2. Fußball-Bundesliga - Harmlose Hertha schlägt Regensburg durch zwei späte Treffer
Fußball-Zweitligist Hertha BSC kann aufatmen: Die Berliner setzten sich am Samstagnachmittag mit 2:0 (0:0) gegen Aufsteiger Jahn Regensburg durch. Ibrahim Maza und Florian Niederlechner führten die Berliner kurz vor Schluss zum Sieg.
- Hertha BSC feiert ersten Saison-Sieg in der 2. Liga
- Luca Schuler ersetzt den nach Hoffenheim abgewanderten Haris Tabakovic und lässt in der Anfangsphase eine Großchance ungenutzt (4. Minute)
- Regensburgs Mansour Ouro-Tagba sieht nach einem groben Foulspiel die Rote Karte (76.)
- Ibrahim Maza erzwingt in der 90. Minute die Führung
- Florian Niederlechner setzt in der Nachspielzeit den Schlusspunkt
Hertha BSC hat in der 2. Fußball-Bundesliga den ersten Saison-Sieg eingefahren. Am Samstagnachmittag schlugen die Berliner den Aufsteiger Jahn Regensburg im Olympiastadion mit 2:0 (0:0). Ibrahim Maza sorgte in der 90. Minute für die Entscheidung, Florian Niederlechner setzte in der Nachspielzeit noch ein zweites Tor oben drauf.
Schuler sorgt früh für Gefahr
Im ersten Spiel nach dem Abgang von Haris Tabakovic war es Schuler, der im Sturmzentrum den Vorzug bekam und direkt für Gefahr sorgte. In der vierten Minute kam Schuler nach Vorarbeit von Derry Scherhant aus zentraler Position im Sechzehner zum Abschluss, zielte aber etwas zu hoch. In der Anfangsphase setzten die Herthaner die Gäste aus Regensburg früh unter Druck, doch nach rund zehn Minuten gelang es dem Team von Trainer Joe Enochs immer besser, für Entlastung zu sorgen.
Das Spiel in der Berliner Sommerhitze war etwas mehr als 20 Minuten alt, als es vor dem Tor von Hertha-Keeper Tjark Ernst erstmals so richtig brenzlig wurde: Dominik Kother vernaschte Linus Gechter auf dem linken Flügel und versuchte den Ball im zweiten Versuch auf seinen einschussbereiten Mitspieler Christian Kühlwetter abzulegen, doch Scherhant eilte in letzter Not herbei und entschärfte die Situation (21.). Nur sechs Minuten später kam erneut der auffällige Kother zum Abschluss: Ernst parierte den Ball aber ohne Probleme (27.).
Kühlwetter von der Mittellinie
Die "Alte Dame" tat sich in dieser Phase schwer und Regensburg kam immer besser in die Partie. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung zog Sebastian Ernst ab, scheiterte mit dem abgefälschten Versuch aber an seinem Namensvetter (32.). Nur vier Minuten später landete die Kugel beinahe im Hertha-Tor: Kühlwetter luchste Michal Karbownik den Ball an der Mittellinie ab und zog direkt ab: Das Spielgerät flog über den aufgerückten Ernst hinweg und nur haarscharf am Gehäuse vorbei (36.).
In den letzten Minuten des ersten Abschnitts wurde Hertha wieder etwas ballsicherer, ohne sich aber eine zwingende Chance zu erspielen. Mit dem Stand von 0:0 ging es für beide Teams in die Kabinen.
Maza erlöst Hertha spät
Auch nach dem Seitenwechsel blieb es dabei: Die Berliner mühten sich gegen mutig auftretende Regensburger und blieben im Spiel nach vorne zu berechenbar. Trainer Cristian Fiél reagierte nach einer knappen Stunde und nahm einen Dreifachwechsel vor: Florian Niederlechner, Pascal Klemens und Michael Cuisance, der sein Comeback feierte, ersetzten Schuler, Diego Demme und Karbownik (59.).
Die Partie plätscherte vor sich hin, bis Regensburgs eingewechselter Mansour Ouro-Tagba im Mittelfeld zu ungestüm gegen Niederlechner in den Zweikampf ging und auf das linke Schienbein des Herthaners stieg. Der Stürmer blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen – und Schiedsrichter Richard Hempel zückte die Rote Karte (76.).
Die Herthaner drängten in Überzahl auf das erlösende 1:0, zielten in Person von Cuisance (83.) und Ibrahim Maza (84.) allerdings nicht genau genug. Als schon alles auf ein torloses Remis hindeutete, erlöste Maza die Berliner: Nach Doppelpass mit Jonjoe Kenny spitzelte Herthas Offensivspieler den Ball aus spitzem Winkel zum 1:0 über die Linie – durch die Beine von Jahn-Keeper Felix Gebhardt (90.). In der Nachspielzeit legte Niederlechner sogar noch einen Treffer obendrauf, erneut mit freundlicher Untersützung des Regensburger Schlussmannes (90. +6).
Die Stimmen zum Spiel
Florian Niederlechner (Hertha BSC): "Wir wussten, dass wir geduldig sein müssen. Regensburg verteidigt sehr, sehr gut. Die Wetterbedingungen waren brutal, gefühlt waren es 40 Grad auf dem Platz. [...] Am Ende haben wir verdient gewonnen. Nach der Roten Karte haben wir gedrückt, sind geduldig geblieben, belohnt worden - und haben zum Glück noch den Dreier geholt."
Cristian Fiél (Trainer von Hertha BSC): "Wir sind super ins Spiel gekommen, haben die Dinge gemacht, die wir uns vorgenommen haben. Dann haben wir aufgehört und den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht, der es dem Gegner ermöglicht hat, torgefährlich zu werden. Es war ein ausgeglichenes Spiel. [...] Ab morgen zählen nur noch die drei Punkte. Wir wissen aber, dass wir Dinge besser machen können."
Joe Enochs (Trainer von Jahn Regensburg): "Ich glaube, dass wir eine Chance hatten, hier zu gewinnen. Wir mussten die zehn Minuten überstehen, in denen Schuler eine Riesenchance hatte. Danach waren wir am Drücker und sehr gut im Spiel. [...] Die spielentscheidende Szene ist für mich die Rote Karte: Der Herthaner kommt mit sehr viel Wucht, unser Spieler weiß gar nicht, wo er mit seinem Fuß hinsoll. Er tritt ihn, gar keine Frage, aber das war kein Stempeln. Ich ärgere mich nicht nur über die Rote Karte, sondern darüber, dass der Schiedsrichter nicht rausgegangen ist, um es sich nochmal anzuschauen. Wenn er es sich nochmal angeschaut hätte, hätte er sich definitiv umentschieden."
Das Spiel im Liveticker
Sendung: rbb24, 24.08.2024, 21:45 Uhr