Millionen-Investitionen - Verkehrsbetrieb Potsdam plant, bis 2031 komplett auf E-Antrieb umzustellen

Mi 02.10.24 | 21:52 Uhr
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ÖPNV am Nauener Tor in Potsdam (Bild: imago images/Eberhard Thonfeld)
Audio: rbb24 Inforadio | 03.10.2024 | Jonas Ziegler | Bild: imago images/Eberhard Thonfeld

Der Verkehrsbetrieb Potsdam (ViP) will seine Busflotte bis 2031 vollständig auf Elektroantrieb umstellen. Das hat Geschäftsführerin Bettina Biffi am Mittwoch im Hauptausschuss angekündigt. Möglich werden soll dieser Plan unter anderem durch Fördermittel und strategische Investitionen in die Infrastruktur.

Bereits 2022 erhielt die ViP einen Förderbescheid des Projektträgers Jülich in Höhe von 4,67 Millionen Euro für die Anschaffung von zehn Solo- und 13 Gelenkbussen. Die Gesamtinvestitionen für die neuen Fahrzeuge belaufen sich den Angaben zufolge auf knapp 17,4 Millionen Euro.

Europäische Richtlinie wird übererfüllt

Um den Anforderungen der Elektrobusse gerecht zu werden, wird der Betriebshof in der Fritz-Zubeil-Straße modernisiert. Dazu gehören die Installation von Ladeinfrastruktur, die Erneuerung von Bus-Abstellflächen und der Bau zusätzlicher Abstellgleise. Die Gesamtinvestitionen für die Betriebshofertüchtigung betragen rund 52 Millionen Euro. Davon sind 3,67 Millionen Euro durch Fördermittel gedeckt.

Die Umstellung auf Elektrobusse trägt laut Biffi auch zur Erfüllung der europäischen Richtlinie für saubere Fahrzeuge (Clean Vehicles Directive, CVD) bei. Mit der geplanten Auslieferung der neuen Elektrobusse im vierten Quartal 2025 werde die ViP die Vorgaben der CVD-Stufe 1 mit einem Anteil von 45 Prozent sauberer Fahrzeuge übererfüllen.

Ab 2026 gilt die dann die CVD-Stufe 2, die einen Anteil von 65 Prozent vorschreibt. Die ViP ist zuversichtlich, dieses Ziel durch die konsequente Fortsetzung ihrer Elektrifizierungsstrategie zu erreichen.

Sendung: rbb24 Inforadio, 03.10.2024, 11:30Uhr

15 Kommentare

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  1. 15.

    Die sinnvollste und effektivste Nutzung des Stroms allerdings kommt nicht aus der Batterie, sondern aus der (Ober)Leitung. Die Batterie kann allenfalls Ergänzung sein, da, wo eine Oberleitung wirklich nicht lohnt.

  2. 13.

    Die dynamische Aufladung im Fahrbetrieb reicht bisher etwa dazu aus, abhängig der Fahrgastzahl und mit deutlich geringerer Geschwindigkeit, 20 Kilometer ohne Oberleitung zurückzulegen. Danach ab an die Oberleitung(um überhaupt noch fahren zu können)und nach Betriebsende an die Steckdose(Batterien laden). Die Infrastruktur- und Wartungskosten sind keinesfalls zu unterschätzen.
    Ich bin mit dem Stangentaxi aufgewachsen. Läuft heute noch super auf 6 Linien mit 102 Kilometern Streckenlänge insgesamt. Trotzdem wurde der Obus auf den Spätlinien durch reine E-Busse ersetzt. Ist wirtschaftlicher.

  3. 12.

    Straßenbahnen in Sevilla (Spanien) verfügen über schnellladbare Batterien, sodass keine Oberleitungen entlang der Strecke erforderlich sind. Die Straßenbahnen laden an jeder Haltestelle etwa 15 Sekunden lang.

  4. 11.

    Nur ne Frage,weil ich es wirklich nicht weiß, wie geht die Stromversorgung?

  5. 9.

    Ihre Gedanken sind ja nicht schlecht, aber als Potsdamer wissen Sie, was für Straßen wir haben. Wären die Ausfallstrassen alle 4-Spurig lässe sich ihr Vorschlag problemlos umsetzen. Nur haben aber unsere Vorfahren die Straßen zweispurig (dem damaligen Bedarf entsprechend)gebaut. Dazu kamen Bäume, Fußwege und dahinter Häuser. Was wollen Sie als als erstes Abreißen? Hilfreich wäre eine (vielgescholtene)Umgehungsstraße gewesen, sodass LKW Verkehr komplett und PKW Durchgangsverkehr aus dem Stadtzentrum herausgehalten werden könnte. Michendorf und Beelitz sind gute Beispiele.
    Und auf Grund unserer Topographie läßt sich da nicht viel ändern, über die Havel müssen nu mal alle.

  6. 8.

    Oh Gott, Oh Gott, wie können Sie nur so einen Vorschlag machen, der Fahrdraht würde doch das Historische Stadtbild stören. Geht gar nicht.

  7. 7.

    In Potsdam fehlen zuerst einmal Busspuren an vielen Staugeplagten Straßen.
    Teilweise, kommt man noch nicht einmal rein oder raus, von oder nach Potsdam - da, keine eigenen Busspuren vorhanden sind, der Ausbau der Tramlinien viel zu lange dauert und auch Randschnellwege immer noch fehlen.
    Moderne Antriebsarten sind ja gut und schön - aber zuerst einmal muss die Infrastruktur, dafür vorhanden oder geschaffen werden.
    Die Menschen wollen Bahn, Bus, ÖPNV, benutzen, aber wenn der Bus genauso im Stau steht, Tramlinien fehlen, ist dann schon schlecht, Viele Grüße.

  8. 6.

    Warum nicht ein O-Busnetz wie in Eberswalde. Da können die Busse während der Fahrt laden für Strecken außerhalb der Oberleitung. In Eberswalde scheint das weiterhin sehr zuverlässig zu funktionieren, wäre also ein gutes Beispiel zur Übernahme in anderen Städten - es gab ja früher auch viel mehr O-Buslinien in vielen großen Städten, Berlin war da sogar weltweit Vorreiter.

  9. 5.

    Gut für die Luftqualität in der Stadt. Sollte man planen unabhängig davon, ob es irgendwelche Vorgaben aus Brüssel für Deutschland gibt. Gut wäre, wenn es ohne Fördermittel gehen würde.

  10. 4.

    Irgendwann werden die Menschen nach uns feststellen, das der CO2 Anteil der Luft vielleicht gesunken ist, aber die weltweite Herstellung und Entsorgung der Batterien den Wasserkreislauf und die Natur schädlich belasten und dann... und wie die Energiereserven bei Wind und Sonne über 2030 hinaus sein werden, ist auch noch ein Thema?

  11. 3.

    Ein netter Plan, aber eben nur ein Plan. Die Unwägbarkeiten kennen wir ja von der BVG. Neben der Technik gibt es mit Sicherheit auch die Finanzen.

  12. 2.

    Irgendwie fehlt die übliche Jubelmitteilung das dies schon seit vielen Jahren bei der Straßenbahn gelungen sei :-)))

  13. 1.

    Dann fallen von jetzt auf gleich eben noch mehr Busse aus. Kann man täglich auf der Linie, welche familiär genutzt werden muß, beobachten. Anstelle solch blinden Aktionismus zu zelebrieren, sollte die Dame mal dafür sorgen, daß der Laden überhaupt erstmal vernünftig läuft.
    Aber macht mal in P an der H bei B……..

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