Elf vorübergehende Festnahmen - Hunderte Menschen ziehen bei Pro-Palästina-Demonstration durch Berlin

Sa 22.06.24 | 21:07 Uhr
Menschen nehmen an einer Demonstration unter dem Motto "Stoppt den Gaza-Genozid" teil. (Foto: dpa)
dpa
Audio: Fritz | 22.06.2024 | Nachrichten | Bild: dpa

Rund 1.800 Menschen haben sich nach Polizeiangaben in Berlin an einer propalästinensischen Demonstration beteiligt. Unter dem Motto "Stoppt den Gaza Genozid" zogen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer am Samstagnachmittag vom U-Bahnhof Eberswalder Straße in Prenzlauer Berg über die Torstraße in Berlin-Mitte. Ziel sollte der Berliner Dom sein.

Nach Angaben einer Polizeisprecherin kam es zu kleineren Rangeleien und vereinzelt zu vorübergehenden Festnahmen, um die Identität von Teilnehmern festzustellen. Grund dafür sollen volksverhetzende Äußerungen gewesen sein.

In Berlin-Mitte demonstrierten nach rbb-Informationen ebenfalls am Nachmittag etwa 100 Menschen gegen Antisemitismus.

Versammlung im Alexa geräumt

Am Samstagnachmittag hatten etwa 60 pro-palästinensische Demonstranten im Einkaufszentrum Alexa in Berlin-Mitte eine Protestaktion gestartet.

Wie auf Fotos und Videos im Internet zu sehen war, saßen sie vor dem Mediamarkt mit Plakaten und Transparenten, mit denen sie dem Siemens-Konzern vorwarfen, einen "Genozid" in Palästina zu unterstützen. Nach rbb-Informationen wurden antisemitische und anti-israelische Parolen gerufen.

Wie eine Polizeisprecherin dem rbb sagte, habe die Leitung des Einkaufszentrum die Demonstranten aufgefordert, das Gebäude zu verlassen. Als diese der Aufforderung nicht nachkamen, habe die Polizei die Versammlung geräumt. Dabei sei es zu "Widerstandshandlungen und Beleidigungen" gekommen, so die Polizeisprecherin. Elf Personen wurden zumindest vorübergehend festgesetzt.

Pro-Palästina Protestaktion im Alexa am Alexanderplatz. (Quelle: dpa/Sipa)

Am Oranienplatz in Kreuzberg startete am frühen Abend eine weitere pro-palästinensische Demonstration mit rund 130 Teilnehmern laut Polizei. Die Kundgebung mit dem Titel "Solidarität mit Palästina" sollte zum Alexanderplatz führen.

Am Abend war noch eine Kundgebung am Breitscheidplatz in Charlottenburg geplant. Die Polizei begleitete die pro-palästinensischen Versammlungen nach eigenen Angaben mit insgesamt rund 450 Einsatzkräften.

Seit dem Terrorangriff der islamistischen Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 gibt es in Berlin wöchentlich Demonstrationen im Kontext mit dem Gaza-Krieg.

Sendung: Fritz, 22.06.2024, 17:30 Uhr

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