Landesparteitag in Potsdam - BSW in Brandenburg stimmt für Koalitionsvertrag mit SPD

Fr 06.12.24 | 19:52 Uhr
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06.12.2024, Brandenburg, Potsdam: Robert Crumbach (BSW, l-r), Fraktionsvorsitzender in Brandenburg, begrüßt Sahra Wagenknecht, Gründerin des BSW, beim Parteitag des BSW Brandenburg. (Quelle: dpa/Michael Bahlo)
Video: rbb|24 | 06.12.2024 | Stephanie Teistler | Bild: dpa/Michael Bahlo

Das Bündnis Sahra Wagenknecht hat den mit der SPD ausgehandelten Koalitionsvertrag einstimmig angenommen. Damit wird der Weg für eine Wahl von Dietmar Woidke als Ministerpräsidenten von Brandenburg frei.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat dem Koalitionsvertrag mit der SPD einstimmig zugestimmt. Alle 32 stimmberechtige BSW-Parteimitglieder stimmten auf dem Landesparteitag in Potsdam dem Koalitionsvertrag zu. Damit ebnet die noch junge Partei den Weg für das geplante Regierungsbündnis, das in Deutschland in dieser Art neu ist.

Nach dem einstimmigen Votum des BSW entschied auch ein SPD-Landesparteitag nahezu einhellig für den Koalitionsvertrag. Somit kann sich Dietmar Woidke wie geplant am 11. Dezember zum Ministerpräsidenten von Brandenburg wählen lassen.

Crumbach: Überwältigender Vertrauensvorschuss

"Das ist ein überwältigender Vertrauensvorschuss, den ihr uns gebt. Wir werden liefern", rief der BSW-Landesvorsitzende Robert Crumbach den Mitgliedern zu. Crumbach und Wagenknecht betonten, der Koalitionsvertrag sei "ein Kompromiss", er trage aber viele BSW-Positionen. Ein Erfolg sei vor allem, dass die Bemühungen um Diplomatie ganz vorne im Vertrag stehen.
Crumbach soll neuer Finanzminister werden. Die SPD entscheidet dann am Abend in Potsdam noch über den Koalitionsvertrag. Am Mittwoch soll Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) im Landtag wiedergewählt und die neue Regierung rund zweieinhalb Monate nach der Landtagswahl vereidigt werden. Das BSW besetzt drei von insgesamt neun Ministerien: die Ressorts Finanzen, Verkehr und Gesundheit.

"Koalitionsvertrag sei immer Kompromiss"

Crumbach hatte zuvor für den mit der SPD ausgehandelten Koalitionsvertrag geworben. "Es braucht das BSW", sagte Crumbach beim Parteitag in Potsdam. "Damit wir und unsere Leute, unsere Bevölkerung, nicht im Regen stehen gelassen werden. Dafür braucht es uns auch in Brandenburg, auch in der Regierung."

Der Weg zum Koalitionsvertrag sei hart gewesen. "Es gab in diesen Sondierungsverhandlungen sehr, sehr schwierige Situationen, wo ich gedacht habe: Okay, das wird nicht funktionieren", räumte Crumbach ein.

Ein Koalitionsvertrag sei immer ein Kompromiss. "Da stehen Dinge drin, die nicht unser Parteiprogramm sind. Da stehen auch manche Dinge nicht drin, die ich gerne gehabt hätte", fügte Crumbach hinzu. Gleichzeitig stünden in dem Vertrag auch Sachen, die der Identität der Partei entsprächen.

Sendung: rbb24, 06.12.2024, 18:00 Uhr

8 Kommentare

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  1. 8.

    In Europa hat sich neuerdingst die Atomacht Russland als der alleinige Kriegstreiber entpuppt, nun verlangt die kriegslüsternde Haltung Ruslands nach einer europäischer Antwot.
    Die USA sind zwar das wichtigste Mitglied in der NATO, aber es gibt es den Willen nicht mehr auf deren Kosten die Sicherheit in Europa zu ihren Hauptziel zu deklarieren. Tja, aber bis dato hat man sich weitgehend auf die USA verlassen, ein Relikt des "Kalten Krieges", nun muss eine eigene Sicherheitsstrategie, die sich an aktullen Realitäten orientiert herbe,
    Mit guten Worten und Nachgiebigkeit wird es nichts, im Gegenteil, schon vergessen, Deutschlahat es bereits einmal vorgemacht.
    Bezeichnend, dass Ungarn, und neuerdings auch die Slowakei , Länder die sich damals mit Hitler verbündet haben, jetzt pro Putin auftreten, so wie viele Deutsche, nun ja,, das läßt sehr sehr tief blicken,
    Darüber auch mal nachzudenken, das lohnt sich..


  2. 7.

    nicht wörtlich aber umschrieben auf den Seiten 3/4/33: Bundeswehr verstärken und Seite 21: Nachwuchswerbung der Bundeswehr in der Unterrichtszeit der Schulen

  3. 6.

    Danke.
    Wo steht das Wort Aufrüstung im Koalitionsvertrag? Hab ihn jetzt nicht zur Hand.

  4. 5.

    Das Wort Aufrüstung ist in beiden Parteiprogrammen zu finden, aber anders als im Koalitionsvertrag gemeint.

    2x BSW: "Atomare Aufrüstung und eskalierende Konflikte zwischen den Atommächten setzen das Überleben der Menschheit aufs Spiel und müssen beendet werden." & "Statt eines Machtinstruments für geopolitische Ziele brauchen wir ein defensiv ausgerichtetes Verteidigungsbündnis, das die Grundsätze der UN-Charta achtet, Abrüstung anstrebt, statt zu Aufrüstung zu verpflichten, und in dem sich die Mitglieder auf Augenhöhe begegnen."

    1x SPD: "Wir plädieren für eine neue Entspannungspolitik, die Verständigung ermöglicht, Aufrüstung vermeidet und die friedliche Lösung von Konflikten ermöglicht."

  5. 4.

    Den letzten Absatz sollten sich alle Wähler immer wieder vor Augen halten.

  6. 3.

    "Da stehen Dinge drin, die nicht unser Parteiprogramm sind." - wenn ich mich recht erinnere steht Aufrüstung weder im bsw noch im spd-programm geschrieben, aber ich kann mich auch geirrt haben.

  7. 2.

    Oberkrämer ist aber immer noch eine SPD-Hochburg, wie viele andere Kommunen um Berlin auch.
    Was haben Sie erwartet, eine AfD/BSW Koalition - ist zum Glück, aber Nicht eingetreten.
    Ich bin mit der SPD in Brandenburg zufrieden - ich muss keine AfD Regierung haben und werde so eine Partei, niemals wählen - Nicht aus Protest, Nicht aus Frust, Nicht aus Neid und auch Nicht aus Hass, heraus.

  8. 1.

    Zum Glück, SPD erstmals nach 35 Jahren nicht gewählt...bin raus, tut auch garnicht weh..schade um Regine und Manfred. Also diese Koalition wäre ein Grund aus der SPD auszutreten, für mich zumindest...

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