2. Fußball-Bundesliga - Harmlose Hertha schlägt Regensburg durch zwei späte Treffer

Sa 24.08.24 | 15:17 Uhr
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Jubel beim Team von Hertha BSC (Quelle: IMAGO / Jan Huebner)
Audio: rbb24 Inforadio | 24.08.2024 | Guido Ringel | Bild: IMAGO / Jan Huebner

Fußball-Zweitligist Hertha BSC kann aufatmen: Die Berliner setzten sich am Samstagnachmittag mit 2:0 (0:0) gegen Aufsteiger Jahn Regensburg durch. Ibrahim Maza und Florian Niederlechner führten die Berliner kurz vor Schluss zum Sieg.

  • Hertha BSC feiert ersten Saison-Sieg in der 2. Liga
  • Luca Schuler ersetzt den nach Hoffenheim abgewanderten Haris Tabakovic und lässt in der Anfangsphase eine Großchance ungenutzt (4. Minute)
  • Regensburgs Mansour Ouro-Tagba sieht nach einem groben Foulspiel die Rote Karte (76.)
  • Ibrahim Maza erzwingt in der 90. Minute die Führung
  • Florian Niederlechner setzt in der Nachspielzeit den Schlusspunkt

Hertha BSC hat in der 2. Fußball-Bundesliga den ersten Saison-Sieg eingefahren. Am Samstagnachmittag schlugen die Berliner den Aufsteiger Jahn Regensburg im Olympiastadion mit 2:0 (0:0). Ibrahim Maza sorgte in der 90. Minute für die Entscheidung, Florian Niederlechner setzte in der Nachspielzeit noch ein zweites Tor oben drauf.

Schuler sorgt früh für Gefahr

Im ersten Spiel nach dem Abgang von Haris Tabakovic war es Schuler, der im Sturmzentrum den Vorzug bekam und direkt für Gefahr sorgte. In der vierten Minute kam Schuler nach Vorarbeit von Derry Scherhant aus zentraler Position im Sechzehner zum Abschluss, zielte aber etwas zu hoch. In der Anfangsphase setzten die Herthaner die Gäste aus Regensburg früh unter Druck, doch nach rund zehn Minuten gelang es dem Team von Trainer Joe Enochs immer besser, für Entlastung zu sorgen.

Das Spiel in der Berliner Sommerhitze war etwas mehr als 20 Minuten alt, als es vor dem Tor von Hertha-Keeper Tjark Ernst erstmals so richtig brenzlig wurde: Dominik Kother vernaschte Linus Gechter auf dem linken Flügel und versuchte den Ball im zweiten Versuch auf seinen einschussbereiten Mitspieler Christian Kühlwetter abzulegen, doch Scherhant eilte in letzter Not herbei und entschärfte die Situation (21.). Nur sechs Minuten später kam erneut der auffällige Kother zum Abschluss: Ernst parierte den Ball aber ohne Probleme (27.).

Kühlwetter von der Mittellinie

Die "Alte Dame" tat sich in dieser Phase schwer und Regensburg kam immer besser in die Partie. Nach einem Ballverlust in der Vorwärtsbewegung zog Sebastian Ernst ab, scheiterte mit dem abgefälschten Versuch aber an seinem Namensvetter (32.). Nur vier Minuten später landete die Kugel beinahe im Hertha-Tor: Kühlwetter luchste Michal Karbownik den Ball an der Mittellinie ab und zog direkt ab: Das Spielgerät flog über den aufgerückten Ernst hinweg und nur haarscharf am Gehäuse vorbei (36.).

In den letzten Minuten des ersten Abschnitts wurde Hertha wieder etwas ballsicherer, ohne sich aber eine zwingende Chance zu erspielen. Mit dem Stand von 0:0 ging es für beide Teams in die Kabinen.

Maza erlöst Hertha spät

Auch nach dem Seitenwechsel blieb es dabei: Die Berliner mühten sich gegen mutig auftretende Regensburger und blieben im Spiel nach vorne zu berechenbar. Trainer Cristian Fiél reagierte nach einer knappen Stunde und nahm einen Dreifachwechsel vor: Florian Niederlechner, Pascal Klemens und Michael Cuisance, der sein Comeback feierte, ersetzten Schuler, Diego Demme und Karbownik (59.).

Die Partie plätscherte vor sich hin, bis Regensburgs eingewechselter Mansour Ouro-Tagba im Mittelfeld zu ungestüm gegen Niederlechner in den Zweikampf ging und auf das linke Schienbein des Herthaners stieg. Der Stürmer blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen – und Schiedsrichter Richard Hempel zückte die Rote Karte (76.).

Die Herthaner drängten in Überzahl auf das erlösende 1:0, zielten in Person von Cuisance (83.) und Ibrahim Maza (84.) allerdings nicht genau genug. Als schon alles auf ein torloses Remis hindeutete, erlöste Maza die Berliner: Nach Doppelpass mit Jonjoe Kenny spitzelte Herthas Offensivspieler den Ball aus spitzem Winkel zum 1:0 über die Linie – durch die Beine von Jahn-Keeper Felix Gebhardt (90.). In der Nachspielzeit legte Niederlechner sogar noch einen Treffer obendrauf, erneut mit freundlicher Untersützung des Regensburger Schlussmannes (90. +6).

Die Stimmen zum Spiel

Florian Niederlechner (Hertha BSC): "Wir wussten, dass wir geduldig sein müssen. Regensburg verteidigt sehr, sehr gut. Die Wetterbedingungen waren brutal, gefühlt waren es 40 Grad auf dem Platz. [...] Am Ende haben wir verdient gewonnen. Nach der Roten Karte haben wir gedrückt, sind geduldig geblieben, belohnt worden - und haben zum Glück noch den Dreier geholt."

Cristian Fiél (Trainer von Hertha BSC): "Wir sind super ins Spiel gekommen, haben die Dinge gemacht, die wir uns vorgenommen haben. Dann haben wir aufgehört und den einen oder anderen Fehler zu viel gemacht, der es dem Gegner ermöglicht hat, torgefährlich zu werden. Es war ein ausgeglichenes Spiel. [...] Ab morgen zählen nur noch die drei Punkte. Wir wissen aber, dass wir Dinge besser machen können."

Joe Enochs (Trainer von Jahn Regensburg): "Ich glaube, dass wir eine Chance hatten, hier zu gewinnen. Wir mussten die zehn Minuten überstehen, in denen Schuler eine Riesenchance hatte. Danach waren wir am Drücker und sehr gut im Spiel. [...] Die spielentscheidende Szene ist für mich die Rote Karte: Der Herthaner kommt mit sehr viel Wucht, unser Spieler weiß gar nicht, wo er mit seinem Fuß hinsoll. Er tritt ihn, gar keine Frage, aber das war kein Stempeln. Ich ärgere mich nicht nur über die Rote Karte, sondern darüber, dass der Schiedsrichter nicht rausgegangen ist, um es sich nochmal anzuschauen. Wenn er es sich nochmal angeschaut hätte, hätte er sich definitiv umentschieden."

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb24, 24.08.2024, 21:45 Uhr

50 Kommentare

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  1. 50.

    "Jesus" wurde Tabakovic in einem Verein vor Hertha BSC genannt. Warum, bleibt mir verschlossen.
    Gut, Hertha Fans sind da etwas simpler aufgestellt, bei ihnen endet alles auf "i" und bei dem Namen Tabakovic reichte es eben nur zu "Fluppi".
    Da frage ich mich, wer da mehr "immergleiche verbissene halbalpabetische Diktion" auslebt.
    Zu Hertha: abgerechnet wird am Schluss. Momentan ist leistungsgerecht der 11. Tabellenplatz erreicht. Vielmehr wird am Ende nicht drin sein.

  2. 49.

    Ein sehr phantasievoller und schlauer Kommentar ! Der müsste eigentlich als Bandenwerbung Verwendung finden. Das würde wunderbar zu Hertha passen !

  3. 47.

    Also, wer da noch Erklärungen braucht, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen ! Was jetzt noch fehlt, ist nochmal die Antwort auf Uri Zahavi vom ehemaligem Geschäftsführer und Vorbild Fredi Bobic.

  4. 46.

    Andere Mannschaften gewinnen bei 30 Grad im Schatten überzeugend und das gegen viel stärkere Mannschaften als Regensburg und fühlen sich trotzdem nicht als Spitzenmannschaft.
    Hertha braucht sich nicht zu wundern über seine unbeliebtheit.
    So Arrogant und überheblich man in diesem Verein auftritt.

  5. 45.

    "Ein Sympathie-Träger sieht und tritt anders auf."
    Na dann klär uns doch mal auf bitte!
    Wir sind sehr gespannt auf deine Erleuchtungen

  6. 44.

    Ein Gebilde wie Hertha BSC mit seiner unrühmlichen Vergangenheit kann man nicht ignorieren. Ein Sympathie-Träger sieht und tritt anders auf.

  7. 43.

    Zumal man auch berücksichtigen muss dass es weit über 30 grad Fußball Wetter war früher wurden solche Spiele verloren deshalb Super gemacht liebe Hertha danke dafür. HaHoHe

  8. 42.

    Aber:
    Hertha führt gegen Union in der Disziplin "Kommentare"!
    Stand jetzt: 40 : 17 !

  9. 41.

    Kann man jemand, der ständig Jesus bzw. den Messias auf dem Spielfeld wahrnimmt, eigentlich ernstnehmen? Dies und die immergleiche verbissene halbalpabetische Diktion verrät Sie trotz permanenten Nickwechsels. Aber nicht verzweifeln. Vielleicht hilft intensives sechstägiges Beten, am nächsten Wochenende die ersehnte Hertha-Niederlage herbeizuführen.

  10. 40.

    Ihr Thommys aus Köpenick - kann man die überhaupt Ernst nehmen?
    Nur mal so nebenbei: Ein Spiel verloren, ein Unendschieden und jetzt ein Sieg ( ich lass bewusst den Sieg im DFL-Pokal aus, sonst müsste ich auch die Spiele in der Vorbereitung hinzugefügt, Spiele gegen Regionalligisten und noch tiefer, um die Statistik zu schönen).
    Bei allem guten Willen ist und bleibt Hertha BSC eine 2.Liga-Mannschaft, manchmal gut, überwiegend unteres Mittelmaß. Jetzt, wo Jesus Fluppi gegangen ist, wird sich an Reese geklammert und groß geschrieben. Vielleicht ist es auch ganz gut, dass der fehlt, da kann sich die Mannschaft auf sich selbst besinnen und müssen "Am Ende haben wir verdient gewonnen." seltener hören.

  11. 39.

    Ganz einfach, hier tummeln sich die Hater. Da geht es nur darum, Hertha anzufeinden. Ignorieren hilft.

  12. 37.

    Sie können mit Ihrem Expertenwissen und Ihrer Treffsicherheit ja schon mal die Ergebnisse der restlichen 31 Spieltage voraussagen.

  13. 36.

    Es ist immer wieder spannend, wie viele Menschen sich Woche für Woche an Hertha 'abarbeiten'.
    Zu den Fakten: das war gestern noch nix! Die Abwehr zu wackelig, der Angriff zu harmlos. Und es war nicht 'Fluppe' der fehlte, sondern Reese!
    Auch das 'System Fiél' war noch nicht erkennbar.
    Sollte Maza sich so weiter entwickeln und nicht verletzen, legt spätestens im kommenden Jahr jemand 10 Mio. für ihn 'auf den Tisch'.
    Und seid gestern Abend ist nicht mehr der HSV der Top Kandidat, sondern Köln!

  14. 35.

    Das würde mich auch interessieren, welche Spitzenmannschaft hier gemeint sein soll.

  15. 33.

    Manchmal täuscht das Ergebnis von der Leistung die wirklich geleistet wurde.Gegen die meisten Gegner in der 2. Bundesliga wird es Hertha BSC so sehr schwer haben was zu erreichen.

  16. 32.

    Das war nicht einmal 3. Liga.
    Manche Spieler können nicht einmal ein Ball stoppen. Danke an den Torwart v. Regensburg , der 2 Kullerbälle sich selber reingekommen hat.

  17. 31.
    Antwort auf [Thommy] vom 24.08.2024 um 21:35

    Z.B. als Schalke sich schon als Meister fühlte bis 5 Minuten nachdem ihr eigenes Spiel angepfiffen wurde. Allerdings wurde in Hamburg solange nachgespielt, jeder war der Meinung Ungerechtfertigt, bis die ,,Duselbayern '' das 1 : 1 schossen, das sie mal wieder Meister wurden.
    Bei Hertha BSC könnte man in der Tat auch sagen ,, Dusel Hertha ''

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