Nachhaltigkeit - Second-Hand-Ware als Weihnachtsgeschenk liegt im Trend

Mo 23.12.24 | 17:32 Uhr | Von Lisa Splanemann
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Second Hand-Ware als Weihnachtsgeschenk im Trend. (Quelle: rbb/Lisa Splanemann)
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Audio: rbb24 Inforadio | 20.12.2024 | Lisa Splanemann | Bild: rbb/Lisa Splanemann

Das Thema Nachhaltigkeit spielt inzwischen auch bei Weihnachtsgeschenken eine Rolle: Second-Hand-Produkte liegen im Trend. In einem Berliner Gebrauchtwarenkaufhaus werden Spielwaren, Kleidung und Geschirr aus zweiter Hand verkauft. Von Lisa Splanemann

Eine große, rot-weiße Weihnachtsmann-Mütze aus Filz hängt an einer Kleiderstange. Ein Schneemann mit Sternenmuster aus Porzellan, Kerzenhalter und ein weiß lackierter Holzbaum stehen auf einem langen Tisch mitten im Gebrauchtwarenkaufhaus "NochMall" in Berlin-Reinickendorf. Rundherum befinden sich Regale mit Kinderbüchern, Gesellschaftsspielen, Geschirr und Gläsern.

Kunden stöbern durch das DVD-Angebot, blättern durch Bildbände oder schlendern mit orangefarbenen Körben durch die Gänge. Einige von ihnen sind noch auf der Suche nach den letzten Weihnachtsgeschenken.

"Alles außer neu" im Kaufhaus der BSR

Auf rund 2.500 Quadratmetern Fläche wird in dem Second Hand-Geschäft "alles außer neu" verkauft, wie das Kaufhaus sein Angebot beschreibt. "NochMall" wurde 2020 eröffnet und gehört zur Berliner Stadtreinigung (BSR). Bei der Warenannahme vor Ort und auf bestimmten Berliner Recyclinghöfen können gebrauchte Produkte abgegeben werden.

Weihnachten etwas Gebrauchtes zu verschenken, liegt im Trend. "Wir haben zum Beispiel für meinen Schwiegervater dieses Jahr auf dem Flohmarkt zwei Schals gekauft und auch eine Mütze war dabei", erzählt eine Kundin.

Ein paar Regale weiter steht eine Kundin und sucht nach passendem Besteck. "Ich bekomme direkt nach Weihnachten Besuch – und da fehlen mir jetzt noch Gabeln, Gläser und einige große Teller." Second Hand-Weihnachtsgeschenke kommen für sie in jedem Fall infrage: "Geburtstagsgeschenke habe ich schon Second Hand verschenkt." Solang die Qualität gut sei und die Produkte der Person gefallen würden, sehe sie darin kein Problem.

"Wir suchen nach Wohnungssachen und Weihnachtsgeschenken, den letzten Kleinigkeiten", berichtet ein junger Mann, dazu gehöre etwa Spielzeug oder etwas Kreatives.

Second Hand-Ware als Weihnachtsgeschenk im Trend. (Quelle: rbb/Lisa Splanemann)Auch Kleinmöbel verkaufen sich vor Weihnachten gut

Zweite-Hand-Artikel als Weihnachtsgeschenk

Dass Second Hand als Geschenk rund um Weihnachten beliebt ist, beobachtet auch Melanie Gille, Betriebsleiterin der "NochMall". "Insbesondere Haushaltswaren sind besonders nachgefragt – wir bemerken vor allem einen Trend bei allem, was mit Gläsern und Tellern zu tun hat." Eine gestiegene Nachfrage gebe es rund um Weihnachten auch bei "Kleinmöbeln, Stühlen, Kinderbüchern und Spielzeug", so Gille.

Zu den beliebtesten Geschenkkategorien gehörten etwa Dekoartikel für zu Hause sowie Accessoires, wie aktuelle Umfrageergebnisse des Handelsverbands Deutschland (HDE) und der Second-Hand-Plattform Sellpy zeigen, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Appinio.

Rund 54 Prozent der Befragten hätten in der Vergangenheit schon einmal einen Second-Hand-Artikel verschenkt, so der Handelsverband Deutschland, 2023 seien es 51 Prozent gewesen.

Worauf Käuferinnen und Käufer achten sollten

Nicht nur im stationären Einzelhandel werden Artikel aus zweiter Hand verkauft, auch Online-Plattformen haben sich auf den Verkauf von gebrauchter Ware spezialisiert – zu den Verkäufern können etwa gewerbliche Anbieter oder Privatpersonen zählen.

"Grundsätzlich sicherer dürfte der Kauf von Second Hand bei einem gewerblichen Händler sein", sagt Benjamin Räther, Rechtsberater bei der Verbraucherzentrale Berlin. "Das liegt daran, dass die Gewährleistungsrechte nicht vollumfänglich ausgeschlossen werden können und Verbraucher dadurch eine größere Auswahl an Rechten zur Verfügung haben."

Was steckt hinter dem Trend?

Bei dem Kauf von Gebrauchtwaren für Weihnachten spielt unter anderem der Umweltaspekt eine wichtige Rolle. Aber auch "geringere Kosten" und die "Einzigartigkeit der Geschenke" würden laut Handelsverband Deutschland zu den Hauptgründen gehören.

Die Inflationsrate ist, nach Angaben des Statistischen Bundesamts, erneut leicht gestiegen und lag im November bei 2,2 Prozent. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher haben ihr Geld zuletzt beisammengehalten – die Konsumstimmung blieb angespannt.

"Es muss nichts Neues produziert werden", ordnet ein Kunde im BSR-Gebrauchtwarenkaufhaus ein, "und dann ist es meistens auch noch etwas günstiger". "Wenn man das Passende für einen Menschen gefunden hat, ist es egal, ob es Second Hand oder neu ist – wenn es passt, dann passt es", sagt eine Kundin und fügt hinzu: "Und warum nicht mal für einen schmalen Taler zur heutigen Zeit, oder?"

Second Hand werde, nach Angaben des Handelsverbands, auch künftig ein weiterer Trend sein. Es werde aber eine Nische bleiben.

Sendung: rbb24 Abendschau, 24.12.2024, 19:30 Uhr

Beitrag von Lisa Splanemann

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21 Kommentare

  1. 21.

    Eigentlich ist es mir zu bl*d, Ihnen noch mal zu antworten und damit den Troll zu füttern. Aber Sie benötigen offenbar Denkanstöße und ich helfe ja gerne, wenn jemand etwas begriffsstutzig ist.

    Die Handelsplattformen Ebay oder Kleinanzeigen dürften Ihnen sicher bekannt sein, nehme ich mal an. Dort werden nicht erst seit gestern massenhaft Gebrauchtwaren gehandelt, von denen, so darf angenommen werden, vieles als Geschenk weitergegeben wird. Also ist der Trend zum Second Hand Geschenk bereits länger etabliert, als Sie es sich in Ihrer diffusen Umfrageskepsis vorzustellen imstande sind.

  2. 20.

    Vielen Menschen wurde die Existenz durch wirtschaftliche Fehlentscheidungen der Politik genommen. Second Hand Ware jetzt als „modernen Lösungsansatz“ zu presentieren ist schon dreist,

  3. 18.

    Antwort auf "Julia " vom Montag, 23.12.2024 | 18:41 Uhr
    "Gegen einen kleinen Aufpreis auch liefern wäre sozial." Sie verwechseln das etwas: das ist kein Sozialwarenhaus. Und für einen kleinen Aufpreis kann man sich im Zweifelsfall ein Möbeltaxi nehmen. Für "Kleinkram " wie Sie es nennen, ist das Kaufhaus sehr gut mit Öffis zu erreichen.

  4. 17.

    3.Versuch

    Wozu braucht man zu Weihnachetn für ,,Großeinkäufe'' den Wagen? Etwa für Weißware? Kühlschränke oder Waschmaschinen? Es geht auch mit kleinen Dingen des täglichen Bedarfs! ich schenke nichts mehr! war schon im Osten so!
    Z.B. bezahlt man jetzt für die Gartenschere ca. 48 Euro! Merkst Du was? Das sind 480 Ostmark!! Ne, Schluß mit dem Quark!
    Und wenn Du zuwenig Geld hast, kannst Du Dir auch nichts kaufen!

  5. 16.

    Im Ernst, Sie nerven. Weil das alles ,,Geschwurbel'' ist, also ein selbst-konstruiertes, aber nicht existentes Problem!

  6. 15.

    Na ja, ich denke, man braucht nicht wirklich ein Auto. Vom nächstgelegenen S- & U-Bahnhof läuft man etwa 15 min , das ist machbar und Busse fahren auch.
    Ich war ein paar Mal dort und schätze das Angebot, Die meisten kaufen auch eher nicht die schwere Kommode sondern Bücher, Haushaltswaren, Kleidung oder Spielwaren. Wer in diese Richtung sucht, ist dort gut aufgehoben. Das Möbelangebot ist übersichtlich.

  7. 14.

    Oh, ich kenne durchaus vermögende Menschen, die gerne Second-Hand shoppen, wenn es Sinn ergibt. Der Wunsch nachhaltig zu leben ist ja erst einmal unabhängig vom Einkommen.
    Allerdings machen Sie leider gleich in Ihrem zweiten Satz deutlich, dass es Ihnen nicht darum geht, sich ernsthaft und sachlich mit dem Thema zu beschäftigen. Mir persönlich stellt sich dann die Frage, warum Sie überhaupt kommentieren.

  8. 13.

    „ Es werde aber eine Nische bleiben.“
    Naja vielleicht ein Trend aber ein ganz kleiner… das dürfte schon alleine wegen der Anzahl an solchen Geschäften im Vergleich zu „normalen“ Geschäften klar sein.

  9. 12.

    „Zu den beliebtesten Geschenkkategorien gehörten etwa Dekoartikel für zu Hause sowie Accessoires, wie aktuelle Umfrageergebnisse des Handelsverbands Deutschland (HDE) und der Second-Hand-Plattform Sellpy zeigen, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Appinio.
    Rund 54 Prozent der Befragten hätten in der Vergangenheit schon einmal einen Second-Hand-Artikel verschenkt, so der Handelsverband Deutschland, 2023 seien es 51 Prozent gewesen.“

    Befragungen reichen da nicht aus, um Trends festzustellen. Was macht einen Trend aus? Suchen Sie mal.... wenn immer mehr das und das machen, dass es eine solche Anzahl ergibt, dass eine kritische Zahl erreicht ist. 51% hätten einen Artikel verschenkt ist eine unsolide Aussage für einen Trend.

  10. 10.

    Aber sicher gibt es da einen Zusammenhang. In einem Land, in dem breite Bevölkerungsschichten in die Armut getrieben werden, politisch so gewollt, wundert man sich gar nicht mehr, das nun auch noch das Wort Nachhaltigkeit benutzt wird, um zu entschuldigen, daß sich Leute "gebrauchte Waren" schenken. Fragen Sie doch mal in Frohnau oder in Reichen Gegenden in Zehlendorf nach, wer sich da "Nachaltig Gebrauchtes"zu Weihnachten schenkt.

  11. 9.

    >"Gibt es einen Zusammenhang zwischen Wohlstandsverlust durch weniger wirtschaftlicher Tätigkeit und Kaufverhalten?"
    Ne anders vielleicht: Ich möchte jemandem eine Freude mit sinnvollen Sachen machen für nen schmalen Taler. Wirklich sinnvolle Sachen neu kosten aber richtig Geld. Oder: Wie ich fürs "Schrottwichteln" auf der Weihnachtsfeier mal was richtig tolles sinnvolles für kleines Geld im SecondHand gekauft. Kein blöder Schrott von zu Hause, der weg muss. Sowas hab ich eh nicht zu Hause. Die Freude des durch Los Beschenkten war riesig und es war ein Sympathiepunkt, sich dann als Päckchengeber dieser Überraschung zu outen.

  12. 8.

    Fällt es einem selbstbetitelten AFD-Wähler - die Partei Ihrer Wahl nennt sich übrigens AfD, also mit kleinem "f" - wirklich so schwer, den Artikel effektiv zu lesen, um festzustellen, dass es beim 'Second Hand Trend' nicht um gebrauchte Gebisse, sondern um gut erhaltene und nützliche Alltagsgegenstände geht, die einen Gebrauchswert haben und für die 'Tonne' viel zu schade sind?

  13. 7.

    Zitat: "Befragungen reichen da aus, um Trends festzustellen?"

    Wenn die Betriebsleiterin von "NochMall" feststellt, dass gerade vor Weihnachten ein verstärkter Kundenzulauf zu verzeichnen ist und aktuelle Umfrageergebnisse des Handelsverbands Deutschland und der SH-Plattform Sellpy diesen Trend bestätigen, dürfen Sie davon ausgehen, dass dies zutreffend ist.

    Wenn Sie Ihre "Zusammenhangsfrage" präziser zu formulieren imstande sind, gebe ich Ihnen auch darauf noch eine Antwort, Herr/Frau "Trend Umkehr".

  14. 6.

    Leider ist es bei besagtem Gebrauchtwarenhaus zwingend nötig ein Auto zu haben was wirklich Bedürftige von vorn herein ausschließt. Die Waren müssen sowohl angeliefert als auch abtransportiert werden. Also ist das Augenwischerei und nur für die, die es gar nicht nötig haben.
    Für ein bisschen Kleinkram fährt da doch Keiner hin. Die Möbel und Elektrogeräte darf sich der arme Mensch ohne Transportmöglichkeit auch woanders angucken und wieder gehen Gerecht ist anders, liebe BSR. Gegen einen kleinen Aufpreis auch liefern wäre sozial.

  15. 4.

    Ich finde den Trend gut. Nachhaltigkeit ist unglaublich wichtig. Ich denke bei vielen Sachen ist es reine Kopfsache und wir sollten unseren Konsumwahn ernsthaft überdenken. Ich persönlich kenne viele Leute, die es finanziell absolut nicht nötig hätten, SecondHand zu kaufen, es aber aus rein vernünftigen und ethischen Gründen einfach tun.

  16. 3.

    „etwas Gebrauchtes zu verschenken, liegt im Trend“
    Befragungen reichen da aus, um Trends festzustellen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Wohlstandsverlust durch weniger wirtschaftlicher Tätigkeit und Kaufverhalten?

  17. 2.

    „etwas Gebrauchtes zu verschenken, liegt im Trend“
    Befragungen reichen da aus, um Trends festzustellen? Gibt es einen Zusammenhang zwischen Wohlstandsverlust durch weniger wirtschaftlicher Tätigkeit und Kaufverhalten?

  18. 1.

    Also wenn man das Geld hat, dann doch lieber neue Ware schenken, ich würde mich nicht über einen gebtrauchten Sandwichtoaster oder eine gebrauchte elektrische Zahnbürste freuen!

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