hat Klar aufgesucht, um mit ihm über die begangenen Taten der R A F zu sprechen. Klar antwortete, dass er auch heute noch voll und ganz zu seinen Taten stehe und somit nichts bereue. Steinmeier hat deshalb keiner Haftverkürzung zugestimmt. Zu DDR-Zeiten wäre Klar schon nach der Hälfte der Haftzeit ein psychisches Wrack gewesen.


  73. 49.

    Ich mag es halt auch sarkastisch.
    Und es würde eh nie jeder (jedes Niveau) befriedigt werden können.
    Übrigens konsumiere ich diese Produkte immer noch und gerne, dazu kommt noch Scomber Mix von Rügenfisch und Cabinet.

  74. 48.

    Ich bin auch immer wieder darüber überrascht von anderen zu hören wie schlecht es mir doch damals ging.
    Und bin inzwischen trotz dem 67.
    Der MDR liefert zuweilen recht symphatische Reportagen von damals und heute über die Region, z.B. "Der schönste Sommer Meiner Kindheit" (der Titel allein wird Viele sicher schon verwirren)

    Und bzgl Mangel: wir hatten keine Westallierten die uns mit allem zuschütteten, im Gegenteil, die Russen (UdSSR) haben nahezu alle Produktionstätten abgetragen und in ihr Gebiet gebracht.
    Mit dem Verbliebenen wurde in vielen Bereichen aus Scheiße Gold gemacht.

    Und mal nebenbei, nur wegen der DDR ist Vietnam inzwischen einer der größten Kaffeeproduzenten!

  75. 47.

    "Das Wissen über die DDR schwindet"
    Es wäre schön, wenn die Kommentare mit dem „schlauen“ Nichtwissen verschwinden würden.
    Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal …. na Sie wissen schon!

  76. 46.

    Die Nachkriegszeit auf dt. Gebiet sollte unbedingt verpflichtend im Geschichtsunterricht vermittelt werden. Wie sonst sollen unsere Kinder verstehen, begreifen und später dann die Zukunft gestalten, wenn sie nicht wissen, was
    1. zur Teilung Dt. geführt hat
    2. wie und warum sich beide Teile so entwickelt haben bis hin zur Gründung zweier Staaten und
    3. wie es zum Zusammenbruch der DDR kam.
    Dafür reichen jedoch NUR theoretische Lehrbücher nicht. Vielmehr sollten Museumsbesuche, die diese Themen behandeln 1x monatlich auf dem Stundenplan stehen. Und da auch Museen oft nur einseitig vermitteln können, sollten Zeitzeugen auch im Unterricht aus ihrem Leben erzählen dürfen. Denn die DDR war nicht nur Schwarz/Weiß. Die DDR war auch: Der erwähnte soziale Zusammenhalt, ein besseres Miteinander, Erfindungsreichtum trotz/wg. Mangelwirtschaft, mehr Augenmerk auf Jugend u. Familie, Kultur. Die DDR wird heute nur auf ihre Diktatur, Bespitzelung reduziert, was falsch ist.

  77. 45.

    Millionen Menschen auf dieser Erde wäre das ein Paradies: befriedigte Grundbedürfnisse. Essen, Trinken, Kleidung, Dach über dem Kopf und Campingurlaub an der Ostsee. Wow, was für ein Leben.

    Mit dem West-Standard-Leben stirbt die Natur, die Grundlage allen Lebens.

  78. 44.

    Nene, da ist es wichtiger das, wie in ZDFneo, Phonix, 3sat, nahezu jedes Wochenende Dokumentationen/Reportagen über das dritte Reich, Nazis, Hitler, die SS gezeigt werden.
    Vorzugs- und sonderbarerweise auch ständig an Feiertagen.
    So wird Geschichte vermittelt (oder via TikTok).

  79. 43.

    Woher kam die Einwilligung der BRD zur Wiedervereinigung, aus Mitleid?
    Oder in der Hoffnung das Gebiet als Müllhalde zu nutzen?
    Die Ossis sind so viel gewohnt, da wird auch das sie nicht stören.

  80. 42.

    Etwas gemäßigter als "damalige Blockflöten, die zur Wende eigentlich einen Genickbruck hätten erleiden müssen" ginge es schon, oder?

  81. 41.

    Was soll das, dieses Unflätige? Würden Sie sich hinstellen und den anderen Lesern das so auch ins Gesicht sagen? Oder doch Scham empfinden? Dann schreiben Sie bitte auch so.

  82. 40.

    Das Rechtfertigt aber keine Verallgemeinerung.
    Und nur in der DDR gabe es schlechte Luft und der Westen hatte diese nur, wenn der Wind aus Ost kam, schon klar.

  83. 39.

    In den USA eignen 3 Männer (Buffett, Bezos, Gates) so viel Vermögen wie 50% der gesamten Gesellschaft.
    In der BRD teilen es sich wenige Familien und Männer auf.

    Staatsgeschäfte Mc Kinseys & Co. übertragen? Es ist doch schon so, ohne Lobby keine Politik. Das nennt maan heute "unsere" Demokratie.

  84. 38.

    Das gibt es auch heute noch: so ergeht es Hatz-4-Beziehern mit "Sanktionen", einer an der nächsten, weil sie nicht so recht spuren wollen und nun spüren sollen:

    Wenn es allerdings um das politische Eingemachte ging, gab es kein Pardon: Keine Menschen, mit denen umzugehen sei, sondern "Feindlich-negative Elemente", die per "operativer Zersetzung" zur Strecke zu bringen wären.

  85. 37.

    >>>Die positiven Aspekte der DDR hat die Bundesrepublik doch nie interessiert. <<<

    Die DDR befriedigte nur Grundbedürfnisse, mehr nicht. Essen, Trinken, Kleidung, Dach über dem Kopf und Campingurlaub an der Ostsee. Wow, was für ein Leben.

    >>>Das Leben in der DDR bot eben nicht nur Repression, sondern auch Freiräume, die man nutzen konnte. <<<

    Welche Freiräume genau?

  86. 36.

    Der DDR-Staat erfüllte den Menschen nur die absoluten Grundbedürfnisse. Dies von den Ewiggestrigen regelmäßig abzufeiern grenzt schon an Comedy.

  87. 35.

    Das gehört zum Gesamtpaket der Vereinnahmung des Ostens durch den Westen, die Alt-BRD.

  88. 34.

    Schöner Gedanke. Dachte man auch bzgl. Weltkriegen. Merke aber, dass nun, da die Zeitzeugen nach und nach gehen, es wirklich zu Geschichte wird, etwas aus Büchern und Dokus. Es verschwindet aus dem Alltag, dem Erleben, Nachleben, Bewusstsein.

    Vielleicht gibt es genau deswegen staatliche Wiedergutmachung und Aufarbeitung meist erst nach 40 J. – dann sind die Betroffenen schwach, die Gesetze alt und die Aktuellen kaum interessiert. Keine Folgen oder Verurteilte, denen eine Haft nicht mehr zuzumuten sei. Toll.

  89. 33.

    Die Kommentare zeigen wie wichtig Wissensvermittlung zur deutschen Geschichte in der Schule ist. Die DDR ist ein Teil der deutschen Geschichte. Wir brauchen mehr Diskussion, Begegnungen, Gespräche, die von respektvollem Zuhören u. Empathie getragen werden. Die unterschiedlichen Lebenserfahrungen der Menschen in der DDR sind zu achten, aber keine darf als alleinige Wahrheit gelten. Der Sozialismus ist als Alternative zum Kapitalismus ein lohnenswerter Versuch, nur anders zu machen.

  90. 32.

    Ich weiss nicht so im Detail wie Jungendliche heute ticken… aber Hand aufs Herz… mich hat nicht interessiert wer wann und warum König war… das sture Auswendig lernen von Daten wurde nur für die nächste Klausur gemacht… aber selbstverständlich konnten wir jede Textzeile diverser Lieder auswendig.
    Ich hoffe es hat sich etwas geändert als nur irgendwelche Daten runter beten zu können…. Das Verständnis finde ich wesentlich wichtiger…
    Ganz banales Beispiel wann war die Machtergreifung durch Hitler wann passierte dies und das… zum einen Ohr rein und zum anderen raus… aber der Besuch von Auschwitz der blieb im Kopf ohne Daten und lernen.

  91. 31.

    Aha - jetzt ist die Tatsache ein Hasskommentar? Interessant. Es mag sein, dass im ländlichen Raum die Strukturen anders waren - aber jeder wusste von der Stasi und ihren Schergen und jetzt komen Sie und wollen allen ernstes erzählen, die wären nicht so schlimm gewesen? Ich habe es erlebt, wie es war, als eine Frau auf dem Alex von einem Mann angegrabscht wurde und sie zur VP rannte um geschützt zu werden: im Ergebnis wurde sie festgenommen, weil es offiziell nicht sein durfte, dass ein Kontingentarbeiter das Ansehen seines Landes in der DDR beschmutzte, während er laufengelasse wurde, wurde die Frau von der Stasi ins Kreuzverhör genommen. Und Sie kommen mir mit Hasskommentar? Hass auf die Stasi, ihre IM´s und Hauptamtlichen aus ganzem Herzen ja. Und ich kenne auch damalige Blockflöten, die zur Wende eigentlich einen Genickbruck hätten erleiden müssen, so wie die sich gewendet haben....

  92. 30.

    "Eine Lehrerin/Lehrer ohne familiären DDR-Bezug oder zu jung um es selbst erlebt zu haben, erzählt Kinder etwas das man selbst nicht kannte...." ===> Es gibt heute niemand mehr im Lehreralter, der die NS-Zeit miterlebt hat, geschweige denn Ereignisse wie die Französische Revolution bzw. den 30-jährigen Krieg. Hieße das in Ihren Augen, man sollte diese Ereignisse mangels Zeitzeugen im Unterricht ignorieren?

  93. 29.

    Die Gurken, Rotkäppchen, Ketchup, Senf, Vita-/Club-Cola, Halberstädter, Golßener, Halloren, Stollen, und und und - ist und bleibt igitt.
    Hat man schließlich auch bei den Wahlen gesehen
    So wird Geschichte gemacht.

  94. 28.

    Laut Bundesarchiv hatte die Stasi Ende der 80er Jahre ca. 189.000 Mitarbeiter. Dem stehen 16 Mio. Einwohner der DDR gegenüber. Bei uns in der Kleinstadt kannten wir die wenigen Stasi Leute. Wir haben kaum Denunziantentun gehabt. Wir haben als Privatfirma(Handwerker) oft bei Genossen gearbeitet. Da hat jeder Westfernsehen geschaut und politische Witze erzählt. Das war in Großstädten anders, anonym.Wir, zumindest in Kleinstädten waren oft freier, als Sie denken.
    Ihr Hass Kommentar ist zum Kotzen.

  95. 27.

    Der Begriff der Deindustrialisierung ist ein ausgesprochener Kampfbegriff, weil damit die Industrie nicht nur zum allgültigen Maßstab für das Leben als solches gemacht wird, sondern auch zum Selbstzweck, zum Zweck an sich wird.

    Die Industrie ist ein Mittel zum Zweck, nicht hervorgehobener oder nicht herabgesetzter als andere auch. Ich kenne keinen einzigen Menschen, der von der Abschaffung der Industrie reden würde, aber sehr viele Menschen - einschließlich meiner Person -, die das Janusköpfige der Industrie sieht: Es besteht darin, alles und wirklich alles, was vorher ggf. recht unterschiedlich war, dem Gesetz der Serie zu überantworten - eine Gleichschaltung nicht politischer, so doch wirtschaftlicher Art.

    Wenn Politik nicht nur Ausputzer einer einschlägigen Wirtschaft sein soll, sondern die Gestaltung zur Aufgabe hat, sollte sich derartigen Debatten nicht verweigert werden. Ansonsten sollte Mc Kinsey die Staatsgeschäfte anvertraut werden. ;-

  96. 26.

    Ggf. lohnte es dabei, sich die Kipp-Punkte anzugucken, möglichst ohne Vorbehalt und jenseits vorschneller Parteinahme. Stefan Heym schrieb "Fünf Tage im Juni", gemeint waren die Ereignisse um den 17. Juni 1953 und das verschiedene Verhalten und Vorgehen der unterschiedlichen "Akteure".

    Dabei ist die DDR "nur" ein Beispiel unter vielen, wo eine zweifellos humane Utopie letztlich erbärmlich an die Wand ging. Es sollten immer wieder vergleichbare Umstände von anderswo mit herangezogen werden, freilich ohne jegliche Belehrung. Die einfachste Erklärung besteht ja zumeist darin, von persönlichem Versagen und von persönlicher Durchtriebenheit zu reden. Persönlich glaube ich, dass das etwas mit offenen und starren Strukturen zu tun hat.

    Der Ultrazentralismus, den schon Rosa Luxemburg als solchen benannte und kritisierte, wurde ob seiner Schlagkraft eingeführt. Das Janusköpfige dabei liegt in der Gleichschaltung.

  97. 25.

    Jeglicher Versuch der Eindeutigkeit wird letztlich scheitern. Gleich auch, was Menschen jemals gemacht haben, haben sich verschiedene "Schichten" übereinander gelegt und es hilft ja nicht weiter, sich nur die dominanteste, von außen sichtbarste "Schicht" dabei anzuschauen.

    So verkürzt es ist, die DDR nur als niedlichen, kleinen Staat anzusehen, in dem so ganz nebenbei auch noch eine SED existierte, so verkürzt ist es, die DDR auf Mauer, Stasi und Stacheldraht zu reduzieren.

    In den Betrieben wurde so mancher Werksleiter "rund" gemacht, wenn es an Materialien fehlte und das auf seine Desorganisation zurückging. Auch waren die alltägl. Verhältnisse überschaubarer, abseits einer "Rechtsanwalts- und Versicherungs-Republik Deutschland." Wenn es allerdings um das politische Eingemachte ging, gab es kein Pardon: Keine Menschen, mit denen umzugehen sei, sondern "Feindlich-negative Elemente", die per "operativer Zersetzung" zur Strecke zu bringen wären.

  98. 24.

    >"Hat die Bundesrepublik keine interessante Geschichte und hängen nicht beide Historien untrennbar miteinander zusammen."
    Das sehe ich auch so. Was die Bundesrepublik anbetrifft, wird auch viel weggelassen. Mir fällt da spontan die Kriminalisierung von andersliebenden oder auch links denkenden Menschein ein bis hin zu Berufsverboten ein. So die goldenen Freiheit war das im Westen auch alles nicht.
    Dass die Oma und auch die Eltern mit DDR Sozialisierung nur die guten Sachen ihren Kindern oder Enkeln erzählen hängt schlicht mit der menschen Psyche zusammen. Wir wollen uns nur an gute Zeiten und positive Aktionen erinnern. Misslauniges verdrängen wir alle schnell. Was so gesehen auch gut ist, sonst wär das ganze Leben in der Erinnerung ja nur dunkeltuten.

  99. 23.

    Eine Lehrerin/Lehrer ohne familiären DDR-Bezug oder zu jung um es selbst erlebt zu haben, erzählt Kinder etwas das man selbst nicht kannte und hält sich bei Bürgerrechtler und Stasi fest. Der normale Alltag in der DDR ist nie Thema, es gibt nur schwarz-weiß-Darstellungen. Da ist man für jeden DEFA-Film dankbar statt politische Vorgaben in Lehrplänen.

  100. 22.

    Die positiven Aspekte der DDR hat die Bundesrepublik doch nie interessiert. Auch 35 Jahre nach der Maueröffnung wird die Erinnerung leider nur auf Stasi und Mauer reduziert. In Zeiten zunehmender Repression im Land und Aushöhlen der in der Verfassung garantierten Rechte zieht das aber nicht mehr. Das Leben in der DDR bot eben nicht nur Repression, sondern auch Freiräume, die man nutzen konnte. 2 Songs drücken die Gemütslage gut aus: Rio Reisers Der Traum ist aus und Gundermanns Krieg.

  101. 21.

    Vielleicht liegen die Gründe auch in den 16 bleiernen Merkeljahren, in denen sich unsere Gesellschaft, einschließlich Industrie, auf den Reformen eines Gerhard Schröder ausgeruht hat. Liegt in Ihrem Begriff der "Deindustrialisierung" nicht die Illusion, dass alles so bleiben möge wie es ist?

  102. 20.

    Geschichtsunterricht bedarf Fakten und in diesem Fall beginnt die Geschichte schon weitaus früher, nämlich mit dem 2. Weltkrieg und dessen Ende. Die Aufteilung in 4 Besatzungszonen hatte für ganz Deutschland Auswirkungen und ging nahtlos in den kalten Krieg über. Jedes Aufbegehren ,egal ob in Ost oder West, wurde nicht akzeptiert. Menschen tun was sie tun, sie schauen was geht und richten sich ein.
    Nach dem Krieg hatten viele ganz andere Sorgen. Die Tragik war, dass viele Familien zerrissen wurden und der Versuch zusammen zu kommen, von beiden Seiten beäugt wurde. ( Besuche wurden ja möglich) Ich bin in Berlin groß geworden und habe die Mauer als unvertückbare Tatsache erlebt.
    Erst ihr Fall hatte große Auswirkungen auf mich.

  103. 19.

    Ich kann beim besten Willen nicht verstehen warum in dieser Gesellschaft absichtlich immer nur über die DDR geredet wird.
    Hat die Bundesrepublik keine interessante Geschichte und hängen nicht beide Historien untrennbar miteinander zusammen.
    Mit billiger Geschichtsklitterung a la DDR schlecht Westen gut braucht mir keiner kommen und meinen Kindern und Enkeln auch nicht.

  104. 18.

    Ich als ehemaliger West-Berliner habe schon damals das ambivalente Gefühl für die DDR gehabt. Hier das Bedrückende an den Grenzkontrollstellen, bei der Fahrt auf der Autobahn nach „Westdeutschland“, dort ein Gefühl für die vollkommen anders geprägte Lebensweise der Menschen, wenn ich zum Besuch im damaligen Ost-Berlin, offiziell Ostberlin, war. Ich hatte keine persönlichen Kontakte „drüben“, sondern war aus Interesse dort. Deshalb kann ich auch die unterschiedlichen Kommentare gut verstehen.

  105. 17.

    Na hoffentlich verblassen nicht irgendwann die Erinnerung an diese letzten 3 Jahre Regierungspolitik, die Folgen wird man sicher auch hier noch lange zu spüren bekommen...weil die Deindustrialisierung ist in vollem Gange.

  106. 16.

    Ja und trotz alle dem konnte man in der DDR sein Glück finden!
    Die DDR war für mich eine gutgemeinte Utopie, die man mit diktatorischen Mitteln durchsetzen wollte und die scheitern musste, weil Diktaturen nun mal wenig lernfähig sind. Gerechtigkeit durch soziale Gleichheit ist nun mal eine Utopie.
    Wir DDR-Bürger haben das erkannt und uns friedlich von diesem System verabschiedet und so die deutsche Einheit möglich gemacht. Deshalb lasse ich mir mein DDR-Leben nicht von Westdeutschen erklären.

  107. 14.

    Ja, darüber sollte mehr unterrichtet werden, jedoch nicht aus dem einseitigen Blickwinkel des Westens. Noch wird das Thema "schnell abgehandelt", wie ein Schmutzfleck. Dabei gäbe es viel zu lernen.

  108. 13.

    Dass solche Vergleiche heute üblich sind zeigt wie schlecht der Unterricht tatsächlich ist.

  109. 12.

    Die Erfahrung von Menschen zu hören, die in beiden Systemen gelebt haben, fand ich stets spannend. Aber vielleicht geht das vor allem Generstionen so, die bis 1989 erwachsen waren oder wurden. Als Jugendliche haben wir ja nicht massenhaft Eltern oder Großeltern nach ihrer Vergangenheit gefragt - heute denke ich: leider. Den Blick " Inside DDR" fand und finde ich stets spannend und beteichernd. Vor 1989 war die DDR für mich aber vor allem eine abweisende, teilweise angstmachende Grenzerfahrung (im wahrsten Sinne des Wortes) - und insofern auch eine Erfahrung mit dem zweiten System. Die alte Bundesrepublik war zudem bei aller Systemkontinuität auch ein anderes Gemeinwesen als die jetzige. Und nochmal anders, vermute ich: das Leben in Berlin.

  110. 11.

    Vielleicht wäre der Begriff „Freiheit“ etwas, woran der Geschichtsunterricht anknüpfen könnte. Aber das wird in der DDR 2.0 natürlich nichts, in der bspw. Corona-Demonstranten im fortgeschrittenen Alter mit Gummiknüppeln, Pfefferspray und Wasserwerfern ihrer Grundrechte beraubt werden. Unter diesen Voraussetzungen könnte im Geschichtsunterricht einfach einen Vergleich von DDR 1.0 und DDR 2.0 durchführen. Die Schüler würden staunen.

  111. 10.

    Du verwechselt da so einiges.
    - Krieg gegen das eigene Volk: ist strenge Überwachung, staatliche Repressionen und Verbot von Redefreiheit nicht genau das?
    - billiger Wohnraum und Grundnahrungsmittel: das sind Symptome um den Anschein aufrecht zu erhalten
    - regionaler Zusammenhalt: nicht wirklich - das meiste bezog sich auf VitaminB und Nachbarschaft. Du hast Kirschen, ich repariere den Trabbi. Telefon und andere Austauschmöglichkeiten waren Mangelware.

    War alles schlecht? Nein. Aber vieles.

  112. 9.

    Der staatlich subventionierte Wohnraum wurde auf Verschleiß gefahren, war marode bis baufällig. Familien mussten sich Altbauwohnungen teilen mit einem Gemeinschaftsflur, die KWV kümmerte sich nur um das Nötigste, bis die Buden bald zusammenfielen, Fenster waren undicht und die Warmluft pfiff bald ungehindert ins Freie. Und ja - die DDR war auch ken Gefängnis für das eigene Volk, auf das nur beim "illegalen" Grenzübertritt geschossen wurde. Ansonsten gab es nur Dunzuniantentum und Stasi und die totale Meinungsbeschränkung. Auslandsreisen nur für ausgewählte Kader und dann ins sozialistische Ausland. Aber sonst war die DDR ja auch mit der gesündesten Luft gesegnet, besonders rund um Bitterfeld. Ihre Verklärung der DDR ist zum Kotzen.

  113. 8.

    Es hat und hatte doch noch nie jemand Interesse daran ein reales Bild von der DDR zu vermitteln. Zunächst wurde immer wieder erklärt dass es ein Unrechtsstaat war wo alle unterdrückt wurden. Das zweite Bild war die Mangelwirtschaft und die Stasi. Das Leben in diesem Land interessierte keinen wirklich. Es lebten ja nicht 17 Mio. unzufriedene Menschen dort und nicht alle waren in der SED oder bei der Stasi, wie es gerne dargestellt wird.

  114. 7.

    Jau, du hast Recht! Dafür gab es: ein erstklassiges Gesundheits/Bildungssystem, preiswerten, vom Profitwahn ausgeschlossenem Wohnraum, günstige Mobilität/ÖNPV, naturnahe/regionale Nahrungsmittel, gesellschaftlicher Zusammenhalt, weil alle in etwa dasselbe hatten. Weniger Schuld an dem Leid anderer Völker!
    Angesichts dessen, was wir in den letzten Jahren an Diktaturen so erlebt haben, Stichwort Türkei, unserer beliebtes Reiseland... Halte ich die DDR abschleißend für eine ´leichte´ Diktatur! Immerhin wurden in der DDR keine sächsichen Montagsdemo-Organisatoren an Panzern durch die Stadt geschleift. Kann mich auch nicht erinnern, das die DDR gegen Teile der Bevölkerung Krieg geführt hat. Und an Bilder wie aus der USA nach George Floyd, bewaffnete Milizen, die für ´Ordnung´sorgen, kann ich mich auch nicht erinnern!
    Ich könnte endlos so weiter machen. Anstatt über die DDR zu lästern, sollten wir lieber die Probleme unserer Zeit angehen!
    Und so manche Lösung ist in der DDRZeit versteckt!

  115. 6.

    Ich empfehle als Lektüre "Die Revolution entlässt ihre Kinder" von Wolfgang Leonhard.

  116. 5.

    Völlig unverständlich, dass Lehrkräfte mit der DDR nichts anfangen können - ein gesellschaftliches und Bildungs-Armutszeugnis.

  117. 4.

    Vielleicht wollen Linke ja, dass die DDR nachträglich schöngefärbt wird und in einem milden Licht erscheint?
    Wem nutzt dieses Vergessen?

  118. 3.

    Die Zeiten der DDR wie sollten schon zur Pflichtlektüre im Geschichtsunterricht werden.
    Alleine deswegen damit sich dieses nie wieder wiederholt und nicht alles von damals, unkritisch, so wie von manchen Bürgern heutzutage, mit einer rosaroten Brille betrachtet wird.

  119. 2.

    Die Zeiten der DDR wie sollten schon zur Pflichtlektüre im Geschichtsunterricht werden.
    Alleine deswegen damit sich dieses nie wieder wiederholt und nicht alles von damals, unkritisch, so wie von manchen Bürgern heutzutage, mit einer rosaroten Brille betrachtet wird.

  120. 1.
    Antwort auf [Esther] vom 11.11.2024 um 06:14

    Gerade wegen solcher Behauptungen brauchen wir besseres Schulwissen über die DDR. Du erhöhst die wenigen positiven Dinge, das Abfinden der Menschen mit dem was sie nicht ändern konnten und ganz zuletzt stellst Du die Probleme als minimal dar.

    Einschränkungen der persönlichen und der Reisefreiheit, unsinnige Planwirtschaft, Volkseigentum, stagnierende Entwicklung, stagnierende Forschung, geringes Warenangebot, Politkult, Repressionen bei Widerspruch, Überwachung durch zig Zuarbeiter der Stasi

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